„Dass wir heuer kein Plus schreiben werden, ist naheliegend“, sprach Michael Kummerer, Veranstalter des Graz Marathon, in der Mittwochsausgabe der österreichischen Tageszeitung „Der Kurier“ sicherlich zahlreichen Veranstaltern aus der Seele, nicht nur im Laufsport. Und beschwichtigte: „Wir kommen mit einem blauen Auge davon und setzen ein Zeichen für den Sport. Das ist wichtig.“ Eine sukzessive positivere Perspektive sorgten beim Kärntner die steigenden Anmeldezahlen, über 5.000 sind es geworden. Damit liegt der Graz Marathon beim Teilnehmerverlust, der auf die Pandemie und die augenscheinliche Vorsicht bezüglich Massenveranstaltungen trotz der Unbelastetheit von Laufevents zurückgeht, in etwa im Bereich des Vienna City Marathon oder des parallel stattfindenden Wolfgangseelaufs (siehe RunAustria-Meldung). Kummerer hat die Veranstaltungskosten präventiv auf das Wesentliche reduziert, die Qualität für die Aktiven habe nicht gelitten.
Die Bewerbe beim Graz Marathon
- Samstag, 9:30 Uhr – Hundelauf
- Samstag, ab 14:30 Uhr – Kinder-, Jugend- und Familienbewerbe
- Samstag, 17:30 Uhr – Wiener Städtische City Run 50 & Nordic Walking
- Sonntag, 10:00 Uhr: Kleine Zeitung Marathon & Frutura Staffelmarathon
- Sonntag, 10:10 Uhr: Gigasport Halbmarathon
- Sonntag, 10:30 Uhr: Garmin Viertelmarathon
Erschwerte Planbarkeit
Wie so viele Laufveranstaltungen in Österreich in diesem Herbst zitterte man auch in Graz vor kurzfristigen Änderungen der gesellschaftlichen Regeln, die durch den Stufenplan der Bundesregierung wochenlang wie ein Damoklesschwert über alle Veranstalter schwebte. Da die Zahl der Menschen, die mit positivem COVID-19-Test in Österreich auf einer Intensivstation liegen, aber im Gegensatz zu den Prognoserechnungen des zuständigen Konsortiums im Bundesministerium für Soziales und Gesundheit nicht stiegen, gilt noch Stufe eins, weswegen der Graz Marathon wie alle Laufevents außerhalb Wiens nicht der so genannten „2G“-Regel unterliegen. Anders als der Österreichische Frauenlauf letzte Woche . Ein Drittel des Teilnehmerfeldes hätte diese gekostet, hatte Kummerer präventiv in der „Kleinen Zeitung“ geschätzt. Beim Graz Marathon wird nun eine verschärfte Version der so genannten „3G“-Regel als Zutrittskriterium zur Veranstaltung umgesetzt. Es werden nur negative Testergebnisse von PCR-Tests akzeptiert.
Kenianische Favoriten
Favorisiert auf den Sieg ist der Kenianer Joel Kipkenei, der sein Debüt im Marathon gibt. Seine Landsleute Juma Ndiema, Onesmus Kiplagat und Bernard Kipchirchir sind die größten Kontrahenten. Laufzeiten unter 2:10 Stunden ist von dieser Gruppe allerdings nicht erwarten. Auch, weil die Wetterprognose nicht ideal ist. Zu akzeptablen Lauftemperaturen im ganz niedrigen zweistelligen Bereich könnte sich Regen dazu gesellen.
Von der heimischen Marathon-Elite ist niemand am Start. Peter Herzog (Union Salzburg LA) nimmt an einer Staffel teil, sieht aber das Vergnügen und die Möglichkeit eines guten Trainingslaufs bei guter Stimmung im Vordergrund, nicht den Leistungsaspekt. „Ich kann nicht jede Woche so drauf drücken wie letzten Sonntag beim Lauf.Sport.Fest in Salzburg, das wäre zu viel des Guten“, erklärt der Pinzgauer im Gespräch mit RunAustria. Herzog bereitet sich auf einen Start beim Valencia Marathon Anfang Dezember vor.
Die Lokalmatadoren Markus Hartinger (LTV Köflach) und Maria Hochegger (Running Team Lannach) starten im Viertelmarathon.
Kleine Zeitung Graz Marathon