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Überzeugende Marathon-Debüts der Stars in Amsterdam

Vier Debütantinnen führten das Ranking beim Amsterdam Marathon an. Almaz Ayana setzte sich im Duell der Stars gegen Genzebe Dibaba durch und stellte in einer Zeit von 2:17:20 Stunden einen neuen Streckenrekord auf. Bei den Männern fiel die Entscheidung erst im Olympiastadion.
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Der Sieg beim Amsterdam Marathon in einer Zeit von 2:17:20 Stunden – schneller war noch nie eine Debütantin im Marathon (bisher: Yalemzerf Yehualew in Hamburg 2022: 2:17:23 Stunden) – beendete Almaz Ayana endgültig eine sportliche Leidenszeit. Und die erzählte ihr Manager Jos Hermens, der für die Erstellung der Elitefelder beim Marathon in der holländischen Hauptstadt zuständig ist, am gestrigen Sonntag niederländischen Medienvertretern im Detail. Eine chronische Überbelastung in ihren erfolgreichen Karriere-Jahren, als sie 2015 WM-Gold im 5.000m-Lauf sowie 2016 in Rio die Olympische Goldmedaille und ein Jahr später die WM-Goldmedaille über 10.000 Metern holte (dazu noch Olympia-Bronze und WM-Silber über die halbe Distanz), hat sie beinahe zum Aufgeben ihrer sportlichen Träume gezwungen. Die Knorpel in ihren Kniegelenken wiesen Löcher in einer Größe von etwa einem Zentimeter Durchschnitt auf. Ein Spezialist in der Schweiz, Roland Biedert, versprach ihr, sie wieder fit zu bekommen, wie der holländische TV-Sender NOS über eine langwierige Suche nach einem Orthopäden, der sich den Eingriff zutraute, berichtet. Er operierte ihr einen Spendenknorpel in die richtigen Stellen und dieser wuchs so an, dass die Äthiopierin wieder mit dem Laufen beginnen konnte. Daher nannte ihr Manager Hermens die Leistung ein „Wunder“.

Eine lange Periode der enormen Geduld

In der Zwischenzeit, fast vier Jahre dauerte die Rehabilitation insgesamt, nützte die mittlerweile 30-Jährige nicht nur die Zeit, eine Familie zu gründen (ihr Sohn Surafel kam im November 2021 auf die Welt), sondern arbeitete an ihrer Lauftechnik und stieg auf die Straße um. Die Freude über ihr gelungenes Comeback kam in Amsterdam trotz ihrer persönlichen Zurückhaltung zum Vorschein, vielleicht auch aufgrund der schier ewigen Geduld, die die Äthiopierin in dieser Phase aufbringen musste. Schließlich sei das Laufen neben der Religion und der Familie eine der drei Säulen ihres Lebens. „Ich habe keine Worte. Das ist ein spezieller Tag für mich und ich bin überglücklich“, sagte sie im Zielraum des Amsterdam Marathon und erinnerte an die harten Zeiten mit den vielen Schmerzen in den beiden Knien. Hermens erzählte außerdem, dass Ayana im Sommer zu hart trainiert hatte und übertrainiert zum Great North Run angereist war. „Es ist unglaublich, wie viel Potenzial Almaz hat. Denn es ist noch viel Luft nach oben.“ Die Töne von Jos Hermans gegenüber NOS – sie erinnern zwangsläufig an die Olympischen Spiele von Rio 2016.

Zweitschnellste Äthiopierin

Nie zuvor in der Marathon-Geschichte bestand ein Stockerl aus drei Debütantinnen. Es waren freilich drei hochkarätige Debütantinnen am Werk und auch die Leistungen hinter Ayana, die den Streckenrekord der Kenianerin Angela Tanui aus dem Vorjahr um 37 Sekunden verbesserte, waren hochklassig. Genzebe Dibaba, die bereits einen Halbmarathon in 1:05:18 Stunden gelaufen ist, erreichte eine Zeit von 2:18:05 Stunden, Tsehay Gemechu, eine der besten Halbmarathonläuferinnen der Jetzt-Zeit, finishte in 2:18:59 Stunden. Das Debütantinnen-Trio mischte auch die äthiopische Bestenliste ordentlich auf. Ayana ist dort nun Zweite hinter Berlin-Wunder-Siegerin Tigist Assefa, Dibaba nur neun Sekunden hinter der Bestleistung ihrer älteren Schwester Tirunesh nun Neunte, Gemechu auf Position 19. Hier gilt es ein Ausrufezeichen zu setzten: 19 äthiopische Läuferinnen sind bisher unter 2:19 Stunden gelaufen, nur sechs dieser 19 persönlichen Bestleistungen stammen von vor Pandemiebeginn und noch erstaunlicher: eine einzige ist älter als sechs Jahre, nämlich der langjährige äthiopische Rekord von London-Olympiasiegerin Tiki Gelana.

Almaz Ayanas Halbmarathon-Splits: 1:09:26 / 1:07:54 Stunden
Almaz Ayanas 5km-Teilzeiten: 16:15 / 16:28 / 16:34 / 16:36 / 16:13 / 15:57 / 15:58 / 16:05 / 7:13 (2,195 km) Minuten

Ayana ist nun die Nummer sieben der ewigen Weltbestenliste im Marathonlauf der Frauen, Dibaba die Nummer 19. Auch die viertplatzierte in Amsterdam, die Eritreerin Nasnet Amanuel war eine Debütantin. Die 28-Jährige, die bisher noch kein internationales Topresultat erreicht hat und zuletzt Fünfte beim Dam tot Damloop war, erreichte eine Zeit von 2:22:45 Stunden, schneller war aus ihrer Heimat lediglich die WM-Vierte von 2022, Nazret Weldu. Auf Platz fünf markierte die ehemalige Weltmeisterin Rose Chelimo eine persönliche Bestleistung und kletterte auf Platz fünf der bahrainischen Bestenliste.

Entscheidung im Vondelpark

Die Frauen-Spitze überquerte kurz nach der südlichen Wende die Halbmarathon-Zwischenzeit in einer Zeit von 1:09:26 Stunden. Es folgte nun die schnellste Phase des Rennens, denn nun blies der mittelstarke Wind den Läuferinnen in den Rücken, was Kilometer-Durchschnittszeiten von knapp über 3:10 Minuten zur Folge hatte. Bei Kilometer 33 konnte Tsehay Gemechu nicht mehr mit ihren beiden Landsfrauen mithalten. Ayana hielt den Schritt konstant schnell und hinterließ den stärkeren Eindruck als Dibaba. Kurz vor dem Einlauf in den Vondelpark, wo in Amsterdam schon so oft die Entscheidung gefallen ist, öffnete sich die Lücke, die sich nicht mehr schloss. Bei der Zwischenzeit bei Kilometer 40 war Ayana schon fast eine halbe Minute voraus, im Ziel betrug der Abstand zwischen den beiden internationalen Laufgrößen (nun wohl auch im Marathon) 45 Sekunden. Weil auch Gemechu unter 2:19 Stunden blieb, erreichte der Amsterdam Marathon eine Besonderheit: Außerhalb der World Marathon Majors sind bisher nur beim Valencia Marathon 2019 die Top-Drei unter 2:19 Stunden geblieben.

© Amsterdam Marathon / Vincent van den Boogaard

Getachew siegt im spannenden Finale

Ein enges und gänzlich anderes Rennen entwickelte sich bei den Männern, wo die Spitze die Halbmarathon-Zwischenzeit in einer Zeit von 1:01:53 Stunden passierte. Damit war man genau auf Kurs des Streckenrekords von Tamirat Tola (2:03:39 Stunden). Doch im Gegensatz zu den Frauen wurde das Rennen auf der zweiten Hälfte nicht schneller. Denn nach dem Ausstieg der Tempomacher rückte in der zehnköpfige Spitzengruppe der Kampf um die Positionen in den Vordergrund und das war der Start zu einem spannenden Kampf um den Sieg.

Tsegaye Getachew Halbmarathon-Splits: 1:01:53 / 1:02:57 Stunden
Tsegaye Getachews 5km-Teilzeiten: 14:32 / 14:40 / 14:45 / 14:45 / 14:40 / 14:44 / 15:03 / 15:13 / 6:25 (2,195 km) Minuten

Auf den nächsten Kilometern fielen die ersten Athleten zurück und im Kampf um den Sieg in der heißen Phase verblieben die fünf Besten. Es kam zu einem engen Zieleinlauf im alt ehrwürdigen Olympiastadion von Amsterdam: Tsegaye Getachew aus Äthiopien, der gut einen Kilometer vor dem Ziel den entscheidenden Vorstoß wagte, siegte in einer Zeit von 2:04:49 Stunden fünf Sekunden vor dem Kenianer Titus Kipruto und acht Sekunden vor seinem Landsmann Bazezew Asmare.

Neun Läufer unter 2:06

Es war das dritte Mal, dass der Amsterdam Marathon, ein Marathon, der mit dem Platinum Label von World Athletics versehen ist und 12.658 Finisher, davon knapp 3.000 Finisherinnen produzierte, eine Siegerzeit unter 2:05 Stunden erlebte. Der 25-jährige Getachew, heuer bereits Sieger des Riad Marathon, verbesserte seinen „Hausrekord“ um 22 Sekunden. Auch Kipruto und Asmare blieben erstmals unter 2:05 Stunden. Der 24-jährige Sieger des Mailand Marathon 2022 blieb elf Sekunden unter seiner ehemaligen Bestleistung, Asmare über zwei Minuten. Auch Abraham Kiptoo und Debütant Huseydin Mohamed überzeugten mit ihren besten Leistungen. Der sechstplatzierte Cybrian Kotut, Sieger des diesjährigen Hamburg Marathon, war im Ziel nur 26 Sekunden hinter dem Sieger!

Die Dichte an der Spitze des Amsterdam Marathon 2022 war beachtlich. Nur einmal sind bisher neun Läufer unter 2:06 Stunden geblieben, das war beim Valencia Marathon 2020 als ein enormer Teil der Weltklasse aufgrund einiger Absagen im ersten Pandemiejahr beim Eliterennen in Spanien kumulierte.

Choukoud und Balter holländische Meister

Die holländischen Meistertitel gingen an Khalid Choukoud und Leonie Balter. Choukoud, ein sehr erfahrener Läufer, blieb zum zweiten Mal in seiner Karriere unter 2:10 Stunden und finishte in einer neuen persönlichen Bestleistung von 2:09:34 Stunden. „Ich verstehe den Marathon immer besser und heute bin ich wirklich gut gelaufen“, zeigte sich der 36-Jährige zufrieden. Sein Kontrahent Richard Douma blieb zwei Drittel lang in Choukouds Gruppe und stieg später aus. Die 31-jährige Balter setzte sich in einer Zeit von 2:37:41 Stunden vor Jacelyn Gruppen durch.

Neben den 12.658 Finisher im Marathon verzeichnete das Lauffest in der holländischen Hauptstadt noch 14.623 Halbmarathon-Finisher und 4.035, die das Ziel des 8km-Laufs erreichten. Die Wetterbedingungen waren etwas besser als befürchtet, der Wind hielt sich halbwegs zurück, die Temperaturen waren angenehm und in der Schlussphase der Eliterennen mischte sich Nieselregen dazu, der die Freizeitläuferinnen und -läufer länger begleitete.

Ergebnisse TCS Amsterdam Marathon 2022

Frauen

  1. Almaz Ayana (ETH) 2:17:20 Stunden * / **
  2. Genzebe Dibaba (ETH) 2:18:05 Stunden **
  3. Tsehay Gemechu (ETH) 2:18:59 Stunden **
  4. Nasnet Amanuel (ERI) 2:22:45 Stunden **
  5. Rose Chelimo (BRN) 2:23:12 Stunden ***
  6. Zinash Gerado (ETH) 2:24:21 Stunden ***
  7. Celestine Chepchirchir (KEN) 2:26:50 Stunden
  8. Gebaynesh Ayele (ETH) 2:27:36 Stunden
  9. Nora Szabo (HUN) 2:30:31 Stunden ***
  10. Leonie Balter (NED) 2:37:41 Stunden ****

Männer

  1. Tsegaye Getachew (ETH) 2:04:49 Stunden ***
  2. Titus Kipruto (KEN) 2:04:54 Stunden ***
  3. Bazezew Asmare (ETH) 2:04:57 Stunden ***
  4. Abraham Kiptoo (KEN) 2:05:04 Stunden ***
  5. Huseydin Mohamed (ETH) 2:05:05 Stunden **
  6. Cybrian Kotut (KEN) 2:05:15 Stunden
  7. Norbert Kigen (KEN) 2:05:32 Stunden
  8. Laban Korir (KEN) 2:05:41 Stunden ***
  9. Abdeladlew Mamo (ETH) 2:05:45 Stunden
  10. Josphat Boit (KEN) 2:06:34 Stunden ***

    14. Khalid Choukoud (NED) 2:09:34 Stunden *** / ****
    19. Jake Robertson (NZL) 2:10:41 Stunden
    107. Herbert Kopp (AUT) 2:34:46 Stunden

* neuer Streckenrekord
** Marathon-Debüt
*** neue persönliche Bestleistung
**** holländischer Meistertitel

TCS Amsterdam Marathon

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