Ketema kehrt zum Ort seines Rekordrennens zurück

© VCM / Jenia Symonds
Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) hat gute Erinnerung an jenen Vienna City Marathon, der bis heute aus den bekannten Gründen der letzte war, der im April stattgefunden hat. 2019 lief der heute 36-Jährige nach 2:10:44 Stunden über die Ziellinie am Burgtheater und verbesserte den österreichischen Marathonrekord von Günther Weidlinger um drei Sekunden. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an den VCM und an dieses Rennen vor drei Jahren“, erzählt der gebürtige Äthiopier, „Wenn alles gut läuft, möchte ich natürlich versuchen, meine Bestzeit zu steigern.“
EM-Limit im Visier
Ein wichtiges Ziel für den Olympia-Teilnehmer von Sapporo, der als heimischer Rekordhalter mittlerweile von Peter Herzog (Union Salzburg LA, 2:10:06 Stunden, London 2020) abgelöst worden ist, ist die Qualifikation für die Europameisterschaften von München. Diese Ambition verbindet die beiden stärksten Österreicher beim diesjährigen VCM, Timon Theuer (Union St. Pölten) und Lemawork Ketema. Dafür ist eine Zeit von 2:14:30 Stunden oder schneller notwendig. 2018 war Ketema als bester heimischer Läufer ein Pfeiler für die Bronzemedaille in der Nationenwertung: Er kam als Achter ins Ziel.
Vorbereitung in Äthiopien
Ketema weilt zurzeit in Äthiopien, wo er sich in der Höhenlage auf seine kommenden Ziele vorbereitet. Dort profitiert der 36-Jährige von starken Trainingskollegen, darunter Mosinet Geremew, einer der schnellste Marathonläufer der Geschichte und Vize-Weltmeister von Doha 2019. Für Ketema, der den ÖLV auch damals beim Nachtmarathon in Doha repräsentiert hat, soll der VCM 2022 ein wichtiger Schritt zurück ins Wettkampfgeschehen sein. Denn nach seinem Aus bei den Olympischen Spielen, als ein muskuläres Problem neuerlich auftrat, legte Ketema eine längere Regenerationsphase ein, um schwierige Jahre hinter sich zu lassen. Immer wieder stoppten ihn leichte Verletzungen oder machten ihm fehlende Planbarkeit aufgrund der Pandemie zu schaffen.
Durststrecke nach VCM 2019
So konnte Ketema seit dem Vienna City Marathon 2019 keinen rundum gelungenen Wettkampf mehr bestreiten. Bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften 2019 in Klagenfurt war er angeschlagen, bei der WM in Doha blieb er genauso wie beim RAK Halbmarathon 2020 unter den Erwartungen, beim Jedermannlauf 2020 in Salzburg blieb er mit muskulären Problemen im Oberschenkel ohne Medaillenchance bei den Staatsmeisterschaften im Halbmarathon. 2021 waren die Olympischen Spiele sein einziger Wettkampfauftritt.