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800m-Lauf der Frauen, Vorschau: Die großen US-Hoffnungen

Aus multipler Perspektive wird der 800m-Lauf der Frauen eines der Highlights bei den WM-Laufentscheidungen von Eugene. Alle jagen das US-amerikanische Wunderkind Athing Mu, die ein Jahr nach ihrem Olympiasieg prädestiniert für einen Heim-WM-Titel ist.
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Dem Blick auf in die Resultatsstatistik von Athing Mu kann nur anerkennende Bewunderung folgen. Die 20-Jährige hat in dieser Saison 13 Wettkämpfe bestritten, Hallen- und Freiluftsaison addiert, Vor- und Halbfinalläufe inklusive, sieben davon über 800m. Sie hat alle 13 gewonnen, darunter die Erfolge beim Diamond-League-Meeting in Rom mit Weltjahresbestzeit und der Sieg bei den US-Trials. 2021 hat sie summa summarum 36 Wettkämpfe bestritten, davon 35 gewonnen, darunter die Olympiasiege im 800m-Lauf sowie mit der 4x400m Staffel. Ein einziger zweiter Platz bei einem Studentenrennen in der Halle über 400m im März markiert einen Schönheitsfehler. Wer in aller Welt soll diese Dominatorin, die zuletzt am 14. Februar 2020 mit Rang vier bei den US-Hallenmeisterschaften (Vorlauf) ein 800m-Rennen nicht gewonnen hat, am heutigen Sonntagabend US-amerikanischer Zeit besiegen? Damals war Mu 17 Jahre alt und wenige ahnten, welch massive Einschränkungen die aufflammende Pandemie bringen würde.

Goldgrube New Jersey?

Das Talent der in Texas studierenden Athing Mu ist seit Jahren bekannt, der Aufstieg erfolgte dennoch kometenhaft. Sie hält den US-Juniorenrekord über 400 Meter und den nordamerikanischen Kontinentalrekord der Allgemeinen Klasse im 800m-Lauf. Den markierte sie bei den Olympischen Spielen von Tokio mit einem unglaublichen Frontrun von 1:55,21 Minuten und steigerte ihn wenige Wochen später beim Diamond-League-Meeting ausgerechnet in Eugene. Wenige Tage danach wurde sie frenetisch in ihrer Heimatstadt Trenton, eine Klein- und Hauptstadt des US-Bundesstaats New Jersey, empfangen. Zweieinhalb Stunden dauerte die Parade, Tausende wollten einen Blick vom neuen Star der Stadt und deren Goldmedaille erhaschen. „Wir sind vielleicht nicht die glänzendste Stadt. Aber wenn jemand etwas Erstaunliches schafft, kommen wir alle zusammen“, erklärte die damals 19-Jährige in einem Zeitungsinterview. Der Star ihres Heimatbundesstaats in Eugene zu werden, wird allerdings schwierig: Syndey McLaughlin, die in den Tagen von Eugene mit einem irren Weltrekord im 400m-Hürdenlauf die wohl wertvollste Einzelleistung der bisherigen WM geschafft hat, stammt ebenfalls aus New Jersey.

Mit dem Setzen neuer Ziele hatte Athing Mu, in den USA geborene Tochter von Immigranten aus dem Südsudan, nach dem Olympiasieg mit 19 keine Probleme, wie etliche Interviews zeigen. Als nächstes auf ihrer Liste: Der WM-Titel von Eugene 2022, dann der Weltrekord, der seit Ewigkeiten Jarmila Kratochvilova (1:53,28) gehört.

5.000m-Lauf der Frauen, Finale: Sonntag, 24. Juli um 18:35 Uhr Ortszeit (Montag, 25. Juli um 3:35 Uhr MEZ)
Weltmeisterin 2019: Halimah Nakaayi (Uganda)
Olympiasiegerin von Tokio: Athing Mu (USA)
Rekord-Weltmeisterinnen: Maria de Lurdes Mutola (Mosambik) und Caster Semenya (Südafrika) mit je drei WM-Titel
Erfolgreichste Nation: Mosambik, Kuba und Südafrika mit je drei WM-Titel
WM-Rekord: Jarmila Kratochvilova (CSSR) in 1:54,68 Minuten (Helsinki 1983)
Weltjahresbestleistung: Athing Mu (USA) in 1:57,01 Minuten (Rom)
Favoritin: Athing Mu (USA)
Teilnehmerinnen aus der DACH-Region: Lore Hoffmann (Schweiz), Christina Hering, Majtie Kolberg (beide Deutschland) – allesamt im Halbfinale ausgeschieden)

Kann Wilson die Jugend kontern?

Die Vorschau auf das Finale im 800m-Lauf der Frauen wankt zwischen der klaren Favoritenstellung Athing Mus und dem Eindruck der grandiosen Stärke des Finalfelds mit einer Reihe in letzter Zeit sehr erfolgreicher Athletinnen. Die größte Kontrahentin Mus dürfte eine Landsfrau sein, Ajee Wilson. Ihre Resultate sind etwas zurückhaltender, insbesondere in den Tagen von Eugene. Gegen Mu hat sie die letzten drei Rennen allesamt verloren. Am knappsten war es bei den diesjährigen US-Trials, als nur ein Wimpernschlag die beiden trennte. Was aber nachhaltig in Erinnerung blieb, war der dominante Auftritt Wilsons bei den Hallen-Weltmeisterschaften von Belgrad, als sie, aus ihrer Sicht endlich, einen großen internationalen Titel holte. Diese Tatsache könnte Kräfte freisetzen, die Außenseiterrolle im Schatten von Mu ist für die 28-Jährige womöglich kein Nachteil, nachdem sie vor drei Jahren in Doha als klare Favoritin auf WM-Gold mit Bronze zufrieden sein musste.

Auftakt zum Triple für Hodgkinson?

Nur allzu gerne fordern würde die Favoritin auch Keely Hodgkinson, die mit ihrer Megaleistung und ihrem britischen Rekord die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewonnen hat. Die Engländerin ist derselbe Jahrgang wie ihre Rivalin, dieses Duell könnte eines der Gegenwart und der Zukunft sein. „Jeder ist deshalb so aufgeregt, weil wir super jung sind, keine Angst vor niemanden haben und voller Selbstvertrauen zeigen, was wir können“, erklärte die Amerikanerin den Reiz des Duells mit der Engländerin auf der Plattform „Runner’s World“. Das einzige vorgesehene Duell der beiden in diesem Jahr in Eugene fiel aufgrund der COVID-19-Infektion des US-Talents flach, Hodgkinson gewann nicht nur beim Pre Classic, sondern auch in Birmingham und in Oslo. Was allerdings fehlt, ist eine absolute Spitzenzeit in den letzten Wochen und die Niederlage im Duell gegen Mary Moraa beim jüngsten Diamond-League-Rennen in Stockholm war ein erkennbares Warnsignal, dass die Saison 2022 vielleicht doch nicht so leicht von der Hand geht wie die letzte.

Die 20-Jährige, die Kriminalogie an der Universität in Leeds studiert, gibt sich aber betont gelassen. „Ich habe mich gut gefühlt und meinen Auftrag, sicher ins Finale zu kommen, erledigt“, sagte sie nach dem Halbfinale und gab zu, den Startschuss zum Finallauf kaum erwarten zu können. In Eugene will sie den ersten Schritt machen und ihre Medaillen-Triologie mit Commonwealth Games und Europameisterschaften eröffnen. Das erste große Saisonziel, den Hallen-WM-Titel im März, musste sie bekanntlich aufgrund einer kleinen Verletzung kurzfristig aufgeben. Für die Chance auf Gold gibt sich Hodgkinson nicht so optimistisch: „Ich glaube, Athing wird sehr stark sein. Sie ist ein unglaublicher Wettkampftyp.“

Olympische Spiele 2020

  • Gold: Athing Mu (USA)
  • Silber: Keely Hodgkinson (GBR)
  • Bronze: Raevyn Rogers (USA)

Weltmeisterschaften 2019

  • Gold: Halimah Nakaayi (UGA)
  • Silber: Raevyn Rogers (USA)
  • Bronze: Ajee Wilson (USA)

Geheimfavoritin Mary Moraa

Neben Hodgkinson hat es eine zweite Europäerin ins Finale geschafft, die slowenische Newcomerin Anita Horvat ist die größtmögliche Außenseiterin, hat ihr Potenzial für die anstehenden Europameisterschaften aber auf die Bahn gelegt. Dort werden auch Lore Hoffmann aus der Schweiz sowie das DLV-Duo Christina Hering und Majtie Kolberg einen neuen Anlauf der Final-Qualifikation starten, die in Eugene nicht gelang – ganz bitter war es bei der Schweizerin, die hinter Horvat Platz neun der Gesamtwertung im Halbfinale einnahm (siehe RunAustria-Bericht).

Unter die Top-Acht und damit ins Finale kamen neben den Genannten noch die dritte US-Amerikanerin Raevyn Rogers, Medaillengewinnerin bei den Weltmeisterschaften von Doha 2019 und Olympischen Spielen 2020, die Jamaikanerin Natoya Goule, die zuletzt in jedem großen Finale war, sowie zwei bärenstarke Afrikanerinnen. Die Kenianerin Mary Moraa hat einen gewaltigen Leistungssprung in dieser Saison gemacht. Die 22-Jährige, die wie Mu von den 400 Metern kommt und daher eine sehr schnelle erste Runde drauf hat genauso wie eine sehr schnelle zweite im Falle eines langsameren Rennens, ist vor der WM zweimal unter 1:58 Minuten gelaufen. Den Umstieg auf die längere Distanz habe ihr Beatrice Chepkoech in der Minute deren WM-Titel in Doha 2019 noch im Stadion empfohlen, Moraa flog heim und begann, in der Trainingsgruppe mit Hellen Obiri Ausdauer zu trainieren, wie sie der kenianischen Tageszeitung „Daily Nation“(14.7.) erzählte. Sie hat sich bei der WM 2022 voll auf den 800m-Lauf fokussiert, obwohl sie bei den Kenya Trials einen Landesrekord über die halbe Distanz aufgestellt hat. Als Drittschnellste der Weltjahresbestenliste hinter Mu und Wilson ist ihr eine Favoritenrolle auf eine Medaille nicht abzusprechen.

Äthiopiens einzige Finalistin ist die 20-jährige Diribe Welteji, die bereits vor vier Jahren Junioren-Weltmeisterin war. Ihre Präsenz ist dahingehend überraschend, weil sie sich in der ersten Saisonphase auf die 1.500m konzentriert hat und gleich zweimal bei den gut besetzten Meetings in Ostrava und Montreuil unter vier Minuten gelaufen ist. Inklusive der Qualifikationsbewerbe am Hayward Field hat sie nun allerdings auch schon vier 800m-Läufe unter 1:59 Minuten auf der Habenseite. Sie könnte versuchen, auf der ersten Runde für ein hohes Tempo zu sorgen. Die große Abwesende im WM-Finale von Oregon ist Titelverteidigerin Halimah Nakaayi, die im Halbfinale deutlich scheiterte.

Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Oregon

World Athletics

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