Vojta zielt in Kopenhagen auf Bestzeit ab

Start zum Kopenhagen Halbmarahton 2022. © Cph half

Andreas Vojta (team2012.at) hat sich bewusst den Kopenhagen Halbmarathon als ersten seriösen Straßenlauf-Wettkampf seit dem Vienna City Marathon ausgesucht. Schließlich bietet der Halbmarathon in der dänischen Hauptstadt mit seiner schnellen Strecke ideale Voraussetzungen für ein schnelles Rennen. Diese Begebenheiten würde der Niederösterreicher gerne für eine persönliche Bestleistung nützen, hin zum allgemeinen Ziel, im Halbmarathon die Marke von 62 Minuten hinter sich zu lassen. Freilich liege der Fokus auf den Marathon in einigen Wochen als Hauptziel für diesen Herbst, betont Vojta. Gleichzeitig habe er in einigen spezifischen Trainingseinheiten, abgestimmt auf das Wettkampf-Tempo im Halbmarathon, dennoch der Vorbereitung dieses Halbmarathons einen gewissen Stellenwert gegeben.

Hoffnung auf gute Rennentwicklung

Die Erkenntnisse aus den letzten Trainingswochen und der Abschlusseinheit lassen leichten Optimismus verspüren. „So ein Rennen mit solchen Rahmenbedingungen hatte ich im Halbmarathon noch nie“, stellt er fest. „Ich setze mich jetzt hinblicklich der Marathon-Ziele nicht unter großen Druck, aber ich möchte meine Form schon für einen schnellen Wettkampf nützen“, so der 34-Jährige. Die guten Rahmenbedingungen bieten die günstige Wetterprognose mit Temperaturen rund um 18°C zur Wettkampfzeit und für eine Hafenstadt wie Kopenhagen wenig Wind, außerdem die Hoffnung und Aussicht auf eine leistungsstarke Gruppe, die mit seinen Ambitionen harmonieren könnte. „Ich habe im letzten Jahr bei den Staatsmeisterschaften in Linz gemerkt, als ich weit nicht so gut in Form war wie in Prag, weil ich an einem früheren Zeitpunkt des Trainingszyklus war, dass eine ideale Gruppe helfen kann. Wahrscheinlich hauptsächlich für die Psyche, es ist immer fein, sich an anderen orientieren zu können“, so Vojta. Der Blick in die Veranstaltungshistorie zeigt, welch Leistungsdichte auf hohem Niveau diese Gruppendynamik schon öfters zur Folge hatte – siehe auch im vergangenen Jahr, als die Österreicher Mario Bauernfeind, Dominik Stadlmann und Markus Hartinger ihre Halbmarathon-Bestzeiten klar gesteigert haben.

RunAustria-Tipp: Der Kopenhagen Halbmarathon wird am Sonntag im Livestream auf der Veranstaltungswebsite übertragen. Der Startschuss fällt um 11:15 Uhr.

Website Kopenhagen Halbmarathon

Neben Vojta sind weitere österreichische Läufer auf gutem Leistungsniveau auf dem Weg nach Kopenhagen. Markus Hartinger (LTV Köflach) misst sich nach guten Trainingswochen in der Höhe von St. Moritz mit seiner persönlichen Bestleistung von 1:03:48 Stunden, die ihm im letzten Jahr bei perfekten Laufbedingungen in der dänischen Haupstadt gelungen ist. Ebenfalls auf Bestzeitjagd gehen Dominik Jandl (SVS Leichtathletik), Raphael Siebenhofer (run2gether).

Ambitioniertes Spitzenfeld mit Ingebrigtsen als Debütanten

Auch bei der neunten Auflage des im Nachgang der erfolgreichen Weltmeisterschaften von 2014 gegründeten Halbmarathons in Kopenhagen sind die Elitefelder hochkarätig besetzt. Angeführt wird das Feld von Kennedy Kimutai aus Kenia, der über eine persönliche Bestleistung von 58:28 Minuten verfügt. Insgesamt sind neun Athleten auf der Startliste, die eine Bestleistung unter einer Stunde vorweisen können. Im letzten Jahr haben nicht weniger als 15 Läufer bei diesem Event die Marke von einer Stunde unterboten.

Vojta gehört tatsächlich zu den besten Europäern im Feld, der Norweger Zerei Kbrom steht mit einer persönlichen Bestleistung von 1:00:01 Stunden und der damit verbundenen, logischen Zielsetzung einer Verbesserung unter die magische Marke, als bester Europäer im Elitefeld aber deutlich über dem Österreicher. Interessantester Europäer ist aber vielleicht Henrik Ingebrigtsen, der eine Woche nach seinem starken Auftritt im 3.000m-Lauf von Zagreb (siehe RunAustria-Bericht) sein Debüt im Halbmarathon gibt. Zuletzt mit starken Leistungen überzeugt hat auch der Brite Emile Cairess, der bei einer Bestleistung von 1:00:32 Stunden hält und im Vorfeld vom Veranstalter in Zusammenhang mit einer Attacke auf den Europarekord von Julien Wanders (59:13) gebracht wurde.

27.000 Anmeldungen bescheren Teilnehmerrekord

Das Feld der Frauen wird angeführt von gleich drei Athletinnen mit Bestleistungen unter 1:06 Stunden: Hawi Feysa und Bosena Mulatie aus Äthiopien sowie Gladys Chepkurui aus Kenia. Inklusive des Trios weisen zwölf Starterinnen Vorleistungen unter 1:08 Stunden auf, darunter die ehemalige Crosslauf-Weltmeisterin Irine Cheptai. Dazu kommen die zwei starken afrikanischen Debütantinnen Jesca Chelangat aus Kenia und Sarah Chelangat aus Uganda, die gute Vorleistungen im 10km-Lauf mitnehmen.

Europäische Topläuferin ist die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grövdal, die aus einer für sie enttäuschenden Bahn-Wettkampfsaison kommt. Die zweifache Crosslauf-Europameisterin hält bereits bei einer Bestleistung von 1:08:07 Stunden, weitere europäische Topläuferinnen auf der Startliste sind die Kroatin Matea Parlov-Kostro und die Britin Lily Partridge.

Mit 27.000 verkauften Startplätzen ist der Kopenhagen Halbmarathon längst ausverkauft und verzeichnet einen neuen Anmelderekord.

Kopenhagen Halbmarathon

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