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Crosslauf-WM: Afrikas Stars um erstes Gold des Jahres

Das lange Warten hat ein Ende – am morgigen Samstag gehen zu früher europäischen Stunde am anderen Ende der Welt die Crosslauf-Weltmeisterschaften im australischen Bathurst über die Bühne. Insbesondere der Wettkampf der Männer verspricht einen hochklassigen Kampf um Gold, Silber und Bronze.
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Sprichwörtlich heißt es: Was lange währt, wird gut. Die Messlatte für die Crosslauf-WM-2023 liegt nach der von Zuschauern überströmten Austragung 2017 in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, sowie der hohen Organisationsqualität 2019 im dänischen Aarhus für das australische Organisationskomitee, zudem auch der ehemals bekannte Marathonläufer Steve Moneghetti gehört, hoch. Eigentlich hätte die 44. Auflage der Crosslauf-Weltmeisterschaften im Jahr 2021 über die Bühne gehen sollen. Die Pandemie und die australische Abschottung von der Außenwelt machten eine Durchführung bis jetzt unmöglich, nach mehrfacher Verschiebung fand der Leichtathletik-Weltverband (World Athletics) gemeinsam mit dem australischen Landesverband (Athletics Australia) die Durchführung am 18. Februar 2023 als Lösung. Es soll die letzte Crosslauf-WM in einem ungeraden Jahr sein, es erfolgt der Wechsel auf gerade Jahre, während die neue Straßenlauf-WM die ungeraden Jahre besetzt. Weshalb 2024, dann in Kroatien, erneut eine Crosslauf-WM auf dem Programm steht.

RunAustria-Tipp: Die Wettkämpfe der Crosslauf-WM werden in der DACH-Region im Livestream auf der YouTube-Seite von World Athletics übertragen.

Livestream von World Athletics

Der australische Veranstalter verspricht ein spektakuläres Event-Wochenende, in das Wettkämpfe für Freizeitläuferinnen und Freizeitläufer so intensiv eingebunden sind wie noch nie. Zwei Tage lang gibt es sportliche Wettbewerbe, die Profis sind am Samstagnachmittag Ortszeit und daher Samstag frühmorgens europäischer Zeit an der Reihe. Laut den Informationen auf der Veranstaltungswebsite wurden gezielt Firmenteams und Gruppen zum Mitmachen motiviert. Außerdem kann Bathurst 2023 mit der landschaftlichen Besonderheit und dem speziellen Austragungsareal punkten, die sportliche Qualität der Wettkämpfe ist eine weitere wichtige Zutat.

Das Programm der Crosslauf-WM 2023 am 18. Februar (MEZ)

  • 5:30 Uhr – Mixed-Staffel (4×2 km)
  • 6:10 Uhr – U20, Mädchen (6 km)
  • 6:50 Uhr – U20, Burschen (8 km)
  • 7:30 Uhr – Allgemeine Klasse, Frauen (10 km)
  • 8:30 Uhr – Allgemeine Klasse, Männer (10 km)

Laufen vor Mount Panorama

Bathurst ist eine Kleinstadt mit gut 37.000 Einwohnern und liegt rund 200 Kilometer westlich von Sydney im Landesinneren des Bundesstaats New South Wales. Ein Highway und eine Bahnlinie verbinden Bathurst mit der Millionenstadt an der Südostküste Australiens. Keine andere Stadt im großen Land, die nicht an der Küste liegt, wurde so früh gegründet wie Bathurst, nämlich im Jahr 1814. Der Grund dafür war das Goldaufkommen in der landschaftlich herrlichen Region. Die Anfangsjahre wurden von einem erbitterten Kampf zwischen den europäischen Eindringlingen und der Ur-Einwohner.

Bekannt ist Bathurst aufgrund seiner berüchtigten und gefürchteten Rennstrecke, dem außerhalb der Stadtgrenze liegenden Mount Panorama Circuit. Der über sechs Kilometer lange, hügelige Kurs ist heute noch ein Klassiker im Tourenwagen- und Motorsport, teilweise führt die Rennstrecke auf öffentliche Straßen. Die bergige Passage der Rennstrecke am Mount Panorama – ein Name wie ein Gedicht – ist am kommenden Wochenende Kulisse für etliche der weltbesten Läuferinnen und Läufer. Bei der ersten Crosslauf-WM seit vier Jahren.

Eine Crosslauf-WM mitten im Sommer

Die Crosslauf-WM von Bathurst ist die erste auf australischem Boden und die zweite nach 1988 in der neuseeländischen Großstadt Auckland in der ozeanischen Konföderation. Damals in Auckland waren übrigens zwei Prominente der Laufsport-Geschichte die Sieger: der kenianische Fünffach-Crosslauf-Weltmeister John Ngugi, der 1988 in Seoul Olympisches Gold im 5.000m-Lauf gewann, und die Norwegerin Ingrid Kristiansen, Welt- und Europameisterin im 10.000m-Lauf sowie langjährige Weltrekordhalterin im Marathon.

Das bedeutet auch, dass die Crosslauf-WM wie bereits bei den ostafrikanischen Austragungen 2007 und 2017 zum dritten Mal in diesem Jahrhundert in der südlichen Hemisphäre stattfinden. Die lange Laufhose braucht demnach niemand, in Bathurst liegen die durchschnittlichen Tageshöchstwerte im Februar bei 28°C. Die lange Reise auf den fünften Kontinent nehmen über 400 Aktive aus 45 Nationen in Angriff, weniger Nationen waren in der Geschichte der Crosslauf-Weltmeisterschaften lediglich 2013 in Bydgoszcz am Start.

Eine WM fast ohne Europa

Während Nationen aus Ozeanien, Asien, Nordamerika und den afrikanischen Laufnationen volle Kontingente nach Australien schicken, ist die Europäische Leichtathletik unterrepräsentiert – um es vorsichtig zu formulieren. Die direkte Konkurrenz mit der europäischen Hallensaison inklusive Hallen-Europameisterschaften macht sich bemerkbar, das mag ein Erklärungsansatz sein. Ein zweiter ist die schwierige Olympia-Qualifikation im Marathon, für viele europäische Marathonläufer ein großes Ziel, für das ein guter Marathon im nahen Frühjahr dienlich wäre. Aber es ist nicht das erste Mal, dass europäische Laufnationen den Crosslauf-Weltmeisterschaften nicht jene Bedeutung schenken, die sie als Treffpunkt der weltbesten Läuferinnen und Läufer aus allen Disziplinen von der Mittelstrecke bis zum Marathon verdienen würde – folgerichtig fanden inklusive der aktuellen drei der vier letzten Titelkämpfe auf anderen Kontinenten statt.

Die nationalen Verbände aus Österreich, der Schweiz und Deutschland glänzen geschlossen durch Abwesenheit. Ganz arg ist es bei den Wettkämpfen der Juniorinnen, Juniorinnen und in der Mixed-Staffel: In diesen drei Bewerben sind lediglich die Verbände aus Spanien und Großbritannien aus Europa am Start. Dazu kommen der Lette Arturs Medveds und der Este Leonid Latsepov, zwei Einzelkämpfer aus dem Baltikum, sowie das dänische Duo Mikkel Dahl-Jessen und Jacob Simonsen Sommer im Rennen der Männer sowie die Estin Laura Maasik bei den Frauen. Dagegen feiern die Verbände von den Cook Islands, den Marshall Islands, der Northern Mariana Islands, Französisch Polynesien, der Solomonen und aus Pakistan ihre Premiere bei Crosslauf-Weltmeisterschaften.

Die Medaillen – eine afrikanische Angelegenheit

Wenig überraschend kommen die Medaillenkandidaten allesamt aus den ostafrikanischen Laufhochburgen, zu Kenia und Äthiopien hat sich Uganda mit dem Weltmeistertitel von Joshua Cheptegei und dem Titel in der Nationenwertung vor vier Jahren in Aarhus dazugesellt. Bei den Männern liegt die letzte europäische Medaille 22 Jahre zurück (der zweite Titel von Mohammed Mourhit und Silber durch den Ukrainer Sergej Lebid), bei den Frauen war es vor 17 Jahren die Silbermedaille von Lornah Kiplagat. Außerdem gewann die US-Amerikanerin Shalane Flanagan 2011 die Bronzemedaille.

Alle jagen Gidey

Die erklärte Favoritin bei den Frauen ist Halbmarathon-, 10.000m- und 5.000m-Weltrekordhalterin Letesenbet Gidey, die bei Crosslauf-Weltmeisterschaften zweimal das Juniorinnenrennen gewonnen hat und vor vier Jahren im Alter von 20 Dritte in der Allgemeinen Klasse war. Sie ist die zweitälteste eines jungen äthiopischen Teams. Auch das kenianische Aufgebot der Frauen, das von der amtierenden Junioren-Weltmeisterin Beatrice Chebet angeführt wird, ist für kenianische Verhältnisse nicht super-hochkarätig besetzt.

Eine Außenseiterchance auf eine Medaille könnte auch Francine Niyonsaba aus Burundi haben, die noch über wenig Erfahrung im Crosslauf verfügt, aber bei zwei wichtigen Crossläufen in diesem Winter unter die Top-Drei gelaufen ist. Um die erste Medaille für Eritrea überhaupt bei den Frauen läuft Rahel Daniel, Gesamtsiegerin der World Cross Country Tour 2021/22 und gegenwärtig auch führende in der aktuellen Gesamtwertung. Die 21-Jährige hat die Crossläufe Campaccio und in Elgoibar gewonnen.

v.l.: Joshua Cheptegei, Geoffrey Kamworor, Jessica Hull und Emma Coburn bei der Pressekonferenz vor den Weltmeisterschaften. © Steve Christo for World Athletics

Höchste Qualität an der Männerspitze

Das Männerrennen, der sportliche Höhepunkt des Crosslauf-Tages in Bathurst, verspricht einen hochkarätigen Vergleich zwischen den Stars aus Uganda, Kenia und Äthiopien. Naturgemäß in der Favoritenrolle stecken die beiden Top-Athleten Ugandas. Joshua Cheptegei ist nicht nur amtierender Weltmeister, sondern auch Weltrekordhalter und Weltmeister im 10.000m-Lauf sowie Weltrekordhalter und Olympiasieger im 5.000m-Lauf. Jacob Kiplimo gewann in Aarhus als 18-Jähriger bereits Silber, seither glänzte er unter anderem als Weltrekordhalter und Weltmeister im Halbmarathon. Bisher musste er bei globalen Titelkämpfen auf der Bahn oft in einer Teamstrategie Cheptegei den Vorzug lassen, bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften ist das aber unwahrscheinlich.

Star bei den Kenianern ist der zweifache Crosslauf-Weltmeister Geoffrey Kamworor, bei dem allerdings fraglich ist, ob er die Leistungsstärke früherer Jahre hat. 2019 musste er sich hinter dem Duo aus Uganda einreihen und gewann Bronze. Gute Chancen werden auch Kibiwott Kandie, ehemaliger Weltrekordhalter im Halbmarathon, zugebilligt. Für Äthiopien sind unter anderem Selemon Barega, Olympiasieger im 10.000m-Lauf und 5km-Weltrekordhalter Berihu Aregawi am Start. Mit Tadese Worku ist auch ein Medaillengewinner von Aarhus 2019 dabei, damals als 17-Jährige mit Silber bei den Junioren.

Zum weit erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten wäre auch Rodrigue Kwizera aus Burundi zu zählen, der die World Cross Country Tour Gesamtwertung im letzten Winter gewonnen hat – bei der Qualität der Spitze der drei ostafrikanischen Kernländer für Lauferfolge erscheint das aber nicht sehr wahrscheinlich.

Ein Schnappschuss für die persönliche Erinnerung. © Steve Christo for World Athletics

Gastgeber hofft auf Staffel-Medaille

Die Mixed-Staffel ist jener Bewerb, den sich der Gastgeber herausgepickt hat. Dort hat der australische Vierer eine absolute Medaillenchance, denn er ist mit Stewart McSweyn und Oliver Hoare sowie Jessica Hull und Abbey Caldwell hervorragend besetzt – allesamt haben die 1.500m als ihre Hauptdisziplin, McSweyn und Hull sind zudem über 3.000m und 5.000m mindestens in der erweiterten Weltklasse. Gelaufen werden in Bathurst beim chronologischen Auftakt der Bewerbe vier Etappen à zwei Kilometer.

Die Australier „batteln“ sich hauptsächlich mit Titelverteidiger Äthiopien rund um die Hindernislauf-Spezialisten Getnet Wale und Mekides Abebe sowie Kenia mit dem ehemaligen 800m-Junioren-Weltmeister Emmanuel Wanyonyi und Hindernislauf-Weltrekordhalterin Beatrice Chepkoech um Edelmetall. Während das Quartett aus Uganda abseits von Ronald Musagala eher unprominent besetzt ist, könnten auch die Team aus Südafrika und der USA für eine Medaille gut sein. Bei den Südafrikanern ist eine alte Bekannte nominiert: Caster Semenya tritt gemeinsam mit den Mittelstrecken-Spezialisten Ryan Mphahlelele, Rshepo Tshite und Prudence Sekgodiso an, für einige könnte die Distanz etwas lang sein. Im US-amerikanischen Team laufen die ehemalige Weltmeisterin im 3.000m-Hindernislauf, Emma Coburn und Heather MacLean – die beiden bleiben, wie vielleicht auch einige Athleten mehr, nach der WM für die anschließenden Meeting-Highlights der australischen Sommersaison in „Down Under“.

Äthiopische und kenianische Talente

Die Juniorenbewerbe bei der Crosslauf-WM waren in den letzten Jahren oft ein Schaufenster in die Zukunft, das Talente aus Kenia und Äthiopien für erste Auftritte auf der großen Bühne nutzen konnten. Bei den Juniorinnen haben Medina Eisa als Junioren-Weltmeisterin im 5.000m-Lauf (2022), Meseret Yeshaneh als Junioren-Vize-Weltmeisterin im 3.000m-Hindernislauf (2022) und Melknat Wudu als zweifache Medaillengewinnerin bei Junioren-Weltmeisterschaften im 5.000m-Lauf (2021 und 2022) aus Äthiopien bereits internationale Erfolge erzielt. Die größte Kontrahentin der Äthiopierinnen ist voraussichtlich die kenianische Junioren-Weltmeisterin im 3.000m-Hindernislauf, Faith Cherotich.

Bekanntester Athlet im Juniorenrennen ist der Kenianer Reynold Cheruiyot, der bei einigen Meetings auf internationalem Parkett schon Spuren hinterlassen hat und vergangenes Jahr in Cali überlegener Junioren-Weltmeister im 1.500m-Lauf wurde, einem Finallauf, bei dem es mit Kevin Kamenschak auch österreichische Beteiligung gab.

Crosslauf-Weltmeisterschaften 2023 in Bathurst

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