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3:49,11 Minuten – Fabel-Weltrekord für Kipyegon

Faith Kipyegon hat beim Diamond-League-Meeting in Florenz am Freitagabend den Weltrekord im 1.500m-Lauf gebrochen und als erste Läuferin der Geschichte die Marke von 3:50 Minuten unterboten. Vor der Galavorstellung des kenianischen Superstars gab es auch spannende Entscheidungen über 5.000m bei den Männern und im 3.000m-Hindernislauf der Frauen.
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Am Ende einer sehr stimmungsvollen Ehrenrunde vor dem durch zwei echten, Florentinern Heimsiegen ohnehin bereits angestachelten Publikum im Stadio Luigi Ridolfi erreichte Faith Kiyegon einen symbolischen Höhepunkt des Abends. Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes (World Athletics), erwartete den kenianischen Laufstar zu einer Umarmung. Sie war als Gratulation für die Fabelleistung gedacht, aber unweigerlich verband sie zwei historische Momente der Laufgeschichte. Fast auf den Tag genau 42 Jahre vorher lief Sebastian Coe seinen, alleine die Zeitnehmung betreffend, eindrucksvollsten Wettkampf seiner Karriere. Wenige Hundert Meter entfernt vom Stadio Luigi Ridolfi, im großen und mittlerweile nicht mehr den Zeichen der Moderne entsprechenden Stadio Artemio Franchi, das damals noch über eine Laufbahn verfügte, verbesserte der Brite seinen eigenen 800m-Weltrekord um sieben Zehntelsekunden auf eine Zeit von 1:41,73 Minuten. Spätestens dieser Lauf war der Beginn einer neuen Ära, bis heute ist kein in Europa geborener Athlet jemals schneller gelaufen als die britische Mittelstreckenlegende. Überhaupt waren es lediglich zwei Ausnahmeläufer: die Kenianer David Rudisha und Wilson Kipketer, der für Dänemark an den Start ging und daher auch den Europarekord hält.

Das große Saisonziel

Wer weiß, welche Dimensionen der neue 1.500m-Weltrekord von Faith Kipyegon im historischen Rückblick erreichen wird. Vielleicht sind es ähnliche, denn die Zeit von 3:49,11 Minuten besticht und erstaunt. Die 29-Jährige hat als erste Mittelstreckenläuferin der Welt die Marke von 3:50 Minuten unterboten und den Weltrekord von Genzebe Dibaba vom Diamond-League-Meeting in Monaco im Jahr 2015 um fast eine Sekunde verbessert. Die Äthiopierin war es damals, die mit der Verbesserung des alten Weltrekords aus der Hochzeit des chinesischen Laufsports verblüfft hatte.

Der Weltrekord war das fehlende Puzzlestück einer Legende. Mit vier globalen Goldmedaillen, je zwei bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, hält Faith Kipyegon, Schützling von Startrainer Patrick Sang, sämtliche historischen Trümpfe bei globalen Meisterschaften längst in der Hand. Der Weltrekord war das große Ziel für dieses Jahr und ihre leichte Überraschung, ihn gleich bei der ersten Gelegenheit zu unterbieten, mag durchaus glaubwürdig sein. Irgendwie schien die Dramaturgie den Weltrekordlauf für das Meeting in Monaco vorzusehen. Nicht immer gelingt der perfekte Wettkampf, der in Florenz war einer. Einer, der irgendwie doch eine Frage der Zeit schien. Sieben der schnellsten 14 1.500m-Zeiten hält die Kenianerin nun (alle unter 3:53,23), keine andere Athletin ist mehr als einmal unter 3:53,50 Minuten gelaufen. Weder chinesische Wundertäterinnen oder die sowjetischen und osteuropäischen Größen aus dunkler Vergangenheit noch Genzebe Dibaba, die nie wieder an ihre Leistungen im Jahr 2015 anknüpfen konnte, oder Wunderläuferin Sifan Hassan.

Famose Schlussphase

„Als ich die Ziellinie überquert habe, wusste ich, dass der Weltrekord gefallen ist. Ich hatte ein unheimlich gutes Finish und fühlte mich in der letzten Runde unglaublich stark. Ich spürte, heute war alles möglich“, kommentierte die Siegerin und traf den Nagel auf den Kopf. Denn das Rennen, begleitet von den Wavelights zur Orientierung, die interessanterweise auf eine Zeit von 3:51,15 Minuten getrimmt waren, war perfekt vorbereitet. Die beiden US-amerikanischen Tempomacherinnen Brooke Feldmeier und Sage Hurta-Klecker produzierten Splits von 1:02,37 und 2:04,00 Minuten für die ersten beiden Runden. Interessanterweise versuchten Laura Muir und Jessica Hull das Tempo mitzugehen. Als für das letzte, gute Renndrittel Kipyegon das Tempo alleine bestimmen musste, war die Australierin bereits einige Meter zurückgefallen und auch die Europameisterin konnte bald die Schlagzahl nicht mehr gehen. Nun folgte der Höhepunkt der Galavorstellung der Kenianerin. Das Stadion spürte die Bedeutung, ausnahmslos alle Zuschauer verfolgten die Schlussrunde im Stehen. Und Kipyegon lieferte unglaubliche letzte 200 Meter in geschätzten 29,2 Sekunden. Erst in der Schlussrunde, in der Kipyegon unter 59 Sekunden blieb, überholte die neue Weltrekordhalterin die Wavelights und setzte sich deutlich von ihnen ab.

Was Kipyegon das Erreichen ihres großen Ziels bedeutete, wurde an den Emotionen hinter der Ziellinie sichtbar. Auf den Boden liegend hämmerte sie vor Freude mit den Fäusten auf die Laufbahn und schrie ihre Freude heraus. „Ich bin aufgeregt. Meine ganze Familie hat das Rennen verfolgt. Ich habe ihnen allen gesagt, heute würde ein wunderbarer Tag, weil ich gut vorbereitet und voller Selbstvertrauen war“, erzählte sie, „Diesen Tag werde ich nun ganz intensiv mit meiner Tochter feiern.“ Das schönste Bild des Tages war eines, das auch die Beliebtheit der Kenianerin in der Szene belegte. Nach der Ehrenrunde, seit dem Zieleinlauf waren bereits Minuten vergangen, wartete das gesamte Starterfeld des Wettkampfs auf den Champion und nahm sie herzlich in die Mitte. Die Fotografen drückten sich die Finger wund, Szenen, die an den Mehrkampf erinnerten.

Kontinentalrekord für Hull

Laura Muir verteidigte mit letzter Kraft den zweiten Platz, die Zeit von 3:57,09 Minuten dürfte ihr angesichts des hohen Angangstempos trotzdem Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben. „Es war großartig, Teil eines Weltrekordrennens gewesen zu sein. Natürlich wäre ich gerne etwas näher an Faith dran gewesen, aber das ist ein wirklich guter Einstieg in die Saison.“ Mit einem breiten Lächeln im Gesicht lief hinter ihr Jessica Hull in einer Zeit von 3:57,29 Minuten über die Ziellinie: Sie verbesserte ihren eigenen ozeanischen Kontinentalrekord aus dem Halbfinallauf der Olympischen Spiele 2021 um eineinhalb Sekunden und blieb zum dritten Mal in ihrer Karriere unter vier Minuten.

Katir gewinnt Duell gegen Kejelcha

Angesichts des Weltrekordlaufs von Faith Kipyegon gerieten die beiden weiteren Laufentscheidungen etwas in den Hintergrund. Dabei lieferten sowohl der 5.000m-Lauf der Männer als auch der 3.000m-Hindernislauf der Frauen Stoff für Überraschendes. Überglücklicher Sieger nach zwölfeinhalb Stadionrunden in einem sehr spannenden Wettkampf war der Spanier Mohamed Katir – und das bereits zum dritten Mal in dieser Disziplin in der Diamond League. Der 25-Jährige setzte sich vor der letzten Runde an die Spitze einer großen und dichten Spitzengruppe und behauptete diese Position gegen die vehementen Attacken von Yomif Kejelcha. In einer Zeit von 12:52,09 Minuten, neue Weltjahresbestleistung und unweit seiner eigenen persönlichen Bestleistung, blieb Katir um 0,03 Sekunden vor Kejelcha. Dritter wurde dank eines starken Schlussspurts sensationell der in den USA lebende und trainierende Luis Grijalva aus Guatamela, der seinen eigenen Landesrekord um unglaubliche zehn Sekunden auf eine Zeit von 12:52,97 Minuten drückte und im Finale keinen Geringeren als Olympiasieger Joshua Cheptegei vom Stockerl verdrängte. Ebenfalls weit weg von den Top-Drei war am Ende 10.000m-Olympiasieger Selemon Barega als Neunter, vor ihm platzierten sich unter anderen die beiden US-Amerikaner William Kincaid und Joe Klecker mit persönlichen Bestleistungen. Beachtlich: 13 Läufer blieben unter 13 Minuten.

Premierensieg für 18-Jährige – zwei europäische Landesrekorde

Im 3.000m-Hindernislauf der Frauen lagen lange Beatrice Chepkoech und Doha-Siegerin Winfred Yavi an der Spitze. Doch wie schon zum Diamond-League-Auftakt in Doha wurde die kenianische Weltrekordhalterin nur Vierte – und zwar weit weg von der Spitze. Die bildeten im letzten Renndrittel die Nachwuchstalente. Die erst 18 Jahre alte Äthiopierin Sembo Almayew stürmte zu einer fetten persönlichen Bestleistung von 9:00,71 Minuten (über fünf Sekunden schneller als in Doha) und brach gleich neben der Weltjahresbestleistung auch noch den aus dem Jahr 2018 stammenden Meetingrekord von Hyvin Kiyeng aus Kenia (der Meetingrekord bezieht sich auf das Meeting Golden Gala Pietro Mennea, das üblicherweise im Stadio Olimpico von Rom über die Bühne geht, aber aufgrund der dieses Mal länger dauernden Fußballsaison nicht frei war) um über vier Sekunden. Es war der erste Sieg in der Diamond League für die junge Äthiopierin. Zweite wurde Commonwealth-Champion Jackline Chepkoech in einer Zeit von 9:04,07 Minuten, Zerfe Wondamagegn rundete mit einer persönlichen Bestzeit von 9:04,61 Minuten die Top-Drei ab.

Hinter Chepkoech bestachen Alice Finot und Marusa Mismas-Zrimsek mit neuen Landesrekorden. Die 32-jährige Französin blieb gleich um 4,3 Sekunden unter ihrem bei der WM 2022 erzielten französischen Rekord, die Slowenin verbesserte sich um dreieinhalb Sekunden auf eine Zeit von 9:10,07 Minuten und erzielte damit bereits ihren zweiten Landesrekord binnen eines Monats. In der ewigen europäischen Bestenliste liegen die beiden nun auf den Positionen neun (ex aeqo mit Europameisterin Luiza Gega) und elf.

Ergebnisse Golden Gala Pietro Mennea 2023 (Laufentscheidungen)

1.500m-Lauf der Frauen

  1. Faith Kipyegon (KEN) 3:49,11 Minuten *
  2. Laura Muir (GBR) 3:57,09 Minuten
  3. Jessica Hull (AUS) 3:57,29 Minuten **
  4. Ciara Mageean (IRE) 4:00,95 Minuten
  5. Axumawit Embaye (ETH) 4:00,98 Minuten
  6. Abbey Caldwell (AUS) 4:01,34 Minuten
  7. Josette Andrews (USA) 4:01,39 Minuten
  8. Cory Ann McGee (USA) 4:01,45 Minuten
  9. Sintayehu Vissa (ITA) 4:01,98 Minuten ***
  10. Linden Hall (AUS) 4:02,43 Minuten

3.000m-Hindernislauf der Frauen

  1. Sembo Almayew (ETH) 9:00,71 Minuten *** / **** / *****
  2. Jackline Chepkoech (KEN) 9:04,07 Minuten
  3. Zerfe Wondemagegn (ETH) 9:04,61 Minuten ***
  4. Beatrice Chepkoech (KEN) 9:10,02 Minuten
  5. Alice Finot (FRA) 9:10,04 Minuten ******
  6. Marusa Mismas-Zrimsek (SLO) 9:10,07 Minuten *******
  7. Mekdes Abebe (ETH) 9:11,09 Minuten
  8. Courtney Wayment (USA) 9:11,41 Minuten
  9. Marwa Bouzayani (TUN) 9:11,76 Minuten ***
  10. Luiza Gega (ALB) 9:11,94 Minuten
  11. Winfred Yavi (BRN) 9:18,12 Minuten
  12. Emma Coburn (USA) 9:18,17 Minuten

5.000m-Lauf der Männer

  1. Mohamed Katir (ESP) 12:52,09 Minuten *****
  2. Yomif Kejelcha (ETH) 12:52,12 Minuten
  3. Luis Grijalva (GUA) 12:52,97 Minuten ********
  4. Joshua Cheptegei (ETH) 12:53,81 Minuten
  5. Telahun Bekele (ETH) 12:54,31 Minuten
  6. William Kincaid (USA) 12:54,40 Minuten ***
  7. Joe Klecker (USA) 12:55,16 Minuten ***
  8. Jacob Krop (KEN) 12:55,57 Minuten
  9. Selemon Barega (ETH) 12:56,18 Minuten
  10. Mohammed Ahmed (CAN) 12:56,46 Minuten
  11. Grant Fisher (USA) 12:56,99 Minuten

* neuer Weltrekord
** neuer ozeanischer Kontinentalrekord
*** neue persönliche Bestleistung
**** neuer Meetingrekord
***** neue Weltjahresbestleistung
****** neuer französischer Landesrekord
******* neuer slowenischer Landesrekord
******** neuer Landesrekord für Guatemala

Golden Gala Pietro Mennea

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