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Rekordfelder in London – Sifan Hassan gibt Debüt

Aufgeteilt auf drei Tage hat der London Marathon zum Monatswechsel seine Elitefelder für den 23. April bekannt gegeben. Sowohl das Elitefeld der Frauen als auch jenes der Männer ist mit etlichen Weltklasseakteure rekordverdächtig besetzt, die Qualität ist enorm. Die größte Überraschung ist das Debüt von Sifan Hassan.
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Es ist wahrlich nicht leicht, einen singulären Aspekt aus den vielen Facetten, spannenden Szenarien und zahlreichen großen Persönlichkeiten des London Marathon 2023 herauszuziehen. Klar, der Abschied aus dem Spitzensport der britischen Lauflegende Mo Farah (siehe RunAustria-Bericht) wird eine große Auftrittsfläche bekommen. Vielleicht ist spitzensportlich die größte Geschichte die Neuauflage des Duells um die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Tokio 2020, ausgerichtet auf dem Marathonkurs in Sapporo. Damals besiegte Peres Jepchirchir ihre Landsfrau Brigid Kosgei, die sich mit Silber zufrieden geben musste. Beim London Marathon 2023 kommt es zum ersten Wiedertreffen der beiden im Rahmen eines Wettkampfs seit damals.

Starke äthiopische Phalanx

Kosgei ist immer noch die Inhaberin des Marathon-Weltrekords von 2:14:04 Stunden, womit sie auch die Meldeliste anführt. Jepchirchir, die bei einer Bestleistung von 2:17:16 Stunden (Valencia 2020) hält, musste aufgrund einer Serie von kleineren Verletzungen ihre Pläne für den Marathon-Herbst 2022 auf Eis legen, und wird ihren ersten Marathon seit dem Sieg in Boston vor einem Jahr bestreiten. In der nach Bestleistungen gereihten Meldeliste liegt sie allerdings „nur“ auf Position drei – und zwar hinter der Berlin-Sensationssiegerin Tigist Assefa, die kurzzeitig den äthiopischen Rekord hielt. Dass die Äthiopierinnen beim London Marathon rein in der Außenseiterrolle stecken, lässt sich trotz der Präsenz der beiden erwähnten kenianischen Topstars schwerlich argumentieren: Neben Assefa ist Titelverteidigerin Yalemzerf Yehualaw, die beide ihrer bisherigen Marathonläufe gewonnen hat, am Start, dazu kommen Amsterdam-Siegerin Almaz Ayana und Genzebe Dibaba, die beide erst einen Marathon Erfahrung aufweisen können, sowie Sutume Kebede und Alemu Megertu. „Der Tag, an dem ich den London Marathon gewonnen habe, ist einer, den ich nie vergessen werde. Umso mehr freue ich mich, wieder in London zu laufen“, wird Yehualaw in der Medieninformation des London Marathon zitiert. Dritte Kenianerin im Elitefeld ist Vize-Weltmeisterin Judith Korir. Das macht, summa summarum, inklusive der US-Amerikanerinnen Emily Sisson und Keira D’Amato elf Läuferinnen mit Bestleistungen sub-2:20, zehn sub-2:19 und fünf sub-2:18.

Erster Marathon für Sifan Hassan

Mangels Marathon in den Beinen gar nicht in dieser Liste enthalten ist der vielleicht spannendste Name im Frauenfeld des London Marathon: Sifan Hassan. Die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin von Tokio (1.500m, 5.000m und 10.000m), davon zweimal Gold, was eine historische Ausnahmeleistung war, hat alle Anlagen auf den Unterdistanzen bis hin zum Halbmarathon sowie die physischen Voraussetzungen, im Marathon eine Große zu werden. Hassan meint, sie hätte noch nicht vor, komplett in den Marathon zu wechseln und sei noch unentschlossen, ob sie bei den Olympischen Spielen in Paris den Marathon ins Visier nimmt. „Marathon ist eine Herausforderung. Eine andere Welt als das Laufen auf der Bahn. Ich weiß nicht, wie mich fühlen werde. Aber ich bin eine neugierige Person“, meinte sie (vgl. AthleticsWeekly, 5.2.2023). Im Training sei sie bereits 37 Kilometer am Stück gelaufen und schließlich entspräche der Wechsel in den Marathon ihrem Langzeit-Karriereplan.

Hugh Brasher gerät ins Schwärmen

Ein Spannungsmoment könnte auch der Aufritt von Emily Sisson sein, die als Zweite des Chicago Marathon den US-Rekord auf eine Zeit von 2:18:29 Stunden verbessert hat und seit Monaten in Topform ist. Mittlerweile ist sie auch Inhaberin des US-Halbmarathonrekords und der London Marathon wird den Rahmen für ein schnelles Rennen bieten, ähnlich wie der Chicago Marathon. „Auf den Punkt gebracht: Das ist das größte Starterfeld, das jemals zu einen Marathon der Frauen versammelt wurde. Zwei aktuelle Olympiasiegerinnen, drei Weltrekordhalterinnen, multiple Landesrekordhalterinnen und ein unglaublich starkes britisches Aufgebot, angeführt von Eilish McColgan“, kommt Eventdirektor Hugh Brasher ins Schwärmen. „Es ist das Rennen, auf das die gesamte Welt wartet. Wir können es selbst kaum erwarten.“ Selbst in Erinnerung an die historischen Leistungen von Grete Waitz, Ingrid Kristiansen, Paula Radcliffe oder Mary Keitany in der reichhaltigen Veranstaltungshistorie ist Brasher sicher, dass 2023 beim London Marathon ein außergewöhnliches Kapitel Marathon-Geschichte geschrieben wird.

Das Elitefeld der Frauen (sub-2:25)

  • Brigid Kosgei (KEN) – 2:14:04 Stunden (Weltrekord)
  • Tigist Assefa (ETH) – 2:15:37 Stunden
  • Peres Jepchirchir (KEN) – 2:17:16 Stunden (Olympiasiegerin)
  • Almaz Ayana (ETH) – 2:17:20 Stunden
  • Yalemzerf Yehualaw (ETH) – 2:17:23 Stunden (Titelverteidigerin)
  • Genzebe Dibaba (ETH) – 2:18:05 Stunden
  • Sutume Kebede (ETH) – 2:18:12 Stunden
  • Judith Korir (KEN) – 2:18:20 Stunden
  • Emily Sisson (USA) – 2:18:29 Stunden (US-Rekord)
  • Alemu Megertu (ETH) – 2:18:32 Stunden
  • Keira D’Amato (USA) – 2:19:12 Stunden
  • Sinead Diver (AUS) – 2:21:34 Stunden (australischer Rekord)
  • Jess Piasecki (GBR) – 2:22:27 Stunden
  • Natasha Wodak (CAN) – 2:23:12 Stunden (kanadischer Rekord)
  • Charlotte Purdue (GBR) – 2:23:26 Stunden
  • Sifan Hassan (NED) – Marathon-Debüt
  • Eilish McColgan (GBR) – Marathon-Debüt
  • Girmawit Gebrzihair (ETH) – Marathon-Debüt
  • Dominique Scott (RSA) – Marathon-Debüt

Das Elitefeld der Männer (sub-2:08)

  • Kenenisa Bekele (ETH) – 2:01:41 Stunden (äthiopischer Rekord)
  • Kelvin Kiptum (KEN) – 2:01:53 Stunden
  • Birhanu Legese (ETH) – 2:02:48 Stunden
  • Mosinet Geremew (ETH) – 2:02:55 Stunden
  • Amos Kipruto (KEN) – 2:03:13 Stunden
  • Tamirat Tola (ETH) 2:03:39 Stunden (Weltmeister 2023)
  • Kinde Atanaw (ETH) – 2:03:51 Stunden
  • Leul Gebresilase (ETH) – 2:04:02 Stunden
  • Vincent Kipchumba (KEN) – 2:04:28 Stunden
  • Seifu Tura (ETH) – 2:04:29 Stunden
  • Mo Farah (GBR) – 2:05:11 Stunden
  • Geoffrey Kamworor (KEN) – 2:05:23 Stunden
  • Yuki Kawauchi (JPN) – 2:07:27 Stunden
  • Brett Robinson (AUS) – 2:07:31 Stunden (australischer Rekord)
  • Tom Gröschel (GER) – 2:11:03 Stunden

Große Herausforderung für Titelverteidiger Kipruto

Mit vier Athleten mit Bestleistungen unter 2:03 Stunden und drei weiteren Athleten mit Bestleistungen unter 2:04 Stunden schaut das Elitefeld der Männer vielleicht am Papier sogar noch ein bisschen stärker aus als es in der Wirklichkeit der Formrealität sein mag. Aber selbst unter Berücksichtigung dieser Annahme ist die Ansammlung der Fachkompetenz herausragend. Titelverteidiger Amos Kipruto aus Kenia, der bei einer Bestleistung von 2:03:13 Stunden hält, bekommt ein Quartett mit stärkeren Vorleistungen vor das Gesicht gesetzt. Damit wird die Titelverteidigung für den 30-Jährigen, der in London den größten Erfolg seiner bisherigen Laufbahn in durchaus eindrucksvoller Manier gefeiert hat, eine riesige Herausforderung. „Ich kann es kaum erwarten, den London Marathon als Champion zu bestreiten. Ich werde in der Vorbereitung sehr hart arbeiten, denn mir ist die Qualität des Feldes bewusst“, lässt er via Medieninformation des London Marathon ausrichten.

Kelvin Kiptum – der Neuling in der Weltklasse

Interessantester aus diesem Quartett ist natürlich Kelvin Kiptum, dessen Wunderdebüt beim Valencia Marathon 2022 in einer Zeit von 2:01:53 Stunden eine enorme Erwartungshaltung kreiert hat. Wie häufig im Spitzensport ist die Bestätigung eines derartig kometenhaften Starts gar nicht so einfach. Der Prominenteste aus dem Quartett ist Kenenisa Bekele, zweitschnellster Marathonläufer der Geschichte hinter Eliud Kipchoge. Dass der Äthiopier im Alter von 41 Jahren noch einmal an seine besten Leistungen anknüpfen kann, ist besonders nach seinem Auftritt beim London Marathon 2022 (Fünfter) fraglich.

Seine beiden Landsleute Birhanu Legese und Mosinet Geremew sind jeweils einmal unter 2:03 Stunden gelaufen. Der 28-jährige Legese hat bereits fünf Marathonleistungen im absoluten Spitzenbereich auf der Visitenkarte, darunter zwei Siege beim Tokio Marathon, allerdings liegt die jüngste davon schon über zwei Jahre zurück. 2022 war er in London Sechster, ein Jahr zuvor Fünfter. Einen ähnlichen Knick hatte auch Geremew, doch zuletzt gelangen wieder vorzügliche Auftritte: Rang drei beim London Marathon 2021, Sieg beim Seoul Marathon 2022 in 2:04:00 Stunden und die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften von Oregon. Damit vereint der London Marathon 2023 bis auf Kipchoge alle der fünfschnellsten Marathonläufer der All-Time-Bestenliste.

Weltmeister laut Papierform Außenseiter

Auch der Weltmeister ist in London am Start: Tamirat Tola wollte als frisch gebackener Champion bereits im Oktober in der britischen Hauptstadt laufen, eine kleine Verletzung nach der WM raubte ihm allerdings die Zeit einer vernünftigen Vorbereitung und er lief stattdessen in Valencia, wo er als Dritter an seiner persönlichen Bestleistung vorbeischrammte. Der 31-Jährige ist ein Routinier und ein Meister der Konstanz: Fünf Marathonläufe hat er im Bestleistungsbereich plus 35 Sekunden absolviert, die meisterliche Leistung in Oregon, bei einem Rennen ohne Tempomacher, mit WM-Rekord von 2:05:36 Stunden gehört definitiv auch zu seinen besten.

Weitere starke ostafrikanische Teilnehmer sind die Äthiopier Kinde Atanaw, Leul Gebresilase und Seifu Tura sowie die beiden Kenianer Vincent Kipchumba – der ehemalige VCM-Sieger war in London schon zweimal Zweiter – und Geoffrey Kamworor. Der dreifache Weltmeister im Halbmarathon ist erstmals in London am Start.

Die Rückkehr von Mo Farah

Top-Europäer im Starterfeld ist Mo Farah, der seinen letzten Marathon als Profi bestreiten will (siehe RunAustria-Bericht). Ob der 40-Jährige noch einmal in die Nähe seines dritten Platzes von 2018 oder seiner Bestzeit von 2:05:11 Stunden laufen kann, ist ob der Leistungen der letzten Jahren auch auf den Unterdistanzen sehr zweifelhaft. Aus dem fernen Osten reisen Yuki Kawauchi aus Japan, der alle anderen World Marathon Majors schon bestritten hat, und der australische Rekordhalter Brett Robinson an. An der Gruppe der vielen Briten rund um die Leistungsstärke von 2:10 Stunden werden sich der Kanadier Rory Linkletter, der Amerikaner Frank Lara und der Deutsche Tom Gröschel orientieren.

Der Ire Sean Tobin bestreitet sein „Normal-Marathon“-Debüt – im Dezember ist er bei Temperaturen von -15° den Antarktis Marathon gelaufen, mit Streckenrekord. Damit würde er die Auszeichnung des Marathon-Siegers unter den schwierigsten Bedingungen aus dem London-Feld noch vor Kawauchi und dessen Sieg im Regen und Wind von Boston 2018 für sich entscheiden.

TCS London Marathon

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