Vojta und Mayer Staatsmeister im Halbmarathon
Andreas Vojta setzte sich bei den Staatsmeisterschaften im Halbmarathon im Rahmen von Kärnten Läuft gegen Timon Theuer durch. Julia Mayer schnappte sich im Endspurt sogar die Kenianerin Lucy Mawia und wurde Gesamtsiegerin.

Andreas Vojta beim Meeting in Graz 2021. © ÖLV / Alfred Nevsimal
Das Duell um den Österreichischen Staatsmeistertitel im Halbmarathonlauf zwischen Andreas Vojta (team2012.at) und Timon Theuer (Union St. Pölten) war lange Zeit ein Laufen mit gemeinsamen Interessen. Etwas hinter der internationalen Spitze bildeten die beiden Österreicher beim Wörthersee Halbmarathon, dem Höhepunkt des dreitägigen Wettkampfprogramms von Kärnten Läuft, ein Tandem, das bis zwei Kilometer vor dem Ziel hielt und für ein gutes Tempo sorgte. Dann konnte sich der Niederösterreicher, der eigentlich auf der Bahn zu Hause ist, aber nicht zum ersten Mal seine guten Ausdauerfähigkeiten unter Beweis stellen konnte, vom Wiener lösen und finishte in einer Zeit von 1:04:19 Stunden im Wörthersee Stadion von Klagenfurt. 22 Sekunden vor Theuer.
Schnellster Halbmarathon und der Blick in die Zukunft
Anschließend erzählte Vojta in einem ausführlichen Statement, welches in der Aussendung des Österreichischen Leichtathletik-Verband (ÖLV) veröffentlicht wurde, dass der Halbmarathon-Start sich spontan ergab. Da ihm kein Sprung in ein attraktives, internationales 5.000m-Rennen gelang, entschied er sich für den Start bei den Staatsmeisterschaften im Halbmarathon und profitierte vom ausgiebigen Grundlagen-Ausdauertraining, das er im gesamten Jahr absolviert hat. „Aufgrund der Strecke und den Temperaturen bin ich mit einer niedrigen 64er Zeit eigentlich sehr zufrieden“, analysierte Vojta den schnellsten seiner bisherhigen drei Halbmarathons und blickte voraus: „Es war ein schöner Ausflug auf die Straße. Nächstes Jahr bleibt aber sicher die Bahn im Fokus. Richtung Paris 2024 möchte ich vielleicht schon nächstes Jahr mal einen richtigen Halbmarathon auf Zeit laufen.“
Hinter Theuer, zweitschnellster österreichischer Halbmarathonläufer aller Zeiten, belegte Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) knapp vor Florian Prüller (TSV Sparkasse Hartberg) den dritten Platz und freute sich über die Bronzemedaille. Sein Zwillingsbruder Manuel, der im Vorjahr den Staatsmeistertitel im Halbmarathon in Salzburg gewinnen konnte, fehlte in diesem Jahr.
Frühe Entscheidung im Kampf um den Titel, späte im Kampf um den Gesamtsieg
Bei den Frauen fiel die Vorentscheidung im Kampf um den nationalen Titel auf der selektiven und mit einigen anspruchsvollen Höhenmetern versehenen Strecke entlang des Südufers des Wörthersees, die zur Feier der 20. Austragung von Österreichs bedeutendster Laufveranstaltung im Sommer erstmals belaufen wurde, bereits nach rund fünf Kilometern. Julia Mayer (DSG Wien) setzte sich von ihren beiden österreichischen Begleiterinnen Eva Wutti (SU Tri Styria) und Victoria Schenk (LCU Euratsfeld), die schlussendlich Silber (1:15:11) und Bronze (1:16:13) holten, ab. Im Laufe des Rennens zog die Wienerin, die ihren Titel verteidigen konnte, an diversen internationalen Kontrahentinnen vorbei und schnappte sich auf dem Weg zur Ziellinie im Klagenfurter Fußballstadion auch noch die bis dahin führende Kenianerin Lucy Mawia. In einer Zeit von 1:13:28 Stunden, die mit Abstand nach hinten zweitschnellste in der Karriere der Wiener Allrounderin, krönte sich die 28-Jährige zur ersten österreichischen Siegerin des Wörthersee Halbmarathons seit der Geburtsstunde von Kärnten Läuft überhaupt.
„Es war ein richtig cooler Tag, ich hätte nicht mit dem Sieg gerechnet. Ich war noch nie so nervös wie heute und der Zieleinlauf war sehr emotional für mich“, kommentierte die Siegerin, die die österreichische Rekordhalterin im Marathon um fast zwei Minuten auf den zweiten Platz verwies. Wutti belegte in der Gesamtwertung Rang fünf, gut eine Minute hinter der Deutschen Laura Hottenrott. Der Gesamtsieg bei den Männern ging an den Kenianer James Mburugu, der eine Zeit von 1:02:25 Stunden erzielte. Die durchaus breit gefächerten Elitefelder hatten aufgrund der gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht die hohe Qualität, wie sie bei Kärnten Läuft vor der Pandemie schon hatten.
Ein Hauch von Laufen wie damals
Dennoch zog Kärnten Läuft am Ende des Wochenendes eine positive Bilanz: Über 4.500 Läuferinnen und Läufer hatten laut Angaben des Veranstalters sich für einen der Bewerbe am Wochenende angemeldet, 1.624 bestritten den Halbmarathon am Sonntagvormittag. Unter Einhaltung der 3G-Regel, aber frei von Mund-Nasen-Schutz-Pflicht und mit Zuschauerspalier entlang der Laufstrecke erinnerte das Event, das traditionell mit dem Halbmarathonstart vor dem Schloss Velden einen Höhepunkt fand, fast ein bisschen an das Laufen von früher.
ÖLV-Staatsmeisterschaften im Halbmarathon 2021
Männer
Gold: Andreas Vojta (team2012.at) 1:04:19 Stunden
Silber: Timon Theuer (Union St. Pölten) 1:04:41 Stunden
Bronze: Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) 1:07:19 Stunden
- Florian Prüller (TSV Sparkasse Hartberg) 1:07:21 Stunden
- Felix Geieregger (LTV Köflach) 1:08:44 Stunden
- Alexander Knoblechner (Lauftreff Nussdorf) 1:09:19 Stunden
- Martin Mistelbauer (team2012.at) 1:09:44 Stunden
- Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) 1:10:48 Stunden
- Martin Enzenberger (TGW Zehnkampf-Union) 1:11:12 Stunden
- Andreas Stöck (SC Leogang) 1:11:33 Stunden
Frauen
Gold: Julia Mayer (DSG Wien) 1:13:28 Stunden
Silber: Eva Wutti (TU Tri Styria) 1:15:11 Stunden
Bronze: Victoria Schenk (LCU Euratsfeld) 1:16:13 Stunden
- Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang) 1:22:29 Stunden
- Annabelle Konczer (LV Marswiese) 1:23:31 Stunden
- Barbara Bischof (Abenteuer Alpen) 1:24:13 Stunden
- Stefanie Kurath (LC Villach) 1:24:32 Stunden
- Sarah Längle (LCA Hochschwab) 1:25:58 Stunden
- Karin Freitag (LG Decker Itter) 1:26:40 Stunden
- Sabrina Exenberger (LG Decker Itter) 1:27:31 Stunden
Ergebnisse Wörthersee Halbmarathon 2021
Männer
- James Mburugu (KEN) 1:02:25 Stunden
- Ibrahim Hassan (DJI) 1:02:34 Stunden
- Joel Maina (KEN) 1:02:50 Stunden
- Edwin Kiptoo (KEN) 1:03:12 Stunden
- Joel Melly (KEN) 1:03:29 Stunden
- Rodgers Maiyo (KEN) 1:04:14 Stunden
- Andreas Vojta (AUT) 1:04:17 Stunden
- Timon Theuer (AUT) 1:04:40 Stunden
- Peter Njeru (KEN) 1:05:37 Stunden
- Hans-Peter Innerhofer (AUT) 1:07:17 Stunden
Frauen
- Julia Mayer (AUT) 1:13:26 Stunden
- Lucy Mawia (KEN) 1:13:29 Stunden
- Lenah Jerotich (KEN) 1:13:55 Stunden
- Laura Hottenrott (GER) 1:13:55 Stunden
- Eva Wutti (AUT) 1:15:08 Stunden
- Meseret Ayele (ETH) 1:15:46 Stunden
- Victoria Schenk (AUT) 1:16:09 Stunden
- Clementine Mukandasnga (KEN) 1:22:15 Stunden
- Cornelia Stöckl-Moser (AUT) 1:22:22 Stunden
- Nora Havlinova (CZE) 1:23:20 Stunden