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Zwei unterschiedliche Hälften in „Windy City“

Für die Jahreszeiten unüblich hohe Temperaturen und Wind machten den Läuferinnen beim Chicago Marathon zu schaffen. Weltmeisterin Ruth Chepngetich ging das Rennen an, wie von einer Tarantel gestochen und schleppte sich im Finale ins Ziel. Siebeneinhalb Minuten länger dauerte ihre zweite Marathon-Hälfte.
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Man sollte die Rechnung nie ohne Wirt machen! Ruth Chepngetich wird auf der einen Seite damit leben können, den Sieg und damit auch das Preisgeld von 55.000 US-Dollar (das entspricht knapp 48.000 Euro) konnte sie locker verteidigen. Andererseits war die Kenianerin mit der Ambition nach Chicago gekommen, wesentlich schneller als 2:22:31 Stunden zu laufen, wenngleich das Rennen für sie deshalb ewig in Erinnerung bleiben wird, weil es ihr erster Erfolg bei einem der sechs klassischen World Marathon Majors war. 2019 wurde sie Weltmeisterin von Doha, auch dieser Erfolg zählt für die Vereinigung der hochkarätigsten Marathonläufe der Welt.

Der RunAustria-Bericht des Männer-Rennens

Tura gewinnt Chicago Marathon vor Rupp

Warm und windig

Bei Temperaturen um 22°C beim Start am frühen Morgen in Chicago blies auch noch ein ordentlicher Wind, nicht untypisch am riesigen Lake Michigan im Norden der USA. Diese steife Brise, anfänglich in den Rücken der Läuferinnen wirkend, veranlasste das Spitzenfeld gleich nach dem Start am Columbus Drive, in Stücke zu verfallen und individuell mit Unterstützung von Tempomachern ein hohes Tempo anzulaufen. Zumindest für ganz vorne galt das. Chepgnetich erreichte nach bereits 31:22 Minuten die Zwischenzeit bei Kilometer zehn. Was fast noch erstaunlicher war: Ihre Landsfrau Vivian Kiplagat hatte nur 27 Sekunden Rückstand. Das Tempo blieb atemberaubend, 1:07:34 Stunden lautete die Durchgangszeit beim Halbmarathon für die Führende, Kiplagat lebte mit 1:08:50 Stunden weit über ihre Verhältnisse. Der Traum vom Weltrekord hatte sich auch für Chepngetich ausgeträumt, denn naturgemäß drehte sich jetzt der Wind. Und da es auch nicht kühler wurde, gestaltete sich die Passage in südlicher Laufrichtung, etwa von Kilometer elf bis 37, wesentlich schwieriger, als die Startphase und die letzten Kilometer zurück auf den Columbus Drive im Grant Park, der direkt am Ufer des Sees liegt.

Ruth Chepngetichs Halbmarathon-Splits: 1:07:34 / 1:14:57 Stunden
Ruth Chepngetichs 5km-Teilzeiten: 15:37 / 15:45 / 15:53 / 16:39 / 16:58 / 17:25 / 17:52 / 18:15 / 8:11 (2,195 km) Minuten

Klarer Sieg trotz langsamer zweiter Hälfte

Chepngetichs Teilzeiten wurden langsamer, dennoch vergrößerte sie ihren Vorsprung weiterhin, weil natürlich auch die Konkurrenz, so fern man diese angesichts der erwartbaren Überlegenheit der Kenianerin so nennen möchte, dasselbe Problem hatte. Dennoch hatte sich die Kenianerin im ersten Drittel auch übernommen und konnte nicht mehr zulegen. In einer Zeit von 2:22:31 Stunden blieb sie als Siegerin ungefährdet, nachdem ihre Landsfrau Kiplagat nach etwa 30 Kilometern komplett einbrach. „Das Rennen war gut, aber es war nicht leicht, weil ich ab Kilometer 13 bis zur Ziellinie alleine laufen musste“, verwies die Siegerin auf das frühe Aus ihres Tempomachers. Die Wetterbedingungen ließ sie im Interview mit der NBC, welches auf der Website von World Athletics zitiert wurde, nicht als Ausrede gelten: „Das Wetter war ok. Ich habe an mich geglaubt und habe durchgezogen, auch wenn die Beine schwer wurden.“ Die zweite Streckenhälfte war laut „Let’sRun.com“ die langsamste bei einem World Marathon Major der letzten Jahre mit Ausnahme des Boston Marathon 2018 mit seinen bekannt sehr schwierigen Bedingungen.

Zwei unterschiedliche Ansätze

Hinter Chepngetich landeten mit Emma Bates und Sara Hall zwei US-Amerikanerinnen auf dem Stockerl, die völlig unterschiedliche Ansätze im Rennen wählten. Die 38-jährige Hall, die angesichts des Feldes auf einen Sieg gehofft und von einem neuen US-Rekord geträumt hatte, ging ein etwas flotteres Tempo an als die größere Gruppe der Amerikanerinnen, in die sich die 29-jährige Bates eingliedert. Diese Gruppe hatte jedoch nicht lange Bestand, Bates lief konservativer als andere, aber in ihrem Leistungsbereich offensiv und lag beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:12:27 auf Rang sechs. Hall war 50 Sekunden früher in die zweite Hälfte gegangen, weit weg von einem etwaigen US-Rekord, lief aber wie 2020 (London) bei einem World Marathon Major unter die Top-Drei.

Emma Bates’ Halbmarathon-Splits: 1:12:27 / 1:11:53 Stunden
Emma Bates’ 5km-Teilzeiten: 17:12 / 17:15 / 17:02 / 17:12 / 16:59 / 17:00 / 16:59 / 17:08 / 7:33 (2,195 km) Minuten

Sara Halls Halbmarathon-Splits: 1:11:37 / 1:15:42 Stunden
Sara Halls 5km-Teilzeiten: 16:43 / 17:13 / 16:55 / 17:00 / 17:10 / 17:15 / 18:10 / 18:40 / 8:04 (2,195 km) Minuten

Es folgte die Aufholjagd vom Bates, die bei Kilometer 30 als Vierte nur noch 15 Sekunden hinter Hall lag und kurz darauf an ihrer Landsfrau vorbeizog. Vorne wurde Kiplagat auf den letzten Kilometern nach hinten durchgereicht, Bates hielt ihr Tempo hoch und erreichte das Ziel in einer Zeit von 2:24:20 Stunden. Nicht einmal zwei Minuten Rückstand hatte sie auf die Weltmeisterin, bei Kilometer 25 waren es noch fast fünf. Trotz Schmerzen erreichte sie so eine persönliche Bestleistung um über eine Minute und blieb erstmals in ihrer Karriere unter 2:25 Stunden. Basis für diese Steigerung war ein negativer Split, trotz des Einflusses des Windes, der auf der ersten Streckenhälfte mehr Rückenwind brachte als auf der zweiten. Hall ihrerseits kroch die letzten Kilometer bereits auf dem Zahnfleisch daher und erreichte das Ziel knapp drei Minuten nach ihrer Landsfrau. Eine Top-Platzierung bei einem World Marathon Major, nur die Zeit von 2:27:19 Stunden stellte sie nicht zufrieden.

Vivian Kiplagats Halbmarathon-Splits: 1:08:50 / 1:20:24 Stunden
Vivian Kiplagats 5km-Teilzeiten: 15:42 / 16:07 / 16:20 / 16:47 / 17:03 / 17:44 / 19:15 / 20:36 / 9:30 (2,195 km) Minuten

Noch schlimmer erging es zwei Ostafrikanerinnen: Kiplagat benötigte für die zweite Streckenhälfte über 80 Minuten und wurde in 2:29:14 Stunden Fünfte, die Äthiopierin Meseret Belete, bei Kilometer zehn noch Dritte, wurde nach einer zweiten Streckenhälfte in 81 Minuten nur Neunte.

Über 26.000 Finisher

Der Bank of America feierte mit seiner 43. Auflage sein Comeback nach der Absage im Jahr 2020. 26.108 Marathonläufer erreichten das Ziel im Grant Park, knapp 12.000 Teilnehmer, also nicht viel weniger als die Hälfte, waren weiblich. Der überwiegende Großteil des Teilnehmerfeldes stammte dieses Mal aus den USA.

Ergebnisse Bank of America Chicago Marathon 2021 der Frauen

  1. Ruth Chepngetich (KEN) 2:22:31 Stunden
  2. Emma Bates (USA) 2:24:20 Stunden *
  3. Sara Hall (USA) 2:27:19 Stunden
  4. Keira D’Amato (USA) 2:28:22 Stunden
  5. Vivian Kiplagat (KEN) 2:29:14 Stunden
  6. Maegan Krifchin (USA) 2:30:17 Stunden *
  7. Carrie Verdon (USA) 2:31:51 Stunden **
  8. Sarah Pagano (USA) 2:33:11 Stunden **
  9. Meseret Belete (ETH) 2:33:14 Stunden
  10. Lindsay Flanagan (USA) 2:33:20 Stunden

* neue persönliche Bestleistung
** Marathon-Debüt

Bank of America Chicago Marathon

Abbott World Marathon Majors

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