Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Amdouni stürmt in Paris zu französischem Rekord

Der umstrittene korsische Marathonläufer Morhad Amdouni hat gestern die große Geschichte des Paris Marathon geschrieben. Der 33-Jährige kämpfte um den Sieg mit und verbesserte den fast 20 Jahre alten französischen Marathonrekord auf eine Zeit von 2:05:22 Stunden. Im Duell um den ersten Platz musste sich Favorit Seifu Tura auf der Zielgerade geschlagen geben, bei den Frauen stürmte Judith Jeptum zu einem überragenden Streckenrekord.
Weiterlesen

Share your love

Die Stories weisen einige beachtliche Ähnlichkeiten auf. 2003 stürmte Benoit Zwierzchlewski beim Paris Marathon zu einem französischen Rekord von 2:06:36 Stunden. 26 Sekunden blieb er unter der damaligen Rekordmarke von Driss El Himer, der nur zwölf Sekunden hinter Zwierzchlewski das bisher beeindruckendste französische Ergebnis beim Paris Marathon in der Neuzeit komplettierte. Diese Zeit war damals herausragend, der damals 26-Jährige egalisierte den Europarekord des Portugiesen Antonio Pinto, der 2000 den London Marathon gewonnen hatte, nur drei Sekunden fehlten ihm an einem kühlen Frühjahrstag auf den kenianischen Sieger Mike Rotich.

19 Jahre später war es noch kühler, am frühen Morgen herrschten in der französischen Hauptstadt fast winterliche Verhältnisse. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber herrlichem Wetter bei Sonnenaufgang, startete das Feld los. Morhad Amdouni blieb beachtlich lange in der Spitzengruppe und ließ sich kaum abhängen, als diese auseinanderbrach. Gerade einmal 15 Sekunden hatte er im Ziel Rückstand, obwohl er bei den letzten beiden Getränkestationen jeweils kein Wasser erwischte – ein Schelm, der Böses dabei dachte. Es hinderte ihn nicht, sein beeindruckendes Tempo bis zum Schluss durchzuhalten. Eine Steigerung der persönlichen Bestleistung um fast vier Minuten (!) führte ihn bei seinem erst dritten Marathon, darunter der Olympische von Sapporo, zur Sensationszeit von 2:05:22 Stunden. Gleichbedeutend mit Rang vier in der ewigen europäischen Bestenliste hinter Bashir Abdi, Kaan Kigen Özbilen und Mo Farah.

Morhad Amdounis Halbmarathon-Splits: 1:02:34 / 1:02:48 Stunden
Morhad Amdounis 5km-Teilzeiten: 14:59 / 14:47 / 14:50 / 14:49 / 14:04* / 16:03* / 14:37 / 14:46 / 6:31 (2,195 km) Minuten

* fraglich, ob die Zwischenzeit bei Kilometer 25 exakt war

Ein Wink Richtung Olympia

Vor dem TV-Mikrofon der übertragenden TV-Anstalt „France Télevisions“ freute sich der Athlet nach seiner Paradeleistung direkt im Ziel: „Ich bin begeistert, diesen Rekord unterboten zu haben, speziell hier in Paris. Ich widme ihn allen Läufern, die heute durch diese Stadt gelaufen ist. Das ist ein tolles Signal für die Olympischen Spiele von Paris 2024.“ (vgl. Ouest-France.fr). Dort gratulierte ihm auch sein Vorgänger als französischer Rekordhalter herzlich. Amdouni ist ein auf der Mittelmeerinsel Korsika geborener Athlet mit tunesischen Wurzeln, der nach den Europameisterschaften von Berlin 2018, sein bisheriger Höhepunkt, den Wechsel in den Straßenlauf geschafft hat. Nach einem starken Debüt in Paris vor drei Jahren (2:09:14) wurde er bei den Olympischen Spielen von Sapporo guter 17. Amdouni lebt am Stadtrand von Paris, es war also ein echtes Heimrennen für ihn.

Amdouni und sein Schatten

Der zweifache EM-Medaillengewinner von Berlin 2018 (Gold über 10.000m und Bronze über 5.000m) sowie Halbmarathon-WM-Achte von 2020 in einer französischen Rekordzeit von 59:40 Minuten zählt zu den umstrittensten Figuren in der europäischen Top-Marathonszene. Beim unter sommerlichen Bedingungen ausgetragenen Olympischen Marathon räumte Amdouni augenscheinlich nicht ganz unabsichtlich eine Reihe von Flaschen bei einem Verpflegungstisch um und verhinderte somit die Getränkeaufnahme zahlreicher Kontrahenten in einer entscheidenden Rennphase.

Aufsehen erregender war da schon der Dopingverdacht, den die Anti-Dopingredaktion der ARD unmittelbar vor den Weltmeisterschaften in Doha veröffentlichte, indem sie unter Berufung auf Insider und Informanten aus dem Umkreis des französischen Verbandes und der französischen Anti-Doping-Agentur einen klaren Verdacht äußerte. Inwiefern dieser gerechtfertigt war und ist, ist fraglich, schließlich gibt es keine bekannten Ermittlungsergebnisse und abgesehen vom Verzicht auf einen WM-Start in Doha hat die Karriere des nun schnellsten französischen Marathonläufers keinen Abbruch erlebt.

Duell zweier Äthiopier

Die 45. Auflage des Paris Marathon erlebte neben dem sportlichen Höhepunkt insbesondere aus französischer Sicht zwei spannende Marathonläufe. Jener der Männer nahm nach einer konservativen Angangsphase allmählich Schwung auf. Die große Spitzengruppe zerbrach wenige Kilometer nach dem Halbmarathon, bei Kilometer 33 setzten sich Seifu Tura und Deso Gelmisa vom Rest der Spitzengruppe ab. Der favorisierte Sieger des Chicago Marathon 2021 trat dabei äußerst souverän in Erscheinung und kontrollierte die gesamte zweite Rennhälfte mit seinem Schritt von der Spitze der Gruppe aus. Doch der 25-Jährige wurde seinen 24-jährigen Landsmann, der beim Valencia Marathon 2020 eine persönliche Bestleistung von 2:04:53 Stunden erzielt hatte und bei seiner Rückkehr in die spanische Hafenstadt im vergangenen Dezember Zweiter hinter Lawrence Cherono wurde, nicht los. Gelmisa klemmte sich an Turas Fersen und beschleunigte eingangs der Zielgeraden. Mit verbissenem Gesichtsausdruck versuchte Tura dagegen zu halten, doch Gelmisa war der Endschnellere und lief nach 2:05:07 Stunden als Sieger über die Ziellinie. Es ist die drittschnellste Siegerzeit der Veranstaltungsgeschichte nach dem Streckenrekord im Herbst 2021 von Elisha Rotich (2:04:21) und dem Sieg von Kenenisa Bekele bei dessen Debüt im Jahr 2014.

Deso Gelmisas Halbmarathon-Splits: 1:02:35 / 1:02:32 Stunden
Deso Gelmisas 5km-Teilzeiten: 15:00 / 14:45 / 14:51 / 14:49 / 14:04* / 16:03* / 14:40 / 6:26 (2,195 km) Minuten

* fraglich, ob die Zwischenzeit bei Kilometer 25 exakt war

Amdouni platzierte sich exakt in der Mitte eines ethiopischen Quartetts, das jeweils in die Nähe ihrer persönlichen Bestleistung laufen konnte. Der beste Kenianer im Feld, der sechstplatzierte Hillary Kipsambu war im Vorjahr in 2:04:44 Stunden Dritter beim Paris Marathon, damals vor Abeyneh Degu, der wie beim Paris Marathon 2021 Vierter wurde. Der Marokkaner Mohamed Reda El Aaraby überzeugte auf Platz sieben mit einer klaren Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung vom New York City Marathon 2021 auf 2:06:55 Stunden. Die Top-Ten blieben alle unter 2:10 Stunden.

Wanders fällt auf zweiter Hälfte zurück

Das Marathon-Debüt von Julien Wanders begann mit erfreulichen Aussichten, doch je länger seine Premiere dauerte, desto zäher wurde das Rennen für den Schweizer, der von zwei befreundeten Tempomachern begleitet wurde. Der 26-Jährige legte flott los, mit einer Zwischenzeit von exakt 30 Minuten war er nach zehn Kilometern auf Kurs Richtung Schweizer Rekord. Danach reduzierte die Gruppe ihr Tempo etwas, die Durchgangszeit von 1:04:01 Stunden beim Halbmarathon kündigte eine angestrebte Zeit unter 2:10 Stunden an. Doch fortschreitende Erschöpfung und Probleme in der Magengegend ließ dieses Ziel außer Reichweite gelangen. Der Francoschweizer finishte in 2:11:52 Stunden jenseits der eigenen Erwartungshaltung, blieb aber deutlich unter dem EM-Limit von 2:14:30 Stunden. Er ist nun die Nummer fünf der ewigen Schweizer Bestenliste.

Julien Wanders’ Halbmarathon-Splits: 1:04:01 / 1:07:55 Stunden
Julien Wanders’ 5km-Teilzeiten: 15:04 / 14:56 / 15:26 / 15:20 / 14:35* / 16:26* / 16:00 / 16:19 / 7:50 (2,195 km) Minuten

Deutlicher Streckenrekord durch Jeptum

Ein faszinierendes Frauenrennen fand seinen Star in Judith Jeptum, die an der Spitze einer Elitegruppe, die sich in der Anfangsphase zu einem rasanten Tempo entschloss, das wenig überraschend für einige der darin involvierten Athletinnen in der entscheidenden Phase des Marathons eine saftige Quittung zur Folge hatte, eine grandiose Leistung ablieferte. Die Siegerin des Abu Dhabi Marathon 2021 war die einzige, die das hohe Tempo zumindest einigermaßen bis zum Schluss halten konnte und in einer Zeit von 2:19:48 Stunden einen neuen Streckenrekord für den größten Marathonlauf Europas markierte. 67 Sekunden blieb sie unter der bisherigen Rekordmarke von Purity Rionoripo aus dem Jahr 2017.

Judith Jeptums Halbmarathon-Splits: 1:08:34 / 1:11:16 Stunden
Judith Jeptums 5km-Teilzeiten: 16:08 / 16:15 / 16:28 / 16:16 / 15:26* / 17:13* / 16:41 / 17:14 / 8:09 (2,195 km) Minuten

* fraglich, ob die Zwischenzeit bei Kilometer 25 exakt war

Die Frauen, die 16 Minuten vor den Männern losgeschickt wurden, legten los wie die Feuerwehr. Nach nur 32:23 Minuten passierte eine siebenköpfige Spitzengruppe die Zwischenzeit bei Kilometer zehn. Bereits wenige Kilometer später erkannten einige, dass das Angangstempo für sie zu hart war und ließen abreißen, während die Kenianerin weiter flotten Schrittes zu einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:08:34 Stunden lief – deutlich schneller als erwartet. Zu dieser Zeit hatte die Verfolgergruppe bereits zwei Minuten Rückstand, abgeschirmt von männlichen Tempomachern hielt die 26-Jährige das Tempo nach wie vor hoch, erst auf den letzten Kilometern rutschte ihr Rhythmus zwischen 3:20 und 3:30 Minuten pro Kilometer. Mit letzter Kraft erreichte sie die Zielgerade und blieb unter der magischen Marke von 2:20 Stunden – als 17. kenianische Läuferin der Geschichte. „Ich habe mein Bestes probiert und immer gepuscht. Aber es war hart mit der Kälte heute“, sagte Jeptum im Siegerinterview.

Jeptum in eigener Liga

Teilweise war der Unterschied im TV-Umschnitt zwischen der flüssig laufenden Jeptum und den kämpfenden Verfolgerinnen in der entscheidenden Phase frappierend. So kam es auf den letzten Kilometern im Hinterfeld noch zu einigen Positionsverschiebungen. Fantu Jimma, die noch nie unter 2:26 Stunden gelaufen ist, sicherte sich in einer Zeit von 2:22:52 Stunden den zweiten Platz vor ihrer äthiopischen Landsfrau Besu Sado. Die US-Amerikanerin Lindsay Flanagan verbesserte als Zehnte ihre persönliche Bestleistung um gut eine Minute auf eine Zeit von 2:26:54 Stunden. Keine Chance hatte die Kenianerin Gladys Chepkirui, vor einigen Wochen Siegerin des Napoli City Halbmarathon, die als Zwölfte vor der besten Europäerin, Solange Jesus aus Portugal ins Ziel lief.

Zum ersten Mal seit drei Jahren fand der Paris Marathon wieder im Frühjahr statt. Europas vor der Pandemie größter Marathonlauf war auch heuer wieder richtig groß. Laut der französischen Sportzeitung „L’Équipe“ finishten 35.757 Läuferinnen und Läufer den Paris Marathon 2022.

Ergebnisse Schneider Electric Paris Marathon 2022

Männer

  1. Deso Gelmisa (ETH) 2:05:07 Stunden
  2. Seifu Tura (ETH) 2:05:10 Stunden
  3. Morhad Amdouni (FRA) 2:05:22 Stunden *
  4. Abeyneh Degu (ETH) 2:06:03 Stunden
  5. Olika Adugna (ETH) 2:06:27 Stunden
  6. Hillary Kipsambu (KEN) 2:06:53 Stunden
  7. Mohamed Reda El Aarabi (MAR) 2:06:55 Stunden **
  8. Limenih Getachew (ETH) 2:07:27 Stunden
  9. Aychew Bantie (ETH) 2:07:44 Stunden
  10. Asefa Mengstu (ETH) 2:08:29 Stunden
  11. Mekuant Ayenew (ETH) 2:10:11 Stunden
  12. Denis Chirchir (KEN) 2:10:18 Stunden **
  13. Yassine El Fathaoui (ITA) 2:10:22 Stunden
  14. Matthew Sang (KEN) 2:10:23 Stunden
  15. Abdelaati Iguider (MAR) 2:10:42 Stunden ***
  16. Michael Gras (FRA) 2:10:55 Stunden **
  17. Laban Mutai (KEN) 2:11:39 Stunden
  18. Julien Wanders (SUI) 2:11:52 Stunden ***
  19. Abdelilah El Maimouni (MAR) 2:12:05 Stunden ***
  20. Felician Muhitira (RUA) 2:12:49 Stunden

Frauen

  1. Judith Jeptum (KEN) 2:19:48 Stunden * / **
  2. Fantu Jimma (ETH) 2:22:52 Stunden **
  3. Beso Sado (ETH) 2:23:16 Stunden
  4. Adanech Anbesa (ETH) 2:24:07 Stunden **
  5. Yenenesh Dinkesa (ETH) 2:24:09 Stunden **
  6. Jackline Chepngeno (KEN) 2:24:59 Stunden
  7. Meseret Belete (ETH) 2:25:41 Stunden
  8. Janet Ruguru (KEN) 2:25:57 Stunden **
  9. Beyenu Degefu (ETH) 2:26:18 Stunden
  10. Lindsay Flanagan (USA) 2:26:54 Stunden **
  11. Yeneabeba Ejigu (ETH) 2:27:35 Stunden
  12. Gladys Chepkirui (KEN) 2:28:55 Stunden ***
  13. Solange Jesus (POR) 2:29:04 Stunden **

* neuer französischer Marathonrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** Marathon-Debüt

Schneider Electric Paris Marathon

Share your love