Mit überraschender Deutlichkeit hat 1.500m-Spezialistin Faith Kipyegon den zur World Athletics Cross Country Tour Gold zählenden Sirikwa Crosslauf im kenianischen Eldoret (im letzten Jahr hieß er noch Agnes Tirop Memorial) gewonnen. Am Samstag setzte sich die 28-Jährige vor über 10.000 Zuschauern über die für sie lange Distanz von zehn Kilometern in einer Zeit von 33:50 Minuten deutlich vor Jackline Chepkoech und Zenah Yego durch. Hohe Temperaturen, die Höhenlage des Ausrichtungsortes und einfallender Wind hatten die Aufgabe für die Athletinnen und Athleten verkompliziert.
Ein kräftiges Ausdauer-Signal
Der kenianische Superstar, der zuletzt bei der WM 2017 in Kampala einen Crosslauf bestritt, startete seinen Alleingang früh, bereits beim Ertönen der Glocke, das die letzte Runde ankündigte, lag sie mehrere Hundert Meter vor der Konkurrenz. Sie hätte sich wohlgefühlt, weil sie befreit auflaufen konnte, meinte sie bei der Pressekonferenz nach dem Event. Mit über einer Minute Rückstand erreichte die ehemalige Junioren-Weltmeisterin im 3.000m-Hindernislauf das Ziel als Zweite, Yego platzierte sich weitere 16 Sekunden später auf der dritten Position. Für ihre Freiluft-Saison hat Kipyegon eine Attacke auf den Weltrekord im 1.500m-Lauf angekündigt, ein weiterer Höhepunkt ist die WM in Budapest, wo sie ihren dritten Titel holen möchte. Das langfristige Ziel ist ein Umstieg in den Marathon, die Erkenntnisse dieser Ausdauerbelastung im Wettkampf sind daher ein Achtungszeichen.
Lokir siegt bei den Männern
Bei den Männern ging der Sieg an Charles Lokir, der sich in einer Zeit von 30:14 Minuten knapp gegen Josephat Kiprotich und Dennis Kipngetich durchsetzen konnte. Lokir war zuletzt schon bei den nationalen Meisterschaften erfolgreich. Das kenianische WM-Aufgebot für Bathurst (18.2.) nahm am Event nicht teil, es hat sich zum Vorbereitungstrainingslager zurückgezogen.
Vivian Cheruiyot, Olympiasiegerin von 2016 im 5.000m-Lauf und nun Marathonläuferin, hat ihren Start im letzten Moment abgesagt. Sie verweilte wie mehrere kenianische Legenden, darunter Hindernislauf-Star Ezekiel Kemboi oder Marathon-Olympiasiegerin Peres Jepchirchir, im Publikum.
Schrub und Chepleting gewinnen in Spanien
Einen Tag später ging im spanischen Calzadilla mit dem Gran Premio Cáceres Campo a Traves der nächste Crosslauf mit dem höchsten Gütesiegel über die Bühne. Im 10km-Lauf der Männer folgten alle lange Zeit dem Kenianer Peter Wanjiru. Ab Rennmitte übernahm Yann Schrub das Zepter und feierte dank eines erfolgreichen Vorstoßes rund 300 Meter vor dem Ziel in einer Zeit von 27:43 Minuten den Sieg vor Santiago Catrofe aus Uruguay (27:49) und Isaac Kimeli, der EM-Bronzemedaillengewinner von 2022 aus Belgien, der sich im letzten Moment noch dem besten Spanier Abdessamad Oukhelfen erwehren konnte.
Bei den Frauen siegte die Kenianerin Nancy Chepleting in einer Zeit von 32:41 Minuten vor der Holländerin Veerle Bakken (32:47) und Laura Luengo aus Spanien (32:53).
Ergebnisse Sirikwa Cross Country (10km)
Männer
- Charles Lokir (KEN) 30:14 Minuten
- Josephat Kiprotich (KEN) 30:19 Minuten
- Dennis Kipngetich (KEN) 30:21 Minuten
- Kelvin Kibiwott (KEN) 30:29 Minuten
- Geoffrey Koech (KEN) 30:34 minuten
- Shadrack Kipchirchir (KEN) 30:37 Minuten
Frauen
- Faith Kipyegon (KEN) 33:50 Minuten
- Jackline Chepkoech (KEN) 34:52 Minuten
- Zenah Yego (KEN) 35:08 Minuten
- Roselida Jepketer (KEN) 35:13 Minuten
- Jackline Jepkoech (KEN) 35:16 Minuten
- Gladys Chesir (KEN) 35:17 Minuten
Ergebnisse Gran Premio Cáceres Campo a Traves (10 km)
Männer
- Yann Schrub (FRA) 27:43 Minuten
- Santiago Catrofe (URU) 27:49 Minuten
- Isaac Kimeli (BEL) 27:55 Minuten
- Abdssamad Oukhelfen (ESP) 27:57 Minuten
- Peter Wanjiru (KEN) 28:08 Minuten
- Fernando Carro (ESP) 28:18 Minuten
Frauen
- Nancy Chepleting (KEN) 32:41 Minuten
- Veerle Bakker (NED) 32:48 Minuten
- Laura Luengo (ESP) 32:53 Minuten
- Silke Jonkman (NED) 33:11 Minuten
- Edymar Brea (VEN) 33:24 Minuten
- Katerina Tisalema (ECU) 34:24 Minuten
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