WMTRC 2023: Innsbruck im Mittelpunkt der Laufwelt

Die kommenden vier Tage sind die alpinen Naturschönheiten Tirols mit Innsbruck und dem Stubaital als Austragungsorte Schauplatz der Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften und damit als erster großer Höhepunkt der diesjährigen Sommersaison im Rampenlicht der globalen Leichtathletik. Die WMTRC 2023 von Innsbruck-Stubai ist mehr als nur eine WM, sie ist ein Event zum Mitfiebern und Mitleben.

© WMTRC 2023 / Roast Media

1.300 Athletinnen und Athleten aus 68 Nationen haben ihre Reisetrips nach Österreich gebucht und sind die Hauptdarsteller der zweiten Auflage der kombinierten Weltmeisterschaften des Berglaufs und Trailrunnings, genannt World Mountain and Trail Running Championships, kurz WMTRC. Dass mit Innsbruck ein erfolgreicher Bewerber die Titelkämpfe zurück in die Alpen geholt hat, wo sie im letzten Jahrzehnt nur einmal stattfanden (Premana in Italien 2017), ist nicht nur ein Gewinn für den österreichischen Sport, sondern führt die Szene in ihr mitteleuropäisches Herz. Für Innsbruck, das Land Tirol und das Sportland Österreich sind die Titelkämpfe eine ausgezeichnete Gelegenheit der touristischen Präsentation nach außen, aber auch um zwei Sportarten landesintern zu promoten, die aus ähnlichen Charakteristika bestehen und in der Wahrnehmung dennoch unterschiedlich sind.

Beide vereint die sportliche Bewegung in der Natur. Für diese gesamtgesellschaftlich wünschenswerte Verhaltensweise bietet nicht nur das Land Tirol, sondern das gesamte Land Österreich ideale Begebenheiten – und der Bedarf an gesundheitsfördernden Maßnahmen ist hierzulande bekanntermaßen groß. „Das Mission-Statement unserer Veranstaltung lautet: ,Die Liebe der Menschen zu unserer Umwelt und die Leidenschaft für einen gesunden Lebensstil wecken und stärken.’ Ich bin überzeugt, dass gerade durch dieses Großereignis viele einen Anstoß erhalten, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen. Tritt dies ein, haben wir schon gewonnen. Denn wer sich bewegt, lebt gesünder“, sagte Organisationschef Alexander Pittl im Interview mit dem Laufmagazin RunUp (Frühjahrsausgabe).

RunAustrias Vorschau auf die sportlichen Bewerbe

Andrea Mayrs emotionales Heimspiel im weltmeisterlichen Rahmen

„Perfekt für den Sport“

Für die heimische Leichtathletik ist die Austragung von Weltmeisterschaften eine Besonderheit. Mit der erfolgreichen Bewerbung Tirols findet die WM erstmals nach der Zusammenlegung der Disziplinen Berglauf und Trailrunning in Europa statt, nicht einmal acht Monate nach der wegen der Pandemie mehrfach verschobenen Premiere in Thailand. „Tirol hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass es ein ausgezeichneter Gastgeber für sportliche Großveranstaltungen ist“, erinnerte der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle bei einer gestrigen Pressekonferenz in Innsbruck an denkwürdige sportliche Momente auf Tiroler Boden in den letzten Jahren, unter anderem bei der Rad-WM 2018 und der Nordischen Ski-WM 2019. „Die Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften 2023 werden mit großer Spannung und viel Emotion erwartet. Zahlreiche begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer wird es an die Strecken ziehen. Das Land Tirol ist bereit für Weltmeisterschaften mit Strahlkraft“, so Mattle weiter. Die Berglauf-Legende Jonathan Wyatt, als ehemaliger Präsident des Berglauf-Weltverbandes maßgeblicher Befürworter der Entscheidung der Zusammenlegung der beiden Titelkämpfe, hat Innsbruck als Gastgeber der WMTRC 2023 mit den Worten „Das ist perfekt für den Sport!“ bezeichnet.

Die WM-Bewerbe:

  • 7. Juni, 13 & 14 Uhr – Vertical (Neustift im Stubaital – Elferhütte) – 7,1 km, 1.020 Höhenmeter im Anstieg
  • 8. Juni, 9 Uhr – Trail Short (Innsbruck – Stubai) – 45,2 km, 3.132 Höhenmeter im Anstieg, 2.719 Höhenmeter im Abstieg
  • 9. Juni, 6:30 Uhr – Trail Long (Stubai – Innsbruck) – 84,9 km, 5.554 Höhenmeter im Anstieg, 5.966 Höhenmeter im Abstieg
  • 10. Juni, ab 10 Uhr – Mountain Classic (Innsbruck) – 15 km, 751 Höhenmeter im An- und Abstieg

„Atemberaubende alpin-urbane Naturkulisse“

Hauptverantwortlich für die Umsetzung der Weltmeisterschaften, die mit beachtlicher öffentlicher Unterstützung von Bund und Land mit tollen Möglichkeiten ausgestattet wurden, ist Alexander Pittl, der gemeinsam mit seinem Team die Vorbereitungen für die WM seit Monaten kräftig angetrieben hat. „Ich bin davon überzeugt, dass spannende und unvergessliche Tage vor uns liegen und ich freue mich, wenn der Startschuss für die 2. WMTRC fällt“, sagte der erfahrene Trailrunning-Veranstalter (Innsbruck Alpine Trail Run Festival) gestern. Die Titelkämpfe würden auf abwechslungsreichen, anspruchsvollen und WM-würdigen Strecken abgehalten. Außerdem profitiere die WM von der „atemberaubenden alpin-urbanen Naturkulisse“, wie Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi betonte. Die Werbekampagnen laufen seit Monaten intensiv, Tirol präsentiert sich seinen Gästen als Gastgeber und als ein Zentrum des Berglaufs und Trailrunnings.

Vorab ein großes Lob gab es von Alessio Punzi, der für Laufbewerbe bei World Athletics verantwortlich ist. Ziel der Zusammenlegung der Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften unter dem Dach des Leichtathletik-Weltverband sei es gewesen, eine Großveranstaltung zu schaffen, die Athleten und Fans begeistert. „Gemeinsam mit dem lokalen Organisationskomitee haben wir uns große Mühe gegeben, um sicherzustellen, dass das Erlebnis in der Region Innsbruck-Stubai unvergesslich wird. Es sind Bedingungen geschafften worden, die es den Sportlerinnen und Sportlern ermöglichen, ihr Bestes zu geben“, so der Italiener. Sarah Rowell, Vorstandsmitglied des Berglauf-Weltverbandes (WMRA), gibt sich sicher: „Wir werden großartigen Sport erleben und ein Festival des Berg- und Trail-Laufens mit den Besten der Welt feiern.“

Ein Event, der das Publikum mit einbezieht

In Tirol ist die Begeisterung für das Laufen in der Natur, man möchte sagen im wahrsten Sinne des Wortes naturgemäß, selbst für österreichische Verhältnisse sehr ausgeprägt, etliche Trailrunning-Veranstaltungen belegen das. Erst am letzten Wochenende fand das diesjährige Innsbruck Alpine Trail Festival, das größte seiner Art in Österreich, statt, der „Höhepunkt vor dem Höhepunkt“, wie Pittl es bezeichnete. Daher passt es auch, dass in den Tagen der Weltmeisterschaften und davor die Strecken für das Publikum geöffnet sind. Etwa findet am morgigen Vormittag ein Freizeit-Vertical auf jener Strecke statt, auf der später die Besten der Welt um Gold, Silber und Bronze rittern.

Eine der entscheidenden Stärken der WMTRC 2023 ist die Verbindung des Alpinen und Natürlichen mit der Urbanität der Tiroler Landeshauptstadt. Dies ermöglicht, die Weltmeisterschaften zu einem Event mit einem breiten Rahmenprogramm zur Begeisterung des Publikums und zur Entfaltung echter WM-Stimmung zu gestalten. Dieser willkommene Spagat findet sich etwa auch in der Gestaltung der WM-Medaillen wieder. „Sie sind – im übertragenen und wörtlichen Sinne – zwei Seiten derselben Medaille und die perfekte Darstellung der Dualität von urbanen und alpinen Umgebungen der Gastregionen Innsbruck, Stubai und Tirol“, erklärte Johannes Kohtz, Creative Director der WMTRC, das Medaillendesign.

Die WM live im ORF

Ein Meilenstein gelingt der WMTRC 2023 mit der medialen Präsentation. Der Veranstalter bietet einen Livestream aller Bewerbe auf den eigenen Kommunikationskanälen an und das gleich in sechs Sprachen. In deutscher Sprache kommt der in der Leichtathletik erprobte Uwe Holli zum Einsatz. Für Österreich ist die Live-Übertragung des ORF eine grandiose Sache, schließlich hat die Leichtathletik abseits der globalen Titelkämpfe der Stadionleichtathletik, dem Vienna City Marathon und dem Linz Marathon sowie dem Mehrkampfmeeting in Götzis einen schweren Stand im nationalen Fernsehen, wie auch in vielen anderen Medien. Die entscheidenden Wettkampfstunden sind jeden Tag live im ORF zu sehen, die beiden Vertical-Bewerbe am 7. Juni werden zur Gänze übertragen.

WMTRC 2023 in Innsbruck-Stubai

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