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Österreich greift bei Polizei-EM in Eindhoven nach Medaille

Österreichs schnellste Läufer, die in ihrem Alltag zwischen Uniform und Laufoutfit hin und her wechseln, spekulieren bei den Polizei-Europameisterschaften im Marathon, eingebettet in den Eindhoven Marathon, mit Edelmetall in der Nationenwertung. Angeführt wird das heimische Team von Staatsmeister Mario Bauernfeind und Markus Hartinger, die sich nach gelungener Generalprobe auch in der Einzelwertung etwas ausrechnen.
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Mario Bauernfeind scharrt schon mit den Hufen, diesen Eindruck vermittelte er im Gespräch mit RunAustria. „Ich freue mich schon sehr, dass es bald los geht“, sagt er. Das Tapering mit der ruhigen Phase vor dem Marathon sei fast langweilig, er wisse beinahe nicht, was mit seiner Freizeit anfangen, fügte er lachend an. Die Vorfreude bezieht sich mehr als nur auf einen Marathon, der Staatsmeister wittert großartige Möglichkeiten im Rahmen der Polizei-Europameisterschaften im Marathon und betont den hohen Stellenwert in der Szene. Viele Länder hätten innerhalb der Polizei Leistungskader, in vielen Ländern herrsche ein gutes Niveau. Wenngleich die Allerbesten, die Ambitionen internationaler Auftritte von Weltmeisterschaften bis Olympischen Spielen nachjagen, in Eindhoven nicht am Start sind, weil sie entweder internationale Meisterschaftsstarts im Sommer in den Beinen haben, oder bei größeren Herbst-Events am Start sind, weiß Bauernfeind auch, dass es trotz kalkuliert guter Möglichkeiten am Sonntag notwendig ist, „dass wir alle abliefern.“

Medaillen im Visier

Österreich hat Edelmetall im Blick. Einen Vorgeschmack genoss Bauernfeind bei den Polizei-Crosslauf-Europameisterschaften Anfang November 2021, als er die Bronzemedaille in der Einzelwertung und gemeinsam mit Markus Hartinger und Jürgen Aigner die Bronzemedaille in der Nationenwertung gewann. Hartinger und Aigner waren damals Fünfter und Zehnter in der Einzelwertung. Im Idealfall sei sogar Gold in der Nationenwertung dieses Mal nicht außer Reichweite, doch neben der eigenen Performance spielt auch die Performance anderer Nationalteams einen wichtigen Faktor. „Es wäre schon sehr interessant, ganz oben zu stehen“, wünscht sich Hartinger. Der 33-Jährige unterstreicht, dass „wir uns auch in der Einzelwertung nicht verstecken müssen.“ Die Halbmarathon-Leistungen von Kopenhagen (siehe RunAustria-Bericht) seien ein Indiz für die gute Verfassung des Duos und ein Booster für das Selbstvertrauen. Und auch Bauernfeind meint, dass man sich innerhalb der Polizei-Meisterschaftswertung an den Besten orientiert, auch wenn mit dem Franzosen Florian Carvalho, ehemaliger U23-Europameister und EM-Medaillengewinner im 1.500m-Lauf von Helsinki 2012, ein 2:10-Läufer am Start ist, der die Favoritenrolle auf seinen Schultern trägt. Der 33-Jährige hat aber den EM-Marathon in München bestritten, übrigens wenig erfolgreich, wodurch ein Fragezeichen ob der Frische seiner Beine existiert.

Zum achten Mal finden die Europameisterschaften für Bedienstete der Polizei im Marathon als losgelöste Meisterschaften im Vier-Jahres-Rhythmus statt. Acht Jahre, nachdem die Titelkämpfe auf heimischem Boden über die Bühne gingen (beim Graz Marathon), hat der holländische Polizeiverband zum Eindhoven Marathon geladen. Der Event ist ein Traditionsmarathon in einem Laufsport begeisterten Land, nach den Marathon-Events in Rotterdam und Amsterdam, die global hinter den World Marathon Majors in der ersten Reihe stehen, ist der Eindhoven Marathon die Nummer drei des Landes mit beachtlicher Tradition, Größe und Atmosphäre. Bauernfeind unterstrich die generelle Vorfreude auf das Rennen am Sonntag, die flache Strecke, die zu erwartende Stimmung an dessen Rand und die Wetterprognose mit strahlendem Sonnenschein, Temperaturen im niedrigsten zweistelligen Bereich am späten Vormittag und für die Küstennähe der Niederlande wenig Wind befeuern diese zusätzlich.

Rot-weiß-rotes Sextett

Das österreichische Team besteht aus sechs Athleten: Mario Bauernfeind (KUS ÖB Pro Team), Markus Hartinger (LTV Köflach), Jürgen Aigner (LAG Genböck Haus RIED), Christian Nagele (ASKÖ Irschen), Michael Kügerl (LTV Köflach) und Philipp Barbi (Laufclub Mank). Sie sind Teil einer zehnköpfigen rot-weiß-roten Delegation, die am heutigen Freitag von Wien nach Eindhoven aufbricht. Alles ist professionell organisiert, das Etikett Europameisterschaften ist hier nicht irreführend.

Alle sechs Athleten haben sich spezifisch auf diesen, ihren Jahreshöhepunkt im Laufsport vorbereitet und dafür neben ihren beruflichen Verpflichtungen viel Zeit investiert. Alle streben an, zumindest an ihre individuellen Bestleistungen heranzulaufen – immer mit der Teamranking im Hinterkopf. Denn die besten vier Resultate pro Nation fallen in die Wertung. Historische Vergleiche mit den vorangegangenen Events zeigen Bauernfeind, dass selbst der Gedanke an Team-Gold nicht unrealistisch sei. Grundvoraussetzung für diesen Optimismus bietet das Szenario zweier Leistungen unter 2:20 Stunden und zweier unter 2:30 Stunden. Bauernfeind und Hartinger sind die beiden Zugpferde, Aigner und Nagele könnten die Nummer drei und vier des Teams sein, mit Kügerl und Barbi knapp dahinter.

Selbstvertrauen made in Kopenhagen

Die Geschichte dieser Polizei-EM begann schon zu Sommeranfang, als Bauernfeind aus seiner Pause im Anschluss an eine gute Frühjahrssaison wieder ins Training einstieg und Hartinger von der aus seiner Sicht wenig erfolgreichen Berglauf-EM zurückkam. Beide haben schon Marathon-Erfahrung gesammelt (Bauernfeind als Staatsmeister und Sieger des Salzburg Marathon, sein zweiter Marathon damals, Hartinger war vor vier Jahren bei der Polizei-EM in Dublin dabei, 2:34:10, Anm.), beide absolvierten aber ihre erste spezifische Marathon-Vorbereitung. Denn für beide stand zwar der Eindhoven Marathon im Fokus, beide orientieren sich zukünftig aber verstärkt Richtung Marathon. Einen kräftigen Rückenwind bekam die Vorbereitung, die beide als sehr positiv bilanzierten, beim Kopenhagen Halbmarathon vor drei Wochen, als der Wiener eine persönliche Bestleistung von 1:03:36, der Steirer eine von 1:03:48 Stunden aufstellte. Beide waren mit der Erwartung eines persönlichen Rekordes nach Dänemark angereist, der große Sprung stellte für beide aber eine Überraschung da. Und hatte eine große Portion Selbstvertrauen zur Folge.

Optimismus bei Bauernfeind und Hartinger

„Ursprünglich bin ich mit der Orientierung, eine Zeit von 2:18 Stunden zu laufen, in die Vorbereitung gegangen“, erzählt Bauernfeind. Seine simple Rechnung: Die spezifische Marathon-Vorbereitung, die Strecke in Eindhoven und das Umfeld eines leistungsstarken Feldes würden seiner Bestzeit aus Salzburg (2:22:27) automatisch ein paar Minuten nehmen. „Nach dem sehr guten Halbmarathon in Kopenhagen habe ich ein großes Ziel schon geschafft, der Marathon ist das Bonusrennen. Natürlich orientiere ich mich nach Kopenhagen nicht mehr an die Zeit von 2:18, ich bin überzeugt, dass es schneller werden kann.“ Dennoch will der 31-Jährige konservativ ins Rennen gehen und gegebenenfalls auf der zweiten Rennhälfte forcieren. „Für mich ist auch wichtig, dass ich am Sonntag viele Erfahrungswerte sammle. Denn in Zukunft liegen noch weitere Marathons vor mir.“

Bauernfeind und Hartinger haben in den letzten Wochen immer wieder die Zeit gefunden, ein paar Tage gemeinsam zu trainieren. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, eine Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung, alleine in Form von Orientierung, wie in Kopenhagen könnte auch in Eindhoven fruchten. „Ich habe wirklich zehn Wochen sehr gut trainiert, ich würde fast von einer perfekten Vorbereitung sprechen. Nach dem Kopenhagen Halbmarathon habe ich rausgenommen, die letzten zwei Wochen eher locker trainiert“, erzählt Hartinger. Dabei lag das Augenmerk auch auf das Üben der Verpflegung und Versorgung, wenngleich Hartinger eine mangelnde Erfahrung im Marathon keine Sorgen bereitet. Erstens habe er neben den Marathon 2018 auch schon zwei Langdistanzen im Triathlon absolviert („auch wenn die Strecken damals eher mit dem Gartenschlauch vermessen waren“), zweitens „bin ich ein Typ, der im Wettkampf sehr lange gut rollen kann.“ Der Trainingsumfang der letzten Woche stimmt ihn optimistisch.

Bauernfeinds Vorbereitung umschloss bis heute rund 14 Wochen. Die Trainingsqualität stimmt ihn zufrieden, den Trainingsumfang musste er aus klimatischen Gründen nach unten korrigiert. Aufgrund des heißen Sommers trainierte er in Wien hauptsächlich in den Morgenstunden, berufliche und familiäre Verpflichtungen dämmten die Flexibilität ein. Dennoch erreichte er locker einen durchschnittlichen Trainingsumfang von über 120 Kilometer pro Woche. „Ich habe das Beste aus meinen Möglichkeiten gemacht“, glaubt er.

Teilnehmerrekord setzt Stadt in Bewegung

Der Eindhoven Marathon geht am Wochenende zum 38. Mal über die Bühne. Pandemische Einschränkungen gab es bereits im letzten Jahr mit rund 16.000 angemeldeten Aktiven keine, nun ist die Veranstaltung in voller Größe zurück und freut sich über einen Teilnehmerrekord: 25.000 Anmeldungen sind eingegangen, das sind rund 2.000 mehr als beim bisherigen Bestwert. Praktisch alle Bewerbe inklusive der Kinder- und Jugendläufe waren frühzeitig ausverkauft.

Gute Erfahrungen mit Eindhoven

In den letzten Jahren setzte die den Eindhoven Marathon organisierende Agentur Golazo bei den Verpflichtungen für das Elitefeld fast ausschließlich auf ein schnelles Männerrennen, seit 2005 lag die Siegerzeit nur ein einziges Mal nicht unter 2:09 Stunden. Zuletzt gab es sechs kenianische Erfolge in Serie, fünfmal mit Zeiten unter 2:07 Stunden.

Angeführt wird das Feld in diesem Jahr von einem Duo, das beste Erfahrungen mit der Veranstaltung gemacht hat. Der 32-jährige Deribe Robi aus Äthiopien lief seinen besten Marathon hier, 2015, als er in 2:05:58 Stunden Zweiter wurde. In den letzten Jahren gelangen allerdings keine Topleistungen mehr, im Mai siegte Robi beim Riga Marathon. Der 26-jährige Kenianer Felix Kirwa lief seinen einzigen richtig schnellen Marathon 2017 in Eindhoven, als er in 2:06:13 Stunden ebenfalls Zweiter wurde. Beide haben also noch Verbesserungspotenzial um eine Position und auch Kirwa kommt mit einem Erfolgserlebnis nach Eindhoven: Im Juni siegte er beim Stockholm Marathon. Der dritte Topläufer ist der 36-jährige Eritreer Okubay Tsegay, der bisher einen richtig schnellen Marathon gelaufen ist: 2019 in Sevilla in 2:06:46 Stunden.

Eindhoven Marathon mit belgischen Meisterschaften

Der Kenianer Mark Kiptoo, mittlerweile 46 Jahre alt, hat den Masters-Weltrekord der Altersklasse M45 fest im Blick – dieser liegt bei einer Zeit von 2:11:15 Stunden. Auch bei den Frauen ist ein afrikanischer Sieg wahrscheinlich, Lissabon-Marathon-Siegerin Bere Ayalew aus Äthiopien, eine ansonsten recht unbekannte 23-Jährige, und die 39-jährige Eunice Jeptoo aus Kenia, die den Eindhoven Marathon 2017 in einer Zeit von 2:26:13 Stunden (das ist die drittschnellste Siegerzeit der Eventgeschichte, Anm.) für sich entscheiden konnte. Das war ihre einzige Marathonleistung überhaupt unter 2:30 Stunden.

Bereits zum fünften Mal in den vergangenen Jahren sind die belgischen Marathonmeisterschaften in den Eindhoven Marathon integriert. „Wir haben großartige Erfahrungen mit dem Eindhoven Marathon gemacht. Der Event und die Stadt ist sehr beliebt bei den belgischen Läuferinnen und Läufern“, heißt es von Seiten des belgischen Verbandes über die Auslandsaustragung der eigenen Marathonmeisterschaften. U.a. ist Karen van Proeyen, die 2019 hier belgische Meisterin wurde, als Favoritin bei den Frauen dabei.

ASML Eindhoven Marathon

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