Alina Reh und Yemaneberhan Crippa haben sich am vergangenen Samstag beim 10.000m-Europacup im französischen Pacé die Titel geholt. Bei schwierigen Bedingungen mit starkem Wind zeigte die letztjährige Silbermedaillengewinnerin Alina Reh ihre Klasse und dominierte das Rennen, welches sie zeitweise mit einem riesigen Vorsprung bestritt und in einer Zeit von 32:15,47 Minuten abschloss. Damit gab die Deutsche auch die richtige Antwort auf die verkorksten deutschen Meisterschaften in dieser Disziplin, als sie eine Medaille verpasste. „Es war wirklich heftig, 25-mal gegen den Wind anzulaufen“, meinte Reh in einem Bericht auf der Website des DLV. „Natürlich hätte ich mir eine bessere Zeit vorgenommen, aber bei diesen Bedingungen war nicht mehr möglich.“ Hinter ihr gingen die weiteren Medaillen an die Vorjahres-Vierte Valeriia Zinenko aus der Ukraine und Domenika Mayer, die in einer Zeit von 32:35,95 Minuten die zweite Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband holte. Als drittbeste Deutsche komplettierte Eva Dieterich als Achte in der Einzelwertung den klaren deutschen Erfolg in der Nationenwertung vor Spanien und der Ukraine. Rehs Titel war der erste beim Europacup einer deutschen Läuferin seit Sabrina Mockenhaupt vor fast zwei Jahrzehnten.
Crippas Schlussrunde als Trumpf
Bei den Männern gewann Europameister Yemaneberhan Crippa folgerichtig auch den Europacup. Der Italiener, der knapp zwei Monate zuvor sein Marathon-Debüt bestritten hatte, kämpfte mit einer starken Schlussrunde seinen israelischen Kontrahenten Tadesse Getahon nieder und siegte in einer Zeit von 28:08,83 Minuten. Crippa ist der erste italienische Europacup-Sieger seit Daniele Meucci 2016. Die Bronzemedaille ging an den Spanier Ilias Fifa. Israel gewann die Goldmedaille in der Nationenwertung vor Italien und Frankreich, das u.a. auf Titelverteidiger Jimmy Gressier verzichten musste. Auch bei den Frauen war die Vorjahressiegerin Yasemin Can nicht dabei.
Drei Österreicher waren für den Europacup gemeldet. Timo Hinterndorfer (DSG Wien) musste kurzfristig passen. Andreas Vojta (team2012.at) erreichte ein Jahr nach seiner persönlichen Bestleistung, die ihn zu den Europameisterschaften nach München führte, den 22. Platz im A-Lauf, Trainingspartner Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team) finishte in einer persönlichen Bestleistung von 29:54,23 Minuten als Siebter im B-Lauf.
Ergebnisse Europacup 10.000m 2023 in Pacé
Männer (A-Lauf)
Gold: Yemaneberhan Crippa (Italien) 28:08,83 Minuten
Silber: Tadesse Getahon (Israel) 28:09,48 Minuten
Bronze: Ilias Fifa (Spanien) 28:12,62 Minuten
- Gashau Ayale (Israel) 28:15,32 Minuten
- Eyob Faniel (Italien) 28:19,01 Minuten *
- Valentin Gondouin (Frankreich) 28:20,78 Minuten
- Thomas George (Großbritannien) 28:23,06 Minuten
- Mehdi Frère (Frankreich) 28:25,44 Minuten
- Jesus Ramos (Spanien) 28:29,44 Minuten
- Dereje Chekole (Israel) 28:37,12 Minuten
…
20. Filmon Teklebrhan-Berhe (Deutschland) 28:47,51 Minuten
22. Andreas Vojta (Österreich) 28:55,99 Minuten
24. Jan Lukas Becker (Deutschland) 28:57,47 Minuten
25. Morgan Le Guen (Schweiz) 28:58,08 Minuten
Männer (B-Lauf)
- Mohammad Reza Abootorabi (SWE) 29:04,95 Minuten
…
7. Dominik Stadlmann (Österreich) 29:54,23 Minuten *
Nationenwertung
Gold: Israel
Silber: Italien
Bronze: Frankreich
Frauen
Gold: Alina Reh (Deutschland) 32:15,47 Minuten
Silber: Valeriia Zinenko (Ukraine) 32:29,81 Minuten
Bronze: Domenika Mayer (Deutschland) 32:35,95 Minuten
- Mekdes Woldu (Frankreich) 32:37,52 Minuten
- Chloé Herbiet (Belgien) 32:42,54 Minuten
- Yayla Gönen (Türkei) 32:43,29 Minuten *
- Esther Navarrete (Spanien) 32:45,04 Minuten
- Eva Dieterich (Deutschland) 32:49,27 Minuten
- Cristina Ruiz (Spanien) 32:49,60 Minuten
- Moira Stewartova (Tschechien) 32:54,86 Minuten
Nationenwertung
Gold: Deutschland
Silber: Spanien
Bronze: Ukraine
* neue persönliche Bestleistung
European Athletics