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Abgehängt und trotzdem gewonnen: Traum-Debüt für Hassan

Zweimal stoppte Sifan Hassan, um sich muskuläre Beschwerden im Oberschenkel zu dehnen. Dennoch war sie im Schlussspurt die Beste und feierte beim Debüt einen denkwürdigen Sieg.
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Die Zweifel, die Sifan Hassan bei der Pressekonferenz vor der 43. Auflage des London Marathon geäußert hat, sie bewahrheiteten sich im Endergebnis nicht. Als erste Europäerin seit Irina Mikitenko im Jahr 2009 gewann sie den London Marathon und das bei ihrem Debüt in einem neuen holländischen Marathonrekord von 2:18:33 Stunden. Dennoch wurden die besagten Bedenken sichtbar: Zweimal stoppte Hassan wegen Beschwerden in der Hüfte, dehnte sich und lief weiter. Zweimal schaffte sie den Anschluss an die Spitzengruppe. Dass sie sich dort aufgrund ihrer Mittelstrecken-Vergangenheit gegen die Konkurrenz durchsetzen würde, war weit weniger überraschend als das, was auf den ersten 40 Kilometern passiert war. Das war einiges, das „normalen“ Marathonsiegerinnen nicht passiert.

RunAustria-Lesetipp: Der Bericht über den London Marathon der Männer

Sensationeller Kiptum mit zweiter Marathon-Hälfte unter einer Stunde

Sieg trotz suboptimaler Vorzeichen

Sifan Hassan hat sich nicht voll spezifisch für den London Marathon vorbereitet, sie hat schließlich hohe Ziele in der Bahnsaison im Sommer. Was aber ihre Vorbereitung maßgeblich beeinträchtigte, war der Fastenmonat Ramadan, der unmittelbar in die Vorbereitung des Marathons fiel. Zudem verletzte sie sich leicht am Oberschenkel und trotzdem lief sie den London Marathon, um ihre Neugier zu stillen, wie sie im Vorfeld meinte.

Die erste Dehnpause ließ Hassan, die sich bereits davor am Ende des Feldes aufgehalten hatte, kurz vor der Zwischenzeit bei Kilometer 20 leicht zurückfallen. Sie blieb in Sichtkontakt, nach der zweiten Dehnpause lag sie knapp eine halbe Minute hinter der achtköpfigen Spitzengruppe, die eine Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:08:29 Stunden registrierte. Bei Kilometer 30 war die Holländerin fast dran, doch es öffnete sich eine erneute Lücke. Sieben Kilometer vor dem Ziel lag eine Vierergruppe 14 Sekunden vor Hassan, die kurz bei Kilometer 38 zurück im Kampf um den Sieg war und diesen auch realisierte. Auch, weil die Spitzengruppe in dieser Phase nicht unbedingt das höchste Tempo ging. Und auch, weil sie bei der Verpflegungsstation bei Kilometer 40 knapp nicht mit dem Kameramotorrad kollidierte.

„Niemand hätte sich das erwartet“

Das Blatt wendete sich, weil die Spitzengruppe in dieser Phase nicht mehr das hohe Tempo der ersten gut 30 Kilometer lief – auch Hassan erzielte einen deutlichen positiven Split (wie übrigens alle an diesem Tag außer Überflieger Kelvin Kiptum mit seiner irren zweiten Hälfte, Anm.). „Dieser Sieg hat für mich keine geringere Bedeutung als die Olympiasiege. Ich werde dieses Rennen nie vergessen. Niemals!“, sagte die 30-Jährige nach ihrem Debüterfolg, der als einer der außergewöhnlichsten Marathonsiege der letzten Jahre in die Geschichte des London Marathon eingeht. Paula Radcliffe nannte die Holländerin in der Live-Übertragung der BBC „eine Inspiration. Das ist einfach phänomenal, wie sie durch den Ramadan hindurch sich vorbereitet hat.“ Ihr Kollege Steve Cram ergänzte: „Das war absolut brillant. Sie hat etwas geschafft, das niemand erwartet hätte.“

Beeindruckende Leistungen

Sifan Hassan hat einen riesigen Schritt in die Richtung gemacht, als eine der besten Läuferinnen in die Geschichte des Sports einzugehen. Eine vielseitigere hat es definitiv noch nie gegeben. Die gebürtige Äthiopierin, die erst in ihrer neuen Heimat Holland mit dem Laufsport begonnen hat, hat eine 800m-Bestzeit unter 1:57 Minuten (2017) und nun eine Marathon-Bestleistung von 2:18:38 Stunden, nur knapp sechs Jahre später. Dazwischen liegen die Europarekorde im 1.500m-Lauf, dem 3.000m-Lauf, dem 5.000m-Lauf, dem 10.000m-Lauf und dem Halbmarathon sowie der 2019 aufgestellte Meilen-Weltrekord und der Weltrekord im Ein-Stunden-Lauf. Nun ist sie die Nummer vier der ewigen europäischen Bestenliste im Marathon und holländische Rekordhalterin (bisher Nienke Brinkman 2:22:51).

Sifan Hassans Halbmarathon-Splits: 1:08:40 / 1:09:53 Stunden
Sifan Hassans 5km-Teilzeiten: 16:14 / 16:24 / 16:06 / 16:26 / 16:10 / 16:03 / 16:31 / 17:02 / 7:37 (2,195 km) Minuten
Peres Jepchirchirs Halbmarathon-Splits: 1:08:29 / 1:10:09 Stunden
Peres Jepchirchirs 5km-Teilzeiten: 16:13 / 16:24 / 16:06 / 16:15 / 15:54 / 16:28 / 16:20 / 17:16 / 7:42 (2,195 km) Minuten

Erste große Niederlagen für Jepchichir und Yehualaw

Einen starken zweiten Platz erreichte die Äthiopierin Alemu Megertu, die ihre persönliche Bestleistung aus dem Vorjahr, als sie in London Dritte wurde, lediglich um fünf Sekunden verpasste. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Resultat. Ich habe versucht, das Rennen auf dem letzten Kilometer für mich zu entscheiden, aber ich hatte nicht mehr genügend im Tank“, sagte sie. Eine Sekunde hinter der 25-Jährigen lief die Kenianerin Peres Jepchirchir in einer Zeit von 2:18:38 Stunden ins Ziel. Damit endete ihre fünf Marathonläufe andauernde Siegesserie, unter anderem bei den Olympischen Spielen in Sapporo und bei den World Marathon Majors in New York und Boston. Außerdem konnte die Kenianerin, die den letztjährigen Herbstmarathon aufgrund einer Verletzung verpasst hat, sich nicht in der neuen Hitliste des Marathons neu profilieren.

Noch schlimmer erging es ihrer Landsfrau Brigid Kosgei, die mit Problemen am Oberschenkel früh das Rennen verließ. Etwaige Probleme hatte sie im Vorfeld indirekt schon angekündigt. Und auch Titelverteidigerin Yalemzerf Yehualaw erlitt in ihrem dritten Marathon ihre erste Niederlage: In 2:18:53 Stunden blieb sie als Fünfte noch hinter Sheila Chepkirui, die auch in ihrem zweiten Marathon eine Spitzenzeit erlief. Keine Chance auf ein Spitzenergebnis hatten Vize-Weltmeisterin Judith Korir aus Kenia und Amsterdam-Siegerin Alamaz Ayana aus Äthiopien, deren Landsfrau Genzebe Dibaba ausstieg.

Zwei starke europäische Leistungen

Aus britischer Sicht überzeugte nach der Absage von Eilish McColgan Samantha Harrison, die ihre persönliche Bestleistung um über fünfeinhalb Minuten auf eine Zeit von 2:25:59 Stunden verbessern konnte und nun für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert ist. Sie ist neue Sechste in der ewigen britischen Bestenliste im Marathonlauf. Knapp am italienischen Rekord vorbeilief die neuntplatzierte Sofiia Yaremchuk in einer Zeit von 2:24:02 Stunden. Nur 18 Sekunden hinter der elf Jahre alten italienischen Bestleistung von Valeria Straneo ist sie nun die neue Nummer fünf der ewigen italienischen Bestenliste und hat das Olympia-Limit ebenso klar unterboten wie ihre Landsfrau Giovanna Epis, der beim Hamburg Marathon Minuten zuvor nur zwei Sekunden auf den italienischen Rekord gefehlt haben. „Ich habe die Früchte meiner Arbeit nun geerntet und genau das erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Das macht mich stolz“, meinte Yaremchuk angesichts ihres abgebrochenen Marathon vor drei Wochen in Mailand. Bezüglich des italienischen Rekordes sagte sie in einem Bericht auf der Website des Italienischen Leichtathletik-Verbandes (FIDAL): „Es fehlt nicht viel, aber ein Schritt nach dem anderen.“

London größter Frauen-Marathon Europas

Rund 58.000 Anmeldungen gingen für den 43. London Marathon ein, rund 48.500 erreichten auch das Ziel. Damit verteidigt der London Marathon seinen Status als zweitgrößter Marathon Europas. Vor drei Wochen erreichten in Paris erstmals bei einem Marathon in Europa über 50.000 Läuferinnen und Läufer das Ziel – es waren 50.780. Ein wesentlicher Unterschied: Während es in Paris noch 13.045 Finisherinnen waren, zählte der London Marathon 20.123 weibliche Finisher.

Ergebnis TCS London Marathon 2023 der Frauen

  1. Sifan Hassan (NED) 2:18:33 Stunden * / **
  2. Alemu Megertu (ETH) 2:18:37 Stunden
  3. Peres Jepchirchir (KEN) 2:18:38 Stunden
  4. Sheila Chepkirui (KEN) 2:18:51 Stunden
  5. Yalemzerf Yehualaw (ETH) 2:18:53 Stunden
  6. Judith Korir (KEN) 2:40:41 Stunden
  7. Almaz Ayana (ETH) 2:20:44 Stunden
  8. Tadu Teshome (ETH) 2:21:31 Stunden
  9. Sofiia Yaremchuk (ITA) 2:24:02 Stunden ***
  10. Susanna Sullivan (USA) 2:24:27 Stunden ***
  11. Samantha Harrison (GBR) 2:25:59 Stunden ***
  12. Dominique Scott (RSA) 2:29:19 Stunden **
  13. Ellie Pashley (AUS) 2:29:37 Stunden
  14. Rebecca McConnell (GBR) 2:30:29 Stunden ***
  15. Diana Bogantes Gonzalez (CRC) 2:33:40 Stunden ***

* neuer holländischer Landesrekord
** Marathon-Debüt
*** neue persönliche Bestleistung
**** neuer Landesrekord für Costa Rica

TCS London Marathon

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