Fikre Bekele läuft Streckenrekord in Rom

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Die Senatoren mussten dieses Mal äußert pünktlich für die einzigartige Inszenierung des Zieleinlaufs beim Rom Marathon auf der Via dei Fori Imperiali zum Dienst erscheinen. Denn so früh nach dem Startschuss wurde beim Marathon in der „Ewigen Stadt“ noch nie ein Zielband durchbrochen. Fikre Bekele, vor der Pandemie überraschender Sieger des Frankfurt Marathon, setzte seinen zweiten großen Karriereerfolg und brach in einer Zeit von 2:06:48 Stunden auf der selektiven Strecke in der italienischen Haupstadt den 13 Jahre alten Streckenrekord des Kenianers Benjamin Kiptoo um 29 Sekunden.
Fikre Bekels 5km-Splits: 14:42 / 14:46 / 15:03 / 30:07 (10 km) / 15:28 / 15:06 / 15:15 / 6:01 (2,195 km) Minuten
Erfolgreiche Attacke bei Kilometer 35
Das Eliterennen der Männer beim Rom Marathon war nicht nur prominent besetzt, es wurde der Qualität auch gerecht. Nach einem flotten Beginn erreichte die zehnköpfige Spitzengruppe die Zwischenzeit beim Halbmarathon in 1:02:48 Stunden. Danach durchlebte die Spitzengruppe die „langsamste“ Phase des Rennens, ehe nach 30 Kilometern wieder Schwung aufgenommen wurde und es zum üblichen Aussieben kam. Die entscheidende Attacke ritt der spätere Sieger bei Kilometer 35, als er sich von seinen letzten verbliebenen Rivalen Tadesse Mamo und Othmane El Goumri lösen konnte. „Ich habe gespürt, dass zu diesem Zeitpunkt der richtige Moment für einen Angriff gekommen ist“, erzählte der äthiopische Sieger nach dem Rennen.
Routiniers mit starken Leistungen
Zweiter wurde der bis dahin recht unbekannte Äthiopier Tadesse Mamo, der seit sechs Jahren in der Szene ist und erstmals unter 2:10 Stunden lief. Der 31-Jährige finishte in einer Zeit von 2:07:04 Stunden und lieferte sein erstes Top-Resultat ab nach dem zweiten Platz beim Florenz Marathon 2017. Der als Favorit ins Rennen gegangene Marokkaner Othmane El Goumri, Neunter der Olympischen Spiele 2020, musste sich in einer Zeit von 2:07:16 Stunden mit Position drei zufrieden geben. Es war der drittschnellste Marathon für den 29-Jährigen.
Der Rom Marathon 2022 war irgendwie das Rennen der zweiten Frühlinge. Nicht nur Mamo erreichte als Ü-30er eine klare Bestleistung, auch die Routiniers Abraham Girma und Cheshari Jacob auf den Rängen vier und fünf liefen das mit Abstand beste Rennen seit vielen Jahren. Girma war zuletzt als Achter des Paris Marathon 2013 flotter über die 42,195 Kilometer als am Sonntag in 2:08:31 Stunden. Neun Sekunden später folgte der Kenianer, der 2015 den Hannover Marathon gewonnen hat und zuletzt als Vierter des Frankfurt Marathon 2013 eine so gute Marathonzeit erreicht hat, über die Ziellinie. Neun Athleten mit Endzeiten unter 2:10 Stunden zeigten die Qualität dieses ersten großen italienischen Frühjahrsmarathons des Jahres.
Dalasa rettet sich ins Ziel
Das Rennen der Frauen wurde dominiert von der Äthiopierin Sechale Dalasa, die lange Zeit in Richtung einer schnellen Endzeit unterwegs war. Doch nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:11:10 Stunden bekam die 30-Jährige während der zweiten Rennhälfte Probleme mit ihrem Magen und musste ihr Tempo sukzessive drosseln. In einer Zeit von 2:26:09 Stunden siegte sie letztendlich trotzdem klar vor der Kenianerin Gladys Kiptoo (2:28:45) und Tadelech Nedi aus Äthiopien (2:31:01). „Ich bin glücklich, ich hatte Sorge, es nicht ins Ziel zu schaffen“, sagte die Siegerin erleichtert. „Unter dem Strich war es im Finale ein Mix aus Gefühlen: Enthusiasmus, Angst, Müdigkeit und Genuss.“
Sechale Dalasas 5km-Teilzeiten: 16:51 / 16:54 / 16:51 / 33:46 (10km) / 17:23 / 17:42 / 18:42 / 7:35 (2,195 km) Minuten
8.389 Läuferinnen und Läufer finishten den Rom Marathon 2022 oder die Marathon-Staffel, inklusive des FunRun waren am Sonntag rund 16.000 Aktive in der italienischen Hauptstadt unterwegs. Zahlreiche Fahnen und Symbole in den ukrainischen Nationalfarben sandten eine starke Botschaft für den Frieden aus.
Ergebnisse Acea Rom Marathon 2022
Männer
- Fikre Bekele (ETH) 2:06:48 Stunden *
- Tadesse Mamo (ETH) 2:07:04 Stunden **
- Othmane El Goumri (MAR) 2:07:16 Stunden
- Abraham Girma (ETH) 2:08:31 Stunden
- Cheshari Jacob (KEN) 2:08:40 Stunden
- Joshua Kogo (KEN) 2:09:09 Stunden ***
- Samuel Kiplimo (KEN) 2:09:41 Stunden **
- Alemayehu Mekonen (ETH) 2:09:42 Stunden
- Ernest Ngeno (KEN) 2:09:54 Stunden
- Douglas Kiprugut (KEN) 2:15:48 Stunden **
Frauen
- Sechale Dalasa (ETH) 2:26:09 Stunden **
- Gladys Kiptoo (KEN) 2:28:45 Stunden ***
- Nedi Tadelech (ETH) 2:31:01 Stunden **
- Yeshimebet Tadesse (ETH) 2:32:16 Stunden
- Rahmi Tahiri (MAR) 2:32:37 Stunden ***
- Tecla Kirongo (KEN) 2:34:22 Stunden
- Anya Culling (GBR) 2:43:38 Stunden **
- Paola Salvatori (ITA) 2:49:17 Stunden
- Tiziana Scorzato (ITA) 2:58:16 Stunden **
- Cristina Santurino (ESP) 2:59:06 Stunden
* neuer Streckenrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** Marathon-Debüt