Julia Mayer nimmt Rekord ins Visier

Julia Mayer läuft am Sonntag im belgischen Gent einen Halbmarathon mit der Ambition, ihre eigene persönliche Bestleistung zu verbessern. Das würde einen neuen ÖLV-Rekord bedeuten.

Julia Mayer beim Silvesterlauf in Peuerbach 2022. © SIP / Johannes Langer

Auf ihrem Weg zum Vienna City Marathon – das Hauptziel für dieses Frühjahr – stellt sich Julia Mayer (DSG Wien) am Sonntag einer spannenden Herausforderung. Sechs Wochen vor ihrem ersten „echten“ Marathon, bei dem sie bereits angekündigt hat, den österreichischen Marathonrekord angreifen zu wollen, steht für sie in Gent ein schneller Halbmarathon auf dem Programm – mit der Ambition ihren eigenen ÖLV-Rekord von 1:11:13 Stunden zu verbessern. „Wenn alles gut geht, müsste eine Steigerung drin sein. Das Gefühl in den Trainings war gut und es ist ein geiles Ziel, das mich sehr motiviert. Aber natürlich muss am Wettkampftag alles zusammenpassen“, blickt die Niederösterreicherin auf die sportliche Aufgabe am Sonntag.

Mit Schwung in den Frühling

Wenn alle Faktoren passen sollen, ist das Wetter einer, der sich nicht beeinflussen lässt. Aktuelle Prognosen wirken leicht optimistisch, die Regenwahrscheinlichkeit für Sonntagmorgen in Gent, auf Halbweg von Brüssel an die Küste gelegen, ist gesunken, die Temperaturen werden ideal sein, das bleibende Fragezeichen ist der Wind – wie so oft in Küstenregionen.

Mayer hat ihren Halbmarathonrekord vor knapp einem Jahr bei einem Einladungsrennen ihres Ausrüsters Asics im spanischen Malaga erzielt. Dass die Form gut ist, liest die Athletin, die bereits am Donnerstag nach Belgien gereist ist, aus ihren jüngsten Trainingsergebnissen. Der Sieg beim Halbmarathon auf Malta in einer Zeit von 1:12:14 Stunden, die in den Listen des ÖLV und von World Athletics nicht zu finden ist, weil die Strecke kein AIMS-Zertifikat hat, ist auch ein Indiz, dass die heimische Topläuferin im Frühling 2023 gut in Schuss ist.

Halbmarathon aus dem Marathon-Training heraus

Ähnlich wie Andreas Vojta (team2012.at), der parallel einen Halbmarathon in Wien läuft (siehe RunAustria-Vorbericht), hat Mayer ihren kompletten Fokus auf die Marathon-Vorbereitung und verzichtete daher auf eine spezifische Vorbereitung auf den Halbmarathon. „Auch wenn ich diesen Wettkampf aus dem Marathon-Training heraus laufe, weiß ich, dass die Geschwindigkeit da ist. Wir haben zwei schnellere Einheiten gemacht und ich habe mich beim höheren Tempo sehr wohlgefühlt“, erzählt sie.

Fabienne Schlumpf Teil eines starken europäischen Felds

Die Entscheidung zugunsten des Halbmarathons in der belgischen Kleinstadt fiel recht kurzfristig und zwar aufgrund der Zusammenstellung des Elitefeldes. Dieses sieht Mayer, auch durch die Austragung der belgischen Meisterschaften im Halbmarathon, in Gent für ihre Ambitionen als idealer an als in Den Haag. Für beide Veranstaltungen hatte die 30-Jährige einen Startplatz zugesichert bekommen. Neben den Besten bei den belgischen Halbmarathon-Meisterschaften sind auch einige starke holländische Läuferinnen und die Schweizer Topläuferin Fabienne Schlumpf in der belgischen Kleinstadt am Start.

Der Halbmarathon in Gent ist eine noch junge Veranstaltung und geht in seine dritte Auflage, zum zweiten Mal in Folge als Ausrichter der nationalen Meisterschaften. Die Siegerliste ist prominent: 2021 gewann Marathon-Europarekordhalter Bashir Abdi, 2022 Victor Kiplangat aus Uganda in einer Streckenrekordzeit von 1:00:11 Stunden. Der ehemalige Marathon-Europameister Koen Naert wurde im Vorjahr belgischer Meister, bei den Frauen lief die kenianische Siegerin Viola Chepngeno eine Streckenrekordzeit von 1:07:25 Stunden. Das alles sind Indizien, dass der Rundkurs im Stadteil Gentbrügge schnell ist – und bei entsprechenden äußeren Bedingungen für Mayer am Sonntag einiges drin ist.

Runner’s Lab Gent Halve Marathon

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