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„Andi wird neue psychophysische Erlebniswelten beschreiten“

Seit 17 Jahren arbeitet Andreas Vojta mit Wilhelm Lilge zusammen. Das Duo freute sich über Höhen und ging gemeinsam durch Tiefen. Am Sonntag gibt der Olympia-Teilnehmer von 2012 im 1.500m-Lauf seine Premiere im Marathon. Im RunAustria-Interview versprüht sein Trainer einerseits leichten Optimismus: „Ich habe schon Rennen gehabt, bei denen ich nicht mit so einem guten Gefühl reingegangen bin.“ Andererseits nimmt er mit einer gewissen Zurückhaltung etwas Druck weg, schließlich habe man einen ÖLV-Rekord nie als Pflicht ausgerufen. Denn: „Marathon ist immer mit Fragezeichen behaftet, ab Kilometer 32 wird Andi neue psychophysische Erlebniswelten beschreiten müssen.“
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RunAustria: Bei Andi hat man bei der gestrigen Pressekonferenz gemerkt, dass die Anspannung steigt. Wie ist das bei dir?
Wilhelm Lilge: „Ich freue mich auf alle Fälle auf Sonntag. Denn Andi hat sich gut vorbereitet, ist keinen einzigen Tag ausgefallen und hat alle Trainings laut unserem Plan durchziehen können. Das bedeutet, er ist in der bestmöglichen Verfassung mit der Vorbereitung, die wir gewählt haben.“

Wie lautete deren Strategie?
„Es war ein solider Aufbau, aber auch ein risikoarmer mit leichten Reserven. Für Marathon-Verhältnisse waren die Trainingsumfänge relativ bescheiden. Erstens, weil er ein ,Anfänger’ in diesem Metier ist und zweitens kann ein Athlet mit 76 Kilo Körpergewicht nicht so trainieren wie ein 45 Kilo leichter Afrikaner.“

Die Umfänge von 140 Kilometer im Wochenschnitt waren auch bei der PK gestern ein interessanter Gesprächspunkt. Welche Komponenten haben zur Wahl dieser Größenordnung geführt?
„Erstens: Wir waren sicherlich auf der vorsichtigen Seite unterwegs. Auch in der Annahme und Hoffnung, dass der Olympische Marathon in Paris sein dritter oder vierter Marathon sein wird und dass wir bis dahin von Marathon zu Marathon die Belastung etwas steigern möchten. Zweitens bin ich ein Verfechter einer größtmöglichen Spezifik.

Wenn der Marathon näher rückt, bevorzuge ich ordentliche Belastungen, aber dazwischen auch Regenerationsblöcke. Es hat wenig Sinn, zweimal am Tag eineinhalb Stunden ruhig zu laufen. Dann kommt man locker auf über 200 Kilometer pro Woche, der Nutzen für eine gute Marathon-Leistung ist relativ gering. Wir haben zwei richtige Belastungen pro Woche angesetzt, zum Beispiel 8×3 Kilometer Marathontempo plus je einen Kilometer in einer Zeit von 3:30 Minuten dazwischen. Aber natürlich haben wir in Abstimmung mit diesen Belastungen und ruhigen Tagen auch lange Läufe mit 35 Kilometern eingelegt.“

Es ist zwar sein Marathon-Debüt, aber Andi hat eine reichhaltige Erfahrung im Laufsport generell. Auf welche spezifischen Herausforderungen seid ihr beim Umstieg auf den Marathon und der entsprechenden Anpassung des Trainings getroffen?
„Im Prinzip – und das hat Andi auch hin und wieder so empfunden – ist Marathon-Training eine relativ gemütliche Sache. Man braucht in der Relation zu einem Mittelstrecken-Training, wo hoch anaerobe Belastungen, die richtig, richtig weh tun, auch notwendig sind, nie richtig schnell zu laufen. Du läufst mittleres Tempo und das halt lange. Die Herausforderung im Marathon ist: Was passiert nach zwei Stunden oder länger im Wettkampftempo? Hier gilt es sich schrittweise heranzutasten, man kann nicht alles simulieren. Ich bin deshalb optimistisch, weil Andi in der Vorbereitung nie einen richtigen Hänger hatte oder nie zu schnell am Limit war. Und man sollte es auch nicht überdramatisieren: Marathon haben schon Millionen Menschen weltweit überstanden.“

2022 war euer plangemäßes Übergangsjahr mit einem ersten spezifisch vorbereiteten Halbmarathon und der EM im 10.000m-Lauf. Hat dieses Jahr eine Basis nach deinen Vorstellungen kreiert, um in die erste spezifische Marathon-Vorbereitung einzusteigen?
„Im Prinzip schon. Das Jahr 2022 war ja eigentlich eines mit guten Leistungen mit diesem katastrophalen Aussetzer bei den Europameisterschaften in München, der auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung zurückzuführen war. Wir haben seinen Körper gut auf die Belastungen des Marathon-Trainings vorbereitet.“

Ihr kennt euch und trainiert seit einer Ewigkeit miteinander. Gab es Dinge, die dich im Marathon-Training mit Andi überrascht haben?
„Nein. Er trainiert bei mir seit Jugendzeiten, war immer der unauffällige, nicht extrovertierte Typ und hat immer fleißig sein Training absolviert. Es hat ihn schon immer ausgezeichnet, dass er sich wirklich auf die wichtigen Dinge fokussieren kann. In 17 Jahren, die ich ihn nun betreue, gab es keine einzige Trainingseinheit, die er abgebrochen oder nicht absolviert hätte. Er hat ein Selbstverständnis im Training entwickelt, wie ich es von anderen oft wünsche.

Was ihn noch auszeichnet: Er war in seiner ganzen Karriere kein einziges Mal verletzt. Seine schwerste Verletzung war voriges Jahr, als er sich beim Völkerballspielen beim Maturatreffen eine Zerrung erlitten hat und fünf Tage lang nicht laufen könnte. Ich würde meinen, das ist weltweit auf seinem Leistungsniveau außergewöhnlich. Sicherlich profitiert er von seiner körperlichen Veranlagung, aber wir haben immer vernünftig gearbeitet. Natürlich waren wir vom Training her immer auf der vorsichtigeren Seite und sind kein übermäßiges Risiko gegangen oder hätten Experimente gewagt.“

Ungeachtet dessen, dass Andi naturgemäß keine Erfahrungen in einem Marathon auf diesem Niveau hat: Auf welche Stärken kann er sich am Sonntag auf jeden Fall verlassen?
„Auf seine Abgeklärtheit und seine Gelassenheit. Er wird nicht von Nervosität gehemmt sein und keine unüberlegten Aktionen reißen. Der Marathon ist prädestiniert für seine Voraussetzungen.“

Die Zusatzpunkte der Staatsmeisterschaften machen den VCM 2023 zum wichtigen Termin im Qualifikationszeitraum für die Olympischen Spiele für alle, die das Direkt-Limit nicht erreichen – wenn in Verbindung mit einer guten Zeit. Welche Bedeutung hat Andis Debüt unter diesem Gesichtspunkt?
„Das Punktesystem gibt uns eine Chance, mit einer Zeit von 2:12 einen Score von der Wertigkeit einer Zeit von 2:10 ungefähr zu erreichen und das wäre schon ein wichtiger Schritt Richtung Olympia. Auch, weil wir wissen, dass wir von den Trainingsbelastungen her Reserven haben, das heißt, es gibt Potenzial für Weiterentwicklungen. Was wir nicht beeinflussen können, sind die Wetterbedingungen und es könnte etwas warm und windig werden. Außerdem ist die Marathonstrecke in Wien bekannterweise auch nicht die von Berlin.“

Vienna City Marathon

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