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Sensationsdebütantin verhagelt Obiri triumphalen Auftakt

In ihrem ersten Halbmarathon überhaupt lief die 20-jährige Girmawit Gebrzihair beim RAK Halbmarathon zum Triumph und verbesserte sogar den Streckenrekord, der die ehemalige Weltrekordmarke darstellte. Trotz einer Topleistung musste sich Topstar Hellen Obiri bei ihrem ersten Straßenlauf in ihrem zweiten Karrierekapitel mit Rang zwei zufrieden geben. Für ein Highlight sorgte Eilish McColgan, die den britischen Rekord von Paula Radcliffe verbesserte.
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Es ist eine neue, wundersame Geschichte, aber sie passt perfekt in einer Serie der letzten Jahren. Junge äthiopische Läuferinnen, die in gerade erlangter Volljährigkeit ohne oder mit nur wenig Erfahrung in Stadiondistanzen Top-Veranstaltungen im Halbmarathon – oder eher selten sogar im Marathon – im Sturm erobern, in deren Starterfeld sie dank prominenter Manager kommen. Girmawit Gebrzihair, gerade einmal 20 Jahre alt und damit ein Post-Millenial, ist noch nie einen Halbmarathon-Wettkampf gelaufen. Seit heute ist sie die viertschnellste Halbmarathonläuferin der Welt. Denn ihr Debüt gestaltete sie in einer Endzeit von 1:04:14 Stunden sensationell. „Was für ein unglaublicher Morgen. Ich bin sehr stolz auf das, was ich heute erreicht habe. Es war ein wundervolles Rennen mit einer exzellenten Zeit“, wird die Siegerin in einer Aussendung des Veranstalters zitiert.

Girmawit Gebrzhairs 5km-Teilzeiten: 15:12 / 15:16 / 15:23 / 15:13 / 3:10 (1,0975 km) Minuten

Neuer Streckenrekord

Diese Leistung des Jungspunts ist auch ein klares Signal dafür, wie sich der Halbmarathon der Frauen seit Pandemiebeginn verändert hat. Wenige Tage, bevor Gesellschaften weggeschlossen wurden, hat Ababel Yeshaneh den Ras Al Khaimah Halbmarathon gewonnen und in einer Zeit von 1:04:31 Stunden einen neuen Weltrekord aufgestellt, damals 21 Sekunden schneller als der Rekord davor. Zwei Jahre später feierte der prestigeträchtige und mit einem beachtlichen Budget ausgestattete Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten sein Comeback nach der Absage 2021 und der Weltrekord ist längst in anderen Dimensionen: Letesenbet Gidey lief in Valencia 2021 als erste Läuferin unter 1:03 Stunden, ihre Landsfrau Yalemzerf Yehualaw hat auch schon die Marke von 1:04 Stunden unterboten. Zwei Jahre nach ihrem Weltrekord ist Ababel Yeshaneh, heute früh nicht mehr im Rennen, nur mehr die Nummer sechs der ewigen Bestenliste, in der nun die Top-Ten-Zeiten allesamt binnen der letzten 730 Tage markiert wurden. Drei der Top-Sieben am heutigen morgen orientalischer Zeitzone.

Bestleistungen für Obiri und Chepkirui

Wie bei solchen Rennen nicht selten, drückten die Tempomacher vom Start weg aufs Vollgas. Nach nur 15:12 Minuten erreichte eine achtköpfige Spitzengruppe die Zwischenzeit bei fünf Kilometern, die Durchgangszeit bei zehn Kilometern für nun noch fünf Läuferinnen an der Spitze lautete 30:28 Minuten. Es folgte der „langsamste“ Fünfer des Rennens – in Zahlen ein Kilometerschnitt von 3:05 Minuten, ehe der Kampf um den Sieg das Rennen intensivierte. Hellen Obiri lief am aktivsten, Girmawit Gebrzhair und Sheila Chepkirui klebten an ihren Fersen. Bei Kilometer 20 war es nur noch ein Duell zwischen den Unerfahrenen: Die eine, Routinier im Laufsport, aber erst in ihrem zweiten Halbmarathon gegen die Debütantin. Letztere dominierte den finalen Kilometer auf eine irre Weise und absolvierte ihn in 2:53 Minuten. Die Zeitnehmung stoppte nach 1:04:14 Stunden für die 20-Jährige, die nicht gänzlich ohne Meriten nach Ras Al Khaimah gekommen war. Im Jänner war sie Zweite beim Great Ethiopian Run hinter Halbmarathon-Star Yehualaw, 2018 Dritte bei den Junioren-Weltmeisterschaften von Tampere im 5.000m-Lauf.

Die zweifache Weltmeisterin und zweifache Olympia-Medaillengewinnerin im 5.000m-Lauf, dazu amtierende Crosslauf-Weltmeisterin konnte nur staunen. Sie steigerte sich um 29 Sekunden auf eine Zeit von 1:04:22 Stunden – in ihrem Heimatland war bisher nur Ruth Chepngetich in Istanbul 2021 schneller – und wurde Zweite. Ihr erster Halbmarathon-Sieg wird kommen. Auch Chepkirui gelang eine Bestleistung in 1:04:36 Stunden, 18 Sekunden flotter als vor vier Monaten in Valencia, als sie ebenfalls Dritte war. So hoch hängen die Trauben im Halbmarathon mittlerweile, obwohl eine Zeit unter 1:05 Stunden noch vor einigen Jahren eine Besonderheit darstellte. Nun ist eine Siegerzeit von 1:04:14 Stunden zwar historisch schnell, aber 1:22 Minuten vom überragenden Weltrekord von Letesenbet Gidey entfernt.

© RAK Halbmarathon / Alberto Mazzucchelli

McColgan: ein steiniger Weg zum zweiten britischen Rekord

Historisches spielte sich auch im Rücken der Spitzengruppe ab. Eilish McColgan, in Topform angekündigt, mischte sich in einer Zeit von 1:06:26 Stunden mitten unter den zweiten Reigen der am Start befindlichen Ostafrikanerinnen und jagte der britischen Lauflegende Paula Radcliffe deren 21 Jahre alten britischen Halbmarathonrekord ab – und das gleich um, wie passend, 21 Sekunden. Es ist der zweite Langzeitrekord, den McColgan Radcliffe binnen acht Monaten abnahm, nach jenem im 5.000m-Lauf. Bereits damals sagte ihre Mutter und Trainerin Liz, ehemalige Weltmeisterin und Olympia-Silbermedaillengewinnerin im 10.000m-Lauf, gegenüber der BBC über Eilish: „Es hat viele Jahre und einige Enttäuschungen gebraucht, dass sie der Welt zeigen konnte, dass sie Weltklasse ist. Ich habe immer daran geglaubt.“ Ihre Tochter hätte einige Herausforderungen zu überwinden gehabt: Selbstzweifel, dazu körperliche wie ein niedriger Eisengehalt, Herzklopfen und Probleme mit ihrem Zyklus. „Sie hat gelernt, dagegen anzukämpfen. Viele hätten aufgegeben, jetzt kann sie dank dieser Entschlossenheit großartige Dinge erreichen.“

Eilish McColgans 5km-Teilzeiten: 15:40 / 15:47 / 15:45 / 15:54 / 3:14 (1,0975 km) Minuten

Großartige Dinge erreichen konnte sie nicht bei den Olympischen Spielen, die mit dem Vorlauf-Aus über 5.000m enttäuschend verliefen. Dafür aber in Ras Al Khaimah, wo die 31-Jährige, die mit dem englischen Mittelstreckenläufer und mehrfachen nationalen 800m-Meister, Michael Rimmer liiert ist, ein recht gleichmäßiges Tempo vom Start weg bis zum Ziel durchziehen und im Finale zwei Kontrahentinnen „einsammeln“ konnte, die das rasante Angangstempo der Spitzengruppe nicht so gut vertragen haben. In der ewigen europäischen Bestenliste liegt die Schottin nach ihrer persönlichen Verbesserung um 1:22 Minuten nun auf Rang sechs, im Übrigen als beste nicht in Afrika geborene Athletin. „Jedes Mal, wenn ich in die Nähe einer Bestleistung meiner Mama komme oder sie unterbiete, weiß ich, dass sie extrem stolz auf mich ist. Schließlich ist es ihr Training, das ich im Wettkampf umsetze. Das ist eine große Motivation für mich“, sagte Eilish McColgan im besagten BBC-Artikel aus dem vergangenen Sommer.

© RAK Halbmarathon / Alberto Mazzucchelli

Kiplimo als Solist zum Streckenrekord

Ein hochklassiges Rennen entwickelte sich auch bei den Männern, wo Topfavorit Jacob Kiplimo, amtierender Weltmeister, unterstützt von Tempomachern sein eigenen Süppchen kochte. Und das hatte mächtige Gewürze drin, denn die Zwischenzeiten von 13:23 Minuten nach fünf Kilometern und 26:56 Minuten nach zehn Kilometern (äquivalent mit Rang fünf in der ewigen Bestenliste eines 10km-Laufs) ließen aufhorchen. Mit diesem Schnitt von 2:42 Minuten pro Kilometer attackierte der 21-Jährige seinen eigenen Weltrekord (57:31) und lag zur Halbzeit tatsächlich zehn Sekunden unter der Referenz-Durchgangszeit aus Lissabon.

In der zweiten Rennhälfte konnte er das enorm hohe Tempo allerdings nicht ganz halten, schaffte dennoch in einer Zeit 57:56 Minuten die erste unter 58 Minuten auf dieser Strecke – 46 Sekunden unterhalb des ehemaligen Streckenrekords, den sich die Kenianer Bedan Karoki und Stephen Kiprop geteilt haben. Sechs Läufe hat die Welt bisher unter 58 Minuten auf dieser Distanz gesehen, exakt die Hälfte davon erzielt mit den Füßen des Uganders, der damit zurecht als die unumschränkte Nummer eins in dieser Disziplin der Gegenwart zu bezeichnen ist. „Ich bin stolz auf das, was ich heute erreicht habe. Ich habe im Vorfeld hart trainiert und heute die fantastischen Bedingungen genossen“, wurde der Sieger in der Aussendung des Veranstalters zitiert. Zum Trost für den verpassten Weltrekord, sofern er einen benötigte, gab es unter dem Stich doch noch eine Weltbestleistung, denn Kiplimos Durchgangszeit bei Kilometer 15 lag unter der Weltbestleistung seines Landsmann Joshua Cheptegei aus dem Jahr 2018.

Jacob Kiplimos 5km-Teilzeiten: 13:23 / 13:33 / 13:47 / 14:10 / 3:03 (1,0975 km) Minuten

Kampf um Rang zwei gab es ebenfalls in Wirklichkeit keinen, denn Rodgers Kwemoi, 10.000m-Spezialist und in seinem zweiten Halbmarathon, absolvierte das Rennen im Alleingang. Er verlor den Kontakt zu Kiplimo auf den ersten Kilometern, lief aber stets ein paar Sekunden vor der größeren Gruppe. Am größten war der Abstand mit knapp 20 Sekunden bei Kilometer 15, im Finale ging ihm etwas der Sprit aus, wodurch es beinahe noch einmal turbulent geworden wäre. Doch Kwemoi rettete sich in persönlicher Bestleistung von 58:30 Minuten über die Ziellinie, es folgten Kenneth Kiprop (58:35), Seifu Tura (58:36), Amdework Walelegn (58:40), Daniel Mateiko (58:45) und Alexander Mutiso (58:48) relativ knapp aufgefädelt. Bis auf die letzten beiden schafften alle eine persönliche Bestleistung, keine davon in wundersamen Steigerungsbereichen. Das Feld war tatsächlich auch im Vorfeld schon so klasse.

Amanal Petros’ 5km-Teilzeiten: 14:01 / 14:17 / 14:52 / 15:56 / 3:30 (1,0975 km) Minuten

Der einzige bekannte Europäer im Rennen war Amanal Petros, der seinen deutschen Rekord von 1:00:09 Stunden und damit auch die Sehnsuchtsmarke einer Stunde attackierte. Deutete die Zwischenzeit bei Kilometer zehn in 28:18 Minuten noch drauf hin, konnte er das Tempo nicht halten und verlor insbesondere im letzten Viertel viel Zeit. Am Ende kam eine unspektakuläre Zeit von 1:02:36 Stunden in die Wertung.

© RAK Halbmarathon / Alberto Mazzucchelli

Gut 3.000 Läuferinnen und Läufer beteiligten sich an der 15. Auflage des RAK Halbmarathons, bei dem auch kürzere Distanzen neben dem Hauptbewerb auf dem Programm standen.

Ergebnisse RAK Halbmarathon 2022

Männer

  1. Jacob Kiplimo (UGA) 57:56 Minuten *
  2. Rodgers Kwemoi (KEN) 58:30 Minuten **
  3. Kenneth Kiprop (KEN) 58:35 Minuten **
  4. Seifu Tura (ETH) 58:36 Minuten **
  5. Amdework Walelegn (ETH) 58:40 Minuten **
  6. Daniel Mateiko (KEN) 58:45 Minuten
  7. Alexander Mutiso (KEN) 58:48 Minuten
  8. Abel Kipchumba (KEN) 59:47 Minuten
  9. Alphonce Simbu (TAN) 1:00:03 Stunden **
  10. Kennedy Kimutai (KEN) 1:00:10 Stunden

    18. Amanal Petros (GER) 1:02:36 Stunden
    DNF Philemon Kiplimo (KEN)
    DNF Leonard Korir (USA)

Frauen

  1. Girmawit Gebrzihair (ETH) 1:04:14 Stunden * / ***
  2. Hellen Obiri (KEN) 1:04:22 Stunden **
  3. Sheila Chepkirui (KEN) 1:04:36 Stunden **
  4. Judith Jeptum (KEN) 1:05:28 Stunden **
  5. Bosena Mulatie (ETH) 1:05:46 Stunden **
  6. Eilish McColgan (GBR) 1:06:26 Stunden ****
  7. Daisy Cherotich (KEN) 1:06:33 Stunden
  8. Eunice Chumba (BRN) 1:07:22 Stunden
  9. Pauline Esikon (KEN) 1:07:50 Stunden
  10. Jackline Sakilu TAN) 1:15:38 Stunden

    DNF Genzebe Dibaba (ETH)
    DNF Ababel Yeshaneh (ETH)

* neuer Streckenrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** Halbmarathon-Debüt
**** neuer britischer Landesrekord

RAK Halbmarathon

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