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Crosslauf-EM: ÖLV-Team hinter den Erwartungen

Österreichs Lauftalente konnten bei den anspruchsvollen Crosslauf-EM in Turin nicht an die starken Auftritte von vor einem Jahr in Dublin anschließen. Kevin Kamenschak und Sebastian Frey erlebten in den Altersklassen U20 bzw. U23 Enttäuschungen, auch die Top-Ten-Platzierung in der Nationenwertung ließ sich nicht realisieren. Der größte Lichtblick war Andreas Vojtas wahrscheinlich bester Crosslauf-EM-Auftritt seiner Karriere.
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Bei seiner 13. Teilnahme an Crosslauf-Europameisterschaften ist Andreas Vojta (team2012.at) nämlich zum zweiten Mal in die Top-30 gelaufen und hat wie im Vorjahr den 29. Platz belegt. Damit sorgte er im letzten Wettkampf für die positive Meldung eines aus österreichischer Sicht wenig erfolgreichen Crosslauf-Tages im Parco La Mandria vor den Toren von Turin. Gerade deshalb hatte der „Evergreen“, wie ihn ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber respektvoll nannte, auch aufbauende Worte für seine jungen Teamkollegen übrig: „Man sieht, dass eine Crosslauf-EM nicht immer einfach ist. Aber die Ergebnisse von heute können nicht darüber hinwegtäuschen, wie viel Potenzial in den Jungs steckt. Bei anderer Gelegenheit wird es sich in tollen Leistungen und Resultaten entfalten.“

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Zweiter 29. Platz in Folge

Über seinen Wettkampf, ziemlich fordernde 10.000 Meter, zog der 33-Jährige ein positives Fazit: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Sie ist auch ein Zeichen dafür, dass ich mir in der Vorbereitung eine gute Basis für die kommenden Ziele erarbeitet habe.“ Mit Platz 29 egalisierte Vojta sein bisher bestes Resultat bei Crosslauf-Europameisterschaften, dieses Mal freilich auf einer schwierigen Strecke mit giftigen Rampen, die sich zu einem sehr anspruchsvollen Anstieg hinauf zum Schloss Borgo Castello zusammensetzten und die ihm als groß gewachsenen Läufer auf dem weichen und teils erdigen Wiesenboden sicherlich nicht entgegen gekommen sind. In einer Endzeit von 30:49 Minuten lag er im Ziel nur gut eine Minute hinter den Medaillengewinnern. Einige Läufer, die schon Top-Ten-Plätze bei Crosslauf-Europameisterschaften nachweisen können, sind nur wenige Sekunden vor ihm über die Ziellinie gelaufen.

© ÖLV / Giancarlo Colombo

Mit Rennintelligenz und Routine in die Top-30

Der Gerasdorfer baute heute nicht nur auf seine läuferische Klasse und seine Routine, sondern auch auf sein Renngefühl. Er absolvierte den Wettkampf in einem recht konstanten Tempo, platzierte sich in der hektischen Startphase genau in jener Region, wo er laufen wollte, und blieb unheimlich konstant, was die Position betraf. Bei allen Zwischenzeiten lag er im Spektrum der Ränge 27 bis 34, den 29. Platz verließ er während der letzten beiden Runden praktisch nie. „Der Schlüssel heute war ein kluger Lauf und da kam mir meine Routine sicherlich zu Hilfe. Ich habe mir vorgenommen, gleich zu Beginn in eine gute Position zu kommen, um dem Risiko des Zeitverlusts beim Zusammenstauchen im großen Feld aus dem Weg zu gehen. Dann ging es für mich darum, bei den Bergabpassagen ein bisschen Luft zu holen und in den Flachstücken die Pace zu halten, um an diesen steilen Rampen genügend Körner zu haben – zum Schluss haben sie sich sehr schwer angefühlt, aber den anderen ging es auch so“, analysierte der 33-Jährige seinen Auftritt. Vor der Abreise zur Strecke hatte er sich im Hotel die Nachwuchsrennen angeschaut und da wichtige Eindrücke für seine Renntaktik gesammelt.

„Zweimal in Folge auf ganz unterschiedlichen Strecken im Kräftemessen mit den besten Läufern Europas von verschiedenen Spezialdisziplinen auf Bahn und Straße so gut abzuschneiden, ist beeindruckend“, lobte Karl Sander, der als Trainer die ÖLV-Delegation nach Italien begleitete, den Routinier. ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber, der die ÖLV-Delegation als Teamleiter anführte, war die Erleichterung über Vojtas Auftritt anzumerken, er schloss sich diesem Lob an: „Obwohl er sich auf die Marathon-Vorbereitung fokussiert und daher wenig Crosslauf spezifisches Training in den Beinen hat. Obwohl seine Generalprobe in Tilburg nicht so erfolgreich war und obwohl das Männer-Rennen heute unglaublich stark besetzt war, hat Andi eine tolle Leistung abgeliefert.“

Kamenschak nur eine Rennhälfte lang Spitze

Eine erste Ernüchterung ereilte das österreichische Team bereits im ersten Rennen des Tages. Weder der angestrebte Top-Ten-Platz in der Einzelwertung noch jener in der Nationenwertung ließ sich im 6.000m langen Rennen der Altersklasse U20 realisieren. Bei kühlen Morgentemperaturen und noch zaghaften Sonnenstrahlen startete Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) nach Plan mutig ins Rennen und erkämpfte sich in der schnellen Anfangsphase einen Platz weit vorn im stark besetzten Feld mit einigen hoffnungsvollen Talenten aus europäischen Nationen. Noch zu Rennmitte lag der junge Linzer in den Top-Ten.

„Gnadenlose Strecke“

Doch das Rennen, das durch ein hohes Tempo von Beginn weg auffiel, wurde härter und härter, besonders die letzten zwei Anstiege hinauf zum Schloss, dessen Areal in einer kurzen, spektakulären Passage auf einem Kunstrasenteppich durchlaufen wurde, und die technisch nicht einfachen Bergabpassagen kosteten Kraft. Kamenschak verlor Zeit und Positionen und erreichte das Ziel auf Position 34 mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck. „Ich bin sehr enttäuscht von mir und meiner Leistung. Ich muss in den nächsten Tagen dieses Rennen analysieren, im Moment finde ich die richtigen Worte nicht“, lautete sein erster Kommentar. Gerade im Finish konnte er nicht mehr zulegen und musste einige Kontrahenten auf dem letzten Part der 6.000 Meter langen Distanz, für einen Mittelstreckenläufer wie Kamenschak besonders auf diesem selektiven Kurs eine große Herausforderung, ziehen lassen. „Das war eine gnadenlose Strecke“, meinte auch Andreas Prem, Kamenschaks Trainer.

Kevin Kamenschak. © ÖLV / Giancarlo Colombo
Emil Bezecny. © ÖLV / Giancarlo Colombo

Nach dem Vorjahresergebnis weiter vorne eingeschätzt

Vor einem Jahr war Kamenschak als 17-Jähriger bei anderen Bedingungen und Voraussetzungen in Dublin 24. „Gerade im Vergleich zum Vorjahr hätte ich mich deutlich weiter vorne eingeschätzt“, bedachte er, fügte aber an: „Wenn man sieht, dass auch die Medaillengewinner aus dem letzten Jahr weit abgeschlagen waren, zeigt das, dass diese Strecke hier einen ganz anderen Wettkampf zur Folge hatte.“ Gerade deshalb sprach das heimische Lauftalent allen, die eine Medaille gewannen und in die Top-Ten gelaufen sind, seinen „ganz großen Respekt“ aus: „Um heute vorne zu landen, musste man richtig, richtig fit sein“. Auch Prem bestätigte, dass bei der Crosslauf-EM die Trauben hoch hängen, schließlich vereint dieser Wettkampf die besten Talente Europas von verschiedenen Spezialdisziplinen aus den Mittel- und Langstrecken. „Wir ziehen die Erkenntnisse aus dem heutigen Tag, dass man auf diesem Niveau nichts geschenkt bekommt und dass wir gut und professionell weiterarbeiten müssen. Für uns sind das auch positive Erkenntnisse“, blickte er nach vorne.

Bezecny, Hinterndorfer und Windischbauer im Mittelfeld

Trotz Rang 34 war Kamenschak, der in einer Zeit von 18:33 Minuten finishte, klar Bester aus dem österreichischen Quartett. Emil Bezecny (Leichtathletik Akademie Eisenstadt), der nach einer leichtern Erkrankung im Vorfeld nicht bei 100 war und daher entschied, defensiv ins Rennen zu gehen, lag nie im Vorderfeld und finishte in einer Zeit von 18:58 Minuten auf dem 54. Rang – 19 Plätze weiter hinten als im Vorjahr, als er in der ersten Runde gestürzt war. Timo Hinterndorfer (DSG Wien), dessen EM-Debüt sein Trainer Karl Sander positiv bewertete, folgte in 19:10 Minuten auf Platz 66, Thomas Windischbauer (starlim racing team Wels) erreichte das Ziel in einer Zeit von 19:26 Minuten auf Position 75 von 96 Finishern.

In der Nationenwertung belegte Österreich mit 154 Zählen (die Summe der Top-Drei-Positionen in der Einzelwertung) den 14. Platz und verpasste die anvisierte Top-Ten-Platzierung deutlich.

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Tobler mit gelungenem EM-Debüt

Rund zwei Stunden später bei ein paar Grad mehr an Lufttemperatur und langsam aufweichenden Stellen auf der anfangs noch angefrorenen Strecke ging auch im Rennen der Altersklasse U23 vom Startschuss weg die Post ab. Nicht in der ersten Gruppe mit dabei war Sebastian Frey (DSG Wien), im Vorjahr in der Altersklasse U20 noch starker Zwölfter in Dublin. Doch in seinem ersten U23-Jahr konnte er nicht mit der Spitze mithalten und auch seine Position im ersten Renndrittel um Rang 40 nicht ganz halten. Zu Rennmitte lag der Staatsmeister mit seinem Landsmann Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) gleich auf, auf den letzten zwei Runden konnte Tobler noch die ein oder andere Position gutmachen und brachte das Rennen in einer Zeit von 25:12 Minuten gut zu Ende – Platz 45 unter 82 Startern. „Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit meinem EM-Debüt. Es war ein sehr anspruchsvolles Rennen und ich bin ziemlich genau da gelandet, wo ich mich gesehen habe“, zog Tobler eine positive Bilanz.

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Der Mittelstrecken-Spezialist absolvierte in Turin erst seinen zweiten ernsthaften Wettkampf über eine so lange Distanz nach den Staatsmeisterschaften, wo er hinter Frey Silber gewonnen hat, und überzeugte mit einer guten Renneinteilung. „Ich habe in den Rennen davor beobachtet, dass einige Läuferinnen und Läufer zum Schluss am Anstieg eingebrochen sind. Daher war es mein Plan, mir einige Körner für die Schlussphase aufzubehalten“, erzählte der 21-Jährige. „Es war seine erste Crosslauf-Erfahrung auf internationaler Bühne und sein erstes großes Rennen auf einer Langstrecke. Daher kann er mit dieser Leistung sehr zufrieden sein“, ordnete Hannes Gruber ein.

Marcel Tobler. © ÖLV / Giancarlo Colombo
Sebastian Frey. © ÖLV / Giancarlo Colombo

Harter Wettkampf für Frey

Für Sebastian Frey lief der Wettkampf mit Endrang 58 nicht nach Wunsch. „Ich bin absolut nicht zufrieden“, zeigte er sich enttäuscht. Er hatte im Vorfeld mit einer Atemwegsinfektion zu kämpfen und war daher nicht bei vollsten Kräften. „Wenn man auf so einer anspruchsvollen Strecke nicht 100%ig fit ist, ist ein harter Wettkampf die Folge“, ergänzte er. Es war eine ziemlich bittere Rechnung, die der 20-Jährige präsentiert bekam.

Karl Sander ordnete die Leistung seines Schützlings, die nicht in die Reihe starker Auftritte im abgelaufenen Kalenderjahr passt, in die Kategorie der „schlechten Rennen“ ein und hält wie sein Schützling fest: „Auf diesem Niveau, mit den Besten Europas kann man nur mithalten, wenn man topfit ist.“ Für Frey steht nun in Zusammenarbeit mit seinem Hometrainer Sander und Thomas Dreißigacker als Chefcoach des On Athletics Club Europe, zu dem Frey seit kurzem gehört, an, gute Leistungen bei qualitativ hochwertigen Starts in der Hallensaison vorzubereiten.

Hohes Niveau in Turin

Der hohe sportliche Reiz von Crosslauf-Europameisterschaften zeigte sich auch bei der 28. Auflage der Crosslauf-Europameisterschaften, der vierten auf italienischem Boden, an dem starken internationalen Niveau in allen Bewerben. Dieses ergibt sich aus dem Fakt, dass die Laufelite Europas der verschiedenen Altersklassen von den Mittelstrecken bis hinauf sogar zum Marathon in einem Wettkampf aufeinandertrifft und die verschiedenen Begebenheiten und Streckenprofile Wettkämpfe schwieriger prognostizierbar machen. „Der Crosslauf trainiert Lauftechnik, Kraft, Willensstärke und Vielseitigkeit. Er ist ein wunderbares Trainingsmittel, um einen Benefit für die Hauptdisziplinen auf der Bahn oder auf der Straße zu erarbeiten“, betont Karl Sander. „Auch wenn speziell die jungen Läufer, so wie heute, schwierige Momente erleben und nicht die Ergebnisse erzielen können, die sie sich vorgestellt haben, sind die Erfahrungswerte in diesem Umfeld viel Wert“, ist der Trainer überzeugt.

Das ÖLV-Team am Tag der Streckenbesichtigung. © ÖLV / Giancarlo Colombo

Äußerst anspruchsvolle Crosslauf-EM

„Insgesamt sind wir unter unseren Erwartungen geblieben“, bilanzierte ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber das Abschneiden des österreichischen Teams, und hob nur die Einzelleistungen von Vojta und Tobler hervor. Ein Lob erhielt dafür der italienische Veranstalter für seine hohe Organisationsqualität. Bei schönem Wetter strömten viele Zuschauer auf das Areal und sorgten für gute Stimmung. Die spannenden Entscheidungen mit teils dramatischen Zieleinläufen sorgte für die notwendigen Unterhaltungsspitzen.

„Ich habe nun über 20 Crosslauf-Europameisterschaften gesehen, aber eine so schwere, anspruchsvolle Strecke hatten wir sehr selten“, unterstrich Gruber die Herausforderung. „Der Anstieg mit den steilen Rampen war ohnehin schwierig, der immer tiefer werdende Boden hat ihn aber extrem anstrengend für die Läufer gestaltet. Dass besonders im Nachwuchs neue Gesichter vorne lagen, rührt auch daher, dass diese anspruchsvolle Strecke andere Athleten-Profile begünstigt hat als zum Beispiel die Strecke in Dublin 2021.“ Dies sei möglicherweise auch eine Erklärung, warum die heimischen Talente das Hoch der Crosslauf-EM im Vorjahr nicht wiederholen konnten.

Crosslauf-Europameisterschaften 2022 in Turin

Österreichischer Leichtathletik-Verband

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