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Jeruto gewinnt schnellen Hindernislauf in Doha

Fünf kenianische Siege in fünf Laufentscheidungen – der eindruckvollste war jener von Norah Jeruto im 3.000m-Hindernislauf.
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Irgendwie stand Norah Jeruto immer im Schatten einiger ihrer Landsfrauen und steht es möglicherweise noch immer. Trotz ihres dritten Siegs in der Diamond League, dem ersten außerhalb des Bislett Stadions in Oslo. Trotz ihrer beachtlichen Show, denn die Art und Weise, wie sie das Rennen am Freitagabend in der Hitze der katarischen Hauptstadt gewann, hinterließ Eindruck. Das „Problem“ der 25-Jährigen , die eine von fünf Läuferinnen der noch recht jungen Geschichte des 3.000m-Hindernislaufs der Frauen ist, die die Barriere von neun Minuten unterboten hat, ist jenes, dass sie abgesehen vom Afrikameistertitel 2019 im Gegensatz zu Beatrice Chepkoech oder Hyvin Kiyeng keine großen internationalen Erfolge vorweisen kann. Der Erfolg von Doha mag ein wichtiger Schritt dorthin sein, auch wenn der fade Beigeschmack erhalten bleibt, dass Weltrekordhalterin Chepkoech kurzfristig ihren Start abgesagt hat.

Dominant auf dem ersten und letzten Kilometer

Dafür ist die Kenianerin, die für einen kasachischen Verein läuft – womit ein Fragezeichen dahinter steht, ob sie überhaupt bei den Olympischen Spielen starten kann, ein Allroundtalent, das auch ohne Hindernisse sehr schnell laufen kann. 2020 bestritt sie nur Straßenläufe und überzeugte mehrfach – unter anderem mit einer Zeit unter 30 Minuten beim 10km-Straßenlauf in Valencia. Bei ihrem Hindernislauf-Comeback nach dem Diamond-League-Finale 2019, immerhin Dritte als Läuferin, die sich nicht für das WM-Team der Kenianer für Doha qualifizieren konnte, strotzte sie nur vor Selbstvertrauen. Ohne mit der Wimper zu zucken jagte sie Tempomacherin Fancy Cherono hinterher, die den ersten Kilometer in 2:56 Minuten absolvierte. Eine kleine Lücke zum Rest des Feldes war bereits nach Ablauf der ersten, unvollständigen Runde entstanden.

Vielleicht war dieser Auftakt zu schnell, Kilometer zwei war um sechs Sekunden langsamer als der erste. Die Tempomacherin war nach einem Drittel der Distanz ausgestiegen, zu Rennhälfte fand das Trio Hyvin Kiyeng, Mekides Abebe und Winfed Yavi den Anschluss zu Jeruto. Die Langzeitführende brach jedoch nicht ein, parierte die erste Attacke der Weltmeisterin von 2015 und hielt sich während des ganzen Rennens, aber insbesondere in der entscheidenden Phase eisern an der Innenkante der Innenbahn. Zu dritt ging’s in ein hochspannendes Finale. Das kenianische Duell entschied sich durch einen Sturz von Kiyeng am letzten Wassergraben, das Finale von Jeruto wäre aber ohnehin schwierig zu toppen gewesen. In einer deutlichen neuen Weltjahresbestleistung von 9:00,67 Minuten (letzter Kilometer ca. 2:58,5) setzte sie sich vor Abebe (9:02.52) und Yavi (9:02,64) durch, Kiyeng richtete sich nach ihrem Missgeschick rasch wieder auf und verteidigte Rang vier in 9:07,58 Minuten noch vor Emma Coburn (9:08,22), die zu Saisonauftakt ein gutes Rennen zeigte.

https://www.youtube.com/watch?v=1KRtF5QO1vA

Äthiopischer und slowenischer Landesrekord

Die Sensation des Rennens war sicherlich nicht der Sieg von Jeruto, sondern die Leistung von Medikes Abebe. Die 20-Jährige ist amtierender Champion bei den African Games, hat aber abgesehen von einem durchaus beachtlichen elften Rang bei der WM in Doha als 18-Jährige international keine Spuren gesetzt. In Doha verbesserte sie den vier Jahre alten äthiopischen Landesrekord von Sofia Assefa und das deutlich: um viereinhalb Sekunden auf 9:02,52 Minuten. Die persönliche Bestleistung pulverisierte sie um 23 Sekunden. Ebenfalls eine persönliche Bestleistung um rund drei Sekunden markierte Yavi, die zweitschnellste Hindernisläuferin ihrer Wahlheimat hinter der aktuell wegen Dopings gesperrten Ruth Jebet.

Nicht so sehr erfolgreich verlief das erste Hindernisrennen der Saison von Gesa Felicitas Krause, die gleich zu Beginn in Schwierigkeiten geriet, das Tempo der Verfolgergruppe um Coburn zu halten. In der Stadt, in der sie vor fast zwei Jahren WM-Bronze gewonnen hat, steigerte sich die Deutsche im Laufe des Rennens und erzielte in eine Zeit von 9:16,89 Minuten. In einem erkämpften Schlussspurt um Platz sechs musste sie noch Marusa Mismas-Zrimsek vorbeilassen, die in einer Zeit von 9:16,82 Minuten ihren slowenischen Landesrekord um knapp vier Sekunden steigerte und beste Europäerin des Wettkampfs wurde.

Obiri mit schwerer Niederlage

Als der Startschuss des 3.000m-Laufs der Frauen, letzter Wettkampf im mit 22 Uhr Ortszeit zu Ende gehenden TV-Fenster der Diamond League, fiel, verriet die Stadionanzeige eine Lufttemperatur von 34C. Eigentlich hätte der Wettkampf ein erfolgreicher Auftakt der Vorbereitung der Mission Olympia-Gold für Hellen Obiri sein sollen und die amtierende Weltmeisterin absolvierte das gesamte Rennen von vorne, so richtig Vollspeed waren die ersten beiden Kilometer allerdings nicht. Als die entscheidende Phase des Rennens begann, tummelten sich immer noch vier Kontrahentinnen direkt im Rücken der Favoritin. Zu viert ging es praktisch zeitgleich in den letzten Umlauf. Und als Beatrice Chebet, amtierende Junioren-Weltmeisterin sowohl im Crosslauf als auch im 5.000m-Lauf, 210 Meter vor dem Ziel das Tempo anzog, wurde Obiri nicht nur überholt, sondern auch direkt abgehängt. Vorne stürmte die 21-Jährige zu einer neuen persönlichen Bestleistung und Weltjahresbestleistung von 8:27,49 Minuten – und damit auch zu ihrem Premierensieg in der höchsten Meetingserie der internationalen Leichtathletik. Mit Margaret Kipkemboi (8:28,27) und Lilian Rengeruk (8:28,96, PB) reihten sich noch zwei weitere Kenianerinnen vor der schwer geschlagenen Obiri ein, die in 8:33,98 Minuten das Ziel als erschöpfte Vierte erreichte.

Cheruiyot auf unüblicheArt zum üblichen Resultat

Der Outcome des 1.500m-Laufs mag der übliche gewesen sein – Timothy Cheruiyot siegte bereits zum 14. Mal in der Diamond League, was für einen 25-Jährigen durchaus beachtlich ist. Und auch die Zeit war sehenswert: Weltjahresbestleistung in 3:30,48 Minuten – fast drei Sekunden schneller als Oliver Hoare in Walnut. Aber es war dennoch einiges anders: Denn anders als gewohnt dominierte Cheruiyot nicht von vorne, sondern nahm das Tempo des Rennens im Rücken von Stewart McSweyn und Samuel Tefera auf. Im Laufe des Rennens, das mit einer schnellen 800m-Durchgangszeit von 1:50,77 Minuten eröffnet wurde, setzte sich eine Vierergruppe ab, zu der auch Hindernislauf-Star Soufiane El Bakkali gehörte. Cheruiyot schnappte sich eingangs der letzten Runde die zweite Position und übernahm auf der Gegengerade die Führung. Der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Kurze Zeit innen eingeklemmt, löste sich der Australier mit seinen Kraftreserven und spurtete zu einer Zeit von 3:31,57 Minuten – sein bester Auftritt bisher im Jahr 2021. Im Vorjahr hatte er in Doha noch in Abwesenheit Cheruiyots gewonnen.

Beachtlich ist Rang drei von El Bakkali in einer neuen persönlichen Bestleistung von 3:31,95 Minuten. Diese Zeit bedeutet „nur“ Rang zehn in der nationalen Bestenliste jener Disziplin, die Marokko nicht nur durch Hicham El Guerrouj immer wieder auf globaler Ebene mitbestimmte. Wieder ohne Spitzenresultat blieb der bisherige Weltjahresbeste Adam Ali Musab aus dem Katar, der Lokalmatador lief als Neunter dieses Mal aber schneller als letztes Wochenende in Gateshead (siehe RunAustria-Bericht).

Kenianische Siege auch über 800m

Trotz der Stellung als dominierende Laufnation der Welt ist es selten, dass gleich alle fünf Laufentscheidungen eines Diamond-League-Meetings nach Kenia gehen. Die Vorzeichen standen allerdings auch gut, weil die besten Europäer und US-Amerikaner (abgesehen von Krause und Coburn) fehlten und auch viele Äthiopier. Das größte Fragezeichen stand vielleicht hinter dem 800m-Lauf und da überraschte Wyclife Kinyamal sogar den TV-Regisseur und die Stadionmoderation. Retrospektiv. Die stellten ihn nämlich hinter seinem Startblock erst gar nicht vor. Durchaus erstaunlich bei einem Mann, der schon drei Diamond-League-Rennen gewonnen hat und amtierender Commonwealth-Champion ist.

Kinyamal strafte sie Lügen, positionierte sich in der letzten Kurve auf der Außenbahn hervorragend, setzte sich an die Spitze und zog in einer überzeugenden Weltjahresbestleistung von 1:43,91 Minuten durch. Mit einem starken Endspurt rang Ferguson Rotich (1:44,45) noch den Briten Daniel Rowden (1:44,60) nieder, der ein starkes Saisondebüt feierte und über 600 Meter lang das Rennen anführte, das in 50,29 Sekunden für die ersten 400 Meter in standardmäßiger Diamond-League-Manier angelaufen wurde. Verbessert gegenüber Ostrava zeigte sich der viertplatzierte Amel Tuka, der unter 1:45 Minuten blieb. Adrian Ben, Rang fünf, verpasste einen „Hausrekord“ knapp.

Bei den Frauen demonstrierte 1.500m-Olympiasiegerin Faith Kipyegon einen bestechenden Auftritt, nachdem das Feld anfänglich das Tempo der Pacemakerin nicht aufgenommen hatte. Es kam zu einer schnellen zweiten Runde, was eigentlich den Kontrahentinnen der Kenianerin entgegen kommen hätte sollen. Doch die von Patrick Sang betreute Athletin schüttelte eine fantastische zweite Runde aus dem Ärmel und zog an der Innenkante der Bahn klebend einen hervorragenden, langen Spurt auf, der die Konkurrenz deklassierte. Bereits in der Kurve hatte sie einen kleinen Vorsprung, der bis zur Ziellinie auf eineinhalb Sekunden anwuchs. Die Siegerzeit von 1:58,26 Minuten, Kipyegons schnellste hinter ihrem Vorjahressieg, ist auch standesgemäß. Den Kampf um Rang zwei entschied Natoya Goule vor Rababe Arafi für sich, die viertplatzierte Habitam Alemu blieb bereits über zwei Minuten. Nicht so stark in Szene setzen konnte sich auch Hallen-Europameisterin Keely Hodgkinson als Fünfte.

Die einzige Laufentscheidung, für die es keine Punkte im Ranking gab, gewann der Kenianer Moses Kibet Kipsang. Und zwar dem 3.000m-Hindernislauf der Männer in 8:30,01 Minuten.

Ergebnisse Diamond-League-Meeting in Doha 2021

3.000m-Hindernislauf der Frauen
1. Norah Jeruto (KEN) 9:00,67 Minuten *
2. Mekides Abebe (ETH) 9:02,52 Minuten **
3. Winfred Yavi (BRN) 9:02,64 Minuten ****
4. Hyvin Kiyeng (KEN) 9:07,58 Minuten
5. Emma Coburn (USA) 9:08,22 Minuten
6. Marusa Mismas-Zrimsek (SLO) 9:16,82 Minuten ***
7. Gesa Felicitas Krause (GER) 9:16,89 Minuten
8. Peruth Chemutai (UGA) 9:22,09 Minuten
3.000m-Lauf der Frauen
1. Beatrice Chebet (KEN) 8:27,49 Minuten * / ****
2. Margaret Kipkemboi (KEN) 8:28,27 Minuten
3. Lilian Rengeruk (KEN) 8:28,96 Minuten ****
4. Hellen Obiri (KEN) 8:33,98 Minuten
5. Sheila Chelangat (KEN) 8:36,20 Minuten ****
6. Yasemin Can (TUR) 8:39,47 Minuten
7. Hawi Feysa (ETH) 8:39,88 Minuten ****
8. Eva Cherono (KEN) 8:43,67 Minuten
1.500m-Lauf der Männer
1. Timothy Cheruiyot (KEN) 3:03,48 Minuten *
2. Stewart McSweyn (AUS) 3:31,57 Minuten
3. Soufiane El Bakkali (MAR) 3:31,95 Minuten ****
4. Samuel Tefera (ETH) 3:32,52 Minuten
5. Bethwel Birgen (KEN) 3:33,64 Minuten
6. Ronald Musagala (UGA) 3:35,99 Minuten
7. Vincent Kibet (KEN) 3:36,25 Minuten
8. Mohamed Al Garni (QAT) 3:36,75 Minuten
800m-Lauf der Männer
1. Wyclife Kinyamal (KEN) 1:43,91 Minuten *
2. Ferguson Rotich (KEN) 1:44,45 Minuten
3. Daniel Rowden (GBR) 1:44,60 Minuten
4. Amel Tuka (BIH) 1:44,776 Minuten
5. Adrian Ben (ESP) 1:45,10 Minuten
6. Tsehpo Tshite (RSA) 1:45,54 Minuten
7. Jamal Hairane (QAT) 1:45,87 Minuten
8. Abdirahman Saeed Hassan (QAT) 1:45,99 Minuten
9. Jamie Webb (GBR) 1:48,60 Minuten
800m-Lauf der Frauen
1. Faith Kipyegon (KEN) 1:58,26 Minuten
2. Natoya Goule (JAM) 1:59,70 Minuten
3. Rababe Arafi (MAR) 1:59,83 Minuten
4. Habitam Alemu (ETH) 2:00,02 Minuten
5. Keely Hodgkinson (GBR) 2:00,63 Minuten
6. Winnie Nanyondo (UGA) 2:01,76 Minuten
7. Hedda Hynne (NOR) 2:02,47 Minuten
8. Hanna Green (USA) 2:02,71 Minuten
3.000m-Hindernislauf der Männer (nicht zur Diamond-League-Wertung zählend)
1. Moses Kipsang (KEN) 8:30,01 Minuten
2. Yaser Salem Bagharab (QAT) 8:35,36 Minuten
3. Albert Chemutai (UGA) 8:41,42 Minuten

* neue Weltjahresbestleistung
** neuer äthiopischer Landesrekord im 3.000m-Hindernislauf
*** neuer slowenischer Landesrekord im 3.000m-Hindernislauf
**** neue persönliche Bestleistung

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