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Gebreslase schlägt Kapital aus Kenias Harakiri-Taktik

Angeführt von Titelverteidigerin Ruth Chepngetich agierte das kenianische Trio vom ersten Meter des WM-Marathons hyper-aggressiv und handelte mit Zitronen. Zwar rettete Judith Jeptum mit klarer persönlicher Bestleistung die Silbermedaille, doch das größte Kapital aus dem anfänglich übertriebenen Tempo, welches sich nie wirklich beruhigte, schlug die unerfahrene Gotytom Gebreslase. Sie griff auf das Silbertablett und sorgte für die erst zweite äthiopische Marathon-Goldmedaille.
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Es war ein außergewöhnlicher Marathonlauf, jener auf der letztlich erwiesenermaßen schnellen Strecke von Eugene und seiner Zwillingsstadt Springfield. Einer, der ins stereotype Meisterschaftsrennen eigentlich gar nicht hineinpasst. Aber einer, der auf Herz und Nieren ging, für enorme Spannung sorgte und alle Läuferinnen, die um die Medaillen kämpfen wollte, sehr früh an das individuelle Limit gebracht hat. Es ging um das sportliche Überleben. Der Marathon produzierte viele Opfer, darunter die Initiatorin der Renngestaltung, Favoritin Ruth Chepngetich. Aber er produzierte strahlende Siegerinnen. In erster Linie Gotytom Gebreslase, die in einer für einen WM-Marathon irren Zeit von 2:18:11 Stunden den Meisterschaftsrekord der unvergesslichen Paula Radcliffe um unfassbare 2:46 Minuten senkte. Auf dem silbernen Rang die einzige Kenianerin, die durchkam: Judith Jeptum verbesserte ihre persönliche Bestleistung. Und als Drittplatzierte Lonah Chemtai Salpeter, die mit all ihrer Erfahrung besonnen blieb und die längst überfällige Marathon-Medaille bei internationalen Meisterschaften einheimste. Im Kampf um Bronze distanzierte sie die entfesselte Eritrerin Nasret Weldu, die einen Landesrekord lief. Freilich ohne Edelmetall um den Hals stimmten auch die Amerikanerinnen mit drei Läuferinnen in den Top-Acht in die positiven Nachrichten dieses so einmaligen WM-Marathons ein.

Der RunAustria-Bericht vom WM-Marathon der Männer:

Tamirat Tola triumphiert mit schneller zweiter Marathon-Hälfte

Massive Beschleunigung von der Startlinie

Ruth Chepngetich hat sich bei optimalen Marathon-Bedingungen mit 10°C am Start und 16°C im Ziel eine besondere Taktik zurechtgelegt. Sie schaltete von den ersten Schritten in den Renngang und legte Kilometerzeiten von 3:18, 3:15, 3:11, 3:16 und 3:10 Minuten auf den Asphalt. Die Titelverteidigerin kümmerte sich gar nicht um die Bedürfnisse des restlichen Feldes und zwang sofort alle zur Entscheidung, ob sie denn dieses absurd hohe Tempo mitgehen wollten. Die Zwischenzeit von 16:10 Minuten nach fünf Kilometern deutete in der linearen Hochrechnung auf eine mittlere 2:16er-Marathonzeit hin, das wäre Rang drei der ewigen Weltbestenliste von World Athletics gewesen – wohlgemerkt ohne Hilfe von Tempomacherinnen.

Ergebnis Marathonlauf der Frauen, WM 2022
Gold: Gotytom Gebreslase (Äthiopien) 2:18:11 Stunden * / **
Silber: Judith Jeptum (Kenia) 2:18:20 Stunden **
Bronze: Lonah Chemtai Salpeter (Israel) 2:20:18 Stunden

4. Nazret Weldu (Eritrea) 2:20:29 Stunden ***
5. Sara Hall (USA) 2:22:10 Stunden
6. Angela Tanui (Kenia) 2:22:15 Stunden
7. Emma Bates (USA) 2:23:18 Stunden **
8. Keira D’Amato (USA) 2:23:34 Stunden
9. Mizuki Matsuda (Japan) 2:23:49 Stunden
10. Citlali Moscote (Mexiko) 2:26:33 Stunden
11. Zhang Deshun (China) 2:28:11 Stunden
12. Jess Piasecki (Großbritannien) 2:28:41 Stunden
13. Leslie Sexton (Kanada) 2:28:52 Stunden
14. Sarah Klein (Australien) 2:30:10 Stunden **
15. Militsa Mircheva (Bulgarien) 2:30:20 Stunden
16. Alisia Vainio (Finnland) 2:30:29 Stunden
17. Tereza Hrochova (Tschechische Republik) 2:30:39 Stunden
18. Risper Gesabwa (Mexiko) 2:30:47 Stunden
19. Mieke Gorissen (Belgien) 2:31:06 Stunden
20. Beverly Ramos (Puerto Rico) 2:31:10 Stunden ****
21. Zhanna Mamazhanova (KAsachstan) 2:31:15 Stunden
22. Li Zhi Xuan (China) 2:31:20 Stunden
23. Maro Tiyouri (Israel) 2:31:54 Stunden
24. Hanna Lindholm (Schweden) 2:32:08 Stunden
25. Carolina Wikström (Schweden) 2:32:24 Stunden

DNF Ababel Yeshaneh (Äthiopien)
DNF Charlotte Purdue (Großbritannien)
DNF Ruth Chepngetich (Kenia)
DNF Ashete Bekere (Äthiopien)

* neuer WM-Rekord
** neue persönliche Bestleistung
*** neuer Landesrekord für Eritrea
**** neuer Landesrekord für Puerto Rico

Acht Läuferinnen entschieden sich, das volle Risiko einzugehen und damit entwickelte sich vom Start weg ein Rennen auf des Messers Schneide. Die 27-jährige Titelverteidigerin und in Abwesenheit ihrer Landsfrau Peres Jepchirchir, deren Traum vom WM-Titel ein Jahr nach dem Olympiasieg durch eine Hüftverletzung zerplatze, Favoritin wählte damit einen ähnlichen Ansatz wie beim letztjährigen Chicago Marathon. Sie wollte nicht nur die Goldmedaille gewinnen, sie wollte glänzen. Damals in Chicago war Chepngetich allerdings die einzige Läuferin in ihrer Leistungsklasse und gewann, selbst nachdem sie in den Gegenwindpassagen der zweiten Rennhälfte ihr Tempo deutlich reduzieren musste. Hier war ein Teil der Weltklasse zugegen, die im Sinne hatte, sie für ihr Risiko zu bestrafen.

Kilometerzeiten der ersten 15 Kilometer von Ruth Chepngetich:
3:18 / 3:15 / 3:11 / 3:16 / 3:10 / 3:18 / 3:15 / 3:14 / 3:15 / 3:27 / 3:20 / 3:34 / 3:25 / 3:21 / 3:10 Minuten

Spitzengruppe zerbricht kurz vor dem Halbmarathon

Nach 32:39 Minuten waren die ersten zehn Kilometer absolviert, dann normalisierte sich das Tempo etwas. Nach gut einem Drittel der Distanz gab die Kenianerin erstmals für längere Zeit die Führung ab und dann war es plötzlich vorbei: Magenprobleme zwangen Chepgnetich zum Reduzieren ihres Tempos, sie musste stehen blieben, fiel weit zurück und beendete das Rennen, kurz nachdem sie versuchte, noch einmal in den Laufschritt zu kommen. Es war die frühe Rache eines hochriskanten Unternehmens.

© Hannah Peters / Getty Images for World Athletics

Damit war dem Renngeschehen die Chance einer Art Neustart geboten, doch angepatzt ist angepatzt. Mit Angela Tanui übernahm nun die zweite Kenianerin großteils die Tempogestaltung und das Rennen wurde nur unwesentlich langsamer. Eine vierköpfige Spitzengruppe überquerte die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:09:01 Stunden und war damit noch klar auf Kurs, unter dem WM-Rekord von 2:20:57 Stunden zu bleiben. Das hoch offensive Tempo hatte aber auch Auswirkungen auf die größere Verfolgergruppe, die ebenfalls nach einer sehr schnellen ersten Marathonhälfte in die zweite ging. Alle drei US-Amerikanerinnen und die Britin Jess Piasecki registrierten eine Durchgangszeit von 1:10:17 Stunden.

Natürlich produzierte dieser Rennverlauf frühe Opfer. Neben Chepngetich musste auch die Britin Charlotte Purdue, die allerdings bei weitem nicht so schnell angelaufen ist wie die Top-15, das Rennen bereits in der ersten Hälfte verlassen. Die Japanerin Hitomi Niiya war erst gar nicht an der Startlinie erschienen, auch deren Landsfrau Mao Ichiyama fehlte – beide hatten einen positiven COVID-19-Test abgegeben. Weswegen für das starke japanische Aufgebot letztlich nur der neunte Platz von Mizuki Matsuda übrig blieb, die in der ersten Hälfte hinter der Verfolgergruppe agierte, den Halbmarathon in 1:10:38 Stunden erreichte und während der zweiten Rennhälfte die ein oder andere Position gutmachen konnte.

Äthiopisches Duo wirft das Handtuch

Vorne diktierten die Äthiopierinnen kurze Zeit in der Mittelphase des Rennens die Pace. Für Ashete Bekere war das Rennen nach knapp 30 Kilometern vorbei, nachdem sie bereits kurz nach dem Halbmarathon das Tempo der Spitze nicht mehr mitgehen konnte und auf Platz sieben laufend knapp vor der Zwischenzeit beim Kilometer 30 von der Verfolgergruppe geschluckt wurde. Ihre Landsfrau Ababel Yeshaneh, heuer beim Boston Marathon starke Zweite, erwischte es nur einige Minuten später. Sie lag nach 34 Kilometern noch gut im Rennen um die Bronzemedaille, als plötzlich der Ofen aus war.

Gotytom Gebreslases Halbmarathon-Splits: 1:09:01 / 1:09:10 Stunden
Gotytom Gebreslases 5km-Teilzeiten: 16:10 / 16:29 / 16:50 / 16:07 / 16:28 / 16:05 / 16:32 / 16:36 / 6:54 (2,195 km) Minuten

Judith Jeptum hatte mittlerweile das Kommando übernommen und führte das Werk ihrer Landsfrauen fort, als letzte Hoffnung der Kenianerinnen. Denn Angela Tanui war etwa bei Kilometer 27 gemeinsam mit Yeshaneh aus der immer kleiner werdenden Spitzengruppe zurückgefallen. Die Vorentscheidung war genau in dieser Phase gefallen. Ziemlich genau zur Halbzeit hatte sich die Spitzengruppe gespalten, bis zur Zwischenzeit bei Kilometer 30 legten die Führenden eine Minute Abstand zwischen sich und der kleinen Verfolgergruppe um Lonah Chemtai Salpeter, eine weitere Minute weiter hinten folgte mit Routinier Sara Hall die Beste der Amerikanerinnen.

Attacke am vorletzten Kilometer

Die israelische Europameisterin im 10.000m-Lauf von Berlin 2018 überholte Tanui mit Nazret Weldu aus Eritrea im Rücken nach 34 Kilometern, das Duo kämpfte nun um Bronze. Im Duell vorne machte Gotytom Gebreslase keinen Meter Führungsarbeit und attackierte weniger als zwei Kilometer vor dem Ziel entscheidend. Die Bühne war gerichtet für den Triumph der 27-Jährigen, die eine unerfahrene Marathonläuferin ist, deren erste Marathon-Resultate aber ein Ausnahmetalent beschreiben. Nachdem sie jahrelang auf der Bahn abgesehen von einem U18-WM-Titel 2011 über 3.000m nie große Erfolge feiern konnte, drehte sich nach dem Einstieg in den Marathon das Blatt. Gleich bei ihrem Debüt gewann die Äthiopierin den Berlin Marathon 2021 in 2:20:09 Stunden. Marathon Nummer zwei führte sie in einer Zeit von 2:18:18 Stunden auf Rang drei in Tokio, Marathon Nummer drei zur WM-Goldmedaille, neuerlich mit persönlicher Bestleistung. „Ich bin überglücklich. Ich habe mich sehr stark gefühlt, also bin ich nach 40 Kilometern aufs Ganze gegangen“, erzählte die Siegerin, die sich vom WM-Titel ihres Landsmanns Tamirat Tola inspiriert fühlte und die ganze Freude ihres Triumphs ihrem Glauben widmete.

© Hannah Peters / Getty Images for World Athletics

Äthiopischer Lauf

Damit fand die äthiopische Erfolgsserie in Eugene eine Fortsetzung, mit der bereits dritten Goldmedaille am dritten Wettkampftag schob sich das ostafrikanische Läuferland auf Rang zwei des Medaillenspiegels hinter die USA – weit vor dem Erzrivalen aus Kenia, der sich auch dieses Mal mit den „kleineren“ Medaillen zufrieden geben musste. Es war erst das zweite Marathon-WM-Gold für Äthiopien bei den Frauen nach dem Sieg von Mare Dibaba 2015 in Peking. Erst zum dritten Mal bei den 18. Weltmeisterschaften gewann eine Nation beide Marathonläufe, Kenia war dies in den Jahren 2007 und 2011 gelungen.

Die bis dato für WM-Rennen unvorstellbare Siegerzeit von 2:18:11 Stunden lag unfassbare zwei Minuten und 46 Sekunden unterhalb des bisherigen WM-Rekords. Auffallend war, dass nicht nur die Anfangsphase rasant war. Auch die finalen fünf Kilometer der Siegerin waren pfeilschnell. Es wäre leicht von einem Meisterschaftsrekord für die Ewigkeit zu schreiben, doch wer weiß, wie sich der Marathonlauf der Frauen mit seinen oft erfrischenden, unerwarteten individuellen Strategien zukünftig entwickelt. Jedenfalls werden die Titelkämpfe in Budapest und Tokio der nächsten Jahre wohl kaum so gute Bedingungen liefern wie jener denkwürdige von Eugene 2022. Dort, in der ungarischen Hauptstadt, will die Äthiopierin wieder dabei sein: „Darauf werde ich mich gezielt vorbereiten.“

Klare Bestleistung für Jeptum

Immerhin rettete Judith Jeptum drei Monate nach ihrem überzeugenden Sieg beim Paris Marathon dem kenianischen Team den Tag – und das mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 2:18:20 Stunden, die sie vorbei an der zweifachen Weltmeisterin Catherine Ndereba, ehemals große Gegenspielerin von Paula Radcliffe, auf Rang neun der ewigen kenianischen Bestenliste schob. „Die Äthiopierinnen sind sehr schnell, es ist nicht so einfach, gegen sie zu laufen. Ich habe mein Bestes versucht und bin glücklich mit der Silbermedaille“, so die 26-Jährige, die sich etwas darüber ärgerte, dass Gebreslase im finalen Drittel keine Führungsarbeit leisten wollte.

Lonah Chemtai-Salpeters Halbmarathon-Splits: 1:09:21 / 1:10:57 Stunden
Lonah Chemtai-Salpeters 5km-Teilzeiten: 16:11 / 16:28 / 16:51 / 16:19 / 16:37 / 16:42 / 16:46 / 16:55 / 7:27 (2,195 km) Minuten

Salpeter endlich mit entsprechendem Meisterschaftsresultat

Die Entscheidung um die Bronzemedaille fiel kurz vor der Zwischenzeit bei Kilometer 40, als sich Lonah Chemtai Salpeter von Nazret Weldu lösen konnte und die Ziellinie in einer Zeit von 2:20:18 Stunden erreichte. Ein Jahr, nachdem sie bei den Olympischen Spielen mitten im Kampf um Bronze gegen Molly Seidel das Rennen in der Schlussphase aufgeben musste, holte sich die 33-Jährige ihre erste internationale Medaille im Marathon. Es war ein Erfolg, der überfällig war, denn die seit vielen Jahren in Israel lebende und dort mit ihrem Coach Dan Salpeter verheiratete Kenianerin gehört der Weltspitze nun seit einiger Zeit an. Nur ihre bisherigen Meisterschaftsergebnisse waren eine Katastrophe. Sie zeigte sich zufrieden mit ihrer Rennstrategie: „Ich bin ruhig geblieben, nachdem alle gleich gepuscht haben. Der dritte Platz ist eine tolle Leistung, ich bin sehr glücklich damit.“ Ihr Erfolg war ein historischer, es war die erst vierte WM-Medaille für Israel, die erste außerhalb von technischen Disziplinen. Keine der vier ging übrigens an einen in Israel geborenen Athleten. Weldu verpasste das Stockerl um elf Sekunden, doch wie schon der Kanadier Cam Levins gestern bei den Männern war der vierte Platz für die 32-Jährige ein toller Erfolg. In einer Zeit von 2:20:29 Stunden steigerte sie ihren erst vor gut drei Monaten in Daegu, wo sie gewann, aufgestellten eritreischen Rekord um fast eineinhalb Minuten.

Sara Halls Halbmarathon-Splits: 1:10:17 / 1:11:53 Stunden
Sara Halls 5km-Teilzeiten: 16:32 / 16:41 / 16:38 / 16:51 / 16:51 / 16:41 / 17:04 / 17:21 / 7:31 (2,195 km) Minuten

Kompaktes US-Team

Durch die Aufgaben der ein oder anderen Mitfavoritin verbesserte sich der Rennverlauf bei hervorragender Stimmung am Streckenrand, insbesondere wenn man die Startzeit von 6:15 Uhr morgens an einem Montag bedenkt, für die US-Amerikanerinnen stetig. Deren Beste, Sara Hall, mittlerweile stolze 39 Jahre alt, lag noch bei Kilometer 35 eine Minute und zehn Sekunden hinter Angela Tanui, die kurz davor vom Duo Salpeter / Weldu überholt wurde. Auf dem letzten Kilometer zog Hall, die den Frühlingsmarathon aufgrund einer Verletzung verpasst hatte, an der Siegerin des Amsterdam Marathon 2021 vorbei und wurde in 2:22:10 Stunden Fünfte. Gegenüber „Let’sRun.com“ sagte Hall, sie hätte noch nie so viel Spaß bei einem Marathon gehabt. Das gute Resultat der Lokalmatadorin rundeten Emma Bates mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 2:23:18 Stunden auf Rang sieben und Keira D’Amato in einer Zeit von 2:23:34 Stunden auf Rang acht ab. Die Leistung der 37-jährigen D’Amato ist nicht hoch genug einzuschätzen, sie erfuhr erst vor zwei Wochen, dass sie für die angeschlagene Molly Seidel ins Aufgebot der Amerikanerinnen rutschte. Nie zuvor waren die US-Amerikanerinnen im Kollektiv bei einem WM-Marathon so gut platziert, zuletzt gelang ein ähnlich starkes Teamresultat bei den Olympischen Spielen 2016.

© Hannah Peters / Getty Images for World Athletics

Zum zweiten Mal nach Madai Perez 2013 schaffte es eine Mexikanerin bei einem WM-Marathon in die Top-Ten: Citali Moscote finishte in 2:26:33 Stunden auf Rang zehn. Keinen Spitzenplatz gab es für das britische Trio, aus dem nur Jess Piasecki das Ziel erreichte. Die 32-Jährige hatte sich viel zugemutet und lief lange in der Verfolgergruppe mit den Amerikanerinnen mit. Erst ab Kilometer 34 konnte sie das Tempo nicht mehr mitgehen und fiel noch um einige Positionen bis auf Rang zwölf zurück. Ihre Endzeit: 2:28:41 Stunden. Neben den USA verzeichnete übrigens nur Kanada das Maximum von drei Finisherinnen. Das mit 32 Finisherinnen kleine Marathon-Feld war übrigens nicht das kleinste der WM-Geschichte. 1993 in Stuttgart beendeten nur 23 Läuferinnen den Marathon, zwei Jahre zuvor in Tokio waren es 24. Das größte WM-Teilnehmerfeld im Marathon der Frauen gab es 2017 in London mit 77 Finisherinnen.

Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Oregon

World Athletics

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