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Hitomi Niiya erreicht Dimensionen der besten Japanerinnen

Der japanische Laufsport hat am gestrigen Sonntag beim Houston Marathon ein kräftiges Zeichen der Erinnerung an seine besten Zeiten erlebt. Hitomi Niiya sprang in jener Stadt, in der sie ihre größten sportlichen Erfolge eingefahren hat, auf Rang zwei der ewigen japanischen Bestenliste im Marathon. Bei den Männern entwickelte sich ein Herzschlagfinale.
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Kurz bevor der Pandemiebeginn den Laufsport 2020 in eine Pause geschickt hat, hatte Hitomi Niiya in Houston mit einer überraschend starken Leistung im Halbmarathon aufgezeigt. Drei Jahre nach ihrem immer noch gültigen, japanischen Landesrekord in 1:06:38 Stunden, hätte die 34-Jährige gestern beinahe den japanischen Landesrekord im Marathon verbessert. In einer hervorragenden Zeit von 2:19:24 Stunden fehlten ihr nur zwölf Sekunden auf den 17 Jahre alten Rekord von Mizuki Noguchi. Damit tauchte die japanische Laufszene im Marathon der Frauen, in der es seit einigen Jahren mit einer kleinen Gruppe von Athletinnen, zu denen auch Mao Ichiyama und Mizuki Matsuda gehören, kontinuierliche Fortschritte zu beobachten gibt, in jene Regionen ein, die dem japanische Marathonsport Anfang des Jahrhunderts erlaubte, die Weltspitze mitzudominieren. Noguchi, die ihren japanischen Rekord beim Berlin Marathon 2005 gelaufen ist, hat gut ein Jahr davor die Olympische Goldmedaille von Athen gewonnen, ihre Landsfrau Naoko Takahashi ist Olympiasiegerin von Syndey 2000. Neben den beiden Olympiasiegerinnen und nun Hitomi Niiya hat auch Yoko Shibui, Berlin-Siegerin von 2004, einst in den Goldenen Jahren des japanischen Marathonlaufs die Schallmauer von 2:20 Stunden unterboten.

RunAustria-Lesetipp: Die Berichterstattung über den Houston Halbmarathon

Emily Sisson verbessert US-Rekord im Halbmarathon

Bisheriger Höhepunkt der zweiten Karriere

Niiyas starke Leistung von Houston ist auch unter dem Gesichtspunkt interessant, dass die Japanerin, WM-Fünfte von Moskau 2013 im 10.000m-Lauf, 2014 in Folge einer chronischen und schmerzenden Sehnenentzündung am Fuß ihre Karriere im Alter von 25 beendet hat und nur deswegen ein Comeback anstrebte, weil die Hauptstadt ihres Heimatlandes die Olympischen Spiele austrug. Die Qualifikation für den angestrebten Start im Marathon, jene Disziplin, in deren Richtung sie sich in ihrer zweiten Karriere orientierten wollte, gelang freilich nicht. Im 10.000m-Lauf war sie am Start, aber chancenlos. Doch Niiya, mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet, hatte Gefallen am Laufsport gefunden, den sie einst nur als Pflicht und Arbeit gesehen und ihn aufgrund der physischen Probleme förmlich gehasst hatte, und läuft schmerzfrei – die Resultate stehen nun beeindruckend in den Statistikbüchern.

Mutige Äthiopierinnen am Schluss abehängt

Die Ausgangsposition für Niiya am Start war insofern simpel, weil der japanische Rekord und der Streckenrekord von Houston sekundengleich bei einer Zeit von 2:19:12 Stunden lagen und die Japanerin drückte mit ihren Begleitern nicht nur aus Eigeninitiative von Beginn an aufs Tempo. Sinteyahu Lewetegn, neben Niiya die einzige Läuferin mit Potenzial einer Spitzenleistung im Feld, ging die ersten Kilometer mit, musste aber bald erkennen, dass das Tempo für sie weit zu hoch war. Letztendlich musste sich die Äthiopierin in einer Zeit von 2:26:33 Stunden mit Rang drei hinter ihrer Landsfrau Muliye Dekebo, die ihre Bestleistung um rund eineinhalb Minuten auf 2:25:35 Stunden verbessern konnte, zufrieden geben. Selbst sie blieb aber über sechs Minuten hinter der Siegerin, auch sie hatte, in ihrem Fall fast absurderweise (erst eine Marathon-Zeit unter 2:30 Stundene und das war Jahre her, Anm.), das Tempo der Niiya-Gruppe aufgenommen und konnte sogar bis über den Halbmarathon hinaus mitgehen.

Hitomi Niiyas Halbmarathon-Splits: 1:09:09 / 1:10:15 Stunden
Hitomi Niiyas 5km-Teilzeiten: 16:25 / 16:20 / 16:20 / 32:55 (10km) / 16:29 / 16:45 / 16:42 / 7:28 (2,195 km) Minuten

Niiyas und Dekebos hohes Tempo führten die Spitze zu einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:09:09 Stunden, womit die Optionen für eine Verbesserung des Noguchi-Rekordes für die Japanerin da waren. Erst ab Kilometer 30 musste die Führende ihr Tempo auf einen Kilometersplit von knapp über 3:20 Minuten etwas reduzieren, wodurch ihr die Möglichkeit der Verbesserung beider Rekorde knapp abhanden gekommen ist. Für den Chevron Houston Marathon, der wie in den letzten Jahren immer einen Großteil des Budget für den Halbmarathon aufwendet, ist es sehr beachtlich, nach dem Vorjahressieg von Keira D’Amato in damaliger US-Rekordzeit zum zweiten Mal eine Siegerzeit untere 2:20 Stunden erreicht zu haben. Niiya ist nach der Äthiopierin Mamitu Daska die zweite Athletin, die in Houston sowohl den Halbmarathon als auch den Marathon gewinnen konnte. Den japanischen Rekord möchte Niiya nun, wie die englische Website der „Kyodo News“ unter direkter Berufung auf die Athletin berichtet, im September beim Berlin Marathon holen.

Ganz enges Duell um den Sieg bei den Männern

Eine Siegerzeit in ähnlicher Qualität gab es bei den Männern erwartungsgemäß nicht, wo ein dichtes Feld in der ersten Halbzeit zusammenblieb. Das Tempo schlief nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:04:31 Stunden, die noch auf eine Siegeszeit von unter 2:10 Stunden hindeutete, im dritten Rennviertel etwas ein und erholte sich erst in der Phase, als es um den Sieg ging. Dominic Ondoro, der bereits 2017 in Houston gewonnen hatte, hatte in der Schlussphase in einer Zeit von 2:10:36 Stunden die Nase um eine Sekunde gegenüber dem vermeintlich stärkeren Tsedat Ayana vorne. Es war ein dramatischer Zieleinlauf, da der 26-jährige Äthiopier bereits wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, aber in totaler Erschöpfung während der letzten Schritte etwas außer Tritt kam. Der Kenianer, der bereits mehrere Marathonläufe in den USA und Australien gewinnen konnte, huschte im letzten Atemzug vorbei. So eng war ein Ausgang beim wichtigsten US-Marathon, der nicht zu den World Marathon Majors gehört, zuletzt vor 27 Jahren.

Dominic Ondoros Halbmarathon-Splits: 1:04:31 / 1:06:05 Stunden
Dominic Ondoros 5km-Teilzeiten: 15:15 / 15:15 / 15:17 / 31:01 (10km) 15:45 / 16:06 / 15:33 / 6:26 Stunden

Drei US-Läufer in den Top-Fünf

Aus US-amerikanischer Sicht gab es den erhofften Durchbruch von Teshome Mekonen, ein eingebürgerter Äthiopier, der schon an der Ein-Stunden-Marke im Halbmarathon gekratzt hat, nicht. Zwar verbesserte der 27-Jährige seine persönliche Bestleistung um zweieinhalb Minuten auf eine Zeit von 2:11:05 Stunden, womit er eine Minute vor Parker Stinson und Tyler Pennel als Dritter bester US-Amerikaner war, doch der gigantische Sprung unter 2:10 Stunden gelang nicht. Mekonens Coach, der ehemalige 3.000m-Hindernisläufer Haron Lagat, hatte im Vorfeld auf der US-amerikanischen Läufer-Plattform „Lets’Run.com“ angekündigt, Mekonen könne aufgrund seines Talents und der harten Arbeit im Training deutlich unter 2:10 Stunden finishen und im Optimalfall sogar Richtung 2:07:30 Stunden laufen.

Vorjahressieger James Ngandu musste sich mit Rang sieben zufrieden geben. Über 6.000 Läufer finishten in Houston die Marathondistanz, davon war ein gutes Drittel weiblich. Der Houston Marathon ist die einzige Lauf-Veranstaltung der Welt, die zwei mit einem Label des Leichtathletik-Weltverbandes ausgezeichneten Bewerbe parallel durchführt. Insgesamt beteiligten sich am Laufsport-Wochenende in der texanischen Metropole rund um die 51. Auflage des Marathons über 30.000 angemeldete Aktive.

Ergebnisse Chevron Houston Marathon

Männer

  1. Dominic Ondoro (KEN) 2:10:36 Stunden
  2. Tsedat Ayana (ETH) 2:10:37 Stunden
  3. Teshome Mekonen (USA) 2:11:05 Stunden *
  4. Parker Stinson (USA) 2:12:11 Stunden
  5. Tyler Pennel (USA) 2:12:16 Stunden *
  6. Kenta Uchida (GPN) 2:14:13 Stunden
  7. James Ngandu (KEN) 2:14:28 Stunden
  8. Alvaro Aberu (DOM) 2:14:28 Stunden **
  9. Kevin Salvano (USA) 2:16:39 Stunden ***
  10. Tyler Pence (USA) 2:16:44 Stunden

Frauen

  1. Hitomi Niiya (JPN) 2:19:24 Stunden *
  2. Muliye Dekebo (ETH) 2:25:35 Stunden *
  3. Sintayehu Lewetegn (ETH) 2:26:33 Stunden
  4. Tristin van Ord (USA) 2:27:07 Stunden *
  5. Kinsey Middleton (CAN) 2:29:22 Stunden *
  6. Maegan Krifchin (USA) 2:30:16 Stunden
  7. Andrea Pomarinski (USA) 2:31:06 Stunden *
  8. Beverly Ramos (PUR) 2:32:31 Stunden
  9. Molly Bookmyer (USA) 2:32:31 Stunden
  10. Kathy Vandehy (USA) 2:32:31 Stunden *

* neue persönliche Bestleistung
** neuer Landesrekord für die Dominikanische Republik
*** Marathon-Debüt

Chevron Houston Marathon

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