In aller Kürze

Kenia spricht provisorische 20 Olympia-Nominierungen aus

Der Kenianische Leichtathletik-Verband (Athletics Kenya) hat nach dem Valencia Marathon seine Kandidatinnen und Kandidaten für eine Nominierung für die Olympischen Spiele 2024 bekannt gegeben. Im Team der Männer sind wenig überraschend der neue Weltrekordhalter Kelvin Kiptum und sein Vorgänger Eliud Kipchoge, der bei den letzten beiden Spielen jeweils die Goldmedaille gewonnen hat. Außerdem befinden sich Vincent Kipkemoi, Timothy Kiplagat, Benson Kipruto, Benard Koech, der dreifache Halbmarathon-Weltmeister Geoffrey Kamworor, Cyprian Kotut, Amos und Titus Kipruto im großzügigen provisorischen Aufgebot. Exkludiert ist damit Evans Chebet, der zweimal den Boston- und einmal den New York City Marathon gewonnen hat und damit als starker Läufer in taktisch geprägten Wettkämpfen und auf topografisch schwierigen Strecken gilt. Zuletzt musste er aber seinen Start beim New York City Marathon aufgrund einer Verletzung zurückziehen.

Prominent besetzt ist auch die Liste der provisorischen Nominierungen der Frauen: Peres Jepchirchir, Olympiasiegerin von Sapporo 2021, Ruth Chepngetich, Ex-Weltrekordhalterin Brigid Kosgei und Hellen Obiri sind die großen Namen. Dazu kommen Rosemary Wanjiru, Joyciline Jepkosgei, Sheila Chepkirui, Judith Korir, Sally Chepyego und Sharon Lokedi. Ende Jänner will Athletics Kenya diese großen Listen auf je fünf Namen limitieren: je drei Nominierungen und zwei Reserveathleten. Paul Tergart, Präsident des nationalen Olympischen Komitees in Kenia (NOCK), glaubt in einem Interview mit der kenianischen Zeitung „The Standard“ daran, dass Kenia in beiden Marathon-Entscheidungen in Paris alle Medaillen gewinnen könne.

AIU sperrt 19-jährige Kenianerin Chebet

Die Athletics Integrity Unit (AIU) hat die erst 19 Jahre alte Brenda Chebet für drei Jahre gesperrt. Die Vize-Weltmeisterin im 1.500m-Lauf der Altersklasse U20 ist damit bis inklusive des 2. Septembers 2026 nicht bei Wettkämpfen zugelassen. Kurz vor der WM in Budapest, für die sich Chebet nicht qualifizierte, lief sie eine persönliche Bestleistung von 4:01,25 Minuten, außerdem gewann sie das 1.500m-Rennen beim Meeting in Madrid. Beide Resultate werden ihr nun gestrichen. Der 19-Jährigen, die auch Teil der Mixed-Weltmeister-Staffel der Kenianer im Crosslauf war, ist der Gebrauch eines anabolen Steroids nachgewiesen worden. Ihre um ein Jahr verkürzte Sperre im Vergleich zur Standardsanktion von vier Jahren begründet die AIU dadurch, dass die junge Athletin ihr Vergehen zugegeben hat.

Außerdem hat die AIU die Suspendierung des kenianischen Langstreckenläufers Hosea Kimeli bekannt gegeben. Er steht unter Verdacht, mit EPO-Doping betrügt zu haben. Zudem will die AIU gegen den Freispruch von Hindernislauf-Star Norah Jeruto, die fast ein Jahr lang provisorisch suspendiert war, vor dem Obersten Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne vorgehen.

Athletics Integrity Unit

Straßenlauf-Wochenende: Albertson gewinnt in Sacramento

CJ Albertson, der in den USA durch eine längere Führungsphase bei einem Boston Marathon Bekanntheit erlangt hat, hat am Sonntag den California International Marathon gewonnen. Er erzielte auf der nicht für Rekordlisten tauglichen Strecke (Abschüssigkeit) eine Zeit von 2:11:09 Stunden. Bei den Frauen war Grace Kahura in einer Zeit von 2:29:00 Stunden die Schnellste. Die Veranstaltung mit Ziel in Sacramento fand bereits zum 40. Mal statt, über 9.600 Läuferinnen und Läufer bestritten die Marathon-Distanz.

Die ehemalige Marathon-Weltmeisterin Rose Chelimo hat den Singapur Marathon in einer Zeit von 2:37:18 Stunden gewonnen. Eine weitere Ex-Weltmeisterin, Mare Dibaba, hat beim Shenzhen Marathon den zweiten Platz belegt, hatte aber acht Minuten Rückstand auf die überlegene äthiopische Siegerin Fikrte Wereta (2:22:07). Beim Montferland Run in Holland über die Distanz von 15 Kilometern feierte Halbmarathon-Weltmeister Sebastian Sawe einen überlegenen Sieg in 42:35 Minuten. Im von der jungen Äthiopierin Medina Eisa (47:40) gewonnenen Frauenrennen belegte Miriam Dattke als zweitbeste Europäerin hinter der Holländerin Maureen Koster (6.) Platz acht.

Track&Field-Wochenende, kompakt: Rayner und Ryan australische Meister

Jack Rayner und Lauren Ryan haben zum Auftakt der australischen Leichtathletik-Saison die nationalen Meisterschaften im 10.000m-Lauf, die im Rahmen des traditionsreichen Meetings Zatopek 10 in Melbourne ausgetragen wurden, geholt. Rayner setzte sich in einer Zeit von 27:57,87 Minuten vor Patrick Tiernan und Andre Waring durch, Ryan gewann in 32:54,00 Minuten vor Holly Campbell und Rose Davies. Der Sieg im 3.000m-Lauf ging an Matthew Ramsden in einer Zeit von 8:00,20 Minuten einen Hauch vor Jesse Hunt. Das australische Supertalent Cameron Myers wurde Dritter. Bendere Oboya dominierte den 600m-Lauf der Frauen in 1:26,34 Minuten und verpasste den australischen Rekord von Tamsyn Manou nur um eine halbe Sekunde.

Eine Glanzleistung ist dem Kanadier Kieran Lumb bei einem Hallen-Meeting in Boston gelungen, wo er den kanadischen Hallenrekord im 3.000m-Lauf auf eine Zeit von 7:38,39 Minuten gesenkt hat.

Platz 25 für Freitag bei 24-Stunden-WM

Karin Freitag (LG Decker Itter) hat als beste Österreicherin bei den Weltmeisterschaften im 24-Stunden-Lauf am vergangenen Wochenende in Taipei Rang 25 erzielt. Sie lief 221,2 Kilometer weit und verpasste ihren eigenen österreichischen Rekord um acht Kilometer. Ilse Fritz (ASKÖ Laufwunder Steyr) erzielte trotz eines Sturzes mit Verletzungen am Auge und am Finger eine neue Bestleistung von 178,5 Kilometer. Bei den Männern platzierten sich Klemens Huemer (Team RuN Sport) und Wolfgang Michl (im Wald läuft’s) unter den Top-100.

Siegerin bei den Frauen war die Japanerin Miho Nakata, die mit einer Distanz von 270,363 Kilometern einen neuen Weltrekord im 24-Stunden-Lauf aufgestellt hat. Ihr Lauftempo entspricht einem Durchschnitt von 5:20 Minuten pro Kilometer. Olena Shevchenko aus der Ukraine und Patrycja Bereznowska aus Polen holten die weiteren Medaillen mit großem Abstand zur Siegerin. Bei den Männern wurde der litauische Ultralaufstar Aleksandr Sorokin seiner Favoritenrolle mit einer Distanz von 301,790 Kilometern gerecht und triumphierte vor Fotios Zisimopoulos aus Griechenland und Andrii Tkachuk aus der Ukraine. Die Titel in der Nationenwertung gingen an Polen und Litauen.

Österreichischer Leichtathletik-Verband

IAU

Petros und Mayer Deutschlands Läufer des Jahres

Amanal Petros und Domenika Mayer, deren herausragende Leistungen des Jahres beim Berlin Marathon realisiert wurden, haben die jährliche Umfrage nach Deutschlands Läufer und Läuferin des Jahres gewonnen. Das gaben die German Road Races und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) bekannt. Petros verbesserte in der deutschen Hauptstadt den nationalen Rekord auf eine Zeit von 2:04:58 Stunden, Mayer verbesserte ihre Bestleistung auf eine Zeit von 2:23:47 Stunden und hat beste Chancen, vom Verband für die Olympischen Spiele nominiert zu werden. „Diese Wertschätzung durch die laufen.de-User und die Laufveranstalter bedeutet mir unglaublich viel. Sie wird mich auch durch schwere Zeiten im Training tragen, die sicher wieder kommen werden“, sagte die 33-Jährige bei der Ehrumg im Rahmen der Lauf-Gala auf Schloss Bensberg in Bergisch-Gladbach. Für beide ist die Auszeichnung ein Novum. Richard Ringer und Hendrik Pfeiffer bzw. Hanna Klein und Fabienne Königstein folgten auf den Plätzen. Nachwuchsläufer des Jahres sind Tristan Kaufhold und Kira Weis.

German Road Races

Deutscher Leichtathletik-Verband

Marathon-Star Gemechu wegen Dopingverdachts suspendiert

Sie wäre als eine der engsten Sieganwärterinnen in den Valencia Marathon gegangen. Nun wird nichts daraus, denn die Athletics Integrity Unit (AIU) hat Tsehay Gemechu, heuer Zweite beim Tokio Marathon mit einer persönlichen Bestleistung von 2:16:56 Stunden, provisorisch suspendiert. Die AIU verdächtigt die 24-jährige Äthiopierin aufgrund von Unregelmäßigkeiten in ihrem biologischen Pass des Sportbetrugs durch Doping.

Gemechu war 2019 WM-Vierte im 5.000m-Lauf und WM-Sechste im Crosslauf. In den folgenden Jahren feierte sie tolle Erfolge im Halbmarathon mit starken Leistungen, ehe vor gut einem Jahr das Marathon-Debüt in Amsterdam mit Platz drei sowie eine Steigerung um zwei Minuten ein halbes Jahr später beim Tokio Marathon gelangen. Bewahrheitet sich der Dopingfall, wäre Gemechu der prominenteste äthiopische der Gegenwart.

Unterdessen hat die AIU Marathonläufer John Hakizimana für zwei Jahre gesperrt. In der Urinprobe, die der Landesrekordhalter aus Ruanda beim WM-Marathon in Budapest abgegeben hat und die im österreichischen Anti-Doping-Labor in Seibersdorf ausgewertet wurde, wurde das Medikament Triamcinolonacetonid entdeckt. Die Sperre des 27-Jährigen wurde auf die Hälfte der standardmäßigen Vier-Jahres-Sperre reduziert, weil die AIU keine Beweise für absichtlichen Missbrauch erkannte. Die Sperre läuft bis 26. Oktober 2025, außerdem wird der neunte Platz beim WM-Marathon 2023 aus den Ergebnissen gestrichen. Im April hat Hakizimana den Mailand Marathon in einer persönlichen Bestzeit von 2:08:18 Stunden als Dritter beendet.

Athletics Integrity Unit

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