In aller Kürze

World Athletics weicht Trennung zwischen Halle und Freiluft auf – Hallen-WM 2026 in Polen

Mit einem neuen Konzept hat der Leichtathletik-Weltverband (World Athletics) die bisherige Trennung zwischen der Hallensaison und der Freiluftsaison umdefiniert. Der Unterschied wird künftig sein, dass die Leistungen, die auf einer 200m Bahn (Halle) erzielt werden, mit dem Zusatz „short track“ ganzjährig in die Klassifikationslisten eingegliedert werden. Mit der Neuerung will sich World Athletics auch innovativen Wettkampfformaten öffnen. Die Verabschiedung der Neuerung im Rahmen der WM im August in Budapest gilt als Formalität. Ab 1. November tritt sie in Kraft.

Außerdem hat das Council von World Athletics beschlossen, in den Wettbewerben über 1.500m, 5.000m und im 3.000m-Hindernislauf die Zeitregel zum Weiterkommen in Vor- und Halbfinalläufen abzuschaffen – damit sind einzig die erzielten Platzierungen das Kriterium für den Aufstieg. Ausrichter der Hallen-Weltmeisterschaften 2026 ist Torun in Polen.

World Athletics

Spendenrekord beim Boston Marathon

In seiner 127. Auflage hat der Boston Marathon vor gut einem Monat einen neuen Spendenrekord aufgestellt. Über 200 Non-Profit-Organisationen generierten auf der Bühne des traditionsreichsten City-Marathons der Welt eine Spendensumme in Höhe von 40,2 Millionen US-Dollar (das entspricht rund 37,5 Millionen Euro) und damit eineinhalb Millionen US-Dollar mehr als beim bisherigen Rekord 2019.
Boston Marathon

ÖLV-Team für Team-EM steht

Die Sportkommission des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV) hat das österreichische Nationalteam für die Team-Europameisterschaften nominiert, die vom 20.–25. Juni im Rahmen der Drittausgabe der Europaspiele in Chorzow stattfinden werden. Durch den Teilnahmeverzicht 2021 ist Österreich in der untersten, dritten Division startberechtigt und hat den Aufstieg, der mit einer Top-Drei-Platzierung erreichbar ist, als Ziel ausgegeben. Das rot-weiß-rote Aufgebot ist durchaus prominent besetzt. Auf den Laufdistanzen sind Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) und Elias Lachkovics (SVS Leichtathletik) über 800m, Katharina Pesendorfer (SVS Leichtathletik) und Raphael Pallitsch (SVS Leichtathletik) über 1.500m, Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) und Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) im 3.000m-Hindernislauf sowie Sandra Schauer (Union St. Pölten) und Andreas Vojta (team2012.at) über 5.000m nominiert. Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) wird auf der Liste als Ersatz geführt.

Österreichischer Leichtathletik-Verband

Track&Field-Wochenende, kompakt: Heimsiege in Japan

Beim Seiko Grand Prix in Yokohama, der zur World Athletics Continental Tour Gold zählt, besiegte Lokalmatador Ryuji Miura am vergangenen Sonntag im 3.000m-Hindernislauf in einer Zeit von 8:19,07 Minuten, nur knapp eineinhalb Sekunden hinter der Weltjahresbestleistung, den höher eingeschätzten Kenianer Amos Kirui (8:20,86) letztendlich deutlich, der drittplatzierte Japaner Ryoma Aoki wurde Dritter (8:21,96). In der zweiten Laufentscheidung des Meetings bei den Männern, dem 3.000m-Lauf gab es einen japanischen Doppelsieg durch Hyuga Endo (7:45,08) und Kazuya Shiojiri. Bei den Frauen siegte Nozomi Tanaka über 1.500m in 4:11,56 Minuten vor Danielle Jones aus den USA und Vera Hoffmann aus Luxemburg. Die in Japan lebende Kenianerin Teresiah Muthoni siegte über 3.000m in 8:43,81 Minuten knapp vor Rose Davies aus Australien.

Wenige Stunden später fand auf Bermuda ein weiteres Meeting derselben Kategorie statt. Die Laufsiege gingen an die US-Amerikanerin Olivia Baker (2:03,15) über 800m und den Kanadier Robert Heppenstal (3:41,83) über 1.500m. In der Schweiz verbesserte Audrey Werro die Schweizer Bestleistung im 600m-Lauf auf eine Zeit von 1:25,12 Minuten und liegt nun auf Rang sechs der ewigen europäischen Bestenliste über diese Distanz. Rachel Pellaud und Valentina Rosamilia liefen in diesem gut besetzten Lauf in Langenthal ebenfalls auf das Stockerl.

World Athletics Continental Tour

Obiri gewinnt Great Manchester Run – Farah Achter

Boston-Marathon-Siegerin Hellen Obiri hat am vergangenen Wochenende den Great Manchester Run gewonnen. Sie absolvierte die 10 Kilometer lange Distanz in einer Zeit von 31:14 Minuten und war damit um 45 Sekunden schneller als ihre Landsfrau Peres Jepchirchir, Dritte wurde Lokalmatadorin Calli Thackery. Bei den Männern ging der Sieg in einer Zeit von 28:27 Minuten an den Italiener Eyob Faniel, der vier Sekunden vor dem Briten Marc Scott im Ziel war. Dritter wurde Stewart McSweyn weitere vier Sekunden später. Mo Farah belegte bei seinem vorletzten Wettkampf den achten Platz und erzielte eine Zeit von 29:12 Minuten.

Sawe und Gemechu gewinnen in Indien

Der Kenianer Sebastian Sawe hat am vergangenen Sonntag seine beeindruckende Siegesserie fortgesetzt. Nach den Siegen beim Berliner Halbmarathon und dem Einladungsrennen in Herzogenaurach war er auch beim 10km-Lauf im indischen Begaluru nicht zu schlagen. In einer Zeit von 27:59 Minuten blieb er hauchdünn vor Rodrigue Kwizera und Hillary Chepkwoni. Einen äthiopischen Dreifachsieg gab es bei den Frauen: In einer Zeit von 31:38 Minuten siegte Tsehay Gemechu vier Sekunden vor Fotyen Tesfaye und Dera Dida.

Nachwuchs-EM-Limits für Reicht und Bezecny

Carina Reicht (OMNi-BiOTiC-Powerteam) und Emil Bezecny (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) haben im Rahmen der 7. Auflage der Langen Laufnacht in Karlsruhe die Limits für die U23-Europameisterschaften bzw. die U20-Europameisterschaften unterboten. Reicht finishte im B-Lauf über 5.000m in einer Zeit von 16:06,79 Minuten und blieb damit das U23-EM-Limit um fast eine halbe Minute. Nur gut vier Sekunden fehlten ihr auf den österreichischen U23-Rekord von Jennifer Wenth. Bezecny lief im B-Lauf der Männer eine 5.000m-Zeit von 14:2178 Minuten. Dank der persönlichen Bestleistung blieb er gut 13 Sekunden unter dem U20-EM-Limit.

Eine deutliche persönliche Verbesserung gelang Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) in einer Zeit von 3:42,87 Minuten im 1.500m-Lauf, auch Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team), Dominik Jandl (SVS Leichtathletik) und Stefanie Kurath (LC Villach) erzielten neue individuelle Bestwerte, alle im 5.000m-Lauf.

Aus deutscher Sicht war die Rückkehr nach langer Verletzungspause von Robert Farken ein Highlight. In einer Zeit von 1:45,65 Minuten musste er sich im 800m-Lauf knapp dem Polen Filip Ostrowski geschlagen geben, der in 1:45,62 Minuten einen Meetingrekord aufstellte. Dritter wurde Luis Oberbeck. Bei den Frauen gewann Katharina Trost den 800m-Lauf in einer Zeit von 2:04,72 Minuten. Im 1.500m-Lauf gelang dem Belgier Jochem Vermeulen in einer Zeit von 3:35,80 Minuten ein neuer Meetingrekord, bei den Frauen war Joceline Wind die Schnellste (4:13,01). Tom Mortimer (13:33,05) und Marusa Mismas-Zrimsek (15:08,12) waren die Sieger über 5.000m.

Rhonex Kipruto vorläufig suspendiert

Der Laufsport hat möglicherweise einen neuen prominenten Dopingfall. Rhonex Kipruto, Weltrekordhalter im 10km-Straßenlauf, ist nach Angaben von Athletics Integrity Unit (AIU) wegen Verdachts auf Verwendung einer nicht erlaubten Substand aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Blutprofil provisorisch suspendiert worden. Weitere Details über den Fall des 23-Jährigen verriet die unabhängige Ermittlungskommission nicht.

Die Agentur des von Brother O’Connell trainierten Athleten hat zum Gegenschlag ausgeholt und die AIU scharf kritisiert. In diesem Statement wird auch der Athlet zitiert: „Ich betrüge nicht, ich dope nicht. Die Wahrheit ist auf meiner Seite. Das ist alles, was ich sagen kann.“

Athletics Integrity Unit

Millonig und Rattinger verteidigen Hindernislauf

Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) und Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) haben an Christi-Himmelfahrt im Sportcenter Graz-Eggenberg die Staatsmeistertitel im 3.000m-Hindernislauf verteidigt, womit beide ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Millonig und Katharina Pesendorfer (SVS Leichtathletik) absolvierten die ersten zwei Kilometer gemeinsam in einem konstanten Tempo und wechselten sich in der Tempoarbeit ab. Daher kamen beide zu einer recht guten Zeit: Millonig schaffte das Kunststück, genau in 10:00,00 Minuten zu finishen, Pesendorfer verbesserte ihre persönliche Bestleistung um deutlich auf eine Zeit von 10:06,91 Minuten. Dritte wurde Ida Danner (SU IGLA Long Life) in 10:49,78 Minuten. „Vom Training her war ich ungefähr am Stand wie im letzten Jahr und deswegen wollte ich um die zehn Minuten anlaufen. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, meinte die Siegerin.

Bei den Männern führte längere Zeit Bernhard Neumann (DSG Wien) das Rennen an. Nachdem das Tempo im Laufe des Rennens etwas langsamer wurde, suchte Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) die Vorentscheidung und verteidigte in einer Zeit von 8:54,07 Minuten seinen Titel. Neumann blieb als Zweiter in 9:02,69 Minuten gut zweieinhalb Minuten über dem U23-EM-Limit, Dritter wurde Bernhard Schmid (SVS Leichtathletik), ebenfalls ein U23-Läufer (9:23,06).

Österreichischer Leichtathletik-Verband

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