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Jakob Ingebrigtsen: Im Regen zum EM-Rekord

Jakob Ingebrigtsen ist seiner Favoritenrolle im 1.500m-Lauf gerecht geworden und lief in Überlegenheit zum EM-Titel. Es ist sein erster Sieg in einem großen Meisterschaftsrennen in diesem Jahr über seine Spezialdistanz.
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Gerade der stets mit einer Extraportion Selbstbewusstsein, oft auch an der Grenze zur Arroganz, ausgestattete Jakob Ingebrigtsen dürfte für sich im Vorfeld kein Szenario gesehen haben, das ihn nicht auf dem obersten Treppchen des 1.500m-Laufs der Männer im Olympiastadion von München gesehen hat. Aber er dürfte eine Extraportion Motivation mit in den Wettkampf genommen haben, denn der Olympiasieger und Europarekordhalter hat die letzten beiden internationalen Meisterschaftsrennen auf dieser Distanz verloren: bei der Hallen-WM in Belgrad, vermutlich bereits mit dem Virus im Körper, gegen Samuel Tefera und bei der WM in Eugene gegen Jake Wightman. Und diese Motivation veranlasste ihn, ein weiteres Ziel zu erreichen. Nämlich diesen Titel mit Stil zu gewinnen und damit seine Sammlung an Goldmedaillen bei Europameisterschaften auf vier zu erhöhen. Nur zur Erinnerung: Jakob Ingebrigtsen wird erst in einem Monat 22 und hätte die EM 2020 in Paris stattgefunden, wer weiß, wie viele Titel mehr er schon auf der Habenseite hätte. Nach 3:32,76 Minuten stoppte die Zeitnehmung, gut vier Sekunden über seinem Europarekord. Das war ein Meisterschaftsrennen und daher ist der Bezug zu Vergleichbarem wichtiger: Der Meisterschaftsrekord von Fermin Cacho, ebenfalls ein Olympiasieger auf dieser Distanz (1992), wurde um zweieinhalb Sekunden unterboten. Übrigens von den Top-Vier des Wettkampfs. „Ein netter Bonus“, findet der Europameister.

RunAustria-Lesetipp: Der RunAustria-Bericht des 5.000m-Laufs der Frauen

Klosterhalfen entzaubert Can

Schnelles Rennen, große Kulisse

„Ich habe in den ersten Schritten die Geschwindigkeit gespürt, die meine Beine heute hergegeben haben. Ich wollte ein schnelles Rennen und ich wollte gewinnen. Und als ich diese großartige Kulisse gehört habe, wie die Zuschauer uns angefeuert haben, und die vielen norwegischen Flaggen auf den Tribünen gesehen habe, war es leicht, voll motiviert den Wettkampf zu bestreiten“, rekapitulierte der Norweger den Wettkampf. Zwei Tage nach seinem Sieg über 5.000m, wo er kontrolliert zum Titel rannte (siehe RunAustria-Bericht), war auch an diesem Tag die Herausforderung, sich aus seiner haushohen Favoritenrolle nicht auf unnötige Duelle in der Schlussrunde einzulassen. Ingebrigtsen startete wie üblich in Meisterschaftsrennen mit angezogener Handbremse, um das Feld sich sortieren zu lassen, ohne selbst einen Positionskampf absolvieren zu müssen. Bereits in der ersten Kurve orientierte er sich nach vorne und drückte auf das Gaspedal. Und nun ging es los, zwei Runden in einer Zeit unter 58 Sekunden folgten. Flott, aber nicht rasant.

Ergebnis 1.500m-Lauf der Männer, EM 2022
Gold: Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) 3:32,76 Minuten *
Silber: Jake Heyward (Großbritannien) 3:34,44 Minuten
Bronze: Mario Garcia (Spanien) 3:34,88 Minuten

4. Pietro Arese (Italien) 3:35,00 Minuten **
5. Matthiew Stonier (Großbritannien) 3:35,97 Minuten
6. Gonzalo Garcia (Spanien) 3:37,40 Minuten
7. Michal Rozmys (Polen) 3:37,63 Minuten
8. Neil Gourley (Großbritannien) 3:38,40 Minuten
9. Andrew Coscoran (Irland) 3:39,91 Minuten
10. Azeddine Habz (Frankreich) 3:40,92 Minuten
11. Ignacio Fontes (Spanien) 3:42,30 Minuten
12. Ismael Debjani (Belgien) 3:43,28 Minuten

* neuer EM-Rekord
** neue persönliche Bestleistung

Bedingungen wie zuhause

Die Konkurrenz ließ sich inspirieren und ging das Tempo mit. Als die Glocke für die letzte Runde ertönte, lagen noch sechs Läufer binnen einer Sekunde. Ingebrigtsen hatte alles im Griff und löste sich in der letzten Kurve von seinem Verfolger Mario Garcia, der als endschneller WM-Vierter sein Hauptkontrahent war. Der Rest war Dominanz, die in einer Siegerzeit von 3:32,76 Minuten endete und eine Schlussrunde von 55,25 Sekunden aufwies. Das ist nicht allerhöchstes Kino, das die transkontinentale Konkurrenz für die nächsten globalen Aufeinandertreffen in Schockstarre verfallen lassen würde, aber für dieses Rennen ein klares Alleinstellungsmerkmal. Der leichte Regen im Olympiastadion, sagte Ingebrigtsen, habe sich angefühlt wie zuhause: „Regentropfen verleihen ein gutes Gefühl!“

Silber für Heyward

Garcia verlor die Silbermedaille entlang der Zielgerade noch an Jake Heyward, der im Vorlauf über die Zeitregel in das Finale gestolpert ist, im Finale aber seinen Ambitionen gerecht werden konnte. In Abwesenheit von Weltmeister Jake Wightman, der in München die 800m bestreitet, und Olympia-Medaillengewinner Josh Kerr, der auf die EM verzichtet hat, waren Heyward, Matthiew Stonier und WM-Finalist Neil Gourley die britischen Medaillenhoffnungen in München, was von einer enormen Dichte im britischen 1.500m-Lauf zeugt. „Ich bin sehr glücklich mit meinem Wettkampf. Heute war Geduld gefragt. Ich hätte Jakob gerne am Beginn etwas länger gepuscht, aber er hat gleich das Kommando übernommen“, kommentierte der 23-jährige Waliser, der seine schwächere Vorlaufleistung durch eine fiebrige Erkrankung im Vorfeld der EM erklärte. Die unüblich lange Zeit zwischen Vorlauf und Finale von drei Tagen dürften ihm also geholfen haben.

© Daniel Kopatsch / Munich2022

Überlegener Europameister als Referenz für die Zukunft

„Vielleicht hätte ich Silber gewonnen, wenn ich mich frühzeitig auf den Kampf um Silber konzentriert hätte“, mutmaßte der spanische Aufsteiger der Saison, der in den USA an der University of Mississippi studiert. „Aber ich wollte Jakob so lange wie möglich folgen.“ Dennoch war der 23-Jährige mit der Bronzemedaille nicht unzufrieden: „Es war ein tolles Rennen und ein Lustmacher, bei zukünftigen Europameisterschaften noch weiter vorne zu landen.“ Dafür müsste er aber an dem noch jüngeren Dominator vorbei und das wird schwierig werden. „Ich glaube nicht, dass es heute möglich gewesen wäre, Jakob zu schlagen. Er ist der Beste der Welt und das gilt es anzuerkennen. Ich sehe das positiv, für uns alle ist das eine interessante Referenz, um uns in den nächsten Jahren zu steigern“, so Garcia.

Riesenbestleistung von Arese

Mit der Bronzemedaille konnte Garcia auch deshalb sehr zufrieden sein, weil aus dem Hinterfeld der überraschend starke Pietro Arese mit einem mächtigen Endspurt dem zum Schluss am Limit laufenden Garcia gefährlich nahe kam. 0,12 Sekunden fehlten dem 22-Jährigen, der eingangs der Zielgerade noch eine halbe Sekunde hinter dem Spanier gelegen hatte, auf Edelmetall. Immerhin konnte sich der Außenseiter mit einer fabelhaften persönlichen Bestleistung von 3:35,00 Minuten trösten, über zwei Sekunden schneller als seine vorangegangene, mit der er sich auf Platz vier der ewigen italienischen Bestenliste katapultierte. Knapp zwei Jahre vor der Heim-EM in Rom setzte er mit dieser Leistung ein historisches Zeichen: Seit 1996 ist kein italienischer Läufer über diese Distanz schneller gelaufen, damals der beste italienische 1.500m-Läufer aller Zeiten, Gennaro Di Napoli.

Abgesehen der Top-Vier führte das hohe Tempo zu einem weit aufgefädelten Feld. Der Pole Michal Rozmys, in der Kurve noch ordentlich platziert, hatte keine Kraft für einen starken Endspurt und musste sich mit Rang sieben vor Gourley zufrieden geben, der nur drittbester Brite wurde, weil der 20-jährige Matthew Stonier, einziger neben Ingebrigtsen mit einem Geburtsdatum in diesem Jahrtausend im Feld, einen achtbaren fünften Platz herauslief. Der 1.500m-Lauf wurde, wie der Großteil des gestrigen Programms, aufgrund eines intensiven, aber kurzen Regenschauers am frühen Abend um einige Minuten verzögert gestartet.

Multisport-Europameisterschaften 2022 in München

European Athletics

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