Haile Gebrselassie für Einzug in den Krieg bereit

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Dunkle Kriegswolken hängen über Äthiopien, der bis dato regionale militärische Konflikt zwischen der Zentralregierung und den Rebellen aus der Region Tigray scheint so verhärtet, dass Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed den Regierungssitz in Addis Abeba bereits verlassen hat, um als oberster Befehlshaber seiner Armee an der Front etwa 200 Kilometer außerhalb der Hauptstadt zu weilen. Die Zeichen stehen laut vielen internationalen Medienberichten auf Eskalation. Zahlreiche europäische Länder haben ihre Staatsbürger zum sofortigen Verlassen des Landes aufgefordert, eine humanitäre Katastrophe wird befürchtet.

Für Aufsehen in der Laufszene sorgen Medienberichte über die Bereitschaft der äthiopischen Lauflegende Haile Gebrselassie, in den Krieg zu ziehen. Die BBC zitiert den zweifachen Olympiasieger im 10.000m-Lauf unter Berufung auf das äthiopische Fernsehen mit den Worten: „Ich bin bereit, das zu tun, was von mir verlangt wird – inklusive an die Front zu gehen.“ Möglicherweise war die Aussage des mittlerweile 48-Jährigen eine PR-Aussage zur Unterstützung der Regierung.

Auch Feyisa Lilesa, der bei den Olympischen Spielen von Rio als Silbermedaillengewinner im Marathon eine Protestgeste demonstrierte, um gegen die Unterdrückung der Volksgruppe der Oromo zu protestierten, zeigt seine Bereitschaft zum Kampf öffentlich. Der 31-Jährige ist nach Jahren des Asyls in den USA wieder in seiner Heimat, nachdem sich die politischen Mehrheiten geändert haben. Premierminister Ahmed, 2019 Friedensnobelpreisträger, stammt väterlicherseits von der Volksgruppe der Oromo, die die zahlenmäßig größte im ostafrikanischen Vielvölkerstaat ist, ab. Vor seiner Amtszeit regierte die Volksgruppe der Tigray.

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