Topstars Chepngetich und Hassan beim Chicago Marathon

Ein Spitzenduell der Weltklasse erwartet die Marathon-Fans am 8. Oktober. Der Chicago Marathon hat am gestrigen Mittwoch die Starts von Titelverteidigerin Ruth Chepngetich und London-Siegerin Sifan Hassan bekannt gegeben.

© Unsplash / Max Bender

Mit diesem Duell ist klar, dass der Chicago Marathon ein pfeilschnelles Frauenrennen plant, welches im Idealfall sich an der Weltrekordzeit von Brigid Kosgei orientiert. Die Kenianerin war 2019 auf der Strecke des Chicago Marathon eine Zeit von 2:14:04 Stunden gelaufen. Diese Marke geriet bisher nur einmal wirklich in Gefahr und das war beim Chicago Marathon 2022 durch Ruth Chepngetich, als sie eine Siegerzeit von 2:14:18 Stunden erreichte. Einige Experten meinten nachher, die Kenianerin hätte große Chancen gehabt, den Weltrekord ihrer Landsfrau zu unterbieten, hätten die Pacemaker nicht ein derartig hohes Tempo für sie während der ersten Marathon-Hälfte vorgelegt (1:05:44 Stunden).

Die 28-jährige Kenianerin kündigt an: „Ich plane, meinen Titel zu verteidigen und meine Bestleistung zu steigern.“ Chepngtich, die 2019 in Doha Weltmeisterin im Marathon war, hat neben dem Sieg in Chicago 2022 den Nagoya Women’s Marathon (zweimal), den Chicago Marathon 2021, den Istanbul Marathon (zweimal) und den Dubai Marathon 2019 gewonnen.

Neue Herausforderung im zweiten Marathon

Das Duell mit Sifan Hassan, die über Weltklassezeiten von 800m bis Marathon verfügt, verspricht viel Spannung, auch weil eine etablierte Könnerin im Marathon auf eine Novizin mit einem der vielleicht historisch größten Potenziale im Laufsport trifft. Die Weltrekordhalterin über die Meile absolvierte beim London Marathon im April ihr turbulentes Marathon-Debüt. Turbulent deshalb, weil ihre Vorbereitung in den Fastenmonat Ramadan fiel, sie während des Rennens für zwei kurze Dehnungsmaßnahmen stehen geblieben ist, einen Rückstand auf die Spitze aufholen konnte, kurz vor Schluss beinahe mit einem Kamera-Motorrad kollidiert war, als sie wegen einer Verpflegungsstation abrupt die Laufrichtung wechselte, und letztendlich die hochkarätige Konkurrenz auf dem letzten Kilometer besiegte. Die Endzeit lautete 2:18:33 Stunden, bei nicht idealen Bedingungen. Sie zeigt aber, dass Hassan in Chicago erstmals einen superschnellen Marathon zu laufen gedenkt – und das wird eine neue Herausforderung im Vergleich zum London Marathon mit einem breiten, hochqualitativen Feld, wo der Gedanke an den Sieg einen höheren Anteil am Wettkampfgeschehen hatte als es in Chicago der Fall sein könnte.

Hassan hat die Weltmeisterschaften in Budapest als große Ziel für die Sommersaison ausgerufen. Auch wenn noch offen ist, über welche Distanz die Holländerin an den Start gehen möchte – die Titelkämpfe in der ungarischen Hauptstadt gehen nur sechs bis sieben Wochen vor dem Chicago Marathon über die Bühne. Das Programm ist herausfordernd, sagt Hassan auch in der Medieninformation des Chicago Marathon: „Wir werden sehen, wie mein Körper darauf reagiert und wie mein Kopf damit zurecht kommt. Aber die Erfahrungen des London Marathon werden hilfreich sein für mich und ich bin schon gespannt, welche Lehren mit dem Chicago Marathon verbunden sind.“

Etliche US-Topläuferinnen erwartet

Wie im letzten Jahr startet auch Emily Sisson wieder beim Chicago Marathon. Die 31-Jährige stellte im Vorjahr in einer Zeit von 2:18:29 Stunden einen neuen US-Rekord auf. Die US-Plattform Lets’Run.com erwartet eine große Anzahl US-Topläuferinnen beim Chicago Marathon 2023, da der zeitliche Abstand zwischen dem New York City Marathon als zweitem großen US-Marathon der Herbstsaison und den Olympia-Trials 2024 relativ kurz ist.

Weitere Details zum Eliterennen der Frauen, das das hochklassigste in „Windy City“ seit Jahren sein wird, verspricht der Veranstalter für die kommenden Wochen und Monate.

Bank of America Chicago Marathon

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