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Lamecha Girma mit schnellster Hindernislauf-Zeit seit vier Jahren

Lamecha Girma ist Äthiopiens erster sub-8-Minuten-Hindernisläufer der Geschichte. Der Olympia-Silbermedaillengewinner und Vize-Weltmeister markierte beim Golden Spike Meeting in Ostrava die schnellste Zeit im 3.000m-Hindernislauf seit dem Diamond League Meeting in Monaco 2018, als Olympiasieger Soufiane El Bakkali seine Bestleistung markierte. Im 800m-Lauf setzt sich ein Jungstar bestens in Szene.
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Nach den „Goldenen Jahren“ der Kenianer und des Export-Kenianers Saif Saaed Shaheen, immer noch Weltrekordhalter, im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts ist eine Zeit unter acht Minuten im 3.000m-Hindernislauf mittlerweile eine Seltenheit geworden. Zum erst zweiten Mal in den letzten zehn Jahren fiel am gestrigen Dienstagabend beim Golden Spike Meeting in Ostrava, eines der wichtigsten Meetings der World Athletics Continental Tour Gold, diese Sehnsuchtsmarke aller international bedeutender Hindernisläufer. Zum allerersten Mal ist dieses Kunststück einem Äthiopier gelungen: Lamecha Girma, neben seinen Silbermedaillen bei den Weltmeisterschaften 2019 und Olympischen Spielen 2021 mittlerweile auch auf den flachen Strecken über 3.000m (Hallen-WM-Silbermedaille) und 5.000m eine Nummer, steigerte seinen eigenen Landesrekord vom WM-Finale 2019 um 2,68 Sekunden. Er steht jetzt bei einer Zeit von 7:58,68 Minuten. Und Girma ist erst 21 Jahre alt.

Die Kilometer-Splits des Führenden: 2:42,37 (Tempomacher) / 2:36,85 (Girma) / 2:21,83 (Girma) Minuten

Ein Fortschritt

Dieser Rekord ist nicht nur bedeutend, er ist das Nachholen eines Versäumnisses. Mit dem alten Landesrekord hatte Girma nur die Position 65 in der Reihung der schnellsten Hindernislaufleistungen aller Zeiten inne. Für das Land, das mittlerweile die langen Strecken auf der Bahn international dominiert, war der Hindernislauf immer ein Schwachpunkt. Der französische und der US-amerikanische Landesrekord lagen bisher besser als der äthiopische, der marokkanische tut es immer noch, ganz zu schweigen von der traditionsreichen kenianischen Dominanz.

Reihenfolge der Rangliste der Landesrekorde im 3.000m-Hindernislauf der Männer (Position in der Weltbestenliste)

  • 7:53,63 Minuten – Katar (Saif Saaeed Shaheen, Brüssel 2004) – Weltrekord (1)
  • 7:53,64 Minuten – Kenia (Brimin Kipruto, Monaco 2011) – Afrikarekord (2)
  • 7:55,28 Minuten – Marokko (Brahim Boulami, Brüssel 2001 (4)
  • 7:58,68 Minuten – Äthiopien (Lamecha Girma, Ostrava 2022 (12)
  • 8:00,09 Minuten – Frankreich (Mahiedine Mekhissi, Paris 2013) – Europarekord (14)
  • 8:00,45 Minuten – USA (Evan Jager, Paris 2015) – Nordamerikarekord (16)
  • 8:03,81 Minuten – Uganda (Benjamin Kiplagat, Lausanne 2010) (24)
  • 8:04,95 Minuten – Niederlande (Simon Vroemen, Brüssel 2005) (26)

Alleingang im Steigerungslauf

Schon kurz nach dem Start setzte sich Girma, abgedeckt von den Tempomachern, mit Hailemariyam Amare ab. in einem Steigerungslauf kam er der Zeit unter acht Minuten immer näher und finalisierte dieses Ziel in der Schlussrunde. Amare rettete sich mit letzter Kraft zu einer persönlichen Bestleistung von 8:07,70 Minuten. Auf Rang drei lief mit Ahmed Abdelwahed aus Italien der erste Europäer ins Ziel. Karl Bebendorf finishte seinen ersten 3.000m-Hindernislauf der Saison in einer Zeit von 8:28,14 Minuten. Damit ist der 26-Jährige nun in Besitz des EM-Limits für München (2022), das WM-Limit für Eugene liegt bei einer Zeit von 8:22,00 Minuten, knapp unter der persönlichen Bestleistung des deutschen Meisters.

Erster Sieg auf internationalem Parkett

17 Jahre ist Emmanuel Wanyonyi erst alt, dennoch reiste er mit etlichen Vorschusslorbeeren zu seinem ersten Wettkampf außerhalb Kenias. Der Junioren-Weltmeister von 2021 in Nairobi hat seine Siegesserie von vier Siegen bei ebenso vielen Wettkämpfen vergrößert und gilt nach seiner persönlichen Bestleistung von 1:44,15 Minuten bereits als möglicher Kandidat auf eine WM-Medaille in Eugene. Denn neben der Siegerleistung zählen auch die Tatsache, wen Wanyonyi in Ostrava hinter sich gelassen hat, darunter seinen gleichaltrigen und ebenso talentierten Landsmann Noah Kibet, immerhin ein Hallen-WM-Medaillengewinner und Sieger des Diamond-League-Rennens in Doha, und die Art und Weise des Erfolgs. Der 17-Jährige lief nämlich im vorderen Mittelfeld in die letzte Kurve hinein, nahm einen guten Schwung mit in die Gerade, überholte außen die beiden bis dato Führenden Max Burgin und Nijel Amos und widerstand dem Endschnellsten im Feld, Slimane Moula im Feld knapp. Der 23-Jährige schob sich mit einer persönlichen Bestleistung von 1:44,19 Minuten übrigens auf Rang drei der von Taoufik Makhloufi angeführten, ewigen Bestenliste Algeriens im 800m-Lauf der Männer. Es ist erst die zweite „Niederlage“ im zehnten Wettkampf über verschiedene Distanzen in der laufenden Saison für Moula, ebenfalls recht ein Newcomer in der Szene.

Gelungene Comebacks von Burgin und Amos

Der 800m-Lauf in Ostrava stand nicht nur im Zeichen der kenianischen Top-Talente, sondern auch im Zeichen zweier Comebacks. Max Burgin, der bereits in jungen Jahren gewaltige Zeiten lief und als Europas Top-Talent im 800m-Lauf gilt, bestritt nach exakt einem Jahr Wettkampfpause wieder ein 800m-Rennen. 377 Tage, nachdem er in Ostrava einen europäischen Juniorenrekord aufgestellt hatte, ging er mutig ins Rennen und erwischte mit einer offensiven Anfangsphase den Windschatten von Tempomacher Patryk Sieradzki. In rund 50 Sekunden ging er bei der Zwischenzeit bei 400 Metern durch und hatte bereits einen kleinen Vorsprung auf Amos. Der Läufer aus Botswana machte die Lücke bis zum Eingang der letzten Kurve zu, dennoch ging der junge Brite als Führender in die Zielgerade und hielt die Innenbahn. Rang drei in einer Zeit von 1:44,54 Minuten, seiner zweitbesten überhaupt, zeugen von einem gelungenen Comeback.

Auch Nijel Amos zeigte sich nach seinem Comeback als Fünfter in 1:44,92 Minuten zufrieden und kündigte über soziale Netzwerke große Taten im kommenden Sommer an. Der Olympia-Silbermedaillengewinner von London 2012, der seither aber auf Kriegsfuß mit globalen Meisterschaften steht, steigerte sich um sechs Sekunden gegenüber einem schwierigen Saisonauftakt in Südafrika. Fünf Läufer blieben in Ostrava unter 1:45 Minuten, angeführt von Gabriel Tual, in der Vorwoche noch Sieger in Huelva (siehe RunAustria-Bericht), eine Gruppe von weiteren fünf eine Zeit unter 1:46 Minuten. Dazu kommen noch zwei sub-1:45-Leistungen aus dem von Collins Kipruto gewonnen B-Lauf. Keine Chance auf vorderer Platzierungen hatte der zweifache WM-Medaillengewinner Amel Tuka und Hallen-Europameister Patryk Dobek auf den Positionen zwölf und 13.

Weltjahresbestenliste im 800m-Lauf der Männer (Stand 31. Mai 2022)

  • 1:43,69 Minuten – Moad Zahafi (MAR) (Gainesville)
  • 1:44,15 Minuten – Emmanuel Wanyonyi (KEN) (Ostrava)
  • 1:44,19 Minuten – Slimane Moula (ALG) (Ostrava)
  • 1:44,36 Minuten – Ermias Girma (ETH) (Lokeren)
  • 1:44,43 Minuten – Yassine Hethat (ALG) (Toulouse)
  • 1:44,54 Minuten – Max Burgin (GBR) (Ostrava)
  • 1:44,58 Minuten – Collins Kipruto (KEN) (Ostrava, B-Lauf)
  • 1:44,89 Minuten – Noah Kibet (KEN) (Ostrava)
  • 1:44,90 Minuten – Tolesa Bodena (ETH) (Ostrava, B-Lauf)
  • 1:44,92 Minuten – Nijel Amos (BOT) (Ostrava)

Viele Bestleistungen über 1.500m

Auf dem Papier vielleicht der unspektakulärste Laufbewerb des frühen Abends war der 1.500m-Lauf der Frauen, der dafür umso harmonischer ablief. Davon profitierten etliche europäische Läuferinnen mit neuen persönlichen Bestleistungen: angefangen bei der viertplatzierten Rumänin Claudia Mihaela Bobocea, die in einer Zeit von 4:01,10 Minuten das Ziel vor Adelle Tracey aus Großbritannien (4:02,55) und Sarah Healy aus Irland (4:02,86) erreichte. Die 21-jährige Healy, ehemalige Jugend-Europameisterin im 1.500m- und 3.000m-Lauf, ist damit die Nummer vier der ewigen irischen Bestenliste.

Auch an der Spitze verlief das Rennen, welches von den prominenten Tempomacherinnen Katerina Halova und Alexandra Bell, eine Olympia-Finalistin im 800m-Lauf, vorbereitet wurde, harmonisch. Diribe Welteji, ehemalige Junioren-Weltmeisterin im 800m-Lauf und immer noch zarte 20 Jahre alt, übernahm die Spitze nach dem Ausstieg der Tempomacherinnen und führte eine große Gruppe in einer Durchgangszeit von unter drei Minuten in die letzte Runde. Sie hielt ihre Position und verpasste in einer Siegeszeit von 3:59,19 Minuten den Meetingrekord und ihre persönliche Bestleistung jeweils nur knapp. Ihre Landsfrauen Ayal Dagnachew und Netsanet Desta belegten die Plätze zwei und drei. Die Top-14-Zeiten der Weltjahresbestenliste dieser Disziplin wurden seit vergangenem Samstag erzielt.

Ergebnisse Golden Spike Meeting 2022

800m-Lauf der Männer

  1. Emmanuel Wanyonyi (KEN) 1:44,15 Minuten
  2. Slimane Moula (ALG) 1:44,19 Minuten *
  3. Max Burgin (GBR) 1:44,54 Minuten
  4. Noah Kibet (KEN) 1:44,89 Minuten
  5. Nigel Amos (BOT) 1:44,92 Minuten
  6. Gabriel Tual (FRA) 1:45,03 Minuten
  7. Cornelius Tuwei (KEN) 1:45,10 Minuten
  8. Catalin Tecuceanu (ITA) 1:45,24 Minuten
  9. Daniel Rowden (GBR) 1:45,65 Minuten
  10. Andreas Kramer (SWE) 1:45,95 Minuten

    12. Amel Tuka (BIH) 1:47,02 Minuten
    13. Patryk Dobek (POL) 1:47,51 Minuten

B-Lauf

  1. Collins Kipruto (KEN) 1:44,58 Minuten
  2. Tolese Bodena (ETH) 1:44,90 Minuten *
  3. Tomas Vystrk (CZE) 1:46,40 Minuten *

1.500m-Lauf der Frauen

  1. Diribe Welteji (ETH) 3:59,19 Minuten
  2. Ayal Dagnachew (ETH) 3:59,87 Minuten
  3. Netsanet Desta (ETH) 4:00,84 Minuten *
  4. Claudia Mihaela Bobocea (ROM) 4:01,10 Minuten *
  5. Adelle Tracey (GBR) 4:02,55 Minuten *
  6. Sarah Healy (IRE) 4:02,86 Minuten *
  7. Mebrhit Mekonen (ETH) 4:03,29 Minuten *
  8. Sofia Ennaui (POL) 4:03,93 Minuten

    11. Kristiina Mäki (CZE) 4:04,17 Minuten
    17. Diana Mezulianikova (CZE) 4:10,32 Minuten

3.000m-Hindernislauf der Männer

  1. Lamecha Girma (ETH) 7:58,68 Minuten ** / ***
  2. Hailemariyam Amare (ETH) 8:07,70 Minuten *
  3. Ahmed Abdelwahed (ITA) 8:14,53 Minuten
  4. Abram Sime (ETH) 8:17,52 Minuten
  5. Samuel Firewu (ETH) 8:19,82 Minuten *
  6. Osama Zoghlami (ITA) 8:22,11 Minuten
  7. Phil Norman (GBR) 8:26,90 Minuten
  8. Karl Bebendorf (GER) 8:28,14 Minuten

* neue persönliche Bestleistung
** neuer äthiopischer Landesrekord
*** neuer Meetingrekord

Golden Spike Meeting

World Athletics Continental Tour

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