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Abschied und Premiere von Großen in London

Viele spannende Geschichte beim größten Treffen der Marathon-Weltklasse des Jahres – das vereint der London Marathon 2023, der am kommenden Sonntag zum 43. Mal über die Bühne geht. Mit Mo Farah verlässt eine Lauflegende die Bühne, mit Sifan Hassan betritt ein (potenziell) kommender Star die Marathonszene. Abseits dessen sind die Elitefelder des London Marathon, trotz einer bitteren last-minute Absage, wie immer Weltklasse.
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„Das wird es dann gewesen sein.“ Mit diesen Worten verkündete Mo Farah bei der Pressekonferenz des London Marathon am vergangenen Donnerstag, das, was die Spatzen längst treffsicher von den Dächern gepfiffen haben. Es wird der letzte Marathon für den besten europäischen Läufer der letzten beiden Jahrzehnte sein. Und auch wenn der Marathon spitzensportlich nie seine Liebe war – im Gegensatz zu Bahnrennen, wo er vier Olympische Goldmedaillen und sechs WM-Goldmedaillen gesammelt hat – symbolisch ist der London Marathon der richtige Ort für diesen Abschied: „Hier hat meine Reise beim Mini London Marathon begonnen. Es gibt keine bessere Stadt. Ich werde am Sonntag die Menge am Streckenrand und die Atmosphäre einfach nur genießen.“ Und der 40-Jährige bekräftigte, um Zweifel auszuräumen: „Es wird nicht mein letztes Rennen sein, aber es wird mein letzter Marathon sein!“ Vielleicht mit vielen Tränen im Ziel, meinte er.

RunAustria-TV-Tipp: Der London Marathon wird am Sonntag ab 10:15 Uhr live auf Eurosport 2 übertragen.

Die Leistungen der Trainingspartner motivieren

Der 40. Geburtstag ist nicht spurlos an Mo Farah vorbeigegangen. Der Brite, der eigentlich Hussein Abdi Kahin heißt (lies hier seine emotionale, wahre Lebensgeschichte nach), ist nicht mehr in dieser körperlichen Verfassung wie vor Jahren. „Mein Körper erlaubt mir im Training nicht mehr das zu tun, was ich von ihm erwarte. Natürlich war es frustrierend für mich zu sehen, dass ich einfach älter werde.“ Die Leistungen seiner Trainingspartner Bashir Abdi und Abdi Nageeye letzte Woche in Rotterdam (siehe RunAustria-Bericht) hätten ihn beflügelt, weil er in vielen Trainingssessions mit ihnen mithalten konnte. Seine Marathon-Vorbereitung in Äthiopien sei gut verlaufen. Eigentlich hätte Farah, der vor drei Wochen einen 10km-Lauf in Gabun als Testevent bestritten hat, seinen Abschied von der Marathon-Bühne gerne beim London Marathon im Oktober 2022 gefeiert, doch eine Verletzung verhinderte dies.

Starkes Feld für spannendes Rennen

Im internationalen Spitzenfeld des London Marathon geht es bei mutmaßlich regnerischen Bedingungen um schnelle Zeiten. Kandidaten dafür sind genügend am Start, allen voran Titelverteidiger Amos Kipruto. „Es sind jede Menge schneller Leute am Start, das wird ein hartes Rennen. Aber ich bin bereit, auch was das Mindset betrifft. Der Rest wird sich ergeben“, so der 30-jährige Kenianer, der bei der Pressekonferenz den Streckenrekord von Eliud Kipchoge (2:02:37) in den Mund nahm. Einer seiner größten Kontrahenten ist Landsmann Kelvin Kiptum, der im Dezember in Valencia sensationell mit einer Zeit von 2:01:53 Stunden debütiert hat und der damit erst dritte Läufer mit einer Zeit unter 2:02 Stunden ist. Für Sonntag erwartet er eine Zeit von 2:03 Stunden für sich: „Ich bin nach London gekommen, um zu gewinnen. Das ist mein Ziel, nicht eine Weltrekord-Attacke.“

Der stärkste Äthiopier im Rennen ist Weltmeister Tamirat Tola. Dazu kommen seine Landsleute Mosinet Geremew, Birhanu Legese und Leul Gebreselassie, die auch in der erweiterten Weltklasse anzusiedeln sind. Mit dem dreifachen Halbmarathon-Weltmeister Geoffrey Kamworor ist ein weiterer kenianischer Top-Star am Start, der seinen absoluten Durchbruch im Marathon trotz zweier Siege in New York noch nicht geschafft hat – zumindest nicht, was schnelle Zeiten betrifft. „Die letzten zwei Jahre waren durch meinen Trainingsunfall aus sportlicher Sicht frustrierend für mich“, sagte er gegenüber der kenianischen Sportzeitung „Daily Nation“, er erwarte aber ein Comeback seiner Topform für den London Marathon 2023.

Mit Kenenisa Bekele ist neben Mo Farah ein zweiter Athlet im Rennen, der schon über einen Legendenstatus verfügt, obwohl er noch aktiv ist. Daher ist der London Marathon 2023 auch der erste Marathon der Geschichte mit zwei teilnehmenden Athleten, die eine Bestleistung unter 2:02 Stunden aufweisen. Dass der London Marathon ihn nicht auf die Pressekonferenz eingeladen hat, mag ein Zeichen dafür sein, dass die Erwartungshaltung an den 40-Jährigen sich nicht an seine besten Leistungen orientiert. Das Feld der besten Europäer ergänzt neben einigen starken Briten rund um Emile Cairess, der unter Renato Canova trainiert, der Deutsche Tom Gröschel, dazu kommt der starke Australier Brett Robinson.

Titelverteidigerin mit hohen Zielen

Das Feld der Frauen wird angeführt von Vorjahressiegerin Yalemzerf Yehualaw, die mit vielversprechenden Tönen bei der Pressekonferenz die Vorfreude auf das Frauenrennen vergrößerte. „Meine Vorbereitung lief wirklich gut. Ich bin glücklich, wieder in London zurück zu sein. Ein Rennen mit derartig hoher Qualität im Feld wird das ein großartiger Wettbewerb, der uns vielleicht Richtung Streckenrekord (2:17:01, Anm.) führt.“ Die 23-Jährige bestreitet ihren dritten Marathon, die bisherigen zwei waren zwei grandiose: Sieg in Hamburg, Sieg in London, beides mit 2:17er Zeiten. „Ich will meinen Vorjahressieg wiederholen, ich bin voll fokussiert und gut in Form. Aber mir ist bewusst: Um zu gewinnen, muss ich heuer besser sein als 2022.

Ihre Beschreibung der Qualität des Feldes ist keine Untertreibung. Sogar trotz einiger Absagen ist das Frauenfeld des London Marathon 2023 eines der besten im Frauen-Marathon der Geschichte dieser Sportart. Olympiasiegerin Peres Jepchirchir gibt ihr Comeback nach Verletzungspause, ihren letzten Marathon hat sie vor einem Jahr in Boston bestritten und gewonnen. „Der London Marathon ist mein Traum-Rennen, ich wollte immer einmal hier am Start sein. Alleine deshalb bin ich überglücklich, aber ich sehe auch das starke Feld, das ein schnelles Rennen ermöglichen wird“, sagte die 29-Jährige. Ihr Training verlief seit Jänner auf demselben Niveau wie bei früheren Marathon-Vorbereitungen: „Ich hoffe, dass mein Körper im Rennen gute Antworten findet – dann kommt das entsprechende Resultat.“ Auch Weltrekordhalterin Brigid Kosgei, die den London Marathon bereits zweimal gewonnen hat, ist im Feld, doch eine Oberschenkel-Verletzung bremste sie in der Vorbereitung aus. „Ich denke, es ist nicht ganz schlimm. Daher laufe ich“, meinte sie. Die beiden kenianischen Topstars waren kurioserweise aus gesundheitlichen Gründen in der Herbst-Saison 2022 abwesend, als etliche wundersame Leistungen die Marathon-Welt auf den Kopf stellten. Daher ist für beide die Herausforderung, in London an alten Hackordnungen zu feilen.

Diese neue Qualität beschreibt am besten die Tatsache, dass die äthiopischen Laufstars Almaz Ayana und Genzebe Dibaba, die im Herbst in Amsterdam mit starken Leistungen debütierten, keine Berücksichtigung bei der internationalen Pressekonferenz mit vier Athletinnen fanden.

Ein Debüt zwischen Sorgen und Neugier

Zehn Läuferinnen mit einer Bestleistung von 2:18:32 Stunden oder niedriger sind am Start, sechs haben die Zeit von 2:18 Stunden bereits unterboten. Dieser Kreis beinhaltet auch die Kenianerin Sheila Chepkirui, die in Valencia in 2:17:29 Stunden debütiert hat, und Tade Teshome aus Äthiopien.

In all diesen beeindruckenden Auflistungen gar nicht enthalten ist die vielleicht spannendste Teilnehmerin des diesjährigen London Marathons. Sifan Hassan, die schon etliche beeindruckende Leistungen im Laufsport gezeigt hat – am berühmtesten sind sicherlich die drei Olympischen Medaillen von Tokio 2021, gibt ihr mit Spannung erwartetes Debüt im Marathon. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass ihr ehemaliger Trainer Alberto Salazar sie schon früh als prädestiniert für die Marathon-Distanz sah. Sie bremste beim Pressetermin am Freitag in London etwas die Erwartungen und gab eine gewisse Nervosität vor der Premiere zu: „Um ehrlich zu sein, ich habe Angst vor dem Marathon. Ich bin in den letzten Wochen mehrmals mit dem Gedanken aufgewacht: ,Warum zur Hölle habe ich mich entschieden einen Marathonlauf zu bestreiten?’ Aber ich bin natürlich auch neugierig und freue mich insbesondere vor diesem Publikum zu laufen.“ Die Laufklasse der Halbmarathon-Europarekordhalterin spricht natürlich eine andere Sprache über ihr Potenzial im Marathon. Ein Fragezeichen: Die gläubige Muslimin hat einen Monat Ramadan mit striktem Fasten tagsüber hinter sich.

Knieprobleme für McColgan

Das zweite hochkarätige Debüt fällt leider aus. Eilish McColgan, die zuletzt mit einer starken Siegerzeit beim nicht mit Idealbedingungen gesegneten Berliner Halbmarathon von 1:05:46 Stunden für Aufsehen gesorgt hat, hat mit Knieproblemen ihren Start kurzfristig abgesagt. Diese Schmerzen im Knie begleiten sie schon seit einigen Monaten, sie könne sie im Laufschritt kontrollieren, aber nicht über so eine lange Distanz im hohen Tempo, erklärte sie in einem offiziellen Statement. „Ich bin enttäuscht, auch ich weiß, dass ich abseits dessen bereit wäre, einen guten Marathon zu laufen.“ Bereits im letzten Jahr, als der London Marathon noch im Oktober stattfand, musste die Schottin kurzfristig passen, weil sie Unsicherheiten mit der Energieaufnahme über so eine lange Laufdistanz hatte.

Weitere namhafte Absagen betragen die Äthiopierin Tigist Assefa, die 2022 den Berlin Marathon mit einer spektakulären Streckenrekordzeit von 2:15:37 Stunden. gewonnen hat, die beiden Britinnen Charlotte Purdue und Jess Piasecki sowie der australische Routinier Sinead Diver und die US-Amerikanerin Keira D’Amato. Auch die ursprünglich angekündigte US-Rekordhalterin Emily Sisson ist nicht mehr auf der aktualisierten Startliste. Nach McColgans Aus ist die schnellste Europäerin laut Marathon-Vorleistung, die Hassan ja nicht aufweisen kann, die Italienerin Sofia Yaremchuk, die drei Wochen nach ihrem Ausstieg beim Mailand Marathon kurz nach der Rennhälfte einen zweiten Anlauf in diesem Frühjahr nimmt.

58.000 Anmeldungen

Etliche Prominente befinden sich am Sonntag im riesigen Starterfeld des London Marathon, unter anderem die ehemalige Weltklasseläuferin Ingrid Kristiansen aus Norwegen, die den London Marathon in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts viermal gewonnen hat. Ob damals die Dimensionen von heute vorstellbar waren, ist eher zu bezweifeln: 58.000 Anmeldungen sind für das London-Marathon-Wochenende eingegangen, ein Vielfaches an Anfragen hat es gegeben.

Bereits am Samstag gehen die Kinder- und Nachwuchsläufe, der Mini London Marathon über die Bühne. Der in der Jugend zweifache Teilnehmer und heutige amtierende Weltmeister im 1.500m-Lauf, Jake Wightman übergibt die Medaillen. „Die Teilnahme am Mini London Marathon war damals das Highlight des Jahres für mich als Youngster, so ist es ein Privileg, jetzt als Profiathlet zu diesem Event zurückzukehren“, sagte der Schotte.

TCS London Marathon

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