Äthiopische Topzeiten beim Antrim Coast Halbmarathon

Mit einer Superleistung von 1:04:22 Stunden, die alleine zu Rang fünf in der ewigen Bestenliste gereicht hätte, hat das äthiopische Lauftalent Yalemzerf Yehualaw den Antrim Coast Halbmarathon gewonnen und damit einen Schlusstrich unter einem Faux-pas gesetzt, für den sie nichts dafür konnte. Weil aber die Strecke im vergangenen Jahr laut Nachmessungen um 54 Sekunden zu kurz war, fiel ihre Siegerzeit von 1:03:44 Stunden nicht in die Statistik. Mittlerweile hat die 23-Jährige eine Bestzeit von 1:03:51 Stunden als Zweite der ewigen Weltbestenliste stehen, daher ist die gestrige Leistung „nur“ ihre drittbeste im Halbmarathon ist, auch wenn man virtuell 54 Meter zur Vorjahresleistung dazuzählen würde. Und dennoch ist die Zeit von 1:04:22 Stunden eine internationale Topzeit, auch wenn die Äthiopierin im Ziel sagte, sie hätte gerne länger das Tempo des Tempomachers genossen. Yehualaw blieb sechs Sekunden unterhalb der schnellsten je auf britischem Boden erzielten Halbmarathonzeit von Brigid Kosgei, die aber auf dem nicht rekordtauglichen Kurs des Great North Run (Punkt-zu-Punkt-Strecke) markiert wurde.

Gemechu schnuppert an 1:04er Zeit

Yehualaw startete furios in den Wettkampf und hatte bereits nach 14:45 Minuten die Zwischenzeit bei Kilometer fünf erreicht. Dieses Tempo konnte sie nicht aufrecht halten, im Fortlauf des Rennens überstiegen die Kilometersplits die drei Minuten regelmäßig. Kontakt zur Führenden hatte Tsehay Gemechu nach dem Start keinen mehr, doch die zweite prominente äthiopische Teilnehmerin im Feld lief dennoch einen fantastischen Wettkampf und erzielte in einer Zeit von 1:05:01 Stunden eine persönliche Bestleistung, mit der sich die 23-Jährige auf Rang fünf der ewigen äthiopischen Bestenliste schob. Dritte wurde die Kenianerin Beatrice Mutai in einer Zeit von 1:07:37 Stunden.

Streckenrekord von Yimer

Auch bei den Männern gab es durch Jemal Yimer eine erfolgreiche Titelverteidigung, wobei der äthiopische Rekordhalter heuer wesentlich schneller lief als im Vorjahr, mit einer Siegerleistung von 59:04 Minuten bis auf eine halbe Minute an seine Bestleistung herankam und den Streckenrekord von Mo Farah um fast eineinhalb Minuten unterbot. Der 25-Jährige steigerte sich im Laufe des Rennens und fuhr einen klaren Solosieg ein. Erst zwei Minuten später kamen mit den Kenianern Alfred Ngeno und Shadrack Kimining die nächsten Läufer ins Ziel.

Bester Europäer war der fünftplatzierte Marc Scott, der nach einem für ihn enttäuschenden Bahnsaison im Sommer – insbesondere nach der Hallen-WM-Medaille im 3.000m-Lauf – keine Chance auf eine Zeit in Richtung der Ein-Stunden-Marke hatte. Der Schotte Callum Hawkins belegte in seinem ersten Rennen seit über einem Jahr Rang sieben in einer Zeit von 1:04:04 Stunden.

Bei den Frauen war die für Irland startende Nordirin Fionnuala Ross als Vierte die beste Europäerin und konnte sich mit einer Zeit von 1:14:00 Stunden über eine persönliche Bestleistung freuen. Rund 4.000 Aktive beteiligten sich an diesem Halbmarathon nördlich von Belfast.

Ergebnisse Antrim Coast Halbmarathon

Männer

1. Jemal Yimer (ETH) 59:04 Minuten
2. Alfred Ngeno (KEN) 1:01:00 Stunden *
3. Shadrack Kimining (KEN) 1:01:08 Stunden
4. Tesfahun Akalnew (ETH) 1:01:44 Stunden
5. Marc Scott (GBR) 1:02:58 Stunden
6. Omar Ahmed (GBR) 1:03:10 Stunden *
7. Callum Hawkins (GBR) 1:04:04 Stunden
8. Matthew Neill (IRE) 1:04:37 Stunden *
9. Nigel Martin (GBR) 1:04:39 Stunden
10. Jonathan Escalante-Philips (GBR) 1:04:41 Stunden *

Frauen

1. Yalemzerf Yehualaw (ETH) 1:04:22 Stunden
2. Tsehay Gemechu (ETH) 1:05:01 Stunden *
3. Beatrice Mutai (KEN) 1:07:37 Stunden
4. Fionnuala Ross (IRE) 1:14:00 Stunden *
5. Kate Drew (GBR) 1:14:30 Stunden *
6. Jane Bareikis (USA) 1:15:09 Stunden
7. Mollie Williams (GBR) 1:15:41 Stunden *
8. Chloe Richardson (GBR) 1:16:15 Stunden
9. Virginie Barrand (FRA) 1:16:33 Stunden *
10. Kirsty Longley (GBR) 1:16:41 Stunden

* neue persönliche Bestleistung

Antrim Coast Halbmarathon