Kenianische Siege und Topzeiten in München
Das Comeback der Elitefelder beim München Marathon ermöglichte zwei deutliche neue Streckenrekorde. Die kenianischen Athleten liefen den äthiopischen Star-Namen den Rang ab.

© München Marathon / Norbert Wilhelmi
Deutlich fiel der Streckenrekord im Rennen der Frauen, wo gleich sieben Läuferinnen unter dem zehn Jahre alten Streckenrekord von Susanne Hahn (2:32:11) blieben. Im Kampf um den Sieg entwickelte sich ein Duell zwischen der ehemaligen Weltmeisterin Mare Dibaba und Kenias Bester im Feld, Agnes Keino. Die beiden passierten die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:11:25 Stunden. Acht Kilometer vor dem Ziel konnte sich die Kenianerin, die im Alter von 34 Jahren ihren vierten Marathon bestritt, von ihrer Kontrahentin absetzen und finishte in einer Zeit von 2:23:26 Stunden. „Mein großes Ziel war eine persönliche Bestleistung. Ich bin überglücklich, dass ich das geschafft habe und damit sogar das Rennen gewinnen konnte“, sagte die 24-Jährige, die im Frühling Dritte beim Kopenhagen Marathon in einer Zeit von 2:25:08 Stunden gewesen ist. Dibaba hatte in ihrem ersten zweiten Marathon seit Pandemiebeginn in der finalen Phase mit muskulären Beschwerden zu kämpfen, enttäuschte aber trotz Platz zwei und einer Zeit von 2:24:12 Stunden nicht. Es war Dibabas dritter Auftritt auf deutschem Boden in den letzten vier Jahren nach den Marathons in Frankfurt und in Berlin.
* Splitzeiten in der Presseinformation und in der Ergebnisliste unterschiedlich.
Beste Deutsche beim München Marathon 2022 war Debütantin Lisa Fuchs aus Bayern in einer Zeit von 2:37:19 Stunden.
Duell Kipchumba gegen Zelalem
Bei den Männern musste der prominenteste Name im Feld, Tsegaye Mekonnen kurz nach der Zwischenzeit beim Halbmarathon, die die Spitzengruppe in einer Zeit von 1:02:23 Stunden überlief, abreißen lassen und warf das Handtuch. Bei Kilometer 35 lagen noch fünf Läufer gemeinsam an der Spitze, während der letzten Minuten Richtung Ziellinie im Olympiastadion entwickelte sich ein Duell zwischen Philimon Kipchumba und Mengistu Zelalem. Der 23-jährige Kipchumba, der seinen ersten Marathon bestritt und eine Halbmarathon-Bestzeit von 1:01:47 Stunden vorweisen kann, löste sich gut einen Kilometer vor dem Ziel von seinem Kontrahenten und finishte in einer Zeit von 2:07:28 Stunden. Das war um 1:28 Minuten schneller als sein Landsmann Michael Kite vor 22 Jahren beim bisherigen Streckenrekord. Zelalem, 29 Jahre alt und zweimal Dritter beim Castellon Marathon, erreichte das Ziel 28 Sekunden später und freute sich ebenfalls über eine Bestleistung, Dritter wurde Berhane Tesfaye aus Eritrea, der in seinem zweiten Marathon erstmals unter 2:10 Stunden blieb.
* Zwischenzeiten in der Presseinformation und in der Ergebnisliste unterschiedlich.
Starkes Marathon-Debüt von Hendel
Die Geschichte des Männerrennens schrieb jedoch der Deutsche Sebastian Hendel, der seinen ersten Marathon bestritt. Am Fahrrad begleitet von seiner Ehefrau Kristina, Teil der deutschen Europameister-Mannschaft der Frauen von München 2022, summierte der 26-Jährige zwei identische Marathon-Hälften zu einer Zeit von 2:10:37 Stunden und wurde damit Vierter in der Gesamtwertung. Damit schob sich Hendel auf Rang sieben der ewigen deutschen Bestenliste im Marathon.
* Zwischenzeiten in der Presseinformation und in der Ergebnisliste unterschiedlich.
Sternstunde in München
Renndirektor Gernot Weigel jubelte über die gelungene Rückkehr der Elitefelder in den München Marathon und sprach von einer „Sternstunde“ für die Veranstaltung, die nun in eine Dimension vorgestoßen sei. Mit 18.322 Anmeldungen erreichte der München Marathon nicht ganz das Teilnehmer-Niveau von vor der Pandemie, 4.334 Anmeldungen gingen für den Marathon ein. Am Sonntag erreichten rund 3.150 Marathonläuferinnen und Marathonläufer die Ziellinie.
Ergebnisse Generali München Marathon 2022
Männer
- Philimon Kipchumba (KEN) 2:07:28 Stunden * / **
- Mengistu Zelalem (ETH) 2:07:56 Stunden ***
- Berhane Tesfay (ERI) 2:08:10 Stunden ***
- Sebastian Hendel (GER) 2:10:37 Stunden **
- Edwin Kimaiyo (KEN) 2:11:02 Stunden
- Rogers Keror (KEN) 2:12:34 Stunden **
- Meshack Koech (KEN) 2:14:53 Stunden
- Ngonidzashe Ncube (ZIM) 2:15:39 Stunden
- Vincent Kiprotich (KEN) 2:16:32 Stunden **
- Matthias Ewender (GER) 2:26:22 Stunden
Frauen
- Agnes Keino (KEN) 2:23:26 Stunden * / ***
- Mare Dibaba (ETH) 2:24:12 Stunden
- Souad Kanbouchia (MAR) 2:27:35 Stunden ***
- Violet Yator (KEN) 2:28:11 Stunden
- Aberu Mekuria (ETH) 2:28:33 Stunden
- Cavaline Nahimana (BUR) 2:31:21 Stunden
- Helen Jepkurgat (KEN) 2:32:07 Stunden
- Lisa Fuchs (GER) 2:37:19 Stunden **
- Tamara Giorgi (ITA) 2:58:54 Stunden ***
- Flick Burton (GBR) 2:59:05 Stunden ***
* neuer Streckenrekord
** Marathon-Debüt
*** neue persönliche Bestleistung