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800m-Lauf der Männer, Vorschau: Die neue Generation

Das achtköpfige Finalfeld im 800m-Rennen der Männer weist ein Durchschnittsalter von unter 24 Jahren auf. Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt: Wer über 800m erfolgreich sein will, sollte bevorzugt jung sein. Nicht nur deshalb stehen die Chancen auf neue Siegergesichter am Samstag gut.
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Donavan Brazier war 22, als er vor drei Jahren Weltmeister wurde. David Rudisha war 24, als er in London 2012 seinen Weltrekord lief. Pierre-Ambroise Bosse war 25, als er 2017 Weltmeister wurde. Emmanuel Korir 26, als er in Tokio Olympiasieger wurde. Nur wenigen gelang, diese Erfolge nachhaltig aufrecht zu erhalten. Rudisha beispielsweise, vor einigen Jahrzehnten der legendäre Wilson Kipketer, der seinen ersten Titel mit 22 errang. Das andere Extrembeispiel der „One Hit Wonder“: Mohammed Aman war 19, als er sich in Moskau 2013 die WM-Krone aufsetzte – man hörte in der Folge wenig von ihm.

Der Blick in die jüngere Historie ist angesichts des Finalfelds von Eugene interessant, denn es sind neue Emporkömmlinge am Werk, die bei der WM 2022 ihren ersten großen Erfolg feiern könnten. In einer Disziplin, in der jugendliche Power sich idealerweise mit der Erfahrung eines Routiniers paaren würde. Angeführt werden die jungen Hungrigen von Emmanuel Wanyonyi, der erst in einer Woche volljährig wird und in Kenia gemeinsam mit seinem gleichaltrigen Landsmann Noah Kibet die Hoffnungen auf eine große Zukunft in dieser Disziplin auf sich zentrieren. Doch auch Marco Arop, der sich in Tokio als Medaillenkandidat mit den Halbfinal-Aus ein ordentliches blaues Auge, aber wohl auch wertvolle Erfahrungen geholt hat, und Slimane Moula in seiner ersten Saison als Weltklasseläufer über 800m gehören dazu. Einer hätte gut hineingepasst, Europas Super-800m-Talent Max Burgin, der die Weltjahresbestleistung hält, aber aufgrund einer Verletzung kurzfristig für die WM passen musste.

800m-Lauf der Männer, Finale: Samstag, 23. Juli um 18:10 Uhr Ortszeit (Sonntag, 24. Juli um 3:10 Uhr MEZ)
Weltmeister 2019: Donavan Brazier (USA)
Olympiasieger von Tokio: Emmanuel Korir (Kenia)
Rekord-Weltmeister: Wilson Kipketer (Dänemark) mit drei WM-Titel
Erfolgreichste Nation: Kenia mit sechs WM-Titel
WM-Rekord: Donavan Brazier (USA) in 1:42,34 Minuten (Doha 2019)
Weltjahresbestleistung: Max Burgin (Großbritannien) in 1:43,52 Minuten (Turku)
Favorit: Marco Arop (Kanada), Slimane Moula (Algerien), Emmanuel Korir (Kenia)
Teilnehmerinnen aus der DACH-Region: Marc Reuther (Deutschland, im Vorlauf ausgeschieden)

Der Traum von der großen Karriere

Spätestens seit seinem Junioren-WM-Titel auf heimischem Terrain in Nairobi in einer Spitzenzeit von 1:43,76 Minuten ist Wanyonyi der prädestinierte Nachfolger David Rudishas, dessen spitzensportliche Karriere wohl nie mehr einen Restart erfahren wird. Der 17-Jährige hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Weil seine von der Armut bedrohte Familie sich nicht die Schulgebühren aller zwölf Kinder leisten konnte, arbeitete er als Kind bereits als Hirte bei verschiedenen Bauernfamilien und unterstützte so seine Familie finanziell. Nach siebenjähriger Unterbrechung kehrte er zur Schule zurück, kam in Berührung mit dem Laufen und wurde von der ehemaligen Weltmeisterin Janeth Jepkosgei entdeckt, die ihn seither als Coach betreut. Sie prophezeit ihm eine große Zukunft, sein Ziel ist, ganz unbescheiden, David Rudisha den Weltrekord wegzuschnappen. Wanyonyi möchte übrigens ein besonderes Kunststück realisieren: nach dem WM-Titel von Eugene auch den Junioren-WM-Titel in Cali zu gewinnen. (vgl. Daily Nation, 5. September 2021)

Arop scheint bereit

Wanyonyi hatte sich zu Saisonbeginn in die Rolle des stärksten 800m-Läufers gearbeitet, in den letzten Wochen hinterließ aber neben Burgin Marco Arop den stärksten Eindruck. Sein Formaufbau mit der Saisonbestleistung unmittelbar vor der WM bei einem kleineren Meeting in Edmonton, die Heimatstadt seiner Familie, seit er gemeinsam mit ihr im Alter von drei Jahren vom Sudan nach Kanada geflüchtet ist, machen ihn zum aussichtsreichsten Kandidaten, auch weil er nachgewiesen hat, dass er verschiedene taktische Rennen beherrschen kann: harte Frontruns und Attacken aus dem Mittelfeld heraus auf den letzten 200 Metern. So vielseitig, wie seine Talente. Laut einem Feature auf der Website von World Athletics beherrscht er auch Gitarre und Keyboard prächtig, Filmmusik ist seine Leidenschaft.

Der Coach seines Landsmanns Brandon McBride, der im Vorlauf stürzte, lotste das junge Talent an die University of Mississippi, wo die Kanadier eine Doppelspitze bilden. So wohl sich das Duo im Süden der USA fühlt, so unwohl gleichsam. McBride wurde einst bei einer Laufrunde von einem Pick-up mit Schusswaffen auf der Ladefläche verfolgt, ein rassistischer Hintergrund war naheliegend. „Ich muss vorsichtig bleiben. Ich halte mich immer in der Nähe der Uni auf und normalerweise gehe ich nie alleine laufen. Die Geschichte mit Bryan hat mich extrem geschockt, aber die Leute, die ich kenne, sind alle sehr freundlich“, erzählte der 23-Jährige im besagten Portrait.

Olympische Spiele 2020

  • Gold: Emmanuel Korir (KEN)
  • Silber: Ferguson Rotich (KEN)
  • Bronze: Patryk Dobek (POL)

Weltmeisterschaften 2019

  • Gold: Donavan Brazier (USA)
  • Silber: Amel Tuka (BIH)
  • Bronze: Ferguson Rotich (KEN)

Ein algerisches Duo neu in der Weltklasse

Der Aufsteiger der Saison ist Slimane Moula aus Algerien, der aufgrund seiner schnellen Laufzeiten und seines tollen Endspurts zu den absoluten Favoriten gehört. Der ehemalige 400m-Läufer hat sich in dieser Saison um fast zweieinhalb Sekunden auf eine Bestleistung von 1:44,19 Minuten gesteigert. Diese Steigerung gelang sukzessive in etlichen Wettkämpfen. Am schnellsten lief er in Ostrava, wo er hinter Burgin Zweiter wurde. Seine dritte Leistung unter 1:45 Minuten der Saison führte ihn zu seinem ersten Diamond-League-Sieg in Stockholm, nachdem er drei Wochen zuvor Afrikameister wurde. Keinen einzigen Wettkampf dieser Saison – inklusive Vor- und Halbfinalläufe waren es zehn – beendete er nicht unter den Top-Zwei, achtmal war keiner schneller. Zwei Siege feierte er auch in Eugene im Vor- und Halbfinallauf, es waren die Leistungen Nummer vier und fünf unter 1:45 Minuten seit Mai.

Und das in einer Saison, die zu Beginn auf höchster Ebene so langsame Siegerzeiten produzierte, dass der 800m-Lauf bereits als Problemdisziplin bezeichnet wurde. Die Topzeiten wurden erst Ende Mai und Juni zuerst außerhalb der Diamond League und oft bei kleinen Meetings erzielt. Wer nach den Olympischen Spielen eingeschlafen ist und erst jetzt wieder aufgewacht, wird die Weltjahresbestenliste für unglaubwürdig halten. Nur einer der Top-Acht ist älter als 25, nämlich der neue australische Rekordhalter Peter Bol, mit seinen 28 Jahren auch der „Opa“ im WM-Finale von Eugene. Mit Ausnahme des kenianischen Meisters Wyclife Kinyamal und Wanyonyi ist keiner der Topplatzierten davor schon jemals so schnell gelaufen. Die drei Olympia-Medaillengewinner liegen auf den – Achtung – Plätzen 17 (Patryk Dobek) und 61 (Emmanuel Korir), Ferguson Rotich liegt weit außerhalb der Top-100 der Weltjahresbestenliste.

Gezielte Saisonplanung

Korir ist neben Bol jener, der die „alte Garde“ präsentiert, weil der Kenianer seit seiner Erweiterung vom 400m- auf den 800m-Lauf einen großen Titel gewonnen hat. Seine Saisonbestleistung hat der 27-Jährige erst in den Tagen von Eugene aufgestellt. Nach einer Zeit desolater Leistungen im Frühjahr zeigte die Formkurve zuletzt erkennbar nach oben, der Halbfinallauf war der bisher beste in dieser Saison. „Ich habe mich nie unter Druck gefühlt, das Ziel war immer, hin zum Saisonhöhepunkt stärker zu werden. Das ist nur eine Frage der Planung und deren Ausführung“, sagte der Olympiasieger, der unter Paul Ereng, Olympiasieger von 1988, trainiert, vor wenigen Tagen in der kenianischen Tageszeitung „The Standard“. In den Qualifikationsprozess musste Korir als Sieger der Gesamtwertung der Diamond League nicht, womöglich ein innerkenianischer Vorteil. Und da im 800m-Lauf nicht nur jugendliche Frische und Unbekümmertheit, sondern das Wissen, wie man große Rennen gewinnt, zu den wichtigsten Skills gehört, muss man den Kenianer im Kampf um die Medaillen auf der Rechnung haben.

Korirs Landsmann Wyclife Kinyamal, Zweitschnellster des Jahres und bei den Commonwealth Games nach der WM Titelverteidiger, Moulas Landsmann Djamel Sedjati, der im Halbfinale einen bärenstarken, langen Sprint zeigte und in dieser Saison noch ungeschlagen ist, Bol und der französische Olympia-Siebte Gabriel Tual als einziger Europäer komplettierten das Finalfeld. Auch wenn der 800m-Lauf sehr offen wirkt und in dieser Saison Dutzende Athleten eine gute, aber kaum welche eine ausgezeichnete Rolle gespielt haben, sind die richtigen im Finale. Fünf der acht Finalisten rangiert in den Top-Neun der Weltrangliste: Korir als Führender vor Bol (3.), Arop (4.), Tual (6.) und Kinyamal (9.)

Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Oregon 2022

World Athletics

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