Mit diesem erwarteten Entschluss, da Tokio bereits im Vorfeld aus einem Kreis interessanter Bewerber als Favorit galt, erhält die japanische Hauptstadt die Gelegenheit, vier Jahre nach den Olympischen Spielen ohne die begleitende Sportatmosphäre ein großes Leichtathletik-Fest zu feiern. In einer Aussendung lobte World Athletics die japanische Bewerbung, sowohl die infrastrukturellen Voraussetzungen, der starke japanische Markt und die Metropolregion der Hauptstadt passen hervorragend zu den Zukunftsstrategien der Leichtathletik. „Aus einem starken Kreis von Kandidaten hat Tokio eine herausragende Bewerbung vorgelegt“, sagt WA-Präsident Sebastian Coe. Der Japanische Leichtathletik-Verband (JAAF), der im Jahr 2025 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird, bekommt zum, Jubiläum dieses besondere Zuckerl. Es wird die dritte WM in Japan nach Tokio 1991 und Osaka 2007 sein, womit Tokio nach Helsinki die zweite Stadt weltweit mit zweifacher WM-Austragung wird.
Sehnsucht nach der Laufbahn
Die JAAF-Spitze versprach, die Chance für eine bestmögliche Umsetzung dieses globalen Sportgroßereignisses zu ergreifen, und hofft auf eine Terminierung auf Mitte September, um bessere klimatische Bedingungen in Tokio zu haben im Vergleich zum traditionellen Termin im Hochsommer. Aus dieser Motivation verlegte World Athletics die WM 2019 in Doha in den Oktober und machte gute Erfahrungen mit den Weltmeisterschaften als Saison-Höhepunkt und -Abschluss zugleich. Für den japanischen Verband war die Bewerbung auch aus anderer Perspektive möglicherweise wichtig: Denn der japanische Fußballverband denkt wohl über eine WM-Bewerbung inklusive des Szenarios eines Rückbaus des Olympiastadions in Tokio und dessen Verwandlung in eine Fußball-Arena ohne Laufbahn nach. Coe hatte bereits unmittelbar nach den Olympischen Spielen in japanischen Medien die Hoffnung geäußert, bald zurückzukommen, um das Stadion für eine Leichtathletik-WM zu nutzen.
Afrikanische Premiere weiter verzögert
Im Bewerbungsprozess den Kürzeren gezogen haben die Bewerbungen aus Kenia (Nairobi), Polen (Region Schlesien) und Singapur. Während Polen zuletzt Ausrichter von etlichen kontinentalen Großereignissen in der Leichtathletik war, hatte Kenia gehofft, nach der Ausrichtung der U18-WM 2017 und der U20-WM 2021 im Vier-Jahres-Rhythmus den entscheidenden Schritt zur ersten Leichtathletik-WM auf afrikanischem Boden auszutragen. Da die kenianische Bewerbung mit Coe einen starken Fürsprecher hatte, dürfte die Enttäuschung in Kenia recht groß sein. Erst als die Bewerbung Tokios als verlässlicher Organisator der Olympischen Spiele seine WM-Bewerbung bekannt wurde, verlor Nairobi seine Favoritenrolle auf die Austragung der WM 2025. Schließlich habe das Olympiastadion von Tokio trotz der leeren Zuschauerränge in der Leichtathletik nur positives Feedback erzeugt.
Afrika ist nicht der einzige Kontinent, der noch nie Leichtathletik-Weltmeisterschaften ausgetragen hat: Auch Ozeanien und Südamerika waren noch nie an der Reihe.
Crosslauf-Weltmeisterschaften in Kroatien und Florida
Außerdem gab World Athletics die Austragungsorte der nächsten beiden Crosslauf-Weltmeisterschaften nach jener ins Jahr 2023 verlegten im australischen Bathurst. Jene 2024 wird im kroatischen Pula stattfinden, jene im Jahr 2026 in Tallahassee in Florida.
World Athletics