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Jakob Ingebrigtsen kontrolliert zu Titel Nummer eins

Das norwegische Wunderkind ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und im Alter von 21 Jahren der erst zweite Mehrfach-Europameister nach dem dreifachen Titelträger Mo Farah im 5.000m-Lauf der Männer. Jakob Ingebrigtsen verließ sich auf sein schnelles Finish, mit dem er seinem härtesten Kontrahenten Mohamed Katir die Grenzen aufzeigte.
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Augenscheinlich hatte Jakob Ingebrigtsen im Finale über 5.000m vor einer prächtigen Kulisse im Münchner Olympiastadion mit über 40.000 Zuschauern, die sich von den deutschen Erfolgen an diesem zweiten Wettkampfabend in anderen Disziplinen anstacheln ließen, mehrere Ziele, die er erfüllen konnte. Klar, die Goldmedaille, die er 13:21,13 Minuten nach dem Startschuss mit einem entschlossenen Finale sicherstellte. Zweitens aber auch, möglichst zu verhindern, überpowern zu müssen – schließlich steht das Finale über 1.500m am kommenden Donnerstag auf dem Programm. Und in seiner Spezialdisziplin will der 21-jährige Norweger mit Sicherheit ebenfalls ganz oben stehen, erst recht, nachdem der Olympiasieger bei den Weltmeisterschaften in Eugene Jake Wightman den Vortritt geben musste. „Über 1.500m gibt es etwas zu beweisen“, kündigte er bestimmt an.

Erfolgreiche Titelverteidigung

„Die Erwartungen sind natürlich hoch, jeder geht schon im Vorfeld davon aus, dass ich gewinnen werde. Ich musste lernen, damit umzugehen. Aber ich habe großes Vertrauen in meine Fähigkeiten und meine Erfahrung“, wollte Ingebrigtsen nicht den Eindruck aufkeimen lassen, der Sieg im 5.000m-Lauf wäre einfach gewesen. Vielmehr drückte er aus, wie sehr ihm dieser Abend gefiel: „Es war unglaublich. Danke an das Publikum! Es hat sich sehr gut angefühlt und ist ein spezieller Titel für mich. Mir sind die Erinnerungen von Berlin in den Kopf geschossen.“ Damals gewann er als 17-Jähriger vor seinem Bruder Henrik, der dieses Mal als Trainer und Betreuer seinen Anteil am Erfolg seines jüngeren Bruders hatte.

Jakob Ingebrigtsens fünf Kilometersplits (Platzierung): 2:47,58 (7.) / 2:49,34 (11.) / 2:49,64 (11.) / 2:40,94 (1.) / 2:23,63 (1.)

Duell mit Katir

Wie erwartet war der in Marokko geborene Sohn eines Marokkaners und einer Ägypterin Mohamed Katir, der als Fünfjähriger nach Spanien gekommen ist, wo sein Vater auf der Suche nach Arbeit bereits vor seiner Geburt angekommen war, der größte Kontrahent Ingebrigtsens. Noch 200 Meter vor dem Ziel lief der 24-Jährige Schulter an Schulter mit dem in hohem Tempo befindlichen Ingebrigtsen. Dieser schien sich seiner Sache aber stets sicher, eingangs der Zielgerade beschleunigte der Norweger noch einmal. Dieses Mal konnte Katir nicht ganz folgen und lief in einer Zeit von 13:22,98 Minuten als Silbermedaillengewinner ins Ziel. „Es war nicht leicht, eine gute Position im Feld zu finden, aber im Finale habe ich mich stark gefühlt und ich bin sehr glücklich mit meiner Silbermedaille“, kommentierte der Spanier. Es ist seine erste Medaille bei Freiluft-Europameisterschaften, seine Medaillenpremiere bei Freiluft-Weltmeisterschaften hatte er vor wenigen Wochen in Eugene mit Bronze über 1.500m gefeiert.

© Daniel Kopatsch / Munich2022

Nächste Medaille für Spanien

Mohamed Katir sicherte sich die neunte EM-Medaille für Spanien in dieser Disziplin alleine in den letzten 25 Jahren und führte damit eine Tradition fort, die die Spanier mit drei EM-Titeln in Folge zwischen 1998 und 2006 anfachten, zuletzt war der heute wegen Dopings gesperrte Ilias Fifa 2016 in Amsterdam spanischer Europameister vor Adel Mechaal. „Ich fühle mich zu 100% als Spanier, bin hier aufgewachsen, habe hier studiert und mein ganzes Leben verbracht. Hier wurde meine Sportlerkarriere geschmiedet und ich werden meine ganze Karriere nur als Spanier antreten“, bekräftigte Spaniens neues Aushängeschild in den Mittel- und Langstrecken vor einiger Zeit öffentlich. Zum Leichtathlet reifte er, wie spanische Medien berichteten, übrigens in einer kleinen Start nahe Murcia, in der es keine Laufbahn gibt.

Ergebnis 5.000m-Lauf der Männer, EM 2022
Gold: Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) 13:21,13 Minuten
Silber: Mohamed Katir (Spanien) 13:22,98 Minuten *
Bronze: Yemaneberhan Crippa (Italien) 13:24,83 Minuten

 
4. Andreas Almgren (Schweden) 13:26,48 Minuten **
5. Mike Foppen (Niederlande) 13:27,93 Minuten
6. Sam Parsons (Deutschland) 13:30,38 Minuten
7. Andrew Butchart (Großbritannien) 13:31,47 Minuten
8. Brian Fay (Irland) 13:31,87 Minuten
9. Sam Atkin (Großbritannien) 13:32,25 Minuten
10. Jonas Glans (Schweden) 13:32,71 Minuten
11. Isaac Kimeli (Belgien) 13:33,39 Minuten
12. Abdessamad Oukhelfen (Spanien) 13:33,63 Minuten
13. Pietro Riva (Italien) 13:34,09 Minuten
14. Adel Mechaal (Spanien) 13:35,92 Minuten
15. Jonas Raess (Schweiz) 13:36,18 Minuten
16. Darrah McElhinney (Irland) 13:39,11 Minuten
17. Narve Gilje Nordas (Norwegen) 13:39,12 Minuten
18. Elzan Bibic (Serbien) 13:39,60 Minuten
19. Hugo Hay (Frankreich) 13:45,63 Minuten
20. Davor Aaron Bienenfeld (Deutschland) 13:45,70 Minuten
21. Patrick Dever (Großbritannien) 13:45,89 Minuten
22. Joel Ibler Lillsö (Dänemark) 13:50,24 Minuten
23. Michael Somers (Belgien) 13:57,82 Minuten
24. Felix Bour (Frankreich) 14:05,84 Minuten
 
* neue Saisonbestleistung
** neue persönliche Bestleistung

Erste Rennhälfte im dichten Feld

Auch die zweite Laufentscheidung auf der Bahn bei dieser EM begann mit einem Fehlstart – da es sich um zwei Langdistanzen handelte, ein äußerst merkwürdiges Phänomen. Das große, 24 Läufer umfassende Feld, in dem die deutsche Medaillenhoffnung Mohamed Mohumed aufgrund fehlender Topform (Medienberichte im Vorfeld) oder wegen muskulärer Probleme (offizielle Verkündung durch den DLV), fehlte, setzte sich im zweiten Versuch in Bewegung. Mit dem Belgier Isaac Kimeli und dem Italiener Yemaneberhan Crippa setzten sich gleich zwei Medaillenkandidaten an die Spitze, doch bereits am Ende der zweiten Runde stauchte sich das Feld aufgrund des geringer werdenden Tempos zusammen. Zum ersten Mal zeigte sich Ingebrigtsen an der Spitze, ehe sein Landsmann Narve Gilje Nordas übernahm. Im dichten Gedränge wären der deutsche WM-Finalist Sam Parsons und der zuletzt in guter Form agierende Italiener Pietro Riva im Getümmel gestürzt.

Kurz teilte sich das Feld in eine sechsköpfige Spitzengruppe ohne den großen Favoriten und dessen großen Kontrahenten, doch die Konkurrenz wollte das Tempo von Nordas nicht aufnehmen. Als die beiden Briten Andrew Butchart und Patrick Dever führten, begann die langsamste Rennphase eines insgesamt aber nicht langsamen Rennens. Es half ihnen nichts, die Briten waren mit den Rängen sieben für Butchart und neun für Atkin am Ende gemeinsam mit dem 14.-platzierten spanischen Routinier Adel Mechaal die Enttäuschung des Rennens. Ingebrigtsen lag in dieser Phase außerhalb der Top-Ten, hielt jedoch die Innenkante. Und weil das Feld zusammenstauchte, kam es zu gefährlichen Situationen. Der Franzose Hugo Hay stürzte, der Norweger konnte innen vorbeihuschen. Sein Landsmann Nordas hatte größeres Pech und wäre beinahe über den Franzosen drüber gestolpert, der Rhythmus war im Eimer. „Das war ein sehr taktisches Rennen und teilweise ein bisschen dreckig. Immer wieder haben Leute geschoben und gedrängt“, schilderte Katir nach dem Rennen.

© Thomas Niedermüller / Munich2022

Crippa mit erster italienischer Medaille nach 36 Jahren

Knapp vor der Zwischenzeit bei 4.000m übernahm der Weltmeister von Eugene die Führung vom italienischen Rekordhalter und ab diesem Moment war ordentlich Zug im Feld. Eine neunköpfige Gruppe setzte sich ab, Katir und Crippa hielten sich achtsam hinter dem Norweger auf, auch der Deutsch-Amerikaner Sam Parsons befand sich noch in der ersten Gruppe. 600 Meter vor der Ziellinie kristallisierte sich eine vierköpfige Spitzengruppe heraus, Butchart fiel leicht zurück, dahinter versuchte sich der Schwede Andreas Almgren als Solist, der den Schotten gleich überholte. Anfangs der letzten Runde brach Vize-Hallen-Europameister Kimeli aus Belgien ein und wurde bis auf Rang elf durchgereicht. Vorne entschied sich das Duell um die Goldmedaille, Crippa blieb im Kampf um Bronze ohne Konkurrenz und erreichte das Ziel in 13:24,83 Minuten. „Es war ein hartes Rennen, aber ich bin stolz auf diese Medaille. Der Rennverlauf war wirklich gut für mich und ich habe alles gegeben. Ich bin sehr glücklich und freue mich auf den 10.000m-Lauf“, sagte der 25-Jährige, der in Äthiopien geboren ist, als Adoptivkind früh nach Italien kam und sich im Vorfeld über die doppelte Distanz bessere Chancen ausgerechnet hat. Die letzte italienische EM-Medaille im 5.000m-Lauf geht übrigens auf den heutigen Verbandspräsidenten Stefano Mei zurück, der 1986 in Stuttgart beim bisher schnellsten EM-Rennen in dieser Disziplin überhaupt dem Briten Jack Buckner unterlag.

© Thomas Niedermüller / Munich2022

Historisches Resultat für Parsons

Hervorzuheben sind zwei weitere Leistungen im Spitzenfeld. Almgren lief eine persönliche Bestleistung von 13:26,48 Minuten für Platz vier und Parsons kam in 13:30,38 Minuten auf dem tollen sechsten Platz ins Ziel. „Was für ein Erlebnis, ein Traum!“, strahlte der 28-Jährige, der im Interview mit der ARD stärkere Leistungen in den nächsten Jahr ankündigte, weil er erstmals seit langem eine verletzungsfreie Saison durchlaufen kann. Seine Steigerungen skizzieren diesen Wert der Gesundheit. Als zweiter deutscher Teilnehmer wurde Davor Aaron Bienenfeld 20., fünf Positionen hinter dem Schweizer Jonas Raess.

Das Resultat Parsons wird von einem Kuriosum begleitet: Dieser sechste Platz ist der erste Top-Ten-Platz eines Deutschen bei EM-Rennen über 5.000m, der nicht für eine Medaille gerecht hat, seit 1978. In der Zwischenzeit gab es die Titel von Thomas Wessinghage und Dieter Baumann (1982 und 1994), die Silbermedaillen von Werner Schildbauer und Arne Gabius (1982 und 2012) sowie die Bronzemedaille von Richard Ringer (2016), der am Montag im EM-Marathon seinen größten Triumph feierte (siehe RunAustria-Bericht).

Multisport-Europameisterschaften 2022 in München

European Athletics

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