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Eine Pandemie-Strategie namens Bewegung

Vor einigen Tagen berichtete das Deutsche Ärzteblatt über den Zusammenhang von regelmäßiger sportlicher Aktivität mit einem geringeren Risiko, sich mit COVID-19 zu infizieren.
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Vor einigen Tagen berichtete das Deutsche Ärzteblatt über den Zusammenhang von regelmäßiger sportlicher Aktivität mit einem geringeren Risiko, sich mit COVID-19 zu infizieren. Zugrunde liegt diesem Bericht eine Studie eines spanischen Forscherteams, die im British Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Sie baut auf und verstärkt bereits bekanntes Wissen, dass regelmäßige Bewegung das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei diesem Virus erheblich reduziert.

Wer einen aktiven Lebensstil pflegt, infiziert sich seltener an viralen Atemwegserkrankungen.

Es ist beileibe nicht die erste Studie, die seit Pandemiebeginn Erkenntnisse in diese Richtung bringt und das Potenzial regelmäßiger körperlicher Aktivität für eine stärkere und effektivere Immunantwort gegenüber Infektionskrankheiten aufzeigt. Gegenteilige wissenschaftliche Erkenntnisse sind dem Autor dieses Blogs nicht bekannt. Dazu kommen Erfahrungen mit früheren Atemwegsinfektionen, die wenig überraschend auch auf das neuere Virus anwendbar sind: Wer einen sportlichen Lebensstil pflegt, viel frische Luft und genügend Vitamin D aufnimmt, infiziert sich seltener an viralen Atemwegserkrankungen. Und wenn doch, dann ist der Krankheitsverlauf in der Regel milder und kürzer.

Dazu kommt, wie die Studie auch festhält, die langfristige, präventiv effektive Wirkung der regelmäßigen Bewegung auf die Entwicklungen von gesundheitlichen Schwierigkeiten wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes, die als eindeutige Risikofaktoren bei einer COVID-19-Erkrankung einzustufen sind. Außerdem baut sportliche Bewegung Stress ab, ebenfalls ein wohl oft unterschätzter, belastender Faktor für das Funktionieren des Immunsystems. Die aktuellen Erkenntnisse sind daher extrem wichtig, aber bieten keinesfalls Überraschendes. Und es liegt auch in der Natur der Dinge, dass solch klare Erkenntnisse von der Wissenschaft trotz ihrer Erwartbarkeit erst verhältnismäßig spät zur Verfügung gestellt werden – die sorgfältige wissenschaftliche Arbeit benötigt Daten und Zeit!

Yazmin Ezzatvar, Erstautorin der Studie und beruflich u.a. in der Abteilung für Krankenpflege an der Universität Valencia tätig, erklärt: „Dem Zusammenhang zwischen regelmäßiger körperlicher Aktivität und der Schwere der COVID-19-Erkrankung könnten sowohl metabolische als auch umweltbedingte Faktoren zugrunde liegen.“ Mit drei Kollegen analysierte sie gemeinsam 16 Studien, nach recht strengen Kriterien aus einem Pool von über 4.000 ausgewählt, aus zehn Ländern in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika mit insgesamt 1,85 Millionen erwachsenen Probanden im Altersdurchschnitt von 53 Jahren mit dem Ziel herauszufinden, wie sich körperliche Aktivität auf das Risiko für eine Infektion und folglich Hospitalisierungen bis hin zu Todesfällen auswirkt.

Das Risiko aktiver Menschen von schweren Krankheitsverläufen bei COVID-19 ist um gut ein Drittel niedriger.

Das Ergebnis: Die Infektionshäufigkeit bei aktiven Menschen ist um 11% geringer als bei körperlich inaktiven, die Hospitalisierungsrate ist um 36% niedriger, das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung um 34% und das Sterberisiko um 43% geringer. Die statistischen Werte formulieren eine beachtliche Aussagekraft. Einige Limitierungen in den Studien, wie jene, dass die Probandinnen und Probanden meistens ihr Aktivitätslevel in der Befragung selbst angaben, oder dass die Forscher nicht 100% ausschließen konnten, dass die Probanden geimpft waren (was angesichts der Erhebungszeiträume der Daten aber sehr unwahrscheinlich ist), können sie kaum abdämpfen.

Wenig überraschend ist auch, dass die Wissenschafter den Umfang von mindestens 150 Minuten (bis 300) moderater und 75 Minuten (bis 150) intensiver körperlicher Aktivität pro Woche als besten Schutz bezeichnen. Das sind nämlich die exakten Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die bereits vor der Pandemie als eines der Kriterien für einen gesunden Lebensstil definiert wurden.

Die WHO-Empfehlung: mindestens 150 Minuten moderate bzw. 75 Minuten intensive körperliche Aktivität.

Die Zahlen aus der Studie sind überzeugend und rufen förmlich dazu auf, den ausgehenden Sommer und ankommenden Herbst dafür zu nutzen, die sportliche Aktivität in der Freizeit anzupassen, um besser gerüstet in die traditionelle Virensaison hineinzugehen. Dass die ausdauerlastige Sportart Laufen, die den gesamten Körper in Bewegung bringt, mit seiner erwiesenen positiven Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System und die körperliche Fitness sich dafür bestens eignet, ist aufgrund des universellen und simplen Zugangs praktisch. Laufen ist wenig zeitaufwändig und bedarf keiner zusätzlichen Infrastruktur.

Organisierte Laufevents, wie in der Mozartstadt etwa der Salzburg Half am 2. Oktober, bieten attraktive Ziele und geben Orientierung und Motivation für die Regelmäßigkeit der Laufeinheiten. Dank kürzerer Distanzen auch für Laufeinsteigerinnen und Laufeinsteiger sowie diejenigen, die ihre sportliche Aktivität langsam steigern wollen.

Wie viel Potenzial mögen Aufrufe, zuhause zu bleiben und Alltagsrhythmen zu verlassen beschnitten haben?

Aber die Erkenntnisse der zitierten Studie forcieren auch kritische Überlegungen. Nach über zwei Jahren Pandemie und Pandemiemaßnahmen, die über lange Zeit auch die sportliche Freizeitgestaltung der Bevölkerung extrem eingeschränkt hat, muss die Frage erlaubt sein, warum Gesundheits- und Bewegungsempfehlungen, gerade in der Kommunikation aus dem Gesundheitsministerium, neben verpflichtenden Verhaltensmaßnahmen, überwiegend mit Einschränkungen und Umständen verbunden, so stark untergegangen sind? Wie viel Potenzial für individuelle Gesundheit (und damit in deren Summe als Teil der „gesellschaftlichen Gesundheit“) mögen Aufrufe, Hashtags und Kampagnen wie „Bleib zu Hause!“ im Kontext einer mit psychischer Belastung sorgenvollen Grundstimmung in der öffentlichen Kommunikation bis hin zu Ausgangssperren wie in Deutschland beschnitten haben?

Faktisch ist der durchschnittliche Gesundheitszustand in unserer Gesellschaft wesentlich schlechter als 2019, was etwa eine geringere Lebenserwartung oder eine Steigerung psychischer Probleme jetzt schon belegen können, wo der Gesamtumfang der Folgen aus dem Krankheitsgeschehen der Pandemie und der politischen Strategie zu deren Eindämmung noch gar nicht wissenschaftlich erhoben ist. Klar ist, auf gesundheitlicher Ebene gibt es einiges aufzuholen und das Laufen ist eine effektive Lösung dafür!

Gesundheit ist das Gebot der Stunde – Bewegung ein wichtiger Teil davon.

Aus den Erkenntnissen folgend wäre ein Gebot der Stunde, in einem gesundheitlichen Ansatz die sportliche Bewegung nicht nur zu empfehlen und zu bewerben, sondern auch die notwenigen Strukturen zu stärken, die Kompetenz des Fachpersonals zu erhöhen und erweitern sowie mit Initiativen auch Randgruppen der Gesellschaft gezielt anzusprechen, die oft alleine aufgrund ihres sozioökonomischen Status einen komplizierteren Zugang zu Sportmöglichkeiten haben.

Ein Schlüssel ist effektive Bewusstseinsbildung und Vorbildwirkung, angefangen im Bildungssystem, wo man die Zukunft unserer Gesellschaft direkt erreicht. Aber auch im Gesundheitssystem selbst: So stellen die Studienautoren ihre Erkenntnissen in der Conclusio als eine Basis für Ärztinnen und Ärzten in deren Empfehlungen an deren Patientinnen und Patienten, wie sie mit der gesundheitlichen Bedrohung der Pandemie umgehen, dar.

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