Andreas Vojta springt auf Rang zwei der Bestenliste

Mit einer Zeit von 1:02:30 Stunden ist Andreas Vojta seit gestern die Nummer zwei der ewigen ÖLV-Bestenliste im Halbmarathon. Seine Leistung beim Vienna Calling Halbmarathon ist eine wichtige Bestätigung für ihn und sein Umfeld auf seinem Weg zum Marathon-Debüt beim Vienna City Marathon am 23. April.

© VCM / getpica.com

Eine Zeit von 1:02:30 Stunden ins Visier genommen und auf die Sekunde genau abgeliefert. Gerade deshalb lieferte die gestrige Standortbestimmung auf dem Weg zum Vienna City Marathon beim letzten Teil der VCM-Winterlaufserie, dem Vienna Calling Halbmarathon mit Start auf der Reichsbrücke und dem Großteil der Laufstrecke auf der Prater Hauptallee, wichtige Erkenntnisse für den 33-Jährigen. „Es ist ein kräftiger Impuls für die Motivation, weil es ein gut geplanter und gut umgesetzter Halbmarathon war und ich bestätigt habe, dass ich mich und meine Leistungsfähigkeit für diesen Tag richtig eingeschätzt habe“, zog Andreas Vojta (team2012.at) ein positives Fazit. Dass der Niederösterreicher drei Sekunden unter der Bestleistung von Timon Theuer blieb und damit dank der Steigerung seiner Bestleistung um 48 Sekunden auf Rang zwei der ewigen ÖLV-Bestenliste hinter Günther Weidlinger sprang, ist ein netter Prestigeerfolg. „Die Zeit gibt mir Sicherheit, in der Zukunft irgendwann auf den Rekord von Günther losgehen zu können“, meinte Vojta. Das war aber nicht die Ambition für diesen Wettkampf, der ganz im Zeichen einer Standortbestimmung für das Marathon-Debüt stand.

Starkes Gefühl auf der zweiten Hälfte

Eine der wichtigsten Fragen für den Athleten selbst war die Herausforderung, die zweite Rennhälfte alleine an der Spitze laufen zu müssen. Nach einem recht stürmischen Samstag hatte sich die Luftzirkulation über der Bundeshauptstadt rechtzeitig für den Start des Halbmarathons am Sonntagmorgen beruhigt. Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team), regelmäßiger Trainingspartner von Vojta in Wien, pacte ihn bei kühlen Temperaturen die ersten zehn Kilometer und schaffte mit einer Durchgangszeit von 29:40 Minuten für die ersten zehn Kilometer eine Bestleistung für diese Distanz – für den 27-Jährigen ein guter Belastungstest für sein nächstes großes Ziel, die Staatsmeisterschaften im Halbmarathon in zwei Wochen in Graz.

Wie erwartet und daher auch geplant lag es nun an Vojta selbst, nach dem Ausstieg seines Kollegen das Tempo, welches die erste Hälfte unter drei Minuten pro Kilometer lag, hochzuhalten. „Dominiks Unterstützung war sehr wichtig. Den Unterschied, erst in seinem Rücken zu laufen, was sich locker angefühlt hat, und dann selbst auf das Tempo zu achten und investieren zu müssen, den habe ich schon gemerkt“, erzählte er nach dem Rennen. So näherten sich die Kilometersplits im dritten Rennviertel der Drei-Minuten-Marke an. Doch Vojta bestand die Prüfung, denn er konnte im Finale sogar noch zulegen und erzielte einen leichten, negativen Split. Eine Erkenntnis, die dem Selbstbewusstsein gut tut. „Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden, denn ich habe mich auch auf der zweiten Hälfte stark gefühlt“, meint er und findet, dass der Wettkampf seinen Zweck mehr als erfüllt hat: „Ich fühle mich nun stärker als vorher.“ Der Grund: „Solche Wettkampfbelastungen kann ich im Training nicht simulieren. Da zerstöre ich mich. Umso wichtiger war es, dass ich heute diese Belastung so umsetzen konnte.“

Dieser Test war für Vojta auch deswegen so wichtig, weil beim Vienna City Marathon eine ähnliche Situation auch passieren kann. Selbst bei einer gut funktionierenden Gruppe könnte diese nach der Zwischenzeit bei Kilometer 30 zersplittern, wenn diverse individuelle Ziele eigenständig verfolgt werden. Vojta weiß nun, dass er in solchen Situationen die Tempohärte drauf hat, den Wettkampf gut zu Ende zu bringen – auch mit der zusätzlichen Anforderung der doppelten Gesamtdistanz.

Konzentriert weiterarbeiten

Sechs Wochen trennen Vojta noch von seinem ersten Marathon, den Österreichs Laufszene mit Spannung erwarten kann. Bis dato läuft die Vorbereitung gut. Er profitiere von seiner reichhaltigen Erfahrung als Läufer und von vielen Trainingsjahren, in denen er konstant und konsequent seine Pläne durchgezogen hat, schätzt er eine seiner Stärken. Nun gilt es, die Vorbereitung langsam zuzuspitzen und bis zum Vienna City Marathon bei bester Gesundheit zu bleiben. „Jetzt gönne ich meinem Körper ein paar Tage Erholung, am Samstag steht die nächste größere Belastung auf dem Programm“, blickt er voraus. „Bisher bin ich mit meinem Training sehr zufrieden, der grobe Fahrplan steht. Ich will konzentriert weiterarbeiten!“

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Schwung in der Lauf-Community

Mit rund 1.400 Anmeldungen, davon gut die Hälfte für den Marathon, die andere Hälfte für den 5km- und 10km-Lauf, wurde der letzte der drei VCM-Winterläufe zum Event. „Dieser Lauf macht unsere Vorfreude auf den Vienna City Marathon noch größer. Die tollen Leistungen und die starke Beteiligung zeigen, was für ein großer Schwung in der Lauf-Community vorhanden ist“, sagte VCM-Geschäftsführerin Kathrin Widu.

Hinter Vojta erreichte der ehemalige Marathon-Staatsmeister Martin Mistelbauer (team2012.at) eine Zeit unter 1:10 Stunden. Siegerin bei den Frauen war Sophie Grabner (LT Gmünd) mit einer deutlichen persönlichen Bestzeit von 1:17:05 Stunden vor der Tirolerin Karin Freitag (LG Decker Itter). Im 10km-Lauf erzielte Felix Geieregger (run2gether) in 31:09 Minuten die schnellste Zeit.

Ergebnisse Vienna Calling Halbmarathon

Männer

  1. Andreas Vojta (AUT) 1:02:30 Stunden *
  2. Martin Mistelbauer (AUT) 1:09:33 Stunden
  3. Pierrick Mialle (AUT) 1:12:16 Stunden
  4. Marcel Spandl (AUT) 1:14:02 Stunden
  5. Thomas Jonas (AUT) 1:14:10 Stunden

Frauen

  1. Sophie Gmünd (AUT) 1:17:05 Stunden
  2. Karin Freitag (AUT) 1:22:04 Stunden
  3. Nicole Herbst (AUT) 1:23:04 Stunden
  4. Noreen van Elk (AUT) 1:27:55 Stunden
  5. Veronika Prükler (AUT) 1:28:34 Stunden

* neue persönliche Bestleistung

Vienna City Marathon

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