Bauernfeinds Triple endet mit Platz vier in der Wachau

Nach dem Titelgewinn bei den Österreichischen Meisterschaften im 10.000m-Lauf am Samstag in Wien lief Mario Bauernfeind beim Halbmarathon in der Wachau als bester Österreicher ins Ziel. Das Belastungstriple binnen vier Tagen hat der Wiener mit Augenmaß und Flexibilität absolviert und körperlich gut überstanden.

© WACHAUmarathon / Bernd Gruber

Es war ein Risiko, drei Wettkämpfe binnen vier Tagen, seine Erkenntnis aber lautet: „Ich bereue die Planung nicht, auch wenn das Wochenende ein bisschen anders verlief als erwartet, und mir geht es so gut, dass ich morgen wieder wie geplant ins Training einsteigen kann.“ Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) war der heimische Topläufer beim diesjährigen Wachau Halbmarathon und er wurde dieser Rolle als Vierter hinter dem kenianischen Trio an der Spitze gerecht, wenngleich ein kontrollierter Lauf ihn zu keiner Topzeit, sondern zu einer Leistung von 1:10:03 Stunden führte. „Mein Plan war, im geplanten Marathon-Tempo von 3:10 Minuten pro Kilometer die Distanz zu absolvieren. Nach drei Kilometern habe ich schon gefühlt, dass sich das nicht ganz ausgehen würde. Vorne waren alle schon entwischt und als ich mich umgeblickt habe, habe ich auch niemanden gesehen. Also bin ich pulskontrolliert zu Ende gelaufen“, so der 32-Jährige.

Vorbelastungen am Donnerstag und Samstag

Das Wochenende war ein abenteuerliches und abwechslungsreiches für den Marathon-Staatsmeister von 2022. Auf der Rückreise vom Trainingsaufenthalt in der Ramsau lief er am Donnerstag beim Salzburger Businesslauf mit (siehe RunAustria-Meldung), um einen flotten Trainingslauf unter Wettkampfbedingungen zu bekommen. Doch die unerwartet starke Besetzung in Kombination mit seinem eigenen Siegeswillen gestaltete daraus eine ordentliche Wettkampf-Belastung. „Ich war schon am Limit“, meinte er nach dem 5,9km-Lauf. Zwei Tage später bei den Staatsmeisterschaften im 10.000m-Lauf, im LAZ-Wien praktisch vor der eigenen Haustür, wusste Bauernfeind um seine Favoritenrolle und gewann den Titel in einer Zeit von 32:27,15 Minuten. Weil Felix Geieregger aufgab, kamen nur zwei Athleten ins Ziel – ein Armutszeugnis für diese Meisterschaften in einer wohlgemerkt Olympischen Disziplin. „Wenn ich nicht mitgelaufen wäre, hätte es das auch nicht besser gemacht“, meint Bauernfeind, in einigen Jahren würde niemand mehr fragen, wie der Titel zustande gekommen ist. „Ich war schon oft in gut besetzten Meisterschaftsrennen knapp neben dem Stockerl, dieses Mal war’s halt irgendwie umgekehrt.“

Fokus auf Frankfurt Marathon

Doch die neuen Wettkampfregeln untersagten ihm, mit Straßenlauf-Schuhen zu laufen und so spürte er die körperlichen Folgen der für ihn ungewohnten Spikes beim gestrigen Halbmarathon schon. Dazu die Belastungen der Vortage inklusive der Trainings am Wochenbeginn. Nach den turbulenten Tagen folgt nun in Vorbereitung des Frankfurt Marathons eine konzentrierte Phase, in dem ein zweiwöchiger Trainingsaufenthalt auf Mallorca im Oktober ansteht und davor und danach einige Trainingsläufe im Wiener Prater gemeinsam mit Andreas Vojta, der dasselbe Marathonziel in der Frankfurter Messe anstrebt.

© WACHAUmarathon / Bernd Gruber

Kenianische Siege

Bei hohen Temperaturen bereits am Morgen und steigenden auf sommerliche 28°C im Laufe der Gesamtwettkampfzeit waren die Ambitionen schneller Zeiten in der Wachau außer Reichweite. Schnellster im Halbmarathon war Peter Wahome in einer Zeit von 1:01:55 Stunden, seine kenianischen Landsleute Isaac Kipkemboi und Castro Omwena folgten ihm aufs Stockerl. Bei den Frauen gewann die 20-jährige Morine Michira, zuletzt Zweite beim Wörthersee Halbmarathon, in einer Zeit von 1:13:17 Stunden vor Ines Preiß (1:25:35) und Julia Jakob (1:26:51).

Jubiläum am 15. September 2024

Gut 4.500 Läuferinnen und Läufer erreichten bei den Bewerben im Rahmen der 24. Auflage des WACHAUmarathon in der idyllischen Landschaft entlang der Donau die Ziellinie im Kremser Stadtpark, weit mehr als die Hälfte (2.729) im Halbmarathon, dem Hauptbewerb der Veranstaltung. Die Siege im Marathon gingen an Klemens Siegl (2:44:30) und Ashley Kempton aus den USA (3:14:51). „Wir freuen uns sehr über die schönen Bilder und strahlenden Gesichter, die wir wieder gesehen haben. Mit den Bildern und Emotionen des heutigen Laufs sind wir bestens gerüstet für den 25. Internationalen WACHAUmarathon, unser großes Jubiläum im nächsten Jahr“, sagte Michael Buchleitner, Veranstalter des größten Laufevents in Niederösterreich.

© WACHAUmarathon / Bernd Gruber

Ergebnisse WACHAU Halbmarathon 2023

Männer

  1. Peter Wahome (KEN) 1:01:55 Stunden
  2. Isaac Kipkemboi (KEN) 1:03:17 Stunden
  3. Castor Omwena (KEN) 1:07:07 Stunden
  4. Mario Bauernfeind (AUT) 1:10:03 Stunden
  5. Deniss Salkauskas (EST) 1:11:50 Stunden
  6. John Kiprop (KEN) 1;13:25 Stunden
  7. Kevin Wallner (AUT) 1:14:03 Stunden
  8. Matthias Maldet (AUT) 1:14:31 Stunden
  9. Manfred Winkler (AUT) 1:17:21 Stunden
  10. Jürgen Hable (AUT) 1:17:52 Stunden

Frauen

  1. Morine Michira (KEN) 1:13:17 Stunden
  2. Ines Preiß (AUT) 1:25:37 Stunden
  3. Julia Jakob (AUT) 1:26:53 Stunden
  4. Katharina Kiesenhofer (AUT) 1:27:22 Stunden
  5. Edith Brandl (AUT) 1:28:55 Stunden

Ergebnisse WACHAUmarathon

Männer

  1. Clemens Sigl (AUT) 2:44:30 Stunden
  2. Robert Weihs (AUT) 2:44:43 Stunden
  3. Dalibor Hejna (CZE) 2:47:21 Stunden

Frauen

  1. Ashley Kempton (USA) 3:14:52 Stunden
  2. Ilse Wieshuber (AUT) 3:16:48 Stunden
  3. Karin Rosenberger (AUT) 3:17:13 Stunden

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