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Rhythmuswechsel führen Tsegay zu größtem Erfolg

Seit vielen Jahren gehört Gudaf Tsegay zu den schnellsten Läuferinnen auf diversen Distanzen: vom 800m-Lauf über ihre Spezialdisziplin, dem 1.500m-Lauf hinauf bis zum 5.000m-Lauf. Nach einem klaren Sieg in einer aus taktischer Sicht hochinteressanten Renngestaltung hat die 25-Jährigen nun auch einen entsprechenden Triumph bei globalen Meisterschaften vorzuweisen.
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Vier Monate nach ihrem Triumph bei den Hallen-Weltmeisterschaften von Belgrad im 1.500m-Lauf am Ende einer perfekten Hallensaison ohne jeglichem Anzeichen einer Niederlage hat sich Gudaf Tsegay am Hayward Field in Eugene die WM-Krone im 5.000m-Lauf aufgesetzt. Die Äthiopierin behauptete sich in jener Disziplin, in der sie 2021 bereits die Olympische Bronzemedaille geholt hat, gegen prominente Konkurrenz, weil ausgerechnet sie – die so oft als gnadenlose Frontrunnerin durch die Arenen hetzt – letztlich am besten mit der offenkundigen Teamtaktik der Äthiopierinnen zurecht kam: störende Rhythmuswechsel in der langen Mittelphase des Rennens, die so einigen im Feld ordentlich den Nerv gezogen haben. Wohl dem, der ein qualitativ hochwertiges Trio an den Start bringt und mit zwei Medaillen abmildern kann, wenn die Taktik für den größten Namen im Team am Ende suboptimal war. Doch Letesenbet Gidey, Weltmeisterin im 10.000m-Lauf (siehe RunAustria-Bericht), freute sich nach nur einem Augenblick der Enttäuschung erfrischend mit ihren Landsleuten mit. Ihr fehlte im Finale schlichtweg die Endschnelligkeit – kein Wunder, schließlich will sie noch im laufenden Kalenderjahr im Marathon debütieren. Diese Premiere hat angesichts ihres überragenden Weltrekords im Halbmarathon von 1:02:52 Stunden das Potenzial für einen der ganz großen Laufmomente im Jahr 2022.

Der RunAustria-Bericht des 800m-Laufs der Männer:

Olympiasieger Korir triumphiert auch bei WM

Viertes Gold für Äthiopien

Bei Tsegay, die vor fünf Tagen die Silbermedaille über 1.500m geholt hatte und laut „Let’s Run.com“ wohl erst deshalb kurzfristig für die Weltjahresschnellste Taye ins äthiopische Aufgebot des 5.000m-Laufs gerückt war (ein wahrhaftiger Goldgriff!), war dagegen die Jubel groß: „Die letzte Saison war hart, weil ich vor Tokio nicht ganz fit war. Nicht so heute, ich war in bester Verfassung, habe hervorragend für den 1.500m-Lauf trainiert und das hat für den Schlussspurt geholfen.“ Die Siegerzeit von 14:46,29 Minuten ist die langsamste bei Weltmeisterschaften im 5.000m-Lauf seit 2013, eine recht unwichtige Randnotiz, interessanter die Tatsache, dass Tsegay das Rennen mit einer Schlussrunde unter einer Minute finishte (59,95)! Dagegen erlebte die äthiopische Erfolgsbilanz in Oregon eine Fortsetzung. Mit der vierten Goldmedaille und der zehnten Medaille insgesamt liegt Äthiopien im Medaillenspiegel deutlich vor Kenia auf Rang zwei hinter der alles dominierenden USA, der Schlusstag ist noch ausständig. Die beiden Goldmedaillen im Langstreckenlauf von Letesenbet Gidey und Gudaf Tsegay wurden von zwei Läuferinnen beigesteuert, die aus der Kriegsregion Tigray im Norden Äthiopiens stammen.

Ergebnis 5.000m-Lauf der Frauen, WM 2022
Gold: Gudaf Tsegay (Äthiopien) 14:46,29 Minuten
Silber: Beatrice Chebet (Kenia) 14:46,75 Minuten *
Bronze: Dawit Seyaum (Äthiopien) 14:47,36 Minuten

4. Margaret Kipkemboi (Kenia) 14:47,71 Minuten *
5. Letesenbet Gidey (Äthiopien) 14:47,98 Minuten
6. Sifan Hassan (Niederlande) 14:48,12 Minuten *
7. Caroline Kipkirui (Kasachstan) 14:54,80 Minuten
8. Karoline Bjerkeli Grövdal (Norwegen) 14:57,62 Minuten
9. Elise Cranny (USA) 14:59,99 Minuten
10. Gloria Kite (Kenia) 15:01,22 Minuten
11. Eilish McColgan (Großbritannien) 15:03,03 Minuten
12. Nozomi Tanaka (Japan) 15:19,35 Minuten
13. Jessica Judd (Großbritannien) 15:19,88 Minuten
14. Emily Infeld (USA) 15:29,03 Minuten
DNF Karissa Schweizer (USA)

* neue Saisonbestleistungen

Junge Kenianerin überraschend mit Silber

Die Überraschung des Rennens war die Kenianerin Beatrice Chebet, die plötzlich in der entscheidenden Phase an der Spitze auftauchte und mit der Silbermedaille den größten Erfolg ihrer Karriere feierte. Die 22-Jährige hat ihr Potenzial längst unter Beweis gestellt, gewann 2019 die WM-Goldmedaille im Crosslauf in der Altersklasse U20 und 2022 Gold bei den Afrikameisterschaften. Allerdings absolvierte sie heuer kein einziges großes Rennen auf der Nordhalbkugel, womit sie bis zum Vorlauf vor drei Tagen nie die Marke von 15 Minuten unterboten hat – normalerweise ein Muss, wenn man international ein Wörtchen mitsprechen möchte. In Eugene bestätigte sie, dass sie genau das kann und lobte sich anschließend mit der richtigen taktischen Herangehensweise. „Auch wenn ich noch recht jung bin, habe ich schon viel Erfahrung in der Diamond League gesammelt. Diese Medaille ist ein nächster, guter Schritt“, so die 22-Jährige.

Die dritte Medaille des Tages ging an Dawit Seyaum, die sich mit einem stabilen Schlussspurt Bronze sicherte. „Eine spezielle Medaille für mich nach Jahren mit vielen Verletzungen“, so die Äthiopierin, die sich den ganzen Wettkampf über zurückhielt und auf den Schlussspurt konzentrierte. Ihr Erfolg in diesem so hochkarätig besetzten Rennen war angesichts ihrer bisherigen Saisonleistungen in der Halle und in der Diamond League keine Überraschung. Die 25-Jährige, die mittlerweile im 5.000m-Lauf ihre Wohlfühlzone auf der Bahn gefunden hat, hat vor acht Jahren bei der Junioren-WM in Eugene die Goldmedaille im 1.500m-Lauf gewonnen. Ein Jahr später bei der WM der Erwachsenen in Peking verpasste sie beim Triumph von Genzebe Dibaba vor der heutigen Dominatorin Faith Kipyegon als Vierte nur knapp ihre erste WM-Medaille, die sie sieben Jahre später nachholte.

© Hannah Peters / Getty Images for World Athletics

Hassan kündigt Revanche in Budapest an

Neben Margaret Kipkemboi, deren vierter Platz durch die Bronzemedaille über 10.000m erträglicher sein dürfte als ohne diese Vorleistung, und Gidey fehlte auch Sifan Hassan die Endgeschwindigkeit, um auf das Stockerl zu laufen. Die Holländerin hielt sich wenig überraschend fast die gesamte Rennzeit über an letzter Stelle der ersten Gruppe auf, wo sie auch mit etwas Mühe auf die ein oder andere Verschärfung an der Spitze mit natürlicher Verzögerung reagieren musste. Doch kaum war das Feld auf den letzten 500 Meter angekommen, positionierte sich die 29-Jährige weit vorne und ging gar in Führung. Sie versuchte einen längeren Spurt zu ziehen als über 10.000m, doch auch dieser Plan ging nicht auf, obwohl sie am Ende der Gegengerade eine großzügige Lücke auf der Innenbahn, die Tsegay aufgemacht hatte, vorfand. Auf der Zielgerade ging Hassan das Benzin aus, sie kam als Sechste ins Ziel. „Ich trainiere erst seit zwei Monaten wieder richtig, die Erkenntnisse dieser WM stellen mich zufrieden. Im nächsten Jahr greife ich wieder Gold an“, kündigte die Holländerin an.

Ein ungleicher Rhythmus

Es ist mittlerweile bei den Frauen selten zu sehen, dass selbst Meisterschaftsrennen in ihrer Anfangsphase richtig langsam sind. Dieses war es definitiv. 1:17,97, 1:21,97, 1:18,34 Minuten – das waren die ersten drei Runden. Einen Augenblick lang befanden sich alle drei Äthiopierinnen an der Spitze und es wirkte wie ein kurzer Zusatz der Taktikbesprechung. Denn dann begann die Phase der Tempowechsel, immer wieder ging der Ziehharmonikaeffekt durch das Feld, initiiert von Tsegay und Gidey. Auf diese Weise wollten die Äthiopierinnen die Konkurrenz müde laufen und es gelang. 1:11,56, 1:09,69 und 1:09,55 Minuten, das waren zum Vergleich die letzten drei Runden.

Die fünf Kilometersplits von Gudaf Tsegay: 3:14,21 / 2:53,35 / 2:55,23 / 2:58,02 / 2:45,48 Minuten

Grövdal mit Aufholjagd zweitbeste Europäerin

Einen interessanten Ansatz im Rennen wählte die letztlich als Achte zweitbeste Europäerin Karoline Bjerkeli Grövdal, die zu Rennmitte entschied, die Tempowechsel der Äthiopierinnen nicht mitzumachen und deren Beschleunigungen und Bremsphasen mit ihrem eigenen Rhythmus zu entgegnen. Das führte dazu, dass die Norwegerin unüblich weit hinten agierte und als Vorletzte im Rennen lange Zeit abgeschlagen aussah. Aber ihre regelmäßigen Kilometerzeiten von etwa 2:58 Minuten führten sie zu einer Aufholjagd auf den letzten eineinhalb Kilometern und so kam Grövdal bis auf Rang auch vor. Damit war sie sogar noch besser als die beste US-Amerikanerin Elise Cranny, die sie sich eingangs der letzten Runde schnappte. Deren Landsfrau Karissa Schweizer, die einen starken 10.000m-Lauf absolviert hatte, musste im Finale verletzt aussteigen, nachdem sie einige Meter humpelnd hinter sich gebracht hatte. Eilish McColgan konnte nach Platz zehn über die doppelte Distanz auch dieses Mal nicht ins Spitzenfeld laufen und wurde Elfte.

Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Oregon

World Athletics

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