Eine echte Generalprobe für Andreas Vojta
Der Vienna Calling Halbmarathon am Sonntag ist für Andreas Vojta auf dem Weg zum Marathon-Debüt ein wichtiger Termin. Die Leistung wird ein Signal für die österreichischen Lauffans, worauf sie sich am 23. April freuen dürfen, und ein richtungsweisendes für ihn, wo er sechs Wochen vor dem Vienna City Marathon steht. Je besser sie ausfällt, desto stärker wird der Rückenwind für die finale Vorbereitungsphase.

Andreas Vojta beim Vienna 10K 2021. © VCM / Leo Hagen
Mit Details in der Zielsetzung hält sich Andreas Vojta (team2012.at) im Vorfeld bedeckt, doch die Ambition, einen schnellen Halbmarathon laufen zu wollen, ist klar. Für dieses Ziel erhält er Unterstützung von Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team), dessen Frühjahrs-Hauptziel die Staatsmeisterschaften im Halbmarathon zwei Wochen später in Graz sind. Vojta und Stadlmann kennen sich gut und trainieren immer wieder gemeinsam in Wien. Zehn bis zwölf Kilometer weit will Stadlmann sich in den Tempomacher-Dienst für seinen Landsmann stellen und dabei mit einer Pace von unter drei Minuten pro Kilometer beginnen.
Eine Zeit von 29:30 Minuten ist der Orientierungspunkt bei der Zwischenzeit bei Kilometer zehn, verrät Vojta. „Dieser Plan passt ganz gut für mich. Rund zehn Kilometer alleine in hohem Tempo im Wettkampf laufen zu müssen, ist auch ein wichtiger Erfahrungswert. In dieser Situation kann ich mich auch beim Vienna City Marathon leicht wiederfinden, wenngleich man natürlich immer hofft, so lange wie möglich in einer optimalen Gruppe laufen zu können“, meint er.
Mit Selbstvertrauen in den Wettkampf
In der Hochrechnung kommt eine Verbesserung der persönlichen Bestleistung von 1:03:18 Stunden, gleichzeitig in der natürlichen Entwicklung des Niederösterreichers hin zum Marathonläufer auch eine Art Minimalziel, heraus, bis weit hinein in den 62er-Bereich. Die Bestzeit von Timon Theuer (DSG Wien) von 1:02:33 Stunden, Nummer zwei der ewigen ÖLV-Bestenliste, ist nicht erst für Vojta ein interessanter Orientierungspunkt. „Ich bin gut in Form und bringe alles für eine gute Leistung mit, auch genügend Selbstvertrauen aus den Trainingsleistungen. Auch wenn ich mich in der Marathon-Vorbereitung befinde, weiß ich, dass die Tempohärte auch über die Halbmarathon-Distanz beständig ist“, gibt er ein gutes Gefühl aus dem Training wider. Wahrscheinlich ist die Tatsache, dass der 33-Jährige alles der Marathon-Vorbereitung untergeordnet hat, und nur einige wenige Halbmarathon-spezifische Einheiten für das Gefühl ins Training eingebaut hat, ein Grund für die leichte Zurückhaltung. „Die Tagesverfassung wird sicherlich eine bedeutende Rolle spielen“, ist Vojta überzeugt – auch mit Blick auf das Verhalten des Windes. Die Prognose verbreitet bei kühlen Temperaturen leichten Optimismus.

Eine echte Generalprobe
Für Vojta ist der Vienna Calling Halbmarathon eine echte Generalprobe für seine Marathon-Premiere. „Ich laufe auf gewohntem Boden, weiß, was auf der Prater Hauptallee möglich ist, kenne Strecke und Bedingungen gut“, schätzt der 33-Jährige den Heim-Auftritt. Nachdem in der Saisonplanung Halbmarathons in Prag oder Berlin aufgrund der zeitlichen Nähe zum Vienna City Marathon für ihn nicht in Frage kamen („Einen Halbmarathon drei Wochen vor meinem Debüt wollte ich nicht riskieren“), einigten sich sein Trainer Wilhelm Lilge und der Athlet auf den Termin sechs Wochen vor dem VCM. Eine internationale Startmöglichkeit war der Lissabon Halbmarathon, wo Vojta auch einen Startplatz bekommen hätte, aber in den Gesprächen mit dem VCM-Organisationsteam hat sich Wien als die bessere Option herausgestellt. „Anstatt durch halb Europa zu fliegen, fahre ich mit der U1 zum Start. Ich kann den gesamten Ablauf wie am 23. April am Originalort austesten“, nennt er entscheidende Vorteile.
Start auf der Reichsbrücke, Ziel auf der Prater Hauptallee
Der Vienna Calling Halbmarathon ist der letzte aus der dreiteiligen VCM-Winterlaufserie mit dem Ziel einer optimierten Vorbereitung auf den 40. Vienna City Marathon. Über 1.200 Läuferinnen und Läufer, davon rund 700 für den Halbmarathon, haben sich für kommenden Sonntag bereits angemeldet. Der Veranstalter zeigt sich mit diesem Meldeergebnis sehr zufrieden, es ist eine Steigerung zu den beiden ersten Läufen in der Winterlauf-Serie. „Unser Ziel ist es, die Läuferinnen und Läufer auf ihrem Weg zum VCM mit Trainings und Events begleiten und freuen uns sehr, dass die Laufcommunity diese Veranstaltung so gut annimmt“, sagt VCM-Geschäftsführerin Kathrin Widu.
Gestartet wird am Sonntag um 8 Uhr wie am 23. April auf der Reichsbrücke, die Strecke führt auf den Spuren Eliud Kipchoges runter in die Prater Hauptallee, wo sich auch das Ziel befindet. Die Strecke ist nach der kurzen Bergabpassage von der Reichsbrücke planeben und weist nach Einbiegen in die Hauptallee lediglich vier Wenden kurz vor dem Lusthaus bzw. kurz vor dem Praterstern auf, die die langen Geraden unterbrechen. Die Wende vor dem Lusthaus ist durch eine kleine Schleife sanfter.
Der 5km- und 10km-Lauf gehen mit Start um 11 Uhr über die Bühne, die Strecken sind ebenfalls AIMS-zertifiziert, womit auch diese beiden Bewerbe im World Athletics Global Calendar geführt werden.