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Elliot Giles holt sich in Madrid 800m-Gesamtwertung

Elliot Giles entschied das 800m-Duell gegen Lokalmatador Mariano Garcia für sich. Der Erfolg gibt Selbstvertrauen für die Hallen-WM am Ende eines intensiven Winters.
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Elliot Giles präsentierte sich britischen Medien am Wochenende rund um die britischen Meisterschaften, die er über 800m selbstverständlich für sich entscheiden konnte, gut gelaunt und entspannt. Dabei hätte er auch gestresst sein können, denn so viele intensive Erlebnisse wie der Brite in den letzten Monaten erlebt hat, können andere nicht in ihr ganzes Leben packen. Im Oktober kam seine Tochter Erin auf die Welt, schlafen wurde zur Herausforderung. Dann stieg er mit einem zweiten Standbein in die Wirtschaft ein, „e-bike-business“, wie die BBC berichtet. Dann ging’s nach Südafrika ins Trainingslager. Nach der Rückkehr infizierte der Brite sich mit COVID-19, saß die Zeit aus, flog mit seiner Partnerin nach Dubai und verlobte sich. Und, ach ja, er absolvierte den kompletten Europateil der World Athletics Indoor Tour und das auf höchstem Niveau: Siege in Karlsruhe, Torun und Madrid, zweite Plätze in Liévin und Birmingham. „Das ist wie back-to-back-Training. Da Training viel härter ist als ein Wettkampf, sind mir Wettkämpfe lieber“, lautet seine simple Erklärung gegenüber der BBC. Sein Geheimnis: Er genieße sein Leben und den Sport und habe die Verbissenheit seiner Jugend längst abgelegt. Gute Laune als perfektes Setting, um mit dem Startschuss die nötige Wettkampfaggressivität an den Tag zu legen. Denn Elliot Giles ist ein Kämpfer.

Geprägt durch eine schwierige Zeit

Sein Demut ergründet sich möglicherweise in seiner eigenen Geschichte. Gerade seine Volljährigkeit erlang, stand er seinem Karriereende bei einem Motorradunfall sehr nahe. Ein Auto fuhr ihn in seiner Heimatstadt Birmingham nieder. Zu Kopf- und Rückenverletzungen kamen ein kaputtes hinteres Kreuzband und ein gerissener Gesäßmuskel. Sein kleiner Bruder, Beifahrer, wurde rechtzeitig von der Maschine geschleudert und überstand den Unfall unverletzt, während Giles erst tags darauf im Krankenhaus erwachte. Monate lang war an Spitzensport nicht zu denken, das Wiedererlernen des Gehens und die geduldige Wiedererlangung seines geistigen Niveaus hatten unter Schmerzen Priorität für jenen jungen Mann, der damals gerade mit seinem Studium begonnen hat. Dass er ein Jahr nach seinem Unfall wieder im Finallauf der britischen Meisterschaften stand, war eine Sensation. Es folgte ein gewaltiger Aufstieg für diese, seine Geschichte: 2016 gewann er bei den Europameisterschaften in Amsterdam die Bronzemedaille und startete bei den Olympischen Spielen von Rio. Er erreichte das WM-Halbfinale von London und jenes zwei Jahre später in Doha, 2018 war er Hallen-WM-Vierter. Der rasante Aufstieg war kurzfristig leicht abgeebbt, bis im Winter 2021 der große Durchbruch gelang: ein neuer britischer Rekord unter dem Hallendach, schneller als der langjährige Europarekordhalter Sebastian Coe. „Ich habe mit der Zeit gelernt, dass ich damit beginnen muss, es zu genießen. Mir wurde klar, dass ich das Laufen liebe und mich dabei frei fühle“, sagte der heute 27-Jährige einst der BBC.

RunAustria-Lesetipp: ein Porträt von Elliot Giles auf der Website der BBC vom März 2021

BBC-Artikel

Ziel: WM-Medaille

Elliot Giles hat viel vor in diesem Jahr, auch wenn seine Form trotz der Erfolge nicht in jenen überragenden Dimensionen des letzten Jahres scheint, als er bereitwillig auf die Hallen-EM in Polen verzichtet hat. Anders in diesem Jahr: Die WM-Medaille unter dem Hallendach in Belgrad ist das erste ganz große Ziel des Jahres, das im Sommer mit Weltmeisterschaften, Commonwealth Games und Europameisterschaften in dieser chronologischen Reihenfolge drei große Höhepunkte für ihn bringt. „Ich glaube, ich bin der konstanteste Athlet in der Welt der 800m“, lässt er sein großes Selbstbewusstsein durchschimmern.

Duell in der letzten Kurve

Das Duell um den Gesamtsieg in der World Athletics Indoor Tour war ein würdiges zwischen dem Briten und Mariano Garcia. Giles übernahm die Position hinter Tempomacher Pablo Sanchez-Valladares, der die ersten beiden Runden in einer Zeit von 50,55 Sekunden hinter sich brachte. Michael Saruni hatte sich in der zweiten Runde auf den zweiten Platz vorgekämpft, dahinter lief sein Landsmann Collins Kipruto und dann Garcia. Der Spanier setzte sich mit einer vehementen Attacke während der dritten Runde an die Spitze des Feldes, als einziger konnte Giles das Tempo aufnehmen. Der 27-Jährige schloss die Lücke in der letzten Kurve sachte und setzte dann zum Überholmanöver an, welches er bereits gut 30 Meter vor der Ziellinie vollführte. Es war die Entscheidung im Kampf um Sieg und Gesamtwertung, Giles verbesserte als Zugabe auch noch Garcias Meetingrekord aus dem Vorjahr. Der neue spanische Meister Alvaro de Arriba komplettierte das Stockerl, der drittbeste Spanier des Rennens auf Rang vier, WM- und Olympia-Finalist Adrian Ben vollendete sein schnellste Indoor-Rennen.

Girma lässt Mechaal keine Chance

Im 3.000m-Lauf entwickelte sich ein homogenes, aber hohes Tempo, das einen Länderkampf zwischen Äthiopien und Spanien zuließ und damit auch die Frage nach dem Gesamtsieger im Duell zwischen Lamecha Girma und Adel Mechaal offen ließ bis zum Schluss. Die Taktik des Spaniers war es offensichtlich, das Rennen an den Fersen seines Rivalen zu absolvieren und das Duett ordnete sich hinter Selemon Barega und Mohamed Katir ein. Der Olympiasieger im 10.000m-Lauf bestimmte die Pace bis zum Schluss, beschleunigte an den für ihn entscheidenden Stellen und resistierte den zarten Angriffen Katirs, als der Glockenton für die letzte Runde ertönte. Am Ende sollte der 22-Jährige, im Vorjahr Gesamtsieger im 1.500m-Lauf der World Athletics Indoor Tour, in einer Zeit von 7:34,03 Minuten seinen ersten Saisonsieg feiern und dabei den zwei Jahre alten Meetingrekord seines Landsmanns Getnet Wale um gleich sechs Sekunden steigern.

Zum Zeitpunkt der Attacken von Katir umrundete Mechaal die Halle in Madrid bereits mit verbissenem Gesichtsausdruck. Denn das Tempo der Äthiopier wandelte am Leistungslimit der beiden Spanier. Mechaal konnte Girma in der letzten Runde nicht mehr halten. Der Äthiopier schnappte sich Katir vor der letzten Kurve und hätte das Rennen dank seines beeindruckenden Finishs, welches bereits einige Male in dieser Saison zu bestaunen war, um ein Haar noch gewonnen. Der 21-Jährige, Zweiter bei den Weltmeisterschaften 2019 und den Olympischen Spielen 2020 im 3.000m-Hindernislauf, tröstete sich mit einem beeindruckenden Gesamtsieg mit 27 Punkten vor Barega. Mechaal holte alles aus sich heraus und kam immerhin noch an seinem Landsmann vorbei, um die inoffizielle nationale Wertung zu gewinnen. Seinen Höhepunkt erlebte Mechaal vor knapp vier Wochen in New York mit seinem Hallen-Europarekord.

Für Katir war es trotz der Positionsverluste in der letzten Runde der beste Wettkampf des Jahres, nachdem ihn eine COVID-19-Infektion im Jänner in der entscheidenden Phase der Vorbereitung auf die Hallensaison etwas ausgebremst hat. Der dritte Europäer mit einer guten Leistung war Hugo Hay, der über zwei Drittel der Distanz mit der Spitzengruppe mithalten konnte und sich mit einer persönlichen Bestleistung von 7:41,59 Minuten auf Rang vier der ewigen französischen Bestenliste unter dem Hallendach auf dieser Distanz schob.

Nächster beeindruckender Sololauf

Im 1.500m-Lauf der Frauen ließ sich Gudaf Tsegay, Gesamtsiegerin mit dem Punktemaximum von 30 Zählern (wie auch Giles), von Tempomacherin Aneta Lemiesz das nächste pfeilschnelle Rennen anlaufen. Bereits zur Halbzeit hat sich die 24-Jährige weit vom Rest des Feldes abgesetzt, in dem einige ihrer Landsfrauen sich wohl etwas zu sehr vom rasanten Tempo mitreißen ließen und mit wenig Energiereserven in die letzte Rennphase gingen. Tsegay hatte dies im Griff und spulte Runde für Runde in konstantem Tempo (32er Runden) ab. Ihre neuerlich herausragende Siegerzeit: 3:57,38 Minuten, fünf Sekunden unterhalb des vier Jahre alten Meetingrekords von Genzebe Dibaba, aber zweieinhalb Minuten über ihrer Weltjahresbestleistung aus Torun.

Hirut Meshesha und Freweyni Hailu belegten mit fünf bzw. sechs Sekunden Rückstand die weiteren Plätze, Axumawit Embaye fiel noch hinter der Italienerin Gaia Sabbatini auf Rang fünf zurück.

Bisset überlegen, Hering erkämpft Platz drei

Der 800m-Lauf der Frauen, einziger Laufbewerb des Abends, in dem es nicht um die Gesamtwertung ging, war erwartungsgemäß eine klare Geschichte für die Australierin Catriona Bisset. Die 27-Jährige, die dieses Mal nicht mit offenen Haaren, sondern mit zwei Space Buns lief, setzte sich in der letzten Runde aus der führenden Position entschlossen vom Feld ab und siegte in einer Zeit von 2:00,10 Minuten mit fast zwei Sekunden Vorsprung auf Adelle Tracey und Christina Hering. Die Deutsche kam schlecht positioniert aus der Startkurve und musste erst außen herum laufend eine ordentliche Position im Feld erarbeiten. Im Finale versuchte sie angestrengt, die Britin vor sich noch zu überholen, was ihr aber nicht gelang. Hinter der neuen britischen Meisterin und Hallen-WM-Starterin Jenny Selman markierte Sara Kuivisto einen finnischen Hallenrekord von 2:02,36 Minuten. Sechste wurde Spaniens frisch gebackene Hallen-Meisterin Lorena Martin.

Ergebnisse Madrid Indoor 2022

800m-Lauf der Männer

  1. Elliot Giles (GBR) 1:45,43 Minuten *
  2. Mariano Garcia (ESP) 1:45,82 Minuten
  3. Alvaro de Arribe (ESP) 1:45,97 Minuten
  4. Adrian Ben (ESP) 1:46,17 Minuten **
  5. Collins Kipruto (KEN) 1:46,18 Minuten
  6. Andreas Kramer (SWE) 1:46,72 Minuten
  7. Saul Ordonez (ESP) 1:47,41 Minuten
  8. Michael Saruni (KEN) 2:25,90 Minuten

1.500m-Lauf der Frauen

  1. Gudaf Tsegay (ETH) 3:57,38 Minuten *
  2. Hirut Meshesha (ETH) 4:02,22 Minuten
  3. Freweyni Hailu (ETH) 4:03,38 Minuten
  4. Gaia Sabbatini (ITA) 4:10,25 Minuten **
  5. Axumawit Embaye (ETH) 4:10,32 Minuten
  6. Agueda Munoz (ESO) 4:10,50 Minuten
  7. Jessica Hull (AUS) 4:11,39 Minuten
  8. Meraf Bahta (SWE) 4:11,84 Minuten

3.000m-Lauf der Männer

  1. Selemon Barega (ETH) 7:34,03 Minuten *
  2. Lamecha Girma (ETH) 7:34,09 Minuten
  3. Adel Mechaal (ESP) 7:35,26 Minuten
  4. Mohamed Katir (ESP) 7:35,73 Minuten
  5. Hugo Hay (FRA) 7:41,59 Minuten **
  6. Addisu Yihune (ETH) 7:47,53 Minuten
  7. Jakob Kosgei (KEN) 7:48,32 Minuten
  8. Sebastian Martos (ESP) 7:50,68 Minuten **

800m-Lauf der Frauen

  1. Catriona Bisset (AUS) 2:00,10 Minuten
  2. Adelle Tracey (GBR) 2:01,89 Minuten
  3. Christina Hering (GER) 2:01,99 Minuten
  4. Jenny Selman (GBR) 2:02,14 Minuten
  5. Sara Kuivisto (FIN) 2:02,36 Minuten ***
  6. Lorena Martin (ESP) 2:02,96 Minuten

* neuer Meetingrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** neuer finnischer Landesrekord

Gesamtwertung der World Athletics Indoor Tour 2022

800m-Lauf der Männer

  1. Elliot Giles (GBR) 30 Punkte
  2. Mariano Garcia (ESP) 27 Punkte
  3. Bryce Hoppel (USA) 17 Punkte
  4. Andreas Kramer (SWE) 14 Punkte
  5. Alvaro de Arriba (ESP) 8 Punkte

1.500m-Lauf der Frauen

  1. Gudaf Tsegay (ETH) 30 Punkte *
  2. Hirut Meshesha (ETH) 19 Punkte
  3. Axumawit Embaye (ETH) 17 Punkte
  4. Freweyni Hailu (ETH) 15 Punkte
  5. Dawit Seyaum (ETH) 10 Punkte
  6. Esther Guerrero (ESP) 10 Punkte

3.000m-Lauf der Männer

  1. Lamecha Girma (ETH) 27 Punkte
  2. Selemon Barega (ETH) 24 Punkte
  3. Adel Mechaal (ESP) 22 Punkte
  4. Berihu Aregawi (ETH) 10 Punkte
  5. Jacob Krop (KEN) 10 Punkte
  6. George Beamish (NZL) 10 Punkte

* zweiter Gesamtsieg nach 2020

World Athletics Indoor Tour

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