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Wunderkind ist Olympiasieger: Ingebrigtsen düpiert Cheruiyot

Jakob Ingebrigtsen gewinnt erstmals überhaupt ein Rennen gegen Timothy Cheruiyot zur bestmöglichen Gelegenheit, bei den Olympischen Spielen von Tokio. Das norwegische Wunderkind setzte damit das größte Highlight seiner jungen Karriere.
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Oft ist man versucht zu vergessen, dass Jakob Ingebrigtsen in gut einem Monat erst 21 Jahre alt wird. Dass er im laufenden Jahrtausend geboren ist. Schließlich bestimmt er seit vielen Jahren die Szene im 1.500m-Lauf mit. Seit einer gefühlten Ewigkeit lesen und hören wir von den Wunderzeiten, sehen seine Rekordleistungen und faszinierende Auftritte. Die Familie – die älteren Brüder Henrik und Filip sind ebenfalls Europameister, Vater Gjert trainiert seine Buschen – inszeniert sich und macht eine Show aus der Karriere. Das norwegische TV-Publikum profitiert mit, auch von den kantigen und polarisierenden Persönlichkeiten. Die Ingebrigtsens wissen, wie der Hase läuft – sportlich wie beim Entertainment. Aber immer mit 100%igen Fokus auf den Sport.

Vor langer Zeit offenbarte die Familie der Öffentlichkeit, dass das größte Talent in den eigenen Reihen der junge Jakob sei, das fünfte von sieben Kindern der aus Sandes im Südwesten Norwegens stammenden Ingebrigtsens. Jakob dominierte gerade sämtliche Juniorenklassen auf kontinentaler Ebene, als Bruder Filip Europameister wurde und 2017 in London hinter Elijah Manangoi und Timothy Cheruiyot die WM-Bronzemedaille gewann. Es war die bis heute einzige globale Medaille der Ingebrigtsens.

Der beste 1.500m-Läufer der Welt

Vater Gjert sollte recht behalten, indem er Jakob als größtes Talent unter seinen Fittichen bezeichnete. Er profitierte von den innerfamiliären Vorbildern und der enorm anwachsenden Trainerkompetenz seines Vaters und entwickelte sich herausragend, war mit 17 zweifacher Europameister in Berlin und auf dem Sprung in die Weltklasse. Die er locker schaffte. Nur eines gelang ihm nicht, einmal vor Timothy Cheruiyot, der 2018 begann die Szene zu dominieren, ins Ziel zu kommen. Mit einer verheerenden Bilanz von 0:10 gegen den Weltmeister ging er ins Olympische Rennen – zur Verteidigung Ingebrigtsen muss gesagt werden, keiner hat eine bessere. Doch Vater Gjert sollte wieder recht behalten, er hatte nämlich seinen Sohn vor wenigen Wochen im norwegischen Fernsehen als garantiert besten 1.500m-Lauf der Welt bezeichnet. Er bewies es in einem wirklich großen Rennen, welches eines der absoluten Highlights dieser Olympischen Leichtathletikbewerbe von Tokio 2020 darstellt und mit den großen Duellen in der Geschichte des 1.500m-Laufs mithalten kann.

Ingebrigtsen überrascht die Konkurrenz

Im Unterschied zu Doha 2019, wo aus Ingebrigtsens Sicht alles schief ging und er mit den Rängen fünf und vier ohne Zusatzgepäck in Edelmetall heimfliegen musste, ist der 20-Jährige nun reifer, läuft mit einem höheren Maß an Selbstverständnis und hat taktische Variation gelernt. Er überrumpelte seinen Kontrahenten, als er nach 20 Sekunden im Rennen mit einer echten Beschleunigung außen am Feld vorbei zog. Eigentlich liebt es der Kenianer, das Rennen zu bestimmen. Der Weltmeister brauchte rund 400 Meter, um die Positionsfolge zu korrigieren. Nach 56,14 Sekunden hatte der Norweger das Feld in die zweite Runde geführt, die 800m-Durchgangszeit lautete 1:51,76 Minuten und war schnell wie bei einem gepacten Topmeeting. Ingebrigtsen blieb Cheruiyot an den Fersen, dahinter brachte sich Stewart McSweyn, offensichtlich auch überrascht vom abrupt hohen Tempo des Norwegers, in Position. Der ozeanische Rekordhalter sollte dafür büßen, eingangs der letzten Runde verlor er mehrere Positionen und wurde am Ende nur Siebter – eine Enttäuschung für den noch Medaillenlosen bei globalen Höhepunkten.

Vorne entwickelte sich das Duell um Gold zu Gunsten des Herausforderers. Sichtlich mühelos zog Ingebrigtsen 120 Meter vor dem Ziel außen an Cheruiyot vorbei und demonstrierte entlang der Zielgerade seine Überlegenheit. Seine Endzeit von 3:28,32 Minuten ist ein neuer Olympischer Rekord und neuer Europarekord, 0,36 Sekunden schneller als vor einem Jahr in Monaco. „Davon habe ich mein ganzes Leben geträumt“, jubelte Ingebrigtsen im Ziel und lenkte sofort den Fokus auf sein großartiges Team: „Es ist nicht nur meine, es ist die Goldmedaille für meine gesamte Familie und für alle, die mit mir zusammengearbeitet haben.“ Cheruiyot, der alle Hände damit zu tun hatte, die Silbermedaille abzusichern, gab sich als fairer Verlierer und erkannte die Überlegenheit des Norwegers an. Obwohl er seit Ewigkeiten dominiert, auch er feierte seine Olympia-Premiere und auch für ihn wäre das Olympische Gold der heiß ersehnte Traum gewesen. Die erste Niederlage bei einem internationalen Wettkampf seit fast zweieinhalb Jahren kam ihm in die Quere. In drei Jahren bietet sich in Paris die nächste Gelegenheit.

Kerr mit fetter Bestleistung zur Medaille

Ein Traum von einem Rennen gelang auch dem Briten Josh Kerr, der sich in die entscheidende Rennphase hinein vom Kenianer Abel Kipsang in eine Optimalposition leiten ließ und seinen Endspurt dann zündete. In einer persönlichen Bestleistung von 2:29,05 Minuten, exakt zweieinhalb Minuten schneller als bei seinem bisher schnellsten Rennen Anfang Juni, schnappte er sich die Bronzemedaille. Nur haarscharf schrammte er am britischen Rekord von Mo Farah vorbei und ist nun die Nummer sechs der ewigen europäischen Bestenliste. Der in den USA lebende 23-Jährige, der aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh stammt, hatte in einem Porträt auf der Website des britischen Leichtathletikmagazins „Athletic’s Weekly“ Ende Juli den richtigen Riecher: „Das Ziel meines Daseins lautet Medaillen zu gewinnen. Daher habe ich alles dafür getan, um im Finale in einer Form für 3:30 zu sein. Ich schaue nicht weiter als auf diesen 7. August. Vielleicht endet mein Jahr dann, weil ich diesem Rennen seit langer Zeit alles untergeordnet habe. Ich fühle, dass ich in eine Superform für die Olympischen Spiele komme.“

Zum ersten Mal seit Peter Elliott im Jahr 1998 hat Großbritannien wieder Olympisches Edelmetall in dieser Disziplin, Jakob Ingebrigtsen ist der erste europäische Olympiasieger seit 29 Jahren, nachdem zuletzt insbesondere die Nordafrikaner und Kenianer diese Disziplin dominiert hatten, in Rio war Matt Centrowitz überraschend vorne. Ingebritgsen und Cheruiyot sei Dank liefen Sechs der acht Bestplatzierten neuen persönliche Bestleistungen, darunter auch der US-Amerikaner Cole Hocker und der auf der Mittelstrecke wieder erstarkte Spanier Adel Mechaal.

Ergebnis Olympischer 1.500m-Lauf der Männer in Tokio

Gold: Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) 3:28,32 Minuten * / **
Silber: Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:29,01 Minuten
Bronze: Josh Kerr (Großbritannien) 3:29,05 Minuten ***

  1. Abel Kipsang (Kenia) 3:29:56 Minuten ***
  2. Adel Mechaal (Spanien) 3:30,77 Minuten ***
  3. Cole Hocker (USA) 3:31,40 Minuten ***
  4. Stewart McSweyn (Australien) 3:31,91 Minuten
  5. Michal Rozmys (Polen) 3:32,67 Minuten ***
  6. Jake Heyward (Großbritannien) 3:34,43 Minuten
  7. Jake Wightman (Großbritannien) 3:35,09 Minuten
  8. Oliver Hoare (Australien) 3:35,79 Minuten
  9. Charles Grethen (Luxemburg) 3:36,80 Minuten
  10. Ignacio Fontes (Spanien) 3:38,56 Minuten

* neuer Olympischer Rekord
** neuer Europarekord
*** neue persönliche Bestleistung

Olympische Spiele von Tokio 2020

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