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Gold! Andrea Mayr im siebten Himmel

Die beste Bergläuferin der Welt hat heute einen speziellen Höhepunkt ihrer Karriere erlebt. Beim Vertical-Bewerb im Rahmen der Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften gewann Andrea Mayr ihre siebte Goldmedaille – die erste auf heimischem Terrain. „Es ist wunderschön!“, strahlte die 43-Jährige über den Rekord-Weltmeistertitel und ließ sich im Zielareal ausgiebig feiern.
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„Es war wirklich geil, richtig geil!“ Diesen Eindruck teilten Athletin und Publikum wohl. Mehrere Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer begleiteten Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) lautstark, mit Anfeuerungen, Ratschen und Glocken, im Spalier den letzten Streckenteil hinauf zur Ziellinie bei der Elferhütte und hier fiel die Entscheidung in einem denkwürdigen wie historischen Rennen. Die Oberösterreicherin überholte die zwischenzeitlich führende Kenianerin Philaries Kisang und erklomm unter dem immer lauter werdenden Jubel des Publikums den Steilhang hinauf zum Ziel als Schnellste.

Ein großer Sieg

Dort entluden sich nach Übertritt der Zeitnehmungsmatte viele Emotionen. Die pure Freude, Jubelarme in die Höhe, dann in die österreichische Flagge eingehüllt. Freudentränen bei den ersten Interviews, der intime Moment mit dem lauten Dankesschrei „Danke Papa!“ gen Himmel und eine lange Umarmung mit ihrer Mutter. Gefolgt von einem lautstarken Dank an die Familie über das Veranstaltungsmikrophon. Der Dank an das „Team Mayr“. Das machte diesen Erfolg möglich, betonte die neue Weltmeisterin später gegenüber RunAustria. „Andi und meine Mutter – ohne sie wär dieses Projekt Weltmeistertitel nie möglich gewesen!“ Dass dieses Projekt ein Herzenswunsch war und aufgrund der Voraussetzungen höchste Harmonie in der Vorbereitung brauchte, um zu funktionieren, belegten die Eindrücke nach dem Rennen. Andrea Mayr genoss die Minuten nach dem Triumph trotz Interview- und Fotostress sichtlich und ließ keine Gelegenheit aus, ihrer Freude Ausdruck zu verleihen. Es war ein großer Sieg! Einer, der auf einer unheimlichen Leidenschaft zum Berglauf fußt.

RunAustria-Lesetipp: Der Bericht über das Männerrennen

Kenianer Kipngeno triumphiert im Stubaital

„Ich habe meinen eigenen Atem nicht mehr gehört“

Es war selbstredend ein besonderer Augenblick, selbst in der so langen, vielseitigen und vor allen Dingen von Erfolgen durchzogenen Karriere der Österreicherin, die nicht nur im Berglauf glänzte, aber dort jahrelang die Weltklasse bestimmte und bestimmt. Die Besonderheit definiert sich insbesondere durch zwei Dinge: Erstens sorgte das Heimspiel in Tirol für die vielleicht stimmungsvollsten Momente ihrer WM-Erfahrungen. „Es war fantastisch. Einerseits ist man so im Tunnel, dass man die Stimmung nur so halb mitkriegt. Aber wenn man bemerkt, dass es so laut ist, dass man den eigenen Atem nicht mehr hört, dann nimmt das automatisch etwas von der Anstrengung und gibt Extra-Energie“, erzählte Mayr.

Und zweitens: „Ich habe ja schon sechs WM-Titel gewonnen, aber bei allen war ich in den 20ern und 30ern, jetzt bin ich bald 44. Mein letzter Titel war 2017, seither bin ich sechs Jahre älter geworden.“ Außerdem ist die Oberösterreicherin längst weit weg vom Profisport. Sie arbeitete jahrelang, sozusagend „karrierebegleitend“, in Vollzeit und mit Überstunden als Ärztin im Salzkammergut Klinikum. Die Entscheidung, Pflegeltern zu werden, brachte neue Herausforderungen in das Leben des „Team Mayr“, wenngleich dadurch die Arbeitsstunden reduziert wurden. Der Stolz auf Andrea war der Vierjährigen förmlich ins Gesicht geschrieben, während sie den Trubel um die neue Weltmeisterin im Zielraum aus der Nähe beobachtete.

Attacke im Steilen

21 Jahre nach ihrem WM-Debüt im Berglauf, passenderweise damals ebenfalls in der Tiroler Landeshauptstadt, erwischte Andrea Mayr nach einer insgesamt guten Vorbereitung einen Wettkampf nach Plan. In der flachen Passage nach dem Start, wo die Oberösterreicherin längst nicht mehr so schnell ist wie etwa bei ihrem ÖLV-Marathonrekord als Siegerin des Vienna City Marathon 2009, hielt sie sich wacker und erreichte als 13. die Engstelle, bei der das Feld auf den ersten Steig geführt wurde. Nun wurde es erstmals richtig steil und schnell machte Mayr einige Positionen gut. Um wenige Minuten später die Spitze zu übernehmen und gleich mit einer Attacke etwas Risiko zu gehen. Bei der Verpflegungsstation kurz nach Halbzeit führte die Österreicherin mit einer guten halben Minute Vorsprung auf Kisang und mit fast einer Minute Vorsprung auf das Duo Grayson Murphy und Valentine Rutto, die das Duell um die letzte Medaille gegen die im Ziel strahlende, kleine Amerikanerin klar verlieren sollte. Deren Landsfrau und Titelverteidigerin Allie McLaughlin wiederum war, nach anfänglich kurzer Führungsphase, auf dem anspruchsvollen Kurs im Stubaital chancenlos und musste sich mit Rang 13 zufrieden geben.

© WMTRC 2023 / roast media

„Nur noch fünf, sechs Minuten leiden“

Doch nun folgte im Rennverlauf jener flachere Abschnitt, der Mayr schon im Vorfeld etwas Bauchschmerzen bereitet hatte – weil er so gar nicht ihren Stärken entsprach. Tatsächlich erzwang Kisang einen Führungswechsel und ging mit einigen Metern Vorsprung in den letzten, sehr selektiven und anspruchsvollen Schlusshang, der von Tausenden Zuschauern gesäumt war. „Als die Kenianerin auch noch nach den ersten Serpentinen vorne war, hätte ich mich beinahe schon mit der Silbermedaille zufrieden geben wollen. Irgendwann habe ich eine Stimme aus dem Publikum vernommen: ,Die sieht viel schlechter aus als du’. Und das hat einen Impuls ausgelöst. Ich wusste, dass mir das Steilstück zum Schluss entgegenkommt und ich habe mir nur gedacht: ,Jetzt noch einmal fünf, sechs Minuten alles herausholen und leiden’. Das klingt einfach, ist aber bei dieser Steilheit unglaublich lang. Es ist Gott sei Dank gelungen“, schilderte die Siegerin die letzten und entscheidenden Rennminuten. Sie wurden zum Triumph für die Lokalmatadorin, zum allgemeinen Stimmungshotspot, der in den Klängen „I am from Austria“ im Ziel eine passende Akustik erhielt.

Silbermedaille für das deutsche Team

Dass der Sieg der Österreicherin in einer Zeit von 48:14 Minuten für die 7,1 Kilometer lange Strecke, auf der beachtliche 1.020 Höhenmeter zu überwinden waren, letztendlich mit einem Vorsprung von 37 Sekunden auf Kisang und über einer Minute auf Murphy deutlich ausfiel, ging im auf Andrea Mayr gelenkten Scheinwerferlicht unter. Auch, dass Laura Hottenrott sich bis auf Platz vier nach vor gekämpft hatte und mit einem lauten Schrei die Ziellinie überquerte. Sie sicherte dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gemeinsam mit der siebtplatzierten Domenika Mayer und Hanna Gröber auf Rang 22 die tolle Silbermedaille in der Nationenwertung hinter Kenia, das drei Athletinnen in die Top Ten brachte, und vor Großbritannien mit Scout Adkin als Bester auf Platz acht der Einzelwertung.

Den weiteren Österreicherinnen blieb am Ende nur die Rolle der Gratulantinnen für ihre Landsfrau. Karin Freitag (LG Decker Itter) und Sandrina Illes (Union St. Pölten) kamen hintereinander auf den Positionen 49 und 50 ins Ziel – keine Ausgangsposition für eine Top-Platzierung in der Nationenwertung, am Ende wurde es Rang neun.

Grandioser Auftakt der WMTRC

Mit den beiden Vertical-Entscheidungen im Berglauf hat das Bewerbsprogramm der World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck-Stubai ordentlich Fahrt aufgenommen. Der stimmungsvolle Rahmen bei sommerlichen Bedingungen selbst in einer Höhe von 2.000 Metern über dem Meeresspiegel gestaltete gemeinsam mit den hochwertigen sportlichen Leistungen der Athletinnen und Athleten einen denkwürdigen Tag für den heimischen Laufsport. Mit Andrea Mayr, nun siebenfache Weltmeisterin, haben die Titelkämpfe nicht nur aus österreichischer Sicht ihren ersten großen Star. Ein Star, der längst eine Legende in dieser Sportart ist, um die es im Vorfeld selbst im WM-Programm wundersamerweise recht leise war. Aber eine Legende, der neuerdings ihre Antwort auf der Laufstrecke gab. Und das auf eindrucksvolle Art und Weise!

Ergebnis Vertical der Frauen, WMTRC 2023

Gold: Andrea Mayr (Östereich) 48:14 Minuten
Silber: Philaries Kisang (Kenia) 48:51 Minuten
Bronze: Grayson Murphy (USA) 49:22 Minuten

  1. Laura Hottenrott (Deutschland) 49:56 Minuten
  2. Valentine Rutto (Kenia) 49:59 Minuten
  3. Christel Dewalle (Frankreich) 50:04 Minuten
  4. Domenika Mayer (Deutschland) 51:21 Minuten
  5. Scout Adkin (Großbritannien) 51:39 Minuten
  6. Karoline Kyte (Norwegen) 51:51 Minuten
  7. Joyce Muthoni (Kenia) 52:09 Minuten
  8. Emma Pooley (Schweiz) 52:11 Minuten
  9. Annet Chelangat (Uganda) 52:23 Minuten
  10. Allie McLaughlin (USA) 52:27 Minuten
  11. Giselle Slotboom (Niederlande) 52:29 Minuten
  12. Anne-Marie Comeau (Kanada) 52:29 Minuten

    22. Hanna Gröber (Deutschland) 53:14 Minuten
    30. Melanie Maurer (Schweiz) 54:48 Minuten
    37. Flavia Stutz (Schweiz) 55:40 Minuten
    39. Laura Hampel (Deutschland) 55:50 Minuten
    49. Karin Freitag (Österreich) 57:10 Minuten
    50. Sandrina Illes (Österreich) 57:13 Minuten
    51. Celine Aebi (Schweiz) 57:29 Minuten

Nationenwertung (beste drei Platzierungen addiert)

Gold: Kenia 17 Punkte
Silber: Deutschland 33 Punkte
Bronze: Großbritannien 51 Punkte

  1. Italien 53 Punkte
  2. USA 54 Punkte
  3. Schweiz 78 Punkte
  4. Tschechien 81 Punkte
  5. Kanada 96 Punkte
  6. Österreich 100 Punkte
  7. Spanien 102 Punkte

WMTRC 2023

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