ÖLV-Team in Führung – Abschneiden auf Laufdistanzen ok

Das österreichische Leichtathletik-Nationalteam beendet den ersten von drei Wettkampftagen bei der Team-Em in Chorzow im Duell mit Irland auf Position eins. Sandra Schauer, Elias Lachkovics und Tobias Rattinger leisteten in den drei Laufdisziplinen mit ihren zufriedenstellenden Platzierungen ihre Beiträge zum guten Gesamtabschneiden.

© ÖLV / Alfred Nevsimal

Schauer eröffnet mit Platz vier

Als erste ÖLV-Läuferin war recht bald zu Beginn des ersten Wettkampftages Sandra Schauer (Union St- Pölten) im Einsatz und erfüllte die Erwartungen mit Platz vier in einer Zeit von 17:28,65 Minuten. Die Niederösterreicherin fand ihren Platz bei Temperaturen von 27°C und prallem Sonnenschein bereits am späten Vormittag in einem klar strukturierten und vom Leistungsniveau enorm divergierenden Feld in einer Verfolgergruppe mit Anna Yusupova aus Aserbaidschan und Lisa Bezzina aus Malta. Beide konnte die 26-Jährige im Finale noch abhängen, nach vorne war nicht mehr möglich.

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Österreich schafft Aufstieg – Vojta 2. über 5.000m

Bereits auf dem vierten Kilometer wurde die Gruppe um Schauer von Lonah Chemtai Salpeter und Luiza Gega überrundet, die ihr Duell abseits der restlichen Konkurrenz ausfochten. Die WM-Dritte im Marathon und mehrfach Topplatzierte bei den wichtigsten internationalen Marathonläufen lief vorne weg, die albanische 3.000m-Hindernislauf-Europameisterin Luiza Gega folgte ihr ruhig. „Normalerweise bin ich diejenige, die vorne läuft. Aber dieses Mal habe ich mich entschieden, dahinter zu bleiben“, meinte die mehrfache albanische Rekordhalterin nach dem Rennen. Gut 200 Meter vor dem Ende setzte sich die 34-Jährige an die Spitze, kam mit frischeren Beinen aus der Kurve und feierte am Ende in einer Zeit von 15:32,39 Minuten einen klaren Sieg. Gegas Erfolg sorgte auch dafür, dass Österreich auf die vermeintlich größte Konkurrenz aus Israel und Irland nur zwei bzw. einen Punkt einbüßte. Es sei nicht leicht, nach längerer Zeit wieder Spike-Schuhe anzuziehen und auf der Bahn zu laufen, gab Salpeter zu bedenken. Aoibhe Richardson versuchte in der ersten Runde das Tempo der Spitze mitzugehen, erkannte bald, dass dies eine Nummer zu groß sein würde. Und so lief die Irin im Alleingang, mit großen Abständen nach vorne und nach hinten, das Rennen auf den dritten Platz fertig (16:45,02).

Ergebnis Team-EM 2023, dritte Liga: 5.000m-Lauf der Frauen
1. Luiza Gega (Albanien) 15:32,39 Minuten
2. Lonah Chemtai Salpeter (Israel) 15:36,07 Minuten
3. Aoibhe Richardson (Irland) 16:45,02 Minuten
4. Sandra Schauer (Österreich) 17:28,65 Minuten
5. Anna Yusupovsa (Aserbaidschan) 17:37,97 Minuten
6. Lisa Bezzina (Malta) 17:38,54 Minuten

Teenager Lachkovics hielt sich gut

Im A-Lauf über 800m agierte Elias Lachkovics (SVS Leichtathletik) recht offensiv, schließlich gehörte er zu den Interessenten für ein schnelleres Rennen als im B-Lauf, da die Resultate zusammengezählt wurden. Christian Chetcuti aus Malta übernahm die Tempoarbeit in der ersten Runde vor dem Österreicher, die Durchgangszeit lag knapp unter 55 Sekunden. Der klare Favorit auf den Sieg, Amel Tuka, verbrachte die erste Runde ganz hinten, auf der Gegengerade der zweiten Runde machte er Boden gut und lief gleich durch an die Spitze. „Die Erfahrung war auf meiner Seite“, meinte der 32-Jährige. Im Finale war er nicht einzuholen, er erreichte eine Zeit von 1:49,25 Minuten. Dahinter überholte Pol Moya aus Andorra noch den Iren Rocco Zaman-Browne und sicherte sich den ebenso erwartbaren zweiten Platz. Moya gehört zu den besten Leichtathleten des Zwergstaates mitten in den Pyrenäen.

© ÖLV / Alfred Nevsimal

Der 19-jährige Lachkovics, der am Samstag bei der Track Night Vienna erstmals die Marke von 1:50 Minuten unterboten hatte (siehe RunAustria-Bericht) und erstmals für das Nationalteam antrat, musste das Trio in der letzten Kurve vorbeilassen und konnte mit schweren Schritten entlang der Zielgerade nicht mehr zulegen. Er sicherte aber den vierten Platz deutlich vor dem Malteser und verbuchte eine gute Zeit von 1:52,00 Minuten für zwölf wichtige Punkte für die Gesamtwertung, in der sich Irland und Österreich langsam von Israel und dem für seine Verhältnisse prächtig gestarteten Malta absetzten.

Ergebnis Team-EM 2023, dritte Liga: 800m-Lauf der Männer
1. Amel Tuka (Bosnien Herzegowina) 1:49,25 Minuten
2. Pol Moya (Andorra) 1:49,57 Minuten
3. Rocco Zaman-Browne (Irland) 1:50,16 Minuten
4. Elias Lachkovics (Österreich) 1:52,00 Minuten
5. Christian Chetcuti (Malta) 1:53,02 Minuten

Rattinger Dritter über die Hindernisse

In der dritten von drei Laufentscheidungen des Tages übernahm Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) eine ähnlich aktive Rolle wie Lachkovics. Nach rund einem Kilometer, der genau in 2:58,02 Minuten absolviert war, übernahm der 25-Jährige die Führung von Nahuel Carabana aus Andorra. So gestaltete sich eine vierköpfige Spitzengruppe, in der der Oberösterreicher das Tempo konstant hielt – auch der zweite Kilometer hatte eine Teilzeit von 2:58 Minuten. Direkt danach zog Finley Daly aus Irland vorbei an die Spitze und nahm Carabana im Sog mit. Der Favorit aus den Pyrenäen, der als Gewinner des Fair Play Awards bei den Europameisterschaften in München 2022 an Bekanntheit gewonnen hat, wie er gegenüber European Athletics erzählte, übernahm nun die Initiative und es entstand gleich eine Lücke zwischen dem zweiten und dritten Platz. Der 23-Jährige, der am Wochenende in Nizza einen beachtlichen Landesrekord von 8:25,98 Minuten aufgestellt hat, siegte in einer Zeit von 8:48,79 Minuten vor Daly. Rattinger gewann das Duell um den dritten Platz gegen den Israeli Tomer Mualem. „Ich bin nicht übertrieben glücklich, aber bei diesen hohen Temperaturen, denk ich, war mein Wettkampf ok“, analysierte der Österreicher gegenüber European Athletics.

Ergebnis Team-EM 2023, dritte Liga: 3.000m-Hindernislauf der Männer
1. Nahuel Carabana (Andorra) 8:48,79 Minuten
2. Finley Daly (Irland) 8:51,14 Minuten
3. Tobias Rattinger (Österreich) 8:53,59 Minuten
4. Tomer Mualem (Israel) 8:53,87 Minuten
5. Luke Micallef (Malta) 9:11,87 Minuten *

* neue persönliche Bestleistung

Österreich in Führung

Gegen Ende des ersten Wettkampftags hat Österreich, u.a. dank drei Disziplinensiegen, in der Gesamtwertung der Team-EM 2023 der dritten Liga mit 159 Punkten die Führung übernommen, drei Zähler vor Irland. Bereits mit einem deutlichen Rückstand rangiert nach 12 von 37 Bewerben Israel auf Platz drei. Auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz, der gegenwärtig von Malta gehalten wird, hat das ÖLV-Nationalteam 37,5 Punkte Vorsprung.

© ÖLV / Alfred Nevsimal

Österreichischer Leichtathletik-Verband

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