Olympia 2020: Hindernislauf-Vorrunde bei sengender Hitze

© Hans Braxmeier / Pixabay

Die Idee, die 3.000m-Hindernis-Vorläufe bereits ab 9:40 Uhr Ortszeit anzusetzen, war sicherlich jene, den Läuferinnen die intensive Mittagshitze in Tokio zu ersparen. Das gelang nicht, unerbittlich stieg das Thermometer bereits am Vormittag auf 32°C, in der prallen Sonne der Zielgerade dürfte es sich für die Aktiven weit heißer angefühlt haben. Dennoch lief die sportliche Auswahl der 15 Besten für den Finallauf am Mittwochmittag, 13:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit ohne große Überraschungen ab. Alle als realistischen Medaillenkandidatinnen einzustufende Athletinnen sind qualifiziert. Kühler wird’s dann auch wohl nicht, auch wenn für Mittwoch bedeckter Himmel angesagt ist.

Der schnellste der drei Vorläufe war der erste dank der engagierten Tempoarbeit der jungen Peruth Chemutai aus Uganda, die letztendlich als Zweite hinter Winfred Yavi aus Bahrain ins Ziel lief. Diese erzielte in 9:10,80 Minuten die beste Zeit, die ehemalige Weltmeisterin Emma Coburn ließ kontrolliert auf Rang drei austrudeln (9:16,91). Yavi zählt neben den beiden Kenianerinnen Hyvin Kiyeng, die den dritten Vorlauf souverän gewann, und Beatrice Chepkoech, die wie in vielen Rennen zuvor als Dritte des zweiten Vorlaufs zumindest keinen überragenden Eindruck hinterließ, und Mekides Abebe aus Äthiopien, dritte des letzten Laufs, zu den Gold-Kandidaten mit ostafrikanischen Wurzeln. Neben Coburn möchte auch die Deutsche Gesa Krause mitmischen, die im zweiten Vorlauf auch dank klugem Verhalten in der letzten Runde Zweite hinter der US-Amerikanerin Courtney Frerichs wurde. Die Nordamerika-Rekordhalterin zeigte, dass sie rechtzeitig zu den Spielen ebenfalls in guter Form ist und wirkte trotz der Belastung im Ziel frisch. Aus europäischer Sicht weiters souverän die Slowenin Marusa Mismas-Zrimsek, Zweite hinter Kiyeng.

Neben den jeweils drei Vorlaufbesten erreichten sechs weitere Läuferinnen über die Zeitregel den Finallauf: Das sind die Kanadierin Genieviève Lalonde mit neuem Landesrekord von 9:22,46 Minuten aus dem ersten, die Äthiopierin Zerfe Wondemagegn, die Albanerin Luiza Gega und die Australierin Geneviève Gregson aus dem zweiten sowie die US-Amerikanerin Valerie Constien und die nahe an ihren Landesrekord heranlaufende Britin Elizabeth Bird aus dem dritten Vorlauf.

Krauses Landsleute Elena Burkard und Lea Meyer schieden mit im Rahmen der Erwartungen guten Leistungen ebenfalls aus wie die junge Ungarin Lili Anna Toth, die im dritten Vorlauf die Flucht nach vorne gesucht hatte und immerhin eine persönliche Bestleistung von 9:30,96 Minuten verbuchte. Und so gab es im Feld der 41 Läuferinnen nur wenige Überraschungen: das Aus der dritten Kenianerin Purity Kirui, der vier Sekunden auf Gregsons Zeit fehlten, oder der höher eingeschätzten Anna Emilie Möller aus Dänemark, die bei der WM in Doha noch einen Landesrekord nach dem nächsten gelaufen ist. Pech hatte die Spanierin Carolina Robles, die nach einem Hindernis über die gestürzte Kanadierin Alycia Butterworth stolperte.

Olympische Spiele von Tokio 2020

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