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Der haushohen Favoritin Letesenbet Gidey ging wenige Augenblicke vor dem Zieldurchlauf die Kraft aus und sie brach zusammen, als Beatrice Chebet sie überholte. Diese dramatischen Sekunden gehen als denkwürdiges Ereignis in die Historie von Crosslauf-Weltmeisterschaften ein und sind nicht das erste Mahnmal, dass ein Crosslauf erst vorbei ist, wenn er vorbei ist.
Es wäre die logische Abfolge einer harmonischen Erzählung gewesen. LetesenbetGidey, das Ausnahmetalent aus der nordäthiopischen Region Tigray, die durch den Krieg der letzten Jahre bekannt ist, ist die Nummer eins. Sie, die 2015 und 2017 bei Crosslauf-Weltmeisterschaften jeweils die Goldmedaille in der Wertung der Juniorinnen gewonnen hat. Eine Glanzleistung, die historisch nur drei weiteren Athletinnen gelungen ist und alle sind ebenfalls Große geworden: Faith Kipyegon sowie früher, als Crosslauf-Weltmeisterschaften noch jährlich ausgetragen wurden, Genzebe Dibaba und Viola Kibiwott. Sie, die nur eine kurze Phase Gold mit anderen Edelmetallen tauschte, als sie bei der Crosslauf-WM 2019 als 20-Jährige Dritte wurde wie bei den Olympischen Spielen von Tokio über 10.000m, wo sie dazwischen bei der WM in Doha Silber gewann. Sie, die nachher wieder vom Platz der Sonne thronte, 2020 den Weltrekord im 5.000m-Lauf verbessert hat, 2021 jenen im 10.000m-Lauf und gut drei Monate nach den Olympischen Spielen jenen im Halbmarathon – und nicht zu vergessen, beim 10.000m-Lauf im Rahmen der WM 2022 in Oregon endlich einen großen globalen Titel einfuhr.
Sie, deren Standing in Bathurst eigentlich nur um die Positionen dahinter diskutieren ließ. Doch Letesenbet Gidey und die dramatischen Ereignisse in der Hitze Australiens sind ein weiterer Beweis dafür, dass der Crosslauf jene Laufdisziplin ist, die am wenigsten den Rhythmen der Logik folgt. Der unwillkürliche Sturz aufgrund einer totalen Verausgabung erinnerte viele an den Einbruch von Joshua Cheptegei 2017 in Kampala, selbst wenn dieser Vergleich vor allem deshalb nicht ideal ist, weil der Ugander damals ein ungeschliffener Rohdiamant und nicht etablierter Weltrekordläufer. Und weil er damals nicht so dramatisch nahe der Ziellinie passierte.
Das Drama im Rückblick
Auf drastische Art und Weise erfuhr Gidey selbst und die ganze globale Laufsportwelt, wie die fordernden Bedingungen in Bathurst ihren Tribut forderten. Die unruhige, ständig zum Aktiv-Arbeiten zwingende Strecke und die hohen Temperaturen, dazu der Erwartungsdruck des Gewinnen-Müssens. Zwar legte sich vor dem Start zum Frauenrennen bereits eine Wolkendecke über die Sonne, das Thermometer war jedoch noch nicht unter 30°C. gesunken und die davor trockene Luft wurde durch das näher kommende Gewitter etwas feuchter. Außerdem kam Wind auf. Minutenlang war die Äthiopierin strikt der kenianischen Herausforderin Beatrice Chebet gefolgt, die den Rest der ehemaligen Spitzengruppe mit einer Tempoverschärfung in Vorbereitung der letzten Runde abgeschüttelt hatte. Nach fast genau einer halben Stunde Wettkampfzeit attackierte Gidey vermeintlich vorentscheidend und setzte sich ab. Zum fünften Mal war der extrem anspruchsvolle, weil steile Anstieg zum höchsten Punkt geschafft. Die ebenso steile Bergabpassage mündete in ein leichtes Gefälle, das auf einer langen Geraden aber nicht leicht zu belaufen war. Denn der Hang hing leicht in Laufrichtung nach rechts weg.
Plötzlich war der vorher Lockerheit verratende Blick der Siegerin streng, fast starr. Die Beschleunigung aus der lästigen Haarnadelkurve in die einzigartige Slalompassage zwischen den Reifenreihen tat weh. Leicht bergan ging dieses ständige Leicht-Links und Leicht-Rechts. Und aus der Vogelperspektive verriet die TV-Kamera, dass Gidey nicht mehr dynamisch lief. Sie wandelte an der Grenze, nicht mehr Herrin ihrer Sinne zu sein. Zwei Linkskurven und eine für Crossläufe mittellange Zielgerade waren noch zu laufen, doch selbst die Zielgerade war hier in Bathurst fordernd, weil Querpassagen über Asphaltstraßen mit Sand zu Mini-Hügeln aufgefüllt wurden.
Chebet hatte supersmart die letzte Kurve ganz innen genommen und holte alles aus ihrem Körper heraus, was dieser imstande war zu leisten. Der Sprecher im Zielraum kündigte Gidey bereits als Weltmeisterin an und animierte das Publikum. Wenige Meter vor dem Ziel waren beide Läuferinnen gleich auf, dann überschlugen sich die Ereignisse. Die geschlagene Favoritin hatte die Kontrolle über sich aufgrund von totaler Erschöpfung verloren und ging abrupt zu Boden, wenige Sekunden später durchbrach die Kenianerin, die selbst gedanklich sich längst mit Silber angefreundet hatte, wie sie später sagte, das Zielband als Siegerin, nach 33:48 Minuten knochenharter Laufarbeit. Hilf- und kraftlos am Boden liegend bemerkte Gidey maximal peripher, dass Tsigie Gebreslama und Agnes Ngetich vorbei stürmten und Silber und Bronze sicherten. Doch auch diese beiden liefen bereits auf dem Zahnfleisch ein und konnten sich nach dem Abbremsen hinter der Ziellinie nicht auf den Beinen halten. Die neue Weltmeisterin half beiden auf.
Erst nach einigen Sekunden, mit Unterstützung eines Mitarbeiters des Veranstalters und ihres fast wie paralysiert auf die Strecke gelaufenen Trainers, rappelte sich Gidey auf und lief eher geistig abwesend die paar Schritte auf wackelnden Beinen ins Ziel. Dort schaltete vermutlich nicht nur ihr Körper aus, sondern das ganze System nahm sich eine kurze Pause. Der Star wurde im Rollstuhl abtransportiert und mit Wasser überschüttet.
Junioren-Weltmeisterin von 2019 längst erwachsen
Dagegen gab es ausgerechnet beim großen Rivalen aus Kenia Einiges zu feiern. Beatrice Chebet, vor vier Jahren noch Champion bei den Juniorinnen, machte den nächsten großen Schritt in ihrer Karriere. Dieser hatte sich durch einen großen Leistungssprung in der letzten Saison angedeutet. Die nun 23-Jährige gewann WM-Silber in Eugene, Gold bei den Commonwealth Games und die Diamond-League-Gesamtwertung im 5.000m-Lauf. Nun ist die Kenianerin Nachfolgerin großer Landsfrauen, darunter Hellen Obiri, Vivian Cheruiyot oder Florence Kiplagat. Gidey hätte den achten kenianischen Triumph in Folge bei den Frauen verhindern sollen und sie hätte es fast – zuletzt brachte Tirunesh Dibaba den Titel 2008 nach Äthiopien. Gebreselama holte wie Dera Dida vor vier Jahren die Silbermedaille, davor war Äthiopien 2017 gar leer ausgegangen. Gebreselama machte einen vergleichbaren Schritt wie Chebet: Sie war vor vier Jahren Dritte im Rennen der Juniorinnen. Und eine Besonderheit zur Bronzemedaillengewinnerin: Es sei ihr erster 10km-Wettkampf gewesen, meinte sie nach dem Rennen.
Kenia jubelte auch über Gold in der Nationenwertung, für die die Platzierungen von Chebet (1.), Ngetich (3.) Nawowuna (4.) und Edinah Jebitok (8.) zu Rate gezogen wurden. Heißt: Der neunte Platz der mittlerweile 37-jährigen, ehemaligen Crosslauf-Weltmeisterin Emily Chebet, die zwischenzeitlich vier Jahre auf der Strafbank saß, war für Team-Gold nicht notwenig, die Medaille gab es natürlich auch für sie. Silber ging an Äthiopien und Bronze an das kompakte Team aus Uganda mit den Positionen sieben, zehn und elf für die Chesangs (Prisca, Stella und Doreen) sowie 13 für Annet Chelangat. Die engagierten Gastgeber brachten fünf Läuferinnen in die Top-30, Ellie Pashley war als 19. die Beste – auch ein Zeichen, dass in Bathurst der Mittelstock des Rennens hinter den großen Drei aus Afrika durch die fast komplette Abwesenheit der Europäer etwas dünn war. Immerhin war Australien in der Nationenwertung doch deutlich besser als die USA und Großbritannien mit den Einzelrängen 24 für Abbey Donnelly und 25 für Amelia Quirk. Aber eine nicht-afrikanische Leistung gilt es im Besonderen herauszustreichen: Nozomi Tanaka, im Hauptberuf Mittelstreckenläuferin mit Erweiterung bis zu den 5.000m (sie war ja auch schon Junioren-Weltmeisterin über 3.000m), lief noch einige Hallenrennen in den USA, ehe sie auf diesem schwierigen, langen Kurs einen bärenstarken 14. Platz erreichte. So weit vorne landete zuletzt vor zehn Jahren bei Crosslauf-Weltmeisterschaften eine nicht in Afrika geborene Athletin, wie die US-amerikanische Lauf-Plattform „Let’s Run“ unterstrich.
Das zehn Kilometer lange Rennen hatte lange Zeit keine Überraschungen zu bieten, außer das Francine Niyonsaba am Start fehlte. Es begann ob der Selektivität nicht mit allzu hohem Tempo. So bestimmten die Läuferinnen aus Uganda vorerst das Tempo, die Spitzengruppe war riesig und Gidey hielt sich ganz hinten auf. Sie wollte dem Stress entweichen und war sich sicher, sich auf die letzte Runde verlassen zu können. Gut 20 Läuferinnen lagen während der zweiten Runde noch vorne, darunter die US-Amerikanerinnen Ednah Kurgat und Weini Kelati sowie die Australierin Leanne Pompeani, die am Ende wie zwei Landsfrauen in die Top-25 lief. Erst durch eine Verschärfung Gebreselamas Anfangs der vierten von fünf Runden kam Zug in die Spitzengruppe, fast eine Minute schneller sollte der vierte Umlauf werden als der bisher schnellste. Auch, weil Kenias Team mit Grace Nawowuna, überraschend kenianische Meisterin, nun das Heft in die Hand nahm. Die für eine Medaille gehandelte Rahel Daniel aus Eritrea brach früh ein und sollte sogar aus die Top-50 fallen.
Gegen Ende von Runde vier hatte Ngetich Führungsarbeit geleistet, konnte selbst aber dann nicht mehr folgen, als ihre Landsfrau Beatrice Chebet übernahm. Auch Gebreselama fiel zurück und alles schien so zu laufen, wie die meisten vorhergesagt hatten. Das Duell der beiden und Gidey, die in der Schlussphase zuschnappte. Für diese Story hätte das Rennen aber 50 Meter kürzer sein müssen.
Hoffnung aus der Cheptegei-Entwicklung
Während Beatrice Chebet auf Wolke sieben zurück in die Heimat fliegen wird, bleibt für Gidey, die folgerichtig durch Disqualifikation aufgrund von unerlaubter Hilfe von außen ihren vierten Platz verlor (was ihr ziemlich egal sein dürfte), in Erinnerung an das Drama von Kampala mit Joshua Cheptegei zumindest ein Hoffnung produzierender Trost. Nach Monaten der Nachwirkungen seines Tiefschlags, revanchierte sich Cheptegei beim Schicksal zwei Jahre später mit dem Titel und gesellte 2023 noch eine Bronzemedaille hinzu. So lange muss die Äthiopierin gar nicht warten, durch den von der Pandemie unterbrochenen Rhythmus steht die nächste Crosslauf-WM schon 2024 au dem Programm.
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