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Weltjahresbestleistung für Ingebrigtsen in Lausanne

Europameister Jakob Ingebrigtsen dominierte den 1.500m-Lauf bei der Athletissima in Lausanne mit einer neuen Weltjahresbestleistung. Im 3.000m-Lauf der Frauen schrammte Alicia Monson um ein Haar an einer gewaltigen Sensation vorbei.
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Nach den Europameisterschaften von München, die Jakob Ingebrigtsen nach Belieben dominierte, war sein Ärger über die Niederlage gegen Jake Wightman bei den Weltmeisterschaften von Eugene noch immer nicht verflogen. Auch deshalb nicht, weil der Norweger den Schotten im direkten Vergleich als „schlechteren Läufer“ empfindet und dies auch noch unsensiblerweise öffentlich so ausgesprochen hat, was natürlich nicht alle sympathisch fanden. Der Sieg in Lausanne war sicher keine Wiedergutmachung dafür, aber der 21-Jährige hat sich von Wightman die Weltjahresbestleistung zurückgeholt und das mit einem sehr starken Auftritt. Denn mit Ausnahme des Schotten war die versammelte Weltklasse bei der Athletissima am Start und wurde von Ingebrigtsen zu Statisten verwandelt. „Ein gutes Rennen“, fand der Norweger.

Australier hielten mutig dagegen

Commonwealth-Champion Oliver Hoare lief unglaublich offensiv an und folgte Tempomacher Mounir Akbache, der die ersten 800 Meter in 1:51,58 Minuten vorgab. Doch der Australier bezahlte für das Risiko und fiel im Finale bis auf Rang zwölf zurück. Es war den Versuch wert, auch weil der 25-Jährige keine Sorgen aufgrund der Qualifikation für das Diamond-League-Finale in Zürich hatte. Die hatte auch Ingebrigtsen nicht, der mit drei Siegen aus sechs Wettkämpfen im Qualifikationsranking Zweiter hinter dem zweifachen Sieger Abel Kipsang ist.

Ingebrigtsen übernahm auf der dritten Runde die Führung und ausgangs derer beschleunigte er merklich. Sofort ging eine Lücke zwischen sich und Stewart McSweyn auf, der sich nach den gesundheitlichen Problemen im ersten Halbjahr erstmals wieder in Vollbesitz seiner Kräfte präsentieren konnte. Die Schlussrunde von Ingebrigtsen war eine One-Man-Show, die er in einer Zeit von 3:29,05 Minuten beendete – die drittschnellste Zeit seiner Karriere hinter seinem Europarekord, mit dem er zu Olympischem Gold gestürmt ist, und dem Vorgänger-Europarekord in Monaco 2020. Kipsang gewann das Duell um Platz zwei gegen McSweyn und blieb mit seiner besten Saisonleistung knapp unter 3:30 Minuten. Die schnelle Schlussrunde warf große Lücken auf. Josh Kerr gewann den Spurt aus der zweiten Gruppe um Platz vier, dahinter lief der Pole Michal Rozyms, der bei der EM einen schwarzen Tag erwischte, eine persönliche Bestleistung von 3:32,43 Minuten und war damit schneller als die EM-Medaillengewinner Mario Garcia (6.) und Jake Heyward (9.). Mit dabei im Rennen war auch der ehemalige Weltmeister Timothy Cheruiyot, der aber kein aktive Rolle spielen konnte und nur Siebter wurde.

Ingebrigtsen plant, seinen Horizont zu erweitern

Jakob Ingebrigtsen war im Vorfeld der Athletissima zu Gast in der Pressekonferenz der Diamond League und äußerte sein Interesse, zukünftig auch den 10.000m-Lauf zu bestreiten – mit der Hoffnung auf drei Starts bei den Weltmeisterschaften von Budapest, ganz nach dem Vorbild von Sifan Hassan bei den Spielen von Tokio. So berichtete die US-Laufplattform „Let’s Run“, der nachher veröffentlichte Zeitplan für die WM 2023 wird dieses Triple aus terminlichen Gründen aber kaum durchführbar machen lassen.

Ein anderes Thema im internationalen Sport, das nicht besprochen wurde, aber Jakob Ingebrigtsen möglicherweise indirekt tangiert, ist ein Konflikt zwischen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und dem norwegischen Olympischen Komitee. Dieses habe, so die Vorwürfe, im Wissen, gegen die WADA-Regeln zu verstoßen, über Jahre die Anti-Doping-Tests bei den 15- bis 18-Jährigen nur bei elterlicher Erlaubnis durchgeführt. Hintergrund scheint aber kein böser Wille des Sports zu sein, denn der Grund dafür ist eine gesetzliche norwegische Regelung außerhalb des Sports, die hauptsächlich als Schutzfunktion Minderjähriger vor dem Staat im Kontext von Alkohol- und Drogenkonsum erstellt wurde. Ob es eine Sanktion gegen die norwegischen Anti-Doping-Behörden gibt, ist zur Zeit noch offen, aber durchaus möglich. Denn unangekündigte Dopingkontrollen sind ein Eckpfeiler des Kampfs gegen den Gebrauch unerlaubter Substanzen.

Grandiose Leistung von Alicia Monson mit Schönheitsfehler

Wäre die US-Amerikanerin Alicia Monson noch eine Hundertstelsekunde schneller gelaufen, wäre ihr Auftritt im 3.000m-Lauf der Frauen noch sensationeller gewesen. So musste im Kampf um den Sieg und den Meetingrekord, den sechs Jahre lang Genzebe Dibaba hielt, Francine Niyonsaba den Vortritt lassen, die damit nach ihrer verletzungsbedingten Pause Anschluss an die Erfolge im Frühling fand und weiterhin seit ihrer Disqualifikation im Olympischen Vorlauf von Tokio ungeschlagen bleibt. Sie finishte in einer Zeit von 8:26,80 Minuten. Monsons Zeit von 8:26,81 Minuten ist die zweitbeste in der Geschichte des US-Laufsports, eine Sekunde hinter dem US-Rekord von Mary Slaney aus dem Jahr 1985 (Karissa Schweizer ist in der Halle noch einen Tick schneller gelaufen als Slaney). „Als ich die Startliste sah, war ich nervös, weil ich die Klasse der Konkurrenz erkannte. Aber ich wollte so laufen, wie ich es für richtig empfand und ich habe mich sehr gut gefühlt heute“, sagte Monson nach dem Rennen.

Die 24-jährige US-Amerikanerin übernahm selbst die Tempoverantwortung nach dem Ausstieg der australischen Tempomacherin Georgia Griffith und hielt es für ihre Verhältnisse hoch. Laura Muir und Konstanze Klosterhalfen folgten ihr, später gesellte sich auch 10.000m-WM-Medaillengewinnerin Margaret Kipkemboi dazu. Die Favoritinnen hielten sich aufreizend zurück: Bei Sifan Hassan ist das Gang und Gäbe, doch auch Francine Niyonsaba und die zuletzt sehr starke Kenianerin Beatrice Chebet lauerten auf die Schlussphase. Als die Glocke ertönte, konnte die Muir und Klosterhalfen nicht mehr ganz mithalten. Hassan brachte sich in Position, doch Monson hatte eine kleine Lücke Vorsprung, die die Holländerin nicht ganz schließen konnte. Niyonsaba lag in der letzten Kurve gar nur auf Rang fünf, kam aber mit Schwung auf die Zielgerade. Monson hatte immer noch einen kleinen Vorsprung, auf der Innenbahn war Hassan geschlagen und auch der Endspurt der gut aus der Kurve herauslaufenden Chebet hatte nicht die Power für den Sieg. Erst mit dem allerletzten Schritt schob sich Niyonsaba außen noch an Monson vorbei und verhinderte den historischen US-Erfolg.

5.000m-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen fiel in der Schlussphase bis auf Platz fünf zurück und verpasste somit eine Qualifikation für das Diamond-League-Finale in Zürich, für das ansonsten etliche prominente Läuferinnen, darunter auch Monson, qualifiziert sind.

El Bakkali in eigener Liga

Ohne seinen äthiopischen Hauptkontrahenten Lamecha Girma und dem ehemaligen Weltmeister und Olympiasieger Conseslus Kipruto, die beide fehlten, hatte Weltmeister Soufiane El Bakkali in Lausanne freie Bahn zu seinem elften Sieg in der Wanda Diamond League und den sicherte sich der Marokkaner im Alleingang. Als der letzte Tempomacher nach knapp zwei Kilometern ausstieg, hatte die Nummer eins in der Szene bereits rund vier Sekunden auf den von Hailemariyam Amare angeführten Pulk der Verfolger. El Bakkali finishte das Rennen mit viel Schwung und erzielte eine beachtliche Siegerzeit von 8:02,45 Minuten, nur knapp am zwölf Jahre alten Meetingrekord von Brimin Kipruto vorbei. „Nach der WM war ich wirklich müde, daher bin ich glücklich, hier so aufgetreten zu sein“, sagte der Marokkaner.

Zehn Sekunden später kam Amare mit einem grenzwertigen Finish, was die Bahnregeln betrifft, vor dem Kenianer Leonard Bett ins Ziel, in dessen Schlepptau der Japaner Ryuji Miura mit einer tollen Schlussphase nur knapp an einer Stockerplatzierung vorbeischrammte. Dennoch qualifizierte sich der 20-Jährige mit seinem Diamond-League-Saisondebüt für das Diamond-League-Finale. Commonwealth-Champion Abraham Kibiwot hatte als Sechster keine Chance, Evan Jager wurde Achter. Keine Chance hatten die beiden Europäer Osama Zoghlami und Daniel Arce, bei der EM Dritter und Vierter, in Lausanne Zehnter und Elfter. Damit wird das Diamond-League-Finale voraussichtlich ohne europäische Beteiligung über die Bühne gehen.

Bestleistung für Lamote

In Lausanne standen außerhalb des Hauptprogramms noch zwei 800m-Läufe auf dem Programm, jener der Frauen war für die Schweizer Elite super besetzt. Vize-Europameisterin Rénelle Lamote stellte ein weiteres Mal ihre Topform in diesem Sommer unter Beweis und siegte mit einer persönlichen Bestleistung von 1:57,84 Minuten, ihr zweiter Lauf unter 1:58 Minuten. „Ich habe eine gute Balance in meinem Leben gefunden, das wirkt sich positiv auf meine sportlichen Leistungen aus. Ich bin sehr glücklich mit diesem Sieg und der gesamten Saison“, kommentierte die 28-Jährige. Schneller war in Frankreich lediglich Patricia Djaté-Taillard und zwar gleich viermal in den Jahren 1995 und 1996. Auch die zweitplatzierte Allie Wilson erzielte in 1:58,09 Minuten einen neuen individuellen Bestwert und knackte zum fünften Mal in dieser Saison die 1:59. Vor der besten Schweizerin, Audrey Werro, die zum zweiten Mal in ihrer Karriere unter zwei Minuten blieb (1:59,87), kamen noch Jemma Reekie und Halimah Nakaayi ins Ziel. Lore Hoffmann wurde in 2:00,08 Minuten Achte hinter EM-Bronzemedaillengewinnerin Anna Wielgosz.

Den 800m-Lauf der Männer gewann der Brite George Mills in 1:46,74 Minuten vor dem Schweizer Tom Elmer, der eine persönliche Bestleistung von 1:47,44 Minuten eine persönliche Bestleistung erzielte, und schneller war als sein Landsmann Robin Öster.

Ergebnisse Athletissima in Lausanne 2022

1.500m-Lauf der Männer

  1. Jakob Ingebrigtsen (NOR) 3:29,05 Minuten *
  2. Abel Kipsang (KEN) 3:29,93 Minuten **
  3. Stewart McSweyn (AUS) 3:30,18 Minuten
  4. Josh Kerr (GBR) 3:32,28 Minuten
  5. Michal Rozmys (POL) 3:32,43 Minuten ***
  6. Mario Garcia (ESP) 3:32,71 Minuten
  7. Timothy Cheruiypt (KEN) 3:32,91 Minuten
  8. Samuel Tanner (NZL) 3:33,67 Minuten
  9. Jake Heyward (GBR) 3:34,99 Minuten
  10. Matthew Stonier (GBR) 3:35,57 Minuten

    12. Oliver Hoare (AUS) 3:37,81 Minuten

3.000m-Lauf der Frauen

  1. Francine Niyonsaba (BDI) 8:26,80 Minuten ****
  2. Alicia Monson (USA) 8:26,81 Minuten ***
  3. Beatrice Chebet (KEN) 8:27,14 Minuten
  4. Sifan Hassan (NED) 8:28,28 Minuten **
  5. Margaret Kipkemboi (KEN) 8:29,05 Minuten **
  6. Elise Cranny (USA) 8:29,95 Minuten ***
  7. Laura Muir (GBR) 8:30,53 Minuten ***
  8. Caroline Kipkirui (KAZ) 8:34,65 Minuten **

    12. Konstanze Klosterhalfen (GER) 8:45,36 Minuten

3.000m-Hindernislauf der Männer

  1. Soufiane El Bakkali (MAR) 8:02,45 Minuten
  2. Hailemariyam Amare (ETH) 8:12,07 Minuten
  3. Leonard Bett (KEN) 8:12,08 Minuten **
  4. Ryuji Miura (JPN) 8:13,06 Minuten **
  5. Amos Serem (KEN) 8:13,93 Minuten
  6. Abraham Kibiwot (KEN) 8:15,69 Minuten
  7. Getnet Wale (ETH) 8:16,41 Minuten
  8. Evan Jager (USA) 8:16,99 Minuten **

800m-Lauf der Frauen

  1. Rénelle Lamote (FRA) 1:57,84 Minuten ***
  2. Allie Wilson (USA) 1:58,09 Minuten ***
  3. Jemma Reekie (GBR) 1:59,00 Minuten
  4. Halimah Nakaayi (UGA) 1:59.73 Minuten
  5. Audrey Werro (SUI) 1:59.87 Minuten
  6. Sinclaire Johnson (USA) 1:59,90 Minuten ***
  7. Anna Wielgosz (POL) 2:00,07 Minuten
  8. Lore Hoffmann (SUI) 2:00,08 Minuten

    10. Anita Horvat (SLO) 2:02,20 Minuten
    11. Valentina Rosamilia (SUI) 2:04,46 Minuten **

800m-Lauf der Männer

  1. George Mills (GBR) 1:46,74 Minuten **
  2. Tom Elmer (SUI) 1:47,44 Minuten ***
  3. Robin Öster (SUI) 1:48,06 Minuten

* neue Weltjahresbestleistung
** neue Saisonbestleistung
*** neue persönliche Bestleistung

Wanda Diamond League

Athletissima

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