Kenianischem Marathonstar drohen 10 Jahre Sperre

Titus Ekiru, der sechstschnellste Marathonläufer der Welt, ist wegen Verstößen gegen den WADA-Code provisorisch suspendiert. Da die Athletics Integrity Unit (AIU) in Zusammenarbeit mit den kenianischen Anti-Doping-Behörden gleich wegen vier Verstößen aus zwei verschiedenen Fällen gegen den kenianischen Athleten ermitteln, droht ihm eine Strafe von bis zu zehn Jahren.

Symbolfoto. © jorono / Pixabay

Wie die Athletics Integrity Unit (AIU) in sozialen Netzwerken informiert, geht es um die verbotenen Substanzen Triamcinolon Acetonid, ein steroides Hormon, sowie Pethidin, ein synthetisches Opioid. Beachtlich ist, dass der Dopingverdacht gegen Titus Ekiru sich aus zwei Dopingkontrollen, die jeweils an einem Wettkampfort abgenommen wurden, konstruiert: nämlich im Rahmen des Mailand Marathon 2021 und im Rahmen des Abu Dhabi Marathon 2021. Dass Ekiru trotz des ersten Vergehens beim zweiten Wettkampf in Abu Dhabi ein halbes Jahr später noch startberechtigt war, lag laut eines Berichts der kenianischen Tageszeitung „Daily Nation“ daran, dass die Ermittlungen darüber, ob der Athlet das Medikament auf erlaubte Weise konsumiert hat, noch nicht abgeschlossen waren. Als die Athletics Integrity Unit am 1. Februar 2022 von der positiven Dopingprobe Ekirus beim Abu Dhabi Marathon erfuhr, rollte sie die Ermittlungen des ersten Falls wieder auf und suspendierte den Läufer provisorisch, der auch seither keinen Wettkampf mehr bestritten hat.

Verglühte Sternstunde in Mailand

Die AIU hielt fest, dass im Zuge der Erklärungen von Seiten des Athleten unwahre Argumente und gefälschte medizinische Dokumente in beiden Ermittlungsfällen vorgelegt wurden. Eine zehnjährige Dopingsperre würde wohl das Ende seiner Karriere bedeuten, da er zum Zeitpunkt seiner Verstöße bereits 29 Jahre alt war.

Seinen schnellsten Marathon lief Ekiru am 16. Mai 2021 in Mailand, als er sensationell eine Zeit von 2:02:57 Stunden auf den Asphalt zauberte. Nur Eliud Kipchoge, Kelvin Kiptum, Kenenisa Bekele, Birhanu Legese und Mosinet Geremew sind bis heute einen schnelleren Marathon gelaufen, der ehemalige Weltrekordhalter Dennis Kimetto hält bei der gleichen persönlichen Bestleistung wie Ekiru. Nach seinem Mailand-Triumph äußerte er große Töne und nahm in der Öffentlichkeit den Weltrekord von Eliud Kipchoge ins Visier, nun sieht es danach aus, als würde er durch Disqualifikation sein Standing als sechstschnellster Marathonläufer der Geschichte verlieren.

In den Jahren vor seinem vermeintlichen Durchbruch in der italienischen Modemetropole hat sich Titus Ekiru bereits als Weltklasseläufer angekündigt. 2019 blieb er als Sieger des Mailand Marathon erstmals unter 2:05 Stunden, im Dezember gewann er den Honolulu Marathon auf seiner schwierigen Strecke in einer beachtlichen Zeit von 2:08:00 Stunden. Auf Hawaii hatte er schon 2018 triumphiert, genauso wie einige Monate zuvor in Mexiko City. Seinen ersten Marathonsieg feierte er 2017 in Sevilla.

Außerdem gewann Ekiru beide Halbmarathonläufe seiner Karriere: 2019 bei den Afrikaspielen in Rabat und knapp zwei Monate später beim Lissabon Halbmarathon in einer Zeit von 1:00:12 Stunden.

Athletics Integrity Unit

About Author