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Bei den Dänen läuft’s rund

Schon am kommenden Freitag, 10. September werden in Dänemark die letzten die Gesellschaft treffenden, staatlich vorgegeben COVID-19-Maßnahmen aufgehoben. In diesem finalen Schritt geht es um Regeln wie Abstandsempfehlungen und die Abschaffung des nationalen Grünen Passes, der nach der gesetzlich verankerten…

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Schon am kommenden Freitag, 10. September werden in Dänemark die letzten die Gesellschaft treffenden, staatlich vorgegeben COVID-19-Maßnahmen aufgehoben. In diesem finalen Schritt geht es um Regeln wie Abstandsempfehlungen und die Abschaffung des nationalen Grünen Passes, der nach der gesetzlich verankerten Evaluierung der Situation drei Monate nach der Einführung einfach ausläuft, weil die dänischen Kriterien für eine Beibehaltung nicht erfüllt werden. Maßnahmen wie die Maskenpflicht, bei uns sichtlich eine zentrale Säule der Pandemieunterdrückung, wurde im südlichsten skandinavischen Land längst abgeschafft, nachdem die nationale Gesundheitsbehörde in einer Studie die Ineffektivität bei der Verhinderung von Infektionen dieser Maßnahme in ihrer praktischen Umsetzung feststellte. Das unmissverständliche Signal des dänischen Gesundheitsministers, ausgesandt laut diversen internationalen Medienberichten in Einklang mit den wichtigsten Virologinnen und Virologen des Landes: Die Pandemie ist unter Kontrolle! Weshalb es keinen Grund mehr gibt, die individuelle Freiheit der Menschen zu beschränken.

Nirgends auf der Welt läuft ein so großer Teil der nationalen Bevölkerung wie in Dänemark

Sie werden fragen, was hat diese Nachricht auf einer Plattform für Laufbegeisterte zu suchen? Nirgends auf der Welt läuft ein so großer Teil der nationalen Bevölkerung wie in Dänemark. Ein Drittel der Däninnen und Dänen schnürt in aller Regelmäßigkeit die Laufschuhe. Das geht aus den auf Statistics Denmark veröffentlichen Zahlen einer Studie des dänischen Instituts für Sportwissenschaften hervor. Zukünftig sollen es noch mehr sein: Der dänische Leichtathletik-Verband ist an einer Initiative des organisierten dänischen Sports beteiligt, die das Ziel jagt, bis zum Jahr 2025 zusätzlich 600.000 Staatsbürger zu regelmäßiger sportlicher Bewegung zu animieren. Mit speziellem Fokus auf Senioren und junge Menschen unter 15 Jahren. Im Optimalfall sollen sich dann drei von vier Dänen regelmäßig sportlich betätigen. Und gerade bei der Bewegungsfreude der Kinder und Jugendlichen schneidet Dänemark im internationalen Bereich weit schlechter ab als bei den Erwachsenen.

Bereits 2014 entfielen laut einer Erhebung auf 100.000 Dänen 36 Marathonläufer, das war und ist wohl noch immer globaler Topwert. Laut Daten von Statista liefen 2015 fast doppelt so viele Däninnen und Dänen einen Marathon wie Österreicherinnen und Österreich, obwohl Dänemark ein Bevölkerungspotenzial von 2/3 des österreichischen hat.

Doppelt so viele Däninnen und Dänen laufen Marathon wie Österreicherinnen und Österreicher, obwohl die dänische Bevölkerung kleiner ist

Um gemeinsam mit dem Volk seinen 50. Geburtstag zu feiern, hat der laufbegeisterte dänische Kronprinz Frederik 2018 kurzerhand eine Laufserie in fünf dänischen Städten initiiert. Über 70.000 liefen an diesem Tag entweder eine Meile oder zehn Kilometer. Da der „Royal Run“ so ein großer Erfolg war, wiederholte das Königshaus den Event jährlich: 2019 waren es bereits 82.000 Teilnehmer, heuer wurde der Royal Run auf 12. September verschoben, 77.000 sind schon angemeldet.

Vielleicht mag eine kleine Teilbegründung für den dänischen Topwert bei aktiven Läuferinnen und Läufern sein, dass Bewohnerinnen und Bewohner anderer skandinavischer Länder, die ebenfalls bewegungsfreudige und sportbegeisterte Gesellschaften sind, aus geographischen und klimatischen Gründen aus einer größeren Palette beliebter Sportarten und Freizeitaktivitäten wählen als die dänische Bevölkerung. Die statistischen Daten sind aber trotzdem sehr beeindruckend und vorbildlich nicht nur aus gesundheitlicher Perspektive. Die gesellschaftliche Bewegungsfreude spiegelt sich nicht nur im Laufverhalten, sondern auch in der alltäglichen Bewegungsfreude wider: Kopenhagen hat Amsterdam längst als Radfahrerhauptstadt der Welt abgelöst. Fast eineinhalb Millionen Radkilometer täglich werden in der dänischen Hauptstadt, nicht unbedingt das klimatische Sommerparadies, zurückgelegt. 49% aller Arbeits- und Schulwege. Der Tourismus in Kopenhagen wirbt heftig damit.

Die Hälfte aller Arbeits- und Schulwege werden in Kopenhagen mit dem Fahrrad zurückgelegt

Ein direkter Zusammenhang zwischen den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Dänemark und dem Lauffleiß, der Laufleidenschaft der Däninnen und Dänen liegt sicherlich nicht vor, aber ein klar ersichtlicher indirekter. Es ist fundiertes sportmedizinisches Wissen, dass körperlich fitte Menschen seltener unter Infektionskrankheiten leiden und wenn dann milder und kürzer. Das ist natürlich auch bei SARS-Cov-2 nicht anders. Die gesellschaftliche Gesundheit ist eine Waffe gegen die Pandemie. Und auf diese Stärke setzt Dänemark nun mithilfe des Gesundheitsbewusstseins seiner Bevölkerung. Laut Gesundheitsdaten zurecht: Dänen rauchen weniger, müssen seltener zum Arzt oder ins Krankenhaus, sind seltener übergewichtig als Deutsche oder Österreicher. Im statistischen Vergleich unter 40 OECD-Staaten zur Lebenszufriedenheit der Bevölkerung liegen Dänen hinter Finnen und Norwegern auf Rang drei, Österreicher auf Rang zwölf. Im World Happiness Report des Jahres 2020 rangieren die Dänen auf Rang zwei hinter Nachbar Finnland, Österreich auf Rang neun.

Es ist fundiertes Wissen, dass fitte Menschen seltener unter Infektionskrankheiten leiden und wenn dann milder und kürzer. Das ist bei SARS-Cov-2 nicht anders

Natürlich ist in Dänemark, das überdurchschnittlich viel Geld für das Gesundheitssystem investiert, nicht alles Gold, was glänzt. Zum Beispiel haben Dänen laut eines WHO-Berichts ein Problem mit gesellschaftlichem Alkoholkonsum, massiv überhalb des EU-Durchschnitts. Und auch bei den durchschnittlich bei der Geburt erwartbaren gesunden Lebensjahren liegt Dänemark überraschend weit abgeschlagen hinter seinen skandinavischen Nachbarn Schweden oder Norwegen zurück und sogar unterhalb des EU-Durchschnitts, aber immer noch vor Österreich. Waren es 2019 in Schweden 72,5 gesunde Lebensjahre bei den Frauen und 73,8 bei den Männern, 65,1 bzw. 64,2 im EU-Schnitt, so verzeichnete Dänemark 58,8 bei Frauen und 59 bei Männern, Österreich 58 bei Frauen und 56,7 bei Männern.

Gesellschaftliche Gesundheit ist eine Waffe gegen die Pandemie. Auf diese Stärke setzt Dänemark

Es soll nicht der Eindruck entstehen, als wäre das Bewegungsverhalten der Gesellschaft die einzige Erklärung für offensichtlich bipolare politische Entwicklungen in Dänemark und Österreich, zwei der wohlhabendsten Länder der Europäischen Union. Die Impfquote in der dänischen Bevölkerung über 60 Jahren von 96% erweckt anderswo Neid. Es soll auch nicht der Eindruck entstehen, dass in Österreich niemand läuft oder niemand gesundheitsbewusst, aktiv lebt. Gerade in Zeiten der Gesundheitskrise verdienen alle, die gesund sind, hohe Anerkennung. Aber es ist längst überfällig, aus dem Laufsport heraus zu betonen, welch positiven Input und letztendlich Infektions(-teil-)schutz ein sportliches Leben, ein fitter Körper bei der Konfrontation mit Viren haben. Dieser Teilaspekt bekommt am kommenden Wochenende in Wien eine sichtbare Bühne, hoffentlich mit nachhaltigem Lerneffekt.

Gerade in Zeiten der Gesundheitskrise verdienen alle, die sich aktiv gesund halten, hohe Anerkennung

Wenn am 12. September die gesamte westliche Laufwelt mit Neid nach Wien blickt, weil der Vienna City Marathon als größte Marathon-Veranstaltung in Westeuropa seit Pandemiebeginn ein wichtiges Zeichen setzt und das gemeinsame Laufen einen riesigen Schritt zurück in unser Leben macht, tun dies die dänischen Läuferinnen und Läufer vielleicht am wenigsten. Wenn sie parallel zu Zig-Tausenden beim „Royal Run“ durch ihre Städte laufen und damit auch für den dänischen Laufsport eine neue Zeitspanne eröffnen. So wird sowohl in Wien als auch in Kopenhagen und anderen dänischen Städten auf würdige Weise daran erinnert, dass Laufveranstaltungen ein kräftiger Motor zur Steigerung der gesellschaftlichen Gesundheit und des gesellschaftlichen Wohlbefindens sind.

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