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Hodgkinson: Saisondebüt mit britischem Rekord

Europas beste 800m-Läuferin des letzten Jahres startete in Birmingham mit einem Paukenschlag in die neue Saison. Sie kündigte den britischen Rekord an und realisierte ihn mit einer starken Leistung. Ebenfalls einen britischen Sieg, wenn auch entgegen des Plans, gab es im 1.000m-Lauf.
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Weiter könnten zwei Welten kaum auseinander liegen zwischen dem Saisoneinstieg von Keely Hodgkinson im Jahr 2022 und jenem im Vorjahr. Damals startete die junge Engländerin als eines der größten Talente des britischen Mittelstreckenlaufsports Ende Jänner in Wien in die Hallensaison und verblüffte mit einem Junioren-Weltrekord, der vier Wochen hielt, bis Athing Mu einen drauf setzte. Es war der Auftakt zu einer unfassbaren Saison: Hallen-EM-Titel, Olympia-Silbermedaille mit einem neuen britischen Rekord vor Doppel-Olympiasiegerin Kelly Holmes (2004) sowie Gesamtsieg in der Diamond League. Wohl gemerkt, das alles im Alter von 19 Jahren. Kein geringerer als der zweifache Olympiasieger und nunmehrige Präsident von World Athletics, Sebastian Coe sieht in ihr das Ausnahmetalent der neuen Generation. Und er ist längst nicht alleine mit diesem Standpunkt.

Ein Jahr und drei Wochen später reiste Keely Hodgkinson als gemachter Jungstar aus ihrem Trainingslager in Südafrika gen Heimat, um beim Müller Indoor Grand Prix in Birmingham, Station fünf der World Athletics Indoor Tour Gold, ihren Saisoneinstand zu geben. Mit den Wünschen ein Rennen organisiert zu bekommen, das ihr die Möglichkeit ließe, den britischen Rekord von Jemma Reekie (1:57,91) zu unterbieten. „Mein Durchbruch damals in Wien fühlt sich an, als wäre er eine Lebenszeit her. So viele Erfahrungen habe ich 2021 gemacht, ein wahrer Genuss“, sagte Hodgkinson der BBC am 22. Dezember 2021.

Der neue Star und der Traum vom Quartett

Hodgkinson muss noch zwei Wochen warten, bis sie ihren 20. Geburtstag feiern darf. Doch nicht nur die letztjährige Saison, sondern auch die britische Medienberichterstattung während der Saisonpause zeigt eindrucksvoll, dass aus dem jungen Talent längst ein Leichtathletik-Star geworden ist. In einem ewig langen schwarzen, rückenfreien Kleid schritt sie Ende September über den roten Teppich zur Premiere des neuen James Bond in London – dass eine 19-jährige Läuferin zu so einem Einlass geladen und dann auch noch von den Fotografen beachtet wird, ist eine Seltenheit.

Eine Seltenheit ist auch, so sagen Kenner der Szene, das taktische Talent der jungen Britin. Ihr Vermögen, Rennverläufe richtig zu lösen und eine größtmöglichste Wahrscheinlichkeit an richtigem Verhalten an den Tag zu legen, obwohl ihr viel an Erfahrung ihrer zahlreichen Kontrahentinnen fehlt. Bestechend ist auch der klare Plan, den sie mit ihrem Trainer Trevor Painter, Ehemann der Topläuferin und heutigen Expertin im Kommentar der World-Athletics-Livestreams, Jennifer Meadows hat. Bis zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris soll der 800m-Lauf ihre einzige Spezialdisziplin bleiben, dann soll der 1.500m-Lauf dazu kommen. Und als Meadows, die als Mentorin („Hodgkinson: „Sie ist wie eine zweite Mum für mich.“ (BBC, 22.12.21)) eine wichtige Rolle in der Betreuung der Athletin einnimmt, bereits im November in Medium „Wigan Today“ ankündigte, dass Hodgkinson sich zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zum Referenzzeitpunkt des vorangegangenen Jahres verbessert hätte, dürfte das in der 800m-Welt als Warnung aufgefasst worden sein. Genau so wie ihr Saisonziel. „Es wäre schön, bei allen vier Gelegenheiten eine Medaille zu holen.“ Gemeint sind Hallen-Weltmeisterschaften, die Weltmeisterschaften von Eugene, die Commonwealth Games von Birmingham und die Europameisterschaften von München.

Ozeanienrekord für Bisset

Kapitel Nummer eins in Hodgkinsons Wettkampfjahr gelang jedenfalls tadellos. Sofort setzte sie sich in den Rücken der Tempomacherin Aneta Lemiesz und ging das Tempo mit, welches aber langsamer war als gewünscht. Die ersten beiden Runden endeten nach 58,58 Sekunden etwa eineinhalb Sekunden hinter der Marschroute. Doch die junge Engländerin hielt das Tempo auch in Runde drei hoch und erarbeitete sich gemeinsam mit der Weltjahresschnellsten Natoya Goule einen Vorsprung auf den Rest des Feldes. Dank einer Schlussrunde in 28,87 Sekunden schaffte Hodgkinson unter dem Jubel des aufgestandenen Publikums doch noch den britischen Rekord. In einer Zeit von 1:57,20 Minuten blieb sie sieben Zehntelsekunden unter der alten Marke und ist nun Landesrekordhalterin sowohl unter dem Hallendach als auch unter freiem Himmel. „Der britische Hallenrekord war eines meiner großen Ziele in dieser Saison. Ich war 100%ig fit und freue mich sehr. Schließlich bin ich noch nie vor einem so tollen Publikum auf heimischem Boden gelaufen“, jubelte der Rohdiamant.

Hodgkinson verbesserte damit auch den 20 Jahre alten Meetingrekord der Österreicherin Stephanie Graf, die damals in Birmingham ihre Generalprobe für die Heim-EM in Wien erfolgreich absolvierte. Seither ist keine Frau jemals auf einer Hallenbahn schneller über 800m gelaufen als Hodgkinson am Samstag. Im Kampf um Platz zwei fing Catriona Bisset noch Natoya Goule ab. Die Australierin markierte in einer Zeit von 1:59,46 Minuten einen neuen ozeanischen Kontinentalrekord, da sie 0,9 Sekunden unter der 25 Jahre alten Marke der Neuseeländerin Toni Hodgkinson blieb – die Namensgleichheit zum Star der Gegenwart ist zufällig. Entthronte australische Hallenrekordhalterin ist Tamsyn Manou, Hallen-Weltmeisterin im Jahr 2008. Christina Hering lief ein gutes Rennen und markierte als Vierte eine Saisonbestleistung von 2:00,94 Minuten.

Reekie verspekuliert sich, Boffey sichert Heimsieg ab

Der 1.000m-Lauf der Frauen wäre ursprünglich als Weltrekordersuch von Laura Muir intendiert gewesen, doch die Schottin fällt aufgrund von Rückenproblemen für die Hallensaison aus (siehe RunAustria-Meldung). Es wirkte, als wäre das der abstruse Grund, warum das Pacemaking von Jackie Baumann so gar nicht klappte. Jemma Reekie konnte ihre Fersen nicht halten und so gestaltete sich das Rennen für die natürliche Thronfolgerin ihrer Trainingspartnerin schwierig. Erst nach 600 Metern war die Schottin an der deutschen Tempomacherin dran, die sogleich auch ausstieg.

Der Alleingang der 23-Jährigen missglückte. Trotz klarer Führung bei der Glocke zur letzten Runde wurde Reekie nur Sechste, weil die erfahrene Polin Angelika Cichocka das Verfolgerfeld an die kämpfende Führende heranführte. Trotzdem bejubelten die Zuschauer in der restlos ausverkauften und daher sehr stimmungsvollen Utilita Arena einen Heimsieg. Mit einem kraftvollen Schritt und unüblich viel Drehung im Oberkörper zog Isabelle Boffey, amtierende U23-Europameisterin aus dem Windschatten Reekies mit einer genau getimten Energieeinteilung bis zur Ziellinie durch. Es war ein echter Heimsieg für die an der University of Birmingham studierende 21-Jährige, die eine Zeit von 2:38,25 Minuten erzielte und vor Cichocka und der Deutschen Katharina Trost (2:38,62) gewann. Alle Läuferinnen bis auf Trost erzielten auf der selten gelaufenen Distanz Hallen-Bestleistungen, Gaia Sabbattini steigerte den acht Jahre alten italienischen Hallenrekord von Margherita Magnani, Georgie Hartigan den irischen von Nadia Power.

Fotofinish im 800m-Lauf

Keinen Heimsieg gab es etwas überraschend im 800m-Lauf der Männer, dafür den spannendsten Zieleinlauf des Samstagnachmittags. Als Spielverderber trat Collins Kipruto in Erscheinung, der aus der letzten Kurve heraus aus dem Windschatten des überwiegend führenden Elliot Giles heraus attackierte und sich tatsächlich am britischen Hallenrekordhalter vorbeischob. In einer Zeit von 1:45,39 Minuten hatte der 27-Jährige zwei Tage nach einem enttäuschenden Auftritt in Liévin um 0,03 Sekunden die Nase vorne gegenüber Giles, der in Frankreich auch schon Zweiter war. Der Brite übernahm die Führung in der World Indoor Tour Gesamtwertung von den abwesenden Mariano Garcia und Bryce Hoppel. Der dritte Platz in Birmingham ging an den ehemaligen Europameister unter dem Hallendach, Alvaro de Arriba.

Für das Bild des Tages sorgte der Veranstalter mit einem besonderen Move. Er steckte die beiden lebenden polnischen Mittelstreckenlegenden Adam Kszczot und Marcin Lewandowski in der Startkurve in eine Bahn. Für eine leichte Umarmung und ein Lächeln vor der passierenden Kamera reichte es, im Rennen spielten die beiden kaum eine Rolle. Lewandowski, mittlerweile eher auf den 1.500m zuhause, wurde Fünfter, der sich auf seiner Abschiedstournee befindliche Kszczot wurde Achter und Letzter.

Seyaum zurück auf Spezialstrecke

Nach ihren beeindruckenden Auftritten im Straßen- und Crosslauf tastet sich Dawit Seyaum kontinuierlich wieder an ihre ehemalige Spezialstrecke heran, auf der sie 2014 Junioren-Weltmeisterin und 2016 Hallen-Vize-Weltmeisterin hinter Sifan Hassan war. Nach ihrem Sieg über 3.000m in Liévin war in Birmingham nun die halbe Distanz an der Reihe und die Äthiopierin wurde ihrer Favoritenrolle in Ermangelung der Präsenz anderer ostafrikanischer Eliteläuferinnen und auch der besten Europäerinnen leicht gerecht. Die 25-Jährige musste erst in der letzten Runde Vollgas geben und entschied das Rennen in einer Zeit von 4:04,35 Minuten für sich. Die Irin Sarah Healy platzierte sich 300 Meter vor dem Ziel geschickt im Rücken der späteren Siegerin und zog durch, um sich mit Rang zwei und einer deutlichen persönlichen Bestleistung zu belohnen. Die 21-Jährige, 2018 Jugend-Europameisterin, verpasste den irischen Hallenrekord dabei lediglich um eine halbe Sekunde. Linden Hall, outdoor eine sub-4-Minuten-Läuferin, wurde in 4:07,36 Minuten Dritte.

Farken bei Kipsang-Sieg mit starker Leistung

Bei den Männern hatte sich Abel Kipsang gut vom Donnerstagabend erholt, als er im 2.000m-Lauf in Liévin mit Zitronen gehandelt hatte (siehe RunAustria-Bericht). Dieses Mal stimmte die Distanz für den Olympia-Vierten, 1.500m. Sofort übernahm er das Kommando und demonstrierte sowohl in der Anfangs- als auch der Schlussphase klar der Beste zu sein, um in einer persönlichen Bestleistung von 3:34,57 Minuten zu gewinnen. Dahinter zeigte der Deutsche Robert Farken neuerlich eine tolle Leistung, lief von Beginn an aktiv in der Spitze mit, führte im dritten Rennviertel sogar und erreichte das Ziel als Dritter hinter dem Olympia-Finalisten Adel Mechaal. Mit einer Zeit von 3:35,44 Minuten ist Farken nun die Nummer zwei in der ewigen deutschen Bestenliste in der Halle hinter Homiyu Tesfaye. Der 24-Jährige konnte mit New-York-Sieger Andrew Coscoran (Meile) oder den Briten Piers Copeland, Charlie Grice und Jake Wightman einige prominente Namen hinter sich lassen. Ossama Meslek aus Italien (3:37,29) und Charles Grethen aus Luxemburg (3:37,38) stellten neue Landesrekorde auf.

Ergebnisse Müller Indoor Grand Prix 2022

800m-Lauf der Frauen

  1. Keely Hodgkinson (GBR) 1:57,20 Minuten * / ** / ***
  2. Catriona Bisset (AUS) 1:59,46 Minuten ****
  3. Natoya Goule (JAM) 1:59,85 Minuten
  4. Christina Hering (GER) 2:00,94 Minuten
  5. Adelle Tracey (GBR) 2:01,52 Minuten
  6. Jenny Selman (GBR) 2:01,57 Minuten

800m-Lauf der Männer

  1. Collins Kipruto (KEN) 1:45,39 Minuten *****
  2. Elliot Giles (GBR) 1:45,42 Minuten
  3. Alvaro De Arriba (ESP) 1:45,82 Minuten
  4. Guy Learmonth (GBR) 1:46,46 Minuten *****
  5. Marcin Lewandowski (POL) 1:46,62 Minuten
  6. Marc Reuther (GER) 1:46,84 Minuten
  7. Saul Ordonez (ESP) 1:46,85 Minuten
  8. Adam Kszczot (POL) 1:47,14 Minuten

1.000m-Lauf der Frauen

  1. Isabelle Boffey (GBR) 2:38,25 Minuten *****
  2. Angelika Cichocka (POL) 2:38,57 Minuten *****
  3. Katharina Trost (GER) 2:38,62 Minuten
  4. Gaia Sabbatini (ITA) 2:38,67 Minuten ******
  5. Esther Guerrero (ESP) 2:38,81 Minuten
  6. Jemma Reekie (GBR) 2:39,74 Minuten *****
  7. Georgie Hartigan (IRE) 2:40,01 Minuten *******
  8. Federica Del Buono (ITA) 2:40,25 Minuten

1.500m-Lauf der Frauen

  1. Dawit Seyaum (ETH) 4:04,35 Minuten
  2. Sarah Healy (IRE) 4:06,94 Minuten *****
  3. Linden Hall (AUS) 4:07,36 Minuten *****
  4. Amy Eloise Markovc (GBR) 4:08,68 Minuten *****
  5. Erin Wallace (GBR) 4:08,90 Minuten
  6. Claudia Mihaela Bobocea (ROM) 4:09,25 Minuten
  7. Marta Perez (ESP) 4:09,27 Minuten
  8. Kristiina Mäki (CZE) 4:09,55 Minuten

1.500m-Lauf der Männer

  1. Abel Kipsang (KEN) 3:34,57 Minuten *****
  2. Adel Mechaal (ESP) 3:35,30 Minuten *****
  3. Robert Farken (GER) 3:35,44 Minuten *****
  4. George Mills (GBR) 3:36,03 Minuten *****
  5. Piers Copeland (GBR) 3:36,12 Minuten *****
  6. Ossama Meslek (ITA) 3:37,29 Minuten ******
  7. Charles Grethen (LUX) 3:37,38 Minuten ********
  8. Charlie Grice (GBR) 3:39,59 Minuten

* neuer britischer Hallenrekord
** neuer Meetingrekord
*** neue Weltjahresbestleistung
**** neuer australischer Hallenrekord
***** neue persönliche Bestleistung
****** neuer italienischer Hallenrekord
******* neuer irischer Hallenrekord
******** neuer luxemburgischer Hallenrekord

Müller Indoor Grand Prix

World Athletics Indoor Tour

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